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Rückblick: Remscheid im Februar 2004

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Der 1995 in Remscheid gegründete „Runde Tisch“ für ein besseres Zusammenleben von Angehörigen verschiedener Kulturen, dem Vertreter ausländischer Kulturvereine, der Kirchen, von Politik und Verwaltung sowie der Polizei angehören, meldete im Februar 2004 zwei große Wünsche an: Die Bürger sollten besser über die Aktivitäten der ausländischen Kulturvereine informiert werden. Und: Die Vereine sollten sich ihrerseits mehr für das politische Leben in Remscheid interessieren. Beides wolle der "Runde Tisch" mit eigenen Veranstaltungen fördern. Ein Sprecher des 40‑köpfigen Gremiums sagte damals, Schlüssel zu einem besseren Verständnis der verschiedenen Kulturen seien Bildung und Sprachkompetenz. Unterricht in der Muttersprache sei genauso wichtig wie Deutschunterricht. Eine Aussage, an deren Richtigkeit sich bis heute nichts geändert hat ...

Im Februar 2004 erteilte der Rat der Stadt einem Lübecker Betreiberkonsortium (HBB) den Auftrag zum Umbau des Remscheider Hauptbahnhofes. „Auf dem Gelände sollen Geschäfte, Freizeiteinrichtungen und eine Leistungsschau der Remscheider Wirtschaft entstehen“, hieß es damals.

Das Remscheider Rechnungsprüfungsamt kritisierte vor zehn Jahren Koproduktionen des Teo-Otto-Theaters wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit. Angesichts der Finanzsituation der Stadt sei der Zuschuss zu Theaterproduktionen auswärtiger Häuser in vielen Fällen fragwürdig. Von einem wirtschaftlichen Desaster war die Rede. So habe beispielsweise eine Inszenierung aus dem Jahre 2002 die Stadt 58.000 Euro gekostet. Dem hätten nur 7.500 Euro an Einnahmen gegenüber gestanden.

Im Februar 2004 sagte die Stadt Remscheid Zigarettenkippen auf öffentlichen Plätzen den Kampf an: Ab März würden Tausende von Mini-Aschenbecher verteilt und Plakate gegen das achtlose Wegwerfen von Zigarettenkippen aufgehängt, kündigte die Verwaltung an. Stauch wolle man nach Verwarnungen ein Bußgeld von etwa zehn Euro verhängen. Eigentlich hätte die Aktion "kippenfreie Stadt" schon zwei Monate früher beginnen sollen.

Die Einrichtung eines Ausschusses für Migrationsfragen wurde vor zehn Jahren von der damaligen Ratsmehrheit der CDU abgelehnt. Die CDU sprach sich dafür aus, diese Entscheidung dem künftigen Rat nach der Kommunalwahl im September 2004 zu überlassen.

Zu einer Geldstrafe von knapp 9.000 Euro wurde vor zehn Jahren eine Kommunalpolitikerin verurteilt, weil sie das geheime Protokoll einer Aufsichtsratssitzung weitergegeben und so einem Parteifreund für einen außergerichtlichen Vergleich wichtige Informationen an die Hand gegeben habe.

Für den Remscheider Stadtteil Rosenhügel stellte die Landesregierung im Februar 2004 erste Fördergelder zur Verfügung. 100.000 Euro sollten für die Einrichtung eines Stadtteilbüros und für städtebauliche Planung in dem sozialen Brennpunkt verwendet werden. Die Stadt musste zusätzlich Eigenmittel in Höhe von 25.000 Euro aufbringen.

Eine Folge der Gesundheitsreform war es, dass seit Beginn des Jahres 2004 Patienten einen Teil der Kosten für Krankentransporte selbst tragen müssen. Darüber beschwerten sich damals viele bei der Feuerwehr. Ein Sprecher der Stadt Remscheid sagte im Februar 2004, häufig müsse die Feuerwehr empörte Patienten über die neue Rechtslage informieren und mit den Krankenkassen über Zuschüsse verhandeln.

Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums waren vor zehn Jahren begeistert, als im Englisch-Unterricht das Licht aus- und eine elektronische Tafel eingeschaltet wurden, damals die erste in der Schule. Bunte Bilder und Texte wurden auf die etwa 1 mal 2-Meter große weiße Fläche projiziert - Aufgaben, die mit einem Datenstift gelöst werden konnten. Richtige Antworten wurden schließlich mit einem Trommelwirbel und drei Übungspunkten honoriert. „So sieht der Unterricht der Zukunft aus“, sagt Lehrerin Petra Hobrecht damals. Sie hatte die Schulleitung von der Notwendigkeit der rund 4.500 Euro teuren Anlage überzeugt.

Es fing ganz harmlos an: Ein 50-jähriger Autofahrer ärgerte sich vor zehn Jahren im Ortsteil Honsberg über einenälteren Mann mit grüner Lodenjacke und Kniebundhose, er rücksichtslos die Fahrbahn überquerte. Als er ihn zur Rede stelle, habe der Fußgänger ein Messer gezogen und dem Fahrer in den Arm gestochen, so dann sei er geflüchtet, berichtete damals die Polizei.


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