Ein uralter Standort innerhalb Alt-Remscheids, der auch schon bei der Verleihung der Stadtrechte (1369) Bestand hatte, war Lobach. Schon die Johanniter forderten in damaliger Zeit von den Anwohnern nach einer Erbverpachtung den Zehnten als Zins. Der Ursprung des Namens Lobach ist nicht mehr festzustellen. Hieß es 1369 noch Lobech, wurde daraus 1469 Loebeck, 1487 Loebech und 1634 Lobach. Karl Wilhelm Heuser als Verfasser der Schrift Das Hammertal vertritt die Ansicht, dass er von einem damaligen Bewohner Johann Wolter van Loburne übernommen worden ist. Ich meine, dass die mittelalterliche Eisenschmelzerei und die damit verbundene Lohe den Namen geprägt hat.
Der Lobacher Bach wird gebildet aus dem ursprünglichen (großen) und dem kleinen Burgbach. Der eine wurde im Laufe der Jahre in Lobach und der kleine Burgbach in Vieringhauser Bach (Vierkeser Beek) umbenannt. Der Lobach als Hauptbach ist im unteren Bereich mit 1, 5 Kilometern und im oberen Bereich bis zum Vieringhauser Bach mit 1,1 Kilometern angegeben. Somit ist der Lobach selbst 2, 6 Kilometer lang. Der Vieringhauser Bach ist etwa 1, 3 Kilometer lang und hat seinen Ursprung in zwei Quellgebieten, einmal am Amtsgericht, früher Spreng genannt, und zum anderen am Bruch, früher Schlachthof. Beide Quellgründe waren früher sumpfig und recht wasserreich. Die oberen Bereiche des Vieringhauser Baches sind längst bis an die Waldesgrenze kanalisiert und entsumpft. Seit altersher nennt man den Vieringhauser Siepen auch den Mühlenteichsiepen, weil unterhalb des Mühlenteiches die Arbeit begann.
Die Zahl der Sensenschmiede bei der Begründung ihrer Zunft betrug übrigens 72, davon arbeiteten vier im Lobachtal. Sie stellten jährlich ungefähr 54.000 Sensen her. Im Jahre 1604 wurden davon nach Brabant 17.000, nach Holland 8.000, 14.000 nach Dänemark und in den Ostseeraum über Lübeck abgesetzt, also 39.000 Stück exportiert, der Rest von 15.000 Stück größtenteils in Deutschland verkauft. Der Lobach bediente zwölf Wassertriebwerke als Hämmer oder Kotten, hinzu kommt noch die Loosenhütte als Schmelzhütte, die ebenfalls mit Wasserkraft ihre Blasebälge versorgte. Das erste Triebwerk am Vieringhauser Bach ist der ehemalige obere Bergerskotten. Er wurde gegründet 1785 als 1. Bergers Schleifkotten. Für 1800 fand ich die Eintragung eines Müller von dem auf dem Müllenteichsiefen zwischen Reinshagen und Kremenholler Höfen gelegenen Grund gebauten Schleifkotten. Etwa 1810 gehört der Bergerskotten einem Pickert und den Gebrüdern Berger. 1829 nennt er sich Bergers Schleifkotten und ist im Besitz von Benjamin Berger. 1852 hat die Schleiferei Friedrich aus dem Dahl gepachtet. 1853 ist einer Eintragung zu entnehmen, dass ein oberschlächtiges Wasserrad zwei Steine und eine Polierscheibe treibt und 14 Fuß Gefälle herrschen. 1867 besagt eine weitere Eintragung, dass die Schleiferei Carl August Berger gehört. Der Kotten arbeitet von Johanni bis Michaeli (24. Juni bis 29. September) nur ein Drittel der Zeit. In dem Fachwerkhaus wohnte ein Tagelöhner (Peter Päuler aus Wermelskirchen); er arbeitete im Hammer als Schleifer mit. Gustav Berger ist als letzter Besitzer 1867 verzeichnet. Er wohnte zu Schüttendelle. Mit dem Bau der Kläranlage verschwand der obere Bergerskotten, nachdem er in seinen letzten Jahren zweckentfremdet nur noch als Lagerhaus gedient hatte.
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