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Im Viehwagen auf eine Fahrt ins Ungewisse

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Johanna Schleicher, geboren 11.4.1935 in Wölfelsdorf/ Habelschwerdt, seit 1951 in Remscheid:

„Wilkanów (deutsch Wölfelsdorf) ist ein Dorf in der Gemeinde Bystrzyca K?odzka im polnischen Powiat K?odzki, Wojewodschaft Niederschlesien. Es liegt sechs Kilometer südöstlich von Bystrzyca K?odzka und zieht sich neun Kilometer am Wölfelbach (Wilczka) entlang. Habelschwerdt( heute: Wilkanow) ist eine Stadt in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Sie liegt 20 km südlich der Kreisstadt an der Einmündung der Weistritz (Bystrzyca) in die Glatzer Neiße (Nysa K?odzka). Als Folge des Zweiten Weltkrieges fiel Wölfelsdorf 1945 und ganz Schlesien an Polen und wurde in Wilkanów umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben.

Ich wurde als junges Mädchen im Alter von zehn Jahren gemeinsam mit meiner Familie aus Habelschwerdt in Schlesien am 21.3.1946 vertrieben. In Viehwagen wurden wir abtransportiert. Die Fahrt ging ins Ungewisse. In Kohlfurt wurden wir von Engländern übernommen. Daher wussten wir, dass wir in die britische Besatzungszone kamen. Wir kamen dann nach Twiehausen im Kreis Lübecke in Ostwestfalen. Wir waren auf einem entlegenen Bauernhof untergebracht. Hier gab es keine höhere Schule, die Volksschule war fünf km weit entfernt.

Mein Vater war Bauleiter in einem chemisch- keramischen Industriebetrieb für Porzellan mit Firmensitz in Dresden und war häufig im Ausland tätig. Er hat immer gutes Geld verdient, uns hat es an nichts gefehlt. In Habelschwerdt galt mein Vater als der reiche Schleicher. (weiter auf der 2. Seite)

Klicken führt zum'Zeitstrahl' der AusstellungZur 200-Jahr-Feier der Stadt Remscheid stellte Heike Hildebrandt vom damaligen Migrationsbüro der Stadt eine Ausstellung („Zeitzeugen-Projekt“) zusammen mit Schilderungen zahlreicher „Zeitzeugen der Zuwanderung“, deren neue Heimat Remscheid geworden war. Das ist jetzt zehn Jahre her. Doch die Geschichten sind es wert, nach vorne gestellt zu werden. Denn darin erzählen die „Zugereisten“, warum sie ihre Heimat verlassen haben, wie sie hier in Remscheid ankamen, welche Erwartungen, welche Hoffnungen, welche Enttäuschungen sie erlebten und warum sie sich trotzdem mit Remscheid verbunden fühlen. Zuwanderung begann aber nicht erst mit den "Gastarbeitern", sondern schon Ende des 19. Jahrhunderts mit italienischen Straßenbauern. Und nach dem nach dem Zweiten Weltkrieg folgten Vertriebene, Flüchtlinge und Heimatlose.

 

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