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Die Beziehungen der Hasenclevers zu J. W. von Goethe

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Aus: „Bergische Wegbahner. Persönlichkeiten und Geschlechter aus Remscheid, Lennep und Lüttringhausen“.
Herausgegeben 1951 vom Vorstand des Bergischen Geschichtsvereins e.V. Abteilung Remscheid.

von Dr. Wilhelm Rees

Während die Beziehungen der Pempelforter Jacobi zu Goethe allgemein bekannt sind, sind die der Ehringhauser Hasenclever nur wenig über den Bereich unserer Stadt hinaus gewürdigt worden. Josua Hasenclever kam erstmalig 1808 in Frankfurt mit dem Freundeskreis Goethes in Berührung, und zwar mit den Brüdern Fritz und Christian Schlosser, den Söhnen des Schöffen Hieronymus Peter Schlosser, mit deren Tante, der Geheimrätin Georg Schlosser, und ihrer Tochter Henriette. Er schloss sich mit herzlicher Liebe den beiden Brüdern an, die ihn, wenn sie ihn auch an Geist und Kenntnissen übertrafen, doch wegen seines praktisch-tüchtigen Sinns und der Gradheit seines Urteils schätzten. Christian Schlosser weilte mehrmals, 1808 und 1823, in Ehringhausen und wurde — seine zahlreichen Briefe lehren es — der Mentor Josua Hasenclevers in der Befriedigung seines Bildungsbedürfnisses.

Eine zweite Brücke hin zu Goethe wurde 1809 geschlagen, als David Hasenclever sich mit Henriette Schlosser, der Tochter Georg Schlossers und Johanna Fahlmers, vermählte. Johanna Fahlmers, die in ihrer Jugend dem Pempelforter Kreise angehörte, wurde die zweite Gattin Schlossers, als ihm Goethes Schwester Cornelia durch einen frühen Tod entrissen worden war. Sie hatte Goethe 1772 in Frankfurt kennengelernt, und der junge Dichter stand sehr bald unter dem Einfluss dieser stillen Frau, von der er in „Wahrheit und Dichtung" sagt, dass sie durch die große Zartheit ihres Gemüts und die ungemeine Bildung des Geistes Zeugnis gab von dem Wert der Gesellschaft, in der sie herangewachsen war. „Sie lehrte uns Schonung, indem sie uns fühlen ließ, dass wir derselben auch wohl bedürften". Im März des Jahres 1773 begann der Briefwechsel Goethes mit Johanna, der bis zum Jahre 1778 mit der gleichen Herzlichkeit andauerte und uns tiefe Einblicke gewährt in Goethes äußeres Leben und die Verhältnisse am Weimarer Hofe, wie in sein dichterisches Schaffen und die intimen Herzensangelegenheiten des Liebenden.


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