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Im "Historischen Zentrum" gibt es viele offene Baustellen

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Die Zeit drängt, aber leider gibt es im „Historischen Zentrum“ auf dem Hasten – dazu gehören das Stadtarchiv, der Deutsche Werkzeugmuseum und das ehemalige Heimatmuseum „Haus Cleff“– mehr als nur eine offene Baustelle. Dass Museumsdirektor Dr. Urs Diederichs Ende Oktober in den Ruhestand geht, ist nicht erst seit gestern bekannt. Eigentlich räumt er schon Anfang Oktober seinen Schreibtisch (Resturlaub). Seine Nachfolge? Steht in den Sternen! Die Stelle ist noch nicht ausgeschrieben. Die Nachbesetzung kann sich also noch längere Zeit hinziehen, entscheiden sich Rat und Verwaltung für keine internen, sondern eine/n externe/n Bewerber/in.. Und die/der kann, wenn er/sie kein Berufsanfänger/in ist, leicht eine Kündigungszeit von einem halben Jahr haben. Nicht ausgeschlossen also, dass der Nachfolger von Urs Diederichs erst zum 1. Juli 2015 seinen Dienst antreten kann.

Beatrice Schlieper.

Zu diesem Zeitpunkt möchte Thomas Judt, der Chef des städtischen Gebäudemanagements, längst mit der grundlegenden Reparatur von „Haus Cleff“ begonnen haben. Das alte Patriziergebäude steht derzeit leer. Alle musealen Ausstellungsstücke wurden sicher ausgelagert, um Boden und Seitenwände auf Pilz- und Käferbefall untersuchen zu können. Ergebnis: Im Erdgeschoss müssen die Dielenbohlen weitgehend ersetzt werden, ebenso Teile des seitlichen Ständerwerks. Teilweise sind dort die Balken völlig verfault. Unter doppelten Lagen von Linoleum hatte ein Treibhausklima den Pilz wuchern und auch die Käferlarven gut gedeihen lassen, die sich vom Holz ernährten.

Mit der Reparatur kann jedoch erst begonnen werden, wenn die künftige Nutzung von „Haus Cleff“ beschlossene Sache ist. Dafür sind Kulturausschuss und Rat zuständig. Die aber warten auf das Ergebnis einer Arbeitsgruppe, die Kulturdezernent Dr. Christian Henkelmann eingerichtet hat. Getagt hat die AG bisher noch nicht. Sie soll das neue Museumskonzept erarbeiten. Davon hängt dann beispielsweise ab, ob und in welche Räume neue Datenleitungen verlegt werden sollen. Henkelmann hat inzwischen den Bergischen Geschichtsverein, den Förderverein des Deutschen Werkzeugmuseums und den von Beatrice Schlieper (Foto links) geführten "Förderverein Haus Cleff" eingeladen, in dem Arbeitskreis mitzuarbeiten.

Ein erfahrener Museumsexperte, so er sich denn für die Leitung des Historischen Zentrums interessiert, würde sicherlich ebenfalls gerne an dem neuen Konzept für „Haus Cleff“ mitwirken, das seine neue Arbeitsstätte sein würde. Kann er aber nicht, wenn er erst im Juli 2015 die Stelle antritt. Denn das Geld für die Sanierung des Gebäudes – 850.000 Euro – hat die Stadt in die Investitionsetats für 2015 und 2016 eingestellt. Wie die Beteiligten aus diesem Dilemma herauskommen wollen, wollten gestern Interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Mitglieder der Bezirksvertretung Alt-Remscheid bei der „Bezirksvertretung vor Ort“ wissen, zu der Bezirksbürgermeister Otto Mähler (links im Bild) eingeladen hatte.

Urs Diederichs.

Derzeit wird „Haus Cleff“ nur zur einen Hälfte als Museum genutzt; in der anderen ist die Verwaltung des HIZ untergebracht. Die könnte sich Thomas Judt auch in einem anderen städtischen Gebäude vorstellen; es käme halt auf das neue Nutzungskonzept und das neue „Leitbild“ an, das für Urs Diederichs (Foto links) am Anfang der Überlegungen des Arbeitskreises steht. Dort würde dieser „gerne ehrenamtlich mitmachen, wenn mein fachlicher Rat gewünscht ist“, sagte er gestern. Erste Ergebnisse der Beratungen sollten bis Ende Oktober möglich sein, meinte er, um diese dann im Kulturausschuss vorstellen zu können. Beatrice Schlieper, die Vorsitzende des „Fördervereins Haus Cleff“, hätte es gerne noch etwas zügiger. Wenn der Arbeitskreis Anfang September tage, könnte doch schon am 5. September die Öffentlichkeit in die Projektarbeit eingebunden werden. An diesem Tag wird die Verwaltung im Deutschen Werkzeugmuseum in einer ersten Bürgerinformation die „Rahmenplanung Hasten“ erläutern.

„Haus Cleff“: finanziell ein Fass ohne Boden?? Im  Jahre 2011 hatten die beiden Eingangsportale und der Eiserne Gelände rder Treppen einen neuen Anstrich erhalten. Davon ist inzwischen kaum noch etwas zu erkennen. Die Risse im Holz, die damals schon wenige Monate nach dem Anstrich moniert worden waren, sind größer geworden. Teilweise quillt das Holz auf. Und der Lack auf den Geländern blättert ab.


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