„Vorgeschmack auf rechte Parolen im Kommunalwahlkampf?“, fragte der Waterbölles am Montag, 6. Januar 2014. Schmierereien, die ein Unbekannter am Mollplatz in Lennep an einem Container hinterlassen hatte, erfüllten damals den Tatbestand der Volksverhetzung. Es dürfte der gleiche gewesen sein, der sich auch an der Poststraße zu Wort gemeldet hatte, an der Betonwand der städtischen Parkpalette Bergstraße. Zuvor war schon die Wand des ehemaligen Möbelhauses an der Gartenstraße verunstaltet worden.
Der Jahresempfang des SPD-Unterbezirk Remscheid am 12. Januar 2014 war der letzte im alten Lindenhof. Aber nicht nur deshalb war in der schriftlichen Einladung von einem „Jahr des Abschiednehmens und des Aufbruches in eine neue Etappe“ die Rede, sondern auch, weil sich in diesem Jahr entscheiden würde, wie der Bewerber der SPD um das Amt des Oberbürgermeisters heißen wird – Burkhard Mast-Weisz oder Sven Wolf. Die Entscheidung fiel übrigens schon am 25. Januar 2014: In der Mensa der Sophie-Scholl-Gesamtschule auf dem Hohenhagen wählten die Pateimitglieder Burkhard Mast-Weisz mit 94 von 169 Stimmen zum OB-Kandidat der Remscheider SPD. Der Landtagsabgeordnete Sven Wolf kam auf 75 Stimmen.
Vor zehn Jahren arbeitete die Verwaltung an einem „Plan zur Revitalisierung der Alleestraße. Der sei erforderlich, sagte Sigrid Burkhart, damals Leiterin des „Zentraldienstes Stadtentwicklung, Wirtschaft und Liegenschaften, „weil die Bezirksregierung in Düsseldorf sonst das Designer Outlet Center in Lennep nicht genehmigen würde“. Zeitgleich bemühte sich der Verein ISG Alleestraße unter dem Vorsitz von Jochen Rohr darum, möglichst alle Hausbesitzer der Alleestraße zur Gründung einer Immobilien- und Standortgemeinschaft zu bewegen, um frischen Wind durch Remscheids Fußgängerzone wehen zu lassen. Heute wissen wir: Aus beiden Vorhaben ist irgendwie nichts geworden. Und aus dem Revitalisierungsplan wurde ein Sanierungsplan. Mit deutlich längerer Laufzeit!
Eine gute Fernsicht bis zur Rheinschiene und nach Niederaußem hatten die Remscheider am Donnerstag, 9. Januar 2014, wie damals vom Waterbölles dokumentiert. Der Wind hatte über Nacht die Feuchtigkeit weggeweht. Von der Alleestraße, Ecke Martin-Luther- Straße, konnte Fotograf Hans Georg Müller in der glasklaren Luft "fernsehen"; die 60 Kilometer entfernten Kraftwerke der RWE in Niederaußem leuchteten im Sonnenlicht. Im Vordergrund des Bildes ist übrigens nicht Remscheid zu sehen, sondern der Solinger Ortsteil Kranenhöhe.
Was unterscheidet einen Park von einer Rasenfläche? In einem Park, in dem auch das Auge spazieren geht, dürfen ruhig hier und da auch mal Felsen zu sehen sein. Nicht aber am Remscheider Stadtparkteich. Der große "Rübezahl"-Felsen, der dort lag, wurde 2013 zerkleinert und abtransportiert, damit eine Rasenfläche besser gemäht werden konnte. Als Ignoranz bezeichnete das im Januar 2014 Philipp Wallutat (FDP) in der Bezirksvertretung Alt-Remscheid. Das habe ihn zugleich irritiert und geärgert. Zumal nicht nur dieser Felsen entfernt worden sei, sondern auch andere Felsen in anderen Bereichen des Stadtparks. Teilweise hätten sie sogar gesprengt werden müssen. Bezirksbürgermeister Otto Mähler nannte es eine "Katastrophe“, den sagenumwobenen Felsen mir nichts dir nichts zu entfernen.
„15 Jahre Hickhack um die Kreuzung Eisernstein und kein Ende“ überschrieb der Waterbölles am 13. Januar 2014 seinen Bericht über das 52. „Kottenbutteressen“ des Heimatbundes Lüttringhausen. Dabei hatten sich die anwesenden CDU-Kommunalpolitiker um eine gute Miene bemüht. Denn der Heinatbund hatte daran erinnert, dass die CDU-Fraktion im Rat der Stadt zwölf Jahre zuvor den Ausbau der Kreuzung Eisernstein in Lüttringhausen mit ihrer damaligen Stimmenmehrheit abgelehnt hatte. Die Ablehnung war damit begründet worden, dass die Angelegenheit nicht ausreichend geprüft worden sei und im Übrigen die Stadt kein Geld habe. Und Elke Rühl hatte sogar vorgeschlagen, einen Teil des Geldes lieber für die Neugestaltung des Lenneper Bahnhofsvorplatzes einzuplanen.
Caspar David Friedrich, der Maler der Romantik, hätte das wohl gerne auch gesehen im Januar 2014 – den nebeligen Kaltluftsee, der damals auf der Lichtung östlich der Drosselwiese über dem Eschbachtal stand. Ein schönes Motiv für Fotograf Hans Georg Müller.
Zusammen mit ein paar Nachzüglern waren es schließlich 18 interessierte Bürgerinnen und Bürger und sechs Kommunalpolitiker (fünfmal SPD und einmal W.i.R.), die Ende Januar 2014 den Weg in den Großen Sitzungssaal des Rathauses gefunden hatten, um mehr zu erfahren über das neue Kommunale Einzelhandelskonzept der Stadt Remscheid. Die Informationsveranstaltung war Teil der Öffentlichkeitsbeteiligung, die ein vorgeschriebener Bestandteil jedes Planverfahrens ist. „Die Einzelhandelslandschaft ist ein wahnsinnig dynamischer Prozess“, hieß es damals. „Das führt dann an einigen Stellen zu Konflikten mit Investoren und den städtebaulichen Zielen der Kommune.“ Dafür gab es schon damals in Hasten, Lüttringhausen und im Südbezirk einige aktuelle Beispiele. Und der Südbezirk hat sich bis heute nicht beruhigt.