Von der Mebusmühle geht ein bequemer Fußweg Richtung Strandbad. Es sind genau 700 Meter. Dort, wo heute das stillgelegte Wasserwerk der Stadt Remscheid steht, stand in früheren Zeiten der Dorfmüllerskotten. Dieser Schleifkotten wurde 1784 errichtet durch Peter Dorpmüller von Kenkhausen. Somit hieß er auch eine Zeit lang Kenkhaußer Kotten. 1828 ist er auch im Wermelskirchener Mühlenkataster verzeichnet, wobei der Eschbach als Burgbach bezeichnet wird. Interessant in diesem Zusammenhang ist, das der Eschbach erst ab Mitte 1800 Eschbach genannt wird, denn davor war er in "oberer Burgbach und unterer Burgbach" getrennt und davor, etwa vor 1780 zurück, wurde er "Eiffischer Bach" genannt. 1840 ist ein neuer Besitzer des Kottens aufgeführt: Abraham Berger arbeitet darin mit seinen Söhnen und Gehilfen für Remscheider Fabrikanten im Lohn. 1853 ist Albert Berger (ein Sohn des Abraham) der Besitzer.1867 wechselt der Besitzer erneut. Die Schleiferei Falkenrath & Funkenhaus. 1880 kauft die Stadt Remscheid den Kotten auf, reißt ihn ab und baut an seiner Stelle das Wasserwerk auf. Reste des alten Stauteiches waren allerdings noch 1964 zu sehen, bevor das Wasserwerk einen Neubau bekam. Danach sind keinerlei Spuren mehr vorhanden. Leider sind in den Archiven der Stadt und der Stadtwerke keine Fotos dieser alten Anlage zu finden, und so begnügen wir uns mit einem alten Bild der Pumpstation.
Von der Pumpstation bis zum Dorfmüllershammer sind es 1,3 Kilometer über die Eschbachtalstraße. Schon von oben ist der gut erhaltene Teich und das Mauerwerk in Bruchstein des alten Gebäudes zu sehen, in dem die Firma Klein heute ihre Produkte fertigt. In früherer Zeit wurde er Kenkhaußer Hammer genannt, weil er ursprünglich mit diesem Gut verbunden war. Erwin Stursberg berichtet in seinen Unterlagen von zwei Kotten. Er schreibt, das die Kotten nicht an einem Teich standen, sondern einer unterhalb des 1. Kottens Teich. Doch das Gefälle bis zum nächsten Teich am Wellershauskotten reichte nicht für ein weiteres Werk aus. Vielleicht meint Stursberg auch nur, das der zweite Kotten etwas abseits vom Teich am Untergraben stand; so sieht man es auf einem Bild um 1890. Also gehen wir von zwei Kotten an einem Teich aus. der erste Nachweis ist von 1768. Darauf datiert die Genehmigung für Peter Dorpmüller zu Kenkhausen zum Bau eines Kottens. 1778 ist der zweite Kotten dann "auf dem verlorenen Wasser des Dorfmullerkottens" errichtet. 1773 wird Kotten 1 als Im Betrieb" geführt. 1800 berichtet das Wermelskirchener Kataster von von dem zweiten Kotten. 1812 wird ein Wohnhaus zu Dorfmüllershammer erwähnt. Der Name wurde dann nach und nach auf einige in der Nachbarschaft liegende Hauser ausgedehnt. 1829 gehören die beiden Kotten einem Peter Caspar Ehlis zu Bliedinghausen. 1840 ist nachzulesen, das der Besitzer Peter Kaspar Ehlis mit mehreren Gehilfen auf eigene Rechnung nung arbeitet. 1853 ist der Stahlhammer zu Dorfmüllershammer von Johann Wilhelm Arntz angegeben. 1867 wird Ferdinand Arntz als Besitzer aufgeführt. Ferdinand Stursberg arbeitete von etwa 1920/25 in diesem Hammer bis 1932 und fertigte Feilen, dann ist der neue Besitzer Franz Kind eingezogen. Zwischendurch war die Firma auch mal unter dem Namen "Kind & Röhrig" existent und fertigte Schnellstahlmeisel zum Hauen der Feilen, Stechbeitel und vieles andere mehr. Die Firma Arntz baute an der Lenneper Straße in Remscheid ihre große Sägenfabrik auf und besteht heute noch mit großem Erfolg. Heute (2005) ist Franz Kinds Sohn Klaus alleiniger Inhaber des Dorfmüllershammer und hat die Produktpalette weitestgehend behalten. Die zwei Hammerwerke mit Schleifkotten wurden abgerissen, nachdem eine Bombe alles zerstört hatte. (nach: Hämmer- und Kottenforschung in Remscheid. Herausgegeben von Günther Schmidt, Band 5 - Vom Blombach bis Eschbach)