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Interesse an Stadtführungen weiterhin ungebrochen

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So groß wie in diesem Jahr war das Angebot an Stadtführungen in Remscheid noch nie. Allein 54 Termine enthält der Flyer der Interessengemeinschaft (IG) der Remscheider Stadtführer. Sie war im Vorfeld der Regionale 2006 vom damaligen Oberbürgermeister Fred Schulz als Beitrag zur „Regionale 2006“ initiiert worden, nachdem  er bereits 2004 zehn Remscheider Taxifahrern historisches Stadtwissen hatte vermitteln lassen. 2006 interessierten sich für den Stadtführer-Lehrgang der VHS mehr als 30 Remscheider/innen. Zehn davon entschlossen sich schließlich zur Teilnahme. Kursleiterin war Claudia Holtschneider. Die viermonatige Ausbildung mit einer theoretischen und praktischen Abschlussprüfung endet im Mai 2006. Die zehn neuen Stadtführer spezialisieren sich auf unterschiedlichste Themen und bieten an:

  • Lennep,
  • Lüttringhausen,
  • Die Trasse des Werkzeugs mit einem Besuch in der Destillerie Franzen
  • Auf den Spuren der Industriekultur durch Remscheids Täler mit Besichtigungen der Feilenfabrik Ehlis oder der Schmiede Winterhoff
  • Hasten /Büchel, Clemenshammer
  • Honsberg und Kremenholl und auch die Remscheider Innenstadt.
  • Führungen mit historischen Fakten
  • Führungen, die mit Geschichtchen die Fantasie anregen oder den Krimi-Fan auf Spurensuche locken
  • Kinderführungen - Führungen für Kindergärten und Schulen.

Vor zwei Jahren mussten einige Stadtführer berufs- oder krankheitsbedingt aus der IG ausscheiden. Mit Unterstützung des Bergischen Geschichtsvereins, Abt. Remscheid, begannen für zehn interessierte Mitbürger eine fast sechsmonatige Stadtführer Ausbildung, wiederum mit einer theoretischen und praktischen Abschlussprüfung und  wiederum geleitet von Claudia Holtschneider. Zurzeit bilden Harald Blondrath, Harald Fennel, Klaus Fickert, Ursula Freihoff, Claudia Holtschneider, Lars Johann, Linda Kessler, Harald Neumann, Christine Otto, Carola Richter, Klaus R. Schmidt und Lothar Vieler das Team der Remscheider Stadtführer. Wobei jede(r) wiederum seine Nische / sein Spezialgebiet gefunden hat, etwa die Industrialisierung (Hämmer und Kotten), oder die alten Handelshäuser, die sich aus den Schmieden  entwickelten. Oder einzelne Stadtviertel, allen voran natürlich Lennep mit seiner historischen Altstadt. Wie viele Menschen  in den vergangenen zehn Jahren an den Führungen teilnahmen, hat niemand gezählt. Klaus R. Schmidt kann das nur für seine eigenen Führungen sagen, über die er Buch geführt hat: „Es waren mehr als 3.500!“

.Dass auch heute noch, zehn Jahre nach der Gründung der IG, das Interesse an den Führungen ungebrochen sei, betonte gestern auf einer Pressekonferenz im Café „Miro“ an der Scharfstraße Claudia Holtschneider, die Sprecherin der IG. Das Interesse sei sogar größer als das auswärtiger Besucher. Aber natürlich nähmen immer wieder auch Touristen an den Führungen der IG teil. Längst kooperiert die IG mit dem Deutschen Röntgen Museum und mit dem Tuchmuseum Lennep. Nicht selten buchen Gruppen anschließend an ihren Museumsbesuch auch noch einen geführten Stadtrundgang durch die Altstadt. Claudia Hotschneider: „Die klassische Führung galt früher Daten und Fakten zur Stadtgeschichte. Inzwischen geht der Trend zur Unterhaltung, zu Geschichten und Anekdoten. Die Leute wollen bespielt werden!“

Und weil die Nachfrage das Angebot beeinflusst, haben verkörpern mittlerweile mehrere Stadtführer hostirische Personen – und kleiden sich zu den Führungen entsprechend: Harald Blondrath ist „Herr Röntgen“, Lothar Vieler mal der „Lenneper Nachtwächter“, mal „Gustav vom Hackenberg“. Und damit der Kostüme noch nicht genug: Da begegnet der Nachtwächter begegnet auf seinem Weg durch die Stadt nicht nur Herrn Röntgen, sondern auch Nixen, Nonnen und Tuchmacherinnen.

Zu den klassischen Führungen sind noch andere neue Themen und Angebote hinzugekommen, u.a. Müngsten und die Müngstener Brücke (Klaus Fickert), der Remscheider Südbezirk (Lars Johann), der Kulinarische Rundgang rund um den Stadtkern (dito), die Geschichte der Altstadtsanierung von Lennep (Carola Richter) oder „Lenneper bauen ihr Röntgen-Gymnasium“ (Linda Kessler).

Anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens lädt die IG der Stadtführer die Remscheider Bürger im Laufe des Jahres zu drei außergewöhnlichen, mit Überraschungen gespickten Sonderführungen ein, ausgehend von den Stadtkirchen der drei Remscheider Stadtteile. Los geht es am Samstag, 11. Juni, um 14 Uhr an der Stadtkirche in Remscheid. Die Handlung spielt um 1900: Ein Tourist aus Preußen trifft am Markt auf Einheimische und Hergeluopene, die ihm von ihrer Stadt und ihrer Arbeit erzählen. Der Waterbölles wünscht viel Vergnügen. (Anmeldungen bei Claudia Holtschneider  unter Tel. RS 7913052.)


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