In der deutschen Geschichte war der November mehrfach ein Schicksalsmonat für das damalige Deutsche Reich, aber auch für Remscheid. Im November 1918 wurde mit dem Matrosenaufstand in Wilhelmshaven und den unmittelbar folgenden revolutionären Umwälzungen in Kiel, die sich mit der Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten schnell im gesamten Deutschen Reich verbreiteten, der Grundstein für die Weimarer Republik gelegt, der ersten parlamentarischen Republik auf deutschem Boden.
Dreigeteilt ist die Veranstaltung, zu der der Bergische Geschichtsverein, Abteilung Remscheid e.V., für Freitag, 9. November, einlädt zum Gedenken an 80 Jahre Reichspogromnacht (und die Opfer des Nationalsozialismus) sowie und 100 Jahre Matrosenaufstand in Kiel (und die Ereignisse in Remscheid). Die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr in der Gedenk-und Bildungsstätte Pferdestall mit einer Führung durch die Ausstellung Die Verbrechen im Westen. Anschließend führt der Historiker Jochen Bilstein die Teilnehmer über den Weg der Stolpersteine zum Ernst-Moritz-Arndt Gymnaisum, wo sie in der Aula ab 18.30 Uhr zwei Vorträge hören werden: In Bezug auf die Novemberrevolution1918 konnte der Verein einen namhaften wissenschaftlichen Experten aus Schleswig-Holstein gewinnen: Prof. Dr. Robert Bohn von der Universität Flensburg. Der Historiker ist seit 2001 einer der beiden Direktoren des Instituts für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte sowie Professor für mittlere und neuere Geschichte an der Universität Flensburg. Er wird die Ereignisse in Kiel und ihre Auswirkungen für Deutschland in seinem Vortrag am Abend des 9. November anschaulich vorstellen. Im Anschluss daran referiert Dr. Urs Diederichs, Museumsdirektor im Ruhestand und ehemaliger Leiter des Historischen Zentrums Remscheid, an Hand der einschlägigen Literatur und Remscheider Archivquellen die Auswirkungen der Kieler Ereignisse in der damaligen Stadt Remscheid. Gestreift werden dabei auch die Entwicklungen in den 1918 noch selbstständigen Städten Lennep und Lüttringhausen.