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Channel: Waterbölles - Geschichte
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Ich sollte Automechaniker werden, das wollte ich nicht!

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Dr. med. A. J. D., geboren in Lome/Togo, seit 1969 in Remscheid:

„Lomé ist die Hauptstadt von Togo und sowohl kulturelles als auch Wirtschafts- und Handelszentrum des afrikanischen Staates. Zudem ist die Stadt auch Hauptstadt der Region Maritime Stadtviertel Lomes Ablogamé ,Adawlato, Dékon ,Kodjoviakopé ,Noukafou, Nyékonakpoé , Tokoin ,Xédranawoe. Die Stadt liegt am Golf von Guinea an der 52 km langen Küste von Togo. „Ich besuchte in Lome bis zum Abschluss der mittleren Reife die Schule. In Togo kostete der Schulbesuch Geld. Das konnten meine Eltern nicht mehr bezahlen. Ich musste mit 17 Jahren die Schule verlassen. Ich sollte Automechaniker werden, das wollte ich nicht.

Ich wollte weiter lernen. So musste ich das Land verlassen, um zu lernen.  Von Anfang an war Deutschland mein Ziel. Der Ruf der Deutschen in Togo war im Vergleich zu Engländern und Franzosen viel besser; das rührte aus der englischen, französischen und deutschen Kolonialzeit: die Deutschen waren korrekt, fleißig und konnten hart arbeiten.  Ich habe eine Weile gebraucht, ca. ein Jahr, um eine Adresse aus Deutschland für ein Krankenhaus, das ausbildet, zu beschaffen. An das Krankenhaus in Leichlingen habe ich dann über die deutsche Botschaft eine Bewerbung als Auszubildender für die Krankenpflege geschickt. Im Krankenhaus Leichlingen gab es aber keinen Ausbildungsplatz mehr. Netterweise hat das Krankenhaus Leichlingen meine Bewerbung an das Krankenhaus Düsseldorf weitergeleitet. Aber auch da gab es keinen freien Ausbildungsplatz. Das Krankenhaus Düsseldorf hat meine Bewerbung an die Stiftung Tannenhof weitergeleitet, und im Tannenhof gab es noch einen Ausbildungsplatz für mich. Ich konnte nach Remscheid kommen und hier eine Ausbildung absolvieren.

Jetzt fehlte „nur“ noch das Geld für das Flugticket! Das war ein Problem. Der damalige Klinikleiter der Stiftung Tannenhof und Professor hat mir das Flugticket besorgt. Das Geld habe ich der Klinik später zurück gezahlt. Mit 18 Jahren, am 16. September 1969, bin ich in Deutschland, in Düsseldorf angekommen. Am 1.10.1969 begann meine dreijährige Ausbildung in der Stiftung Tannenhof als Krankenpfleger, die ich 1972 erfolgreich absolvierte. (weiter auf der 2. Seite)

Klicken führt zum'Zeitstrahl' der AusstellungZur 200-Jahr-Feier der Stadt Remscheid stellte Heike Hildebrandt vom damaligen Migrationsbüro der Stadt eine Ausstellung („Zeitzeugen-Projekt“) zusammen mit Schilderungen zahlreicher „Zeitzeugen der Zuwanderung“, deren neue Heimat Remscheid geworden war. Das ist jetzt zehn Jahre her. Doch die Geschichten sind es wert, nach vorne gestellt zu werden. Denn darin erzählen die „Zugereisten“, warum sie ihre Heimat verlassen haben, wie sie hier in Remscheid ankamen, welche Erwartungen, welche Hoffnungen, welche Enttäuschungen sie erlebten und warum sie sich trotzdem mit Remscheid verbunden fühlen. Zuwanderung begann aber nicht erst mit den "Gastarbeitern", sondern schon Ende des 19. Jahrhunderts mit italienischen Straßenbauern. Und nach dem nach dem Zweiten Weltkrieg folgten Vertriebene, Flüchtlinge und Heimatlose.
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