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Channel: Waterbölles - Geschichte
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Elf „Spindeltreiberinnen“ zeigen, was sie können

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Sommerprogramm im Tuchmuseum Lennep: Am kommenden Sonntag werden dort die „Spindeltreiber Remscheid“ unter Leitung von Elke Hennig-Neumann zwischen 14 und 16 ihre Kunst am Spinnrad vorführen. Ca. elf Damen haben sich bisher gemeldet, die ihre Spinnräder aufstellen werden, um den Besuchern zu zeigen, wie sie aus Schafwolle feine Fäden herstellen. Die Gruppe hatte sich auch für eine Produktion im Auftrag der Anna Hardt Stiftung, für einen Film von Michael Schumacher zur Verfügung gestellt. Dieser Film wird besonders von Kindern im Museum gerne angesehen.

Die Puppenmacherin und Aquarellistin Gisela Becker bot im Jahre 1980, im Heimatmuseum Hasten kreative Kurse zur Kunst der Wollherstellung an. Der Zuspruch war groß – Selbstgemachtes war „in“- , und Erwachsene und Kinder wagten die ersten Versuche mit Schafwolle und Spinnrädern. Was Gisela Becker nicht vorhersehen konnte: Sie „infizierte“ einige Kursteilnehmer geradezu, und so traf sich bald ein Kreis einmal monatlich zur „Spinnstube“ im Museum. Seit 1998 trifft man sich, nun unter dem Namen: „Die Spindeltreiber“, im Jugendheim der Lutherkirchengemeinde.

Bald schon wurde nicht nur Schafwolle bearbeitet, sondern auch Mohair, Alpaka, Seide und Leinen und sogar Hundehaare wurden zu feinen Fäden gesponnen und verzwirnt, gewaschen, evtl. gefärbt und zu Kleidung und Decken verarbeitet. Man beschränkte sich nicht auf das Spinnen mit dem Spinnrad, auch mit Stöckchen und den verschiedensten Handspindeln wurde der Faden erzeugt. Strick- und Häkelmuster wurden ausprobiert und ausgetauscht und es dauerte nicht lange, da wurde auch nass und trocken gefilzt. Man hatte so viel Freude an der kreativen Arbeit mit Wolle, dass man zu der Überzeugung kam, das alte Handwerk auch in der Öffentlichkeit zu präsentieren, um es als Kulturgut zu pflegen und es nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Auf Handwerkermärkten, an den „Bergischen Tagen“, und beim Rheinlandtag konnte man schon bald die Künste der „Spindeltreiber“ bewundern.

Das Interesse an dieser alten Handwerkskunst ist auch heute noch groß, und so präsentiert die Gruppe ihr Können auf Schulfesten, bei Workshops, bei interessierten Gruppen, in Cafès der Umgebung und zum Sommerfest beim Eierkaal. Mit der Spinngruppe im benachbarten Dabringhausen besteht eine langjährige Freundschaft und ein ständiger Austausch. Auch die Geselligkeit kommt nicht zu kurz: kleine Ausflüge, Museumsbesuche, Gänseessen und Weihnachtsfeiern stehen fest auf dem Programm.

Die Spindeltreiber“ sind ein offenes Angebot für alle, die Freude am kreativen Umgang mit Wolle haben, das Spinnen erlernen wollen oder auch nur mal „schnuppern“ wollen. Sie treffen sich nach Absprache alle vier Wochen samstags von 14 bis 17 Uhr im Gemeindehaus, Sebastian.-Bach – Str., Parterre links. Kontakt: Elke Hennig-Neumann, Hindenburgstr. 108 Tel. RS 76073.


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