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Museum Haus Cleff (ehem. Heimatmuseum) seit 85 Jahren

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Pressemitteilung der Stadt Remscheid

Vor 85 Jahren, am 23. November 1928, wurde das seinerzeitige Heimatmuseum der Stadt Remscheid (heute Museum Haus Cleff) an seinem heutigen Standort eingeweiht. Bereits seit Dezember 1925 hatte die Ausstellungsstätte an anderer Stelle ein provisorisches Domizil. Aber erst nach dem Ankauf von „Haus Cleff“ durch die Stadt Remscheid ab 1927 und nach Bereitstellung beachtlicher finanzieller Mittel durch die Stadtverordneten konnte sie eine endgültige Heimat finden. Auch dies erfolgte jedoch zunächst nicht in vollem Umfange, da Teile des Gebäudes noch zu Wohnzwecken vermietet waren. Deshalb konnte die museale Schausammlung erst im Jahre 1928 komplett dort aufgestellt werden.

Zwar spielte „Heimatliebe“ ein Jahrzehnt nach dem so unendlich verlustreichen 1. Weltkrieg im Bewusstsein der Menschen immer noch eine heute kaum mehr nachvollziehbare Rolle. Dennoch:  Das neue Museum sollte keines der Museen sein, wie sie zu jener Zeit anlässlich der sogenannten 1000-Jahr-Feiern des Rheinlandes in großer Zahl als Heimatmuseen gegründet wurden. Vielmehr wollte man,  so der damalige Oberbürgermeister Dr. Walther Hartmann, „ein Heimatmuseum der besonderen Art. Keine Sammlung des vielen, allzu vielen, sondern des Charakteristischen.“ „Die Stadt Remscheid“, so Hartmann im weiteren Verlauf seiner Einweihungsrede, „wollte nicht nur ein naturkundliches und heimatgeschichtliches Museum errichten, sondern in erster Linie ein heimatwirtschaftliches Museum.“

Dieses Ziel wurde richtungweisend, wenn auch erst viele Jahrzehnte später und dann ohne Betonung des allzu oft missbrauchten Begriffs „Heimat“.  Denn die Fokussierung auf die Wohnkultur bergischer Werkzeugkaufleute und die Sammlung mit Arbeiten des gesellschaftskritischen Grafikers und Bildstatistikers Gerd Arntz waren wichtige Schritte dorthin. Und auch  die Gemälde von Johann Peter Hasenclever passen – spätestens auf den zweiten Blick – in die vom Pathos „Heimat“ befreite Neuausrichtung der Ausstellungsstätte. Ebenso konsequent war daher die 1995 erfolgte Umbenennung in „Museum Haus Cleff“.

Das Museum Haus Cleff steht im Rahmen seiner Öffnungszeiten zur freien Besichtigung offen. Außerdem bietet es nach vorheriger Anmeldung für Besuchergruppen aller Altersstufen allgemeine und themenorientierte Führungen an. Großes Interesse finden auch gelegentliche Antiquitätenberatungen und szenische Führungen. Unterstützt wird das Museum dabei von engagierten Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere von den Mitgliedern des „Verein der Freunde und Förderer des Stadtmuseums Haus Cleff e.V.“,  der sich zur Aufgabe gemacht hat, die personellen und finanziellen Rahmenbedingungen des Museums nachhaltig zu verbessern. Eine fruchtbare Zusammenarbeit konnte auch zur IG Hasten aufgebaut werden, einem Verein, zu dessen Mitgliedern vor allem Geschäftsleute des Stadtteils zählen.

Das Historische Zentrum nimmt das 85jährige Jubiläum von „Haus Cleff“ als Museum zum Anlass, mit den Arbeiten für einen digitalen Führer durch das Haus Cleff zu beginnen. Dieser soll in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres über das Internet verfügbar sein. Ermöglicht wird das Projekt dem Museum durch eine großzügige Spende in insgesamt vierstelliger Höhe seines unlängst verstorbenen Freundes und Förderers Rolf Nöding, seiner Ehefrau Hanna Nöding sowie seiner weiteren Angehörigen und guten Bekannten. Der digitale Führer wird ihm gewidmet sein.

Waterbölles: Gute Nachrichten “verkaufen“ sich bekanntlich besser als schlechte. Unverständlich ist gleichwohl, dass die Stadt Remscheid es in den vergangenen zwei Wochen nicht für nötig befunden hat, auf einen Aufmacher in der Bergischen Morgenpost zu reagieren, der die Überschrift trug: „Nagekäfer zerlegen langsam das Haus Cleff“.In dem Artikel wurde der Chef des städtischen Gebäudemanagements, Thopas Judt, mit dem Satz zitiert: „Da müssen wir etwas machen, um das Haus nicht verfallen zu lassen! Merke: In diesem Fall wäre dann ein digitaler Museumsführer obsolet.


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