Die "Ära Kennepohl" ging vor zehn Jahren überraschend zu Ende: Eine Stimme fehlte Baudezernent Helmut Kennepohl am 26. April 2007 zur Wiederwahl. Wahlberechtigt waren alle 58 Ratsmitglieder (und alle waren erschienen) und Oberbürgermeisterin Beate Wilding. Macht 59 Stimmen. Auf 29 Wahlzettel war Ja angekreuzt, auf 30 Nein. Da sich vor der Wahl SPD und Grüne gegen Kennepohl ausgesprochen hatten (zusammen 25 Stimmen) und das bürgerliche Lager von CDU, FDP und W.I.R. (zusammen 33 Stimmen) für ihn, müssen unter den Befürwortern einer Wiederwahl mindestens vier Abweichler gewesen sein, ein geschlossenes Nein bei SPD und Grünen vorausgesetzt (keine Stimme war ungültig; es gab keine Enthaltungen). Acht Jahren zuvor hatten Abweichler in den Reihen der SPD Kennepohl zu einer Wiederwahl verholfen, damals zur großen Verärgerung des SPD-Fraktionsvorsitzenden Hans Peter Meinecke. Im Vorfeld des 26. April 2007 hatte alles auf eine Wiederwahl Kennepohls hingedeutet. Eine Nicht-Wahl des Unvollendeten (Bergische Morgenpost) wäre eine glatte Sensation, mutmaßte damals der Waterbölles. Elke Rühl (CDU), damals Vorsitzende des städtischen Bauausschusses hatte sich als glühende Befürworterin einer Wiederwahl Kennepohls geoutet. Remscheid habe dem Visionär sehr viel zu verdanken. Die Neugestaltung des Hauptbahnhofs mit dem Schaufenster der Wirtschaft sowie der Stadtumbau West werden unter seiner Verantwortung umgesetzt. BM-Redakteur Henning Röser stellte daraufhin fest, vor allem in der CDU werde der Baudezernent von manchen Ratsmitgliedern geradezu kulthaft verehrt.
Eine Modernisierungsoffensive für Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen erreicht1 im April 2007 den Bahnhof Remscheid Hbf in Form des erste Spatenstichs für den Bahnhofsneubau durch Oberbürgermeisterin Beate Wilding. Für mobilitätseingeschränkte Reisende werde ein neuer Aufzug gebaut, hieß es damals. Außerdem erhalte der neue Mittelbahnsteig bis September 2008 ein Blindenleitsystem, ein neues Wegeleitsystem, überdachte Wartebereiche sowie eine komplett neue Bahnsteigmöblierung. Die damals noch spürbare Euphorie hast sich längst gelegt.
In einem Gemeindebrief Extra verwies die Evangelische Stadtkirchengemeinde Remscheid im April 2007 auf ihren jahrhundertealten Friedhof mitten in der Stadt. Bis 1761 war der Friedhof ausschließlich unmittelbar um die Kirche herum belegt. In jenem Jahr erweiterte man ihn gen Nordosten bis an die heutigen Kirchhofstraße. Ab 1780 veranlasste die herzogliche Regierung die Gemeinden zur Anlegung neuer Friedhöfe außerhalb des bebauten Raumes. Im gleichen Jahr suchte man ein schuleigenes Gelände unweit der Stadtkirche für Friedhofszwecken aus. Dieses Gelände bildet bis heute den älteren Teil des Evangelischen Stadtfriedhofes. Seit 1801 lassen sich dort erste Beerdigungen nachweisen.
Als Rolf Söhnchen am 27. Februar 2007 als Direktors des Amtsgerichts Remscheid in den Ruhestand gegangen war, hatte er schon sechs Wochen später, im April, ein neues Amt: Als erstes und bislang einziges Bundesland bekam Nordrhein-Westfalen damals mit ihm einen Ombudsmann für den Justizvollzug. Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter, Ehefrau des damaligen Remscheider Stadtkämmerers Jürgen Müller, stellte ihn in Düsseldorf der Öffentlichkeit vor. Zur Seite standen Rolf Söhnchen am Wuppertal, Sedanstraße 15, fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zum Jahresende 2010 legte Rolf Söhnchen sein Amt nieder.
Im April 2007 beschloss der Bauausschuss die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Gelände der Maschinenfabrik Strasmann in Ehringhausen, um daraus nach Abriss der Fabrik den Bau von Einfamilienhäusern möglich zu machen. Dafür hatten die Grünen gewarnt mit Hinweis auf Altlasten auf dem Gelände. Stadtplaner Hans Gerd Sonnenschein hielt damals dagegen: Wenn mit dem Bau begonnen werde, bestehe keine Gefahr mehr für die Bürger. Entweder werde der kontaminierte Boden abgedeckt oder abgefahren.
Stadt und Sportvereine vor juristischer Auseinandersetzung?, fragte der Waterbölles am 4. April 2007. Reinhard Ulbrich, der Vorsitzende des Sportbundes Remscheid, hatte den 78 Mitgliedsvereinen den schriftlichen Rat gegeben, die an die Stadt zu zahlenden Hallennutzungsgebühren zunächst auf ein Sonderkonto des Sportbundes zu überweisen. Die Zahlungen auf ein Sonderkonto seien wenig hilfreich, reagierte damals Dezernent Dr. Christian Henkelmann vergrätzt.
Die städtische Gemeinschaftshauptschule Hölterfeld werde zum 1. 8. 2007) aufgelöst, teilte vor zehn Jahren die Verwaltung mit. Die verbleibenden Jahrgänge würden der Schule der städtischen Gemeinschaftshauptschule (GHS) Wilhelmstrasse zugeordnet; der Unterricht erfolgt in der Dependance Tersteegenstraße. Das Angebot an naturwissenschaftlichen Räumen sei am Standort Tersteegenstraße besser als im Gebäude Hölterfeld.
Waterbölles einst auch eine Schülerzeitung des Städtischen Gymnasiums Remscheid an der Hindenburgstraße, ursprünglich eine Schule nur für Jungen. Daran erinnert der Waterbölles vor zehn Jahren. Die Nr. 2 des Jahrgangs 1966/67 war damals von einem Wuppertaler Antiquariat für 9,50 Euro zum Kauf angeboten worden. Waterbölles las Waterbölles: Seit nunmehr einem Jahr tummelt sich ein Dutzend weibliche Wesen in unseren Gängen, beginnt auf Seite 28 das aktuelle Interview mit Margit und Rita, geführt von Friedhelm Köhne, Jürgen Sauer und Andres Kunz. Insgesamt 52 Seiten umfasste diese Ausgabe der Schülerzeitung Waterbölles aus dem Jahre 1967.
Die Müllbehälter in Remscheid seien mal abgesehen von denen auf der Alleestraße zu klein, und es gebe zu wenige, hatte im Februar 2007 Christel Hermann (Grüne) in einer Sitzung der Bezirksvertretung Alt-Remscheid beklagt. Und einen Monat später, am 1. April) später berichtete der Waterbölles über ersten Prototypen von neuen, größeren Müllbehälter; sie seien bereits im Neubaugebiet auf dem Hohenhagen zu bewundern. Sollten sich die Betonschalen bewähren, sei daran gedacht, eine Serie davon für Kreuzungspunkte in der Innenstadt in Auftrag zu geben. So könne man anknüpfen das Konzept für Sicherheit, Ordnung, Sauberkeit an, mit dem Oberbürgermeister Fred Schulz in den Jahren 2003 und 2004 Schlagzeilen gemacht hatte.