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Channel: Waterbölles - Geschichte
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Suchbild: Der Lennep Mollplatz in früheren Jahren

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von Dr. Wilhelm R. Schmidt

Diese Foto aus dem Familienalbum vom Turm der evangelischen Stadtkirche zeigt auch den oberen Teil des Mollplatzes, den damaligen Kaiserplatz. Das später verkleinerte Denkmalareal mit dem eisernen Geländer und der Ummauerung reichte damals noch weit in den Platz hinein, fast bis zur Ecke des ersten Hauses an der heutigen Lüttringhauser Straße. Und wenn man die damalige Barmer Straße (heute: Am Schellenberg), hinunter wollte, musste man um das Denkmal herum dicht am jetzigen Mollplatz 2, dem ursprünglichen Wohn- und Geschäftshaus der Waltherschen Tuchfabrik, vorbei. Auch heute noch ist die Durchfahrt bei der ehemals Mühlinghaus´schen Fabrik sehr eng.

Im vorderen Bereich des historischen Fotos sieht man im Vergleich zur heutigen Bebauung sehr gut, wie sehr diese im Verlauf des 20. Jahrhunderts hat Federn lassen müssen. Aus den verschiedensten Gründen wurde in diesem Bereich ab den 1960er Jahren ausgedünnt. Am oberen Rand der Aufnahme links fällt den Lennepern natürlich besonders die Rudolf Hardtsche Villa ins Auge, umgeben von einer großen Park- bzw. Gartenanlage, die bis hinunter zur heutigen Gartenstraße reichte. Frühe Aufnahmen der Gartenstraße und ganze Lennep-Panoramen wurden oft vom Dach dieser Villa bzw. ihres großen Gärtnerhauses gemacht, u.a. vom damaligen Buchhändler Richard Schmitz aus der Wetterauer Straße.

Auf der anderen Seite der heutigen Lüttringhauser Straße ist auch das Gebäude zu sehen, das heute einen städtischen Kindergartens beherbergt. Es hatte ursprünglich von der Familie Daniel Hilger gehört, war jedoch schon bald an den Fabrikanten Hermann Mühlinghaus verkauft worden.

Sehr gut wiedererkennbar für ältere Mitbürger, die Lennep schon in der Zeit um 1970 kannten, ist der große heute, nicht mehr vorhandene Baukomplex am Beginn der Lüttringhauser Straße mit dem Polizeigebäude, das im letzten Drittel des 19. Jahrhundert als moderne Postanstalt der darüber liegenden uralten Pferdepost zu gesellt wurde. Man erkennt noch die Kutscherwohnungen und das Stallgebäude ungefähr parallel zur Lüttringhauser Straße und gegenüberliegend an der Ecke zur Knusthöhe das historische Gasthaus "Im Weinberg" oder auch "Schingen", weil es gegenüber dem gleichnamigen Flurstück lag. Auch und gerade hier war die aus Lennep herausführende Straße nach Lüttringhausen früher äußerst schmal. Ich habe diese Enge der Straße bis zum Anfang der 1960er Jahre noch erlebt, ein Auto und die Straßenbahn nach Remscheid bzw. Lüttringhausen passten hier gerade durch, mehr aber nicht, und man konnte einen Kirschkern von einem Bürgersteig zum anderen spucken. Der Straßenverbreiterung fielen später leider mehrere historische Bauten zum Opfer.


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