Vor dem Remscheider Rathaus wehte gestern u. a. auch die israelische Flagge. Der Anlass: Angehörige der Familien Mandelbaum und Artmann aus Israel und nahmen am Abend in der Gedenk- und Bildungsstätte Pferdestall Remscheid, Martin-Luther-Straße, im Gedenken an ihre von den Nazis im Holocaust getöteten Verwandten Anna Mandelbaum und Josef Chaim Artmann an der Gedenkveranstaltung anlässlich des 80. Jahrestages der Reichspogromnacht teil. Und zuvor hatte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz sie dazu eingeladen, sich im Rathaus in das Goldene Buch der Stadt Remscheid einzutragen. Neben Hans Heinz Schumacher, Vorsitzender des Vereins Gedenk- und Bildungsstätte Pferdestall Remscheid e.V., nahmen auch zwei Schülerinnen des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums an der kleinen Feierstunde teil.
Im Bild beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Remscheid von li. n. re. Hans Heinz Schumacher, Horesh Mandelbaum (4), Gary Anello (USA), Nay Mandelbaum, Selma Schlee, Sarit Wassermann, Rouen Mandelbaum, Marc Newman (Philadelphia, USA), Sagi Mandelbaum, Ido Mandelbaum und Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz. (Sarit, Rouen und Ido sind die Kinder von Hans Mandelbaum (der zusammen mit seinen drei Brüdern Schüler des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums war), dessen Schwester Anna in den Niederlanden von den Nazis festgenommen und in einem Konzentrationslager ums Leben gekommen war. May Newman ist der Großneffe des ermordeten Josef Chaim Artmann)
Der Oberbürgermeister betonte in der kleinen Feierstunde, dass der Wahnsinn des Nazi-Faschismus mit acht Millionen getöteter Juden nie in Vergessenheit geraten und sich eine solche Katastrophe nie wiederholen dürfe. Hier stehe Deutschland auch künftig in der Verantwortung.