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Channel: Waterbölles - Geschichte
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Zur Einweihung des Bergischen Löwen kamen 27.000

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Den Plan zum Bau eines monumentalen Denkmals auf dem Remscheider Rathausplatz, der damals nach dem Diktator (Adolf Hitler) benannt war, hatte der ehemalige Oberbürgermeister Dr. Walther Hartmann am 28. Juni 1937 verkündet. Am 1. Mai 1939 fand die feierliche Enthüllung statt. Geschickt hatte man den »Tag der Arbeit« gewählt, damit keine Schicht ausfallen musste. So fanden sich am Vormittag 27.000 Menschen auf dem weiten Platz ein, um Zeugen des Geschehens zu werden. Die Nationalsozialisten entfalteten das nun schon vertraute Zeremoniell mit Marschmusik und Fahnenweihe.

SechsBannerderDeutschenArbeitsfront erhielten den braunen Segen, die Kapelle der Bergischen Stahlindustrie spielte »Volk ans Gewehr«, eine in diesen Monaten besonders zielgerichtete Melodie, und Kreisleiter Brinkschulte übergab das Denkmal an die Stadt Remscheid.

Auf seinem Sockel standen die Worte »Dem Schöpfer des Großdeutschen Reiches in Dankbarkeit 1.5.1939«. Beifall rauscht auf, Oberbürgermeister Kraft lässt verlauten, der Löwe sei als »Mahnmal und Aufforderung zur Einigkeit errichtet worden«. Dann gibt es noch einmal Musik. Das Volk trollt sich. Auf Bökers Wiese ist Kirmes, und auch das ist an einem solchen Tag eine Attraktion. Am Abend illuminiert das Feuerwerk »Rathaus in Flammen« die Szene. Der Schöpfer des Denkmals, Professor Jakob Wilhelm Meller aus Rodenkirchen, ist zufrieden seines Weges gezogen, die Remscheider haben ihren Löwen zu lieben begonnen. Der hat den Krieg auch überstanden, allerdings die Inschrift am Sockel ver­loren.  (aus: „Remscheid so wie es war 2“, von Dr. Gerd Courts, erschienen im Droste Verlag, Düsseldorf, im Jahre 1978.) (Neuauflage im Waterbölles, dort erstmals veröffentlicht am 25. April 2012)


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