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„Europa muss für eigene Sicherheit sorgen!“

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von Uwe Blas

Nach dem Attentatsversuch auf Donald Trump meinten viele Fachleute, er kehre stärker zurück als zuvor. Was also könnte eine erneute Präsidentschaft des Republikaners für Deutschland und Europa bedeuten? Prof. Dr. Detlef Sack **), Politikwissenschaftler an der Bergischen Universität, sagt: „Trump ist kein Transatlantiker. Europa ist ihm ziemlich egal, und er mag auch keine Schwachen.“

Das erste TV-Duell zwischen dem amtierenden Präsidenten Jo Biden und seinem Herausforderer Donald Trump hat stattgefunden. Millionen Menschen verfolgten das desaströse Auftreten des Amtsinhabers, zu dem die New York Times titelte: "Kernschmelze eines Präsidenten". „Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kandidaten – das ist Obama auch passiert – in Wahlkampfgesprächen tatsächlich scheitern“, sagt Detlef Sack, „und das hat nicht unbedingt etwas mit dem Alter zu tun. In dem Fall ist es allerdings so, dass sich dieses konkrete Rededuell einsortiert in sonstige Beobachtungen, die nahelegen, dass der Kandidat, um den es geht, nämlich Jo Biden, nicht auf der Höhe seiner geistigen und körperlichen Kräfte ist. Hinzu kommt, dass sein Herausforderer nach überstandenem Attentatsversuch stärker und kämpferischer als zuvor erscheint.“ In Anbetracht der Tatsache, dass führende Staatenlenker wie Erdogan (70), XI (71), Putin (71) oder Herausforderer Trump (78) bereits das Rentenalter überschritten haben, reiht sich Biden (81) in eine Riege von Männern ein, die nicht bereit scheinen, die Macht abzugeben.

Vergreisende Weltpolitiker?

Zwar vergreise die Weltpolitik nicht, erklärt Sack, denn es gebe auch deutlich jüngere Kandidaten, Scholz (66) und Macron (46) seien da europäische Beispiele, aber die zuerst Genannten spielten eben in der Weltpolitik besondere Rollen. „Wir sind gerade damit befasst, dass in diesem Dreieck USA, China und Russland relativ viel passiert, was für Europa und für Deutschland von wichtiger Bedeutung ist.“ Die Presse berichte zwar auch über die jüngste Präsidentschaftswahl mit dem Sieger Massud Peseschkian (69) im Iran, aber das interessiere in Deutschland weniger. Erdogan hingegen sei vor allem vor dem Hintergrund interessant, dass relativ viele türkischstämmige Menschen in Deutschland leben. „Wir haben eine sehr selektive Wahrnehmung auf unterschiedliche Regierungschefs.“ Zu beachten sei dabei immer, dass man über Menschen und Präsidenten spreche, die aus unterschiedlichen Regierungssystemen kämen, also aus Autokratien, Diktaturen oder Mehrheitsdemokratien. Die Überalterung von Staatsoberhäuptern habe immer auch damit zu tun, dass wir demografisch alte Gesellschaften hätten, die sich nur langsam veränderten.

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