Wilhelm Engels hat aufgrund eines Geschäftsbuches aus der Zeit von 1632 bis 1648 den Bezug und Vertrieb Hasenclevers Stahlwaren aus dem Lobach- und Eschbachtal niedergeschrieben: Bei der Seltenheit urkundlicher und industriegeschichtlicher Mitteilungen aus alter Zeit ist jeder neue Beitrag erwünscht. Eine solche stellt das äußerlich recht bescheidene,aber inhaltsreiche Buch dar, das Peter Hasenclever in der Lobach in den Jahren 1632 1648 zur Eintragung geschäftlicher und anderer Vorfälle benutzte. Es führt unsmitten hinein in das Leben und Leiden der bergischen Bewohner zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Peter Hasenclever war ein Spross des bekannten Remscheider Geschlechts, das auf dem Hofe Hasenclev (Haddenbacherstraße) im oberen Morsbachgebiet seinen Ursprung hat. Nach einem Bericht des Beyenburger Rentmeisters Johannes Karsch vom 6. Dezember 1607 betrieb der alte Hasenclever mit seinen Söhnen im Goldenberger Grund einen Klopfhammer und eine Pulvermühle. Schon früh fanden die Vertreter dieses Geschlechtes, die sich als Erzeuger des für das Remscheider und Solinger Eisengewerbe außerordentlich wichtigen Raffinierstahles betätigten, den Weg ins Lobach-, Eschbach- und untere Morsbachtal, wo sie freie Wassergefälle vorfanden und ihre Stahlhämmer errichteten.
Peter Hasenclever besaß nicht nur den Stahlhammer in der Nähe des Lobacher Hofes, sondern er hatte auch am Eschbach bei Zurmühle einen Reckhammer anstelle eines verfallenen Schleifkottens errichtet. Neben der Stahlerzeugung betrieb er einen umfangreichen Stahlhandel. Er bezog seinen Werkstoff den Rohstahl teils aus dem Siegerland und seinen Nachbargebieten, teils vom unteren Westerwald. Offenbar war er zeitweilig nicht in der Lage, aus seinen eigenen Hämmern alle Besteller zu befriedigen, so dass er auf andere Lieferanten zurückgreifen musste. So bezog er im Jahre 1634 ein Bord Beilstahl und zwei Borden Messerstahl im Gesamtgewicht von 1294 Pfund von Johann Becker zu Olpe.
Zum Verständnis der alten Bezeichnungen sei bemerkt, dass der Beilstahl eine geringere Qualität darstellt, die durch ein- bis zweimaliges Recken und Zusammenschweißen schmaler Rohstahl- und Eisenrippen erzeugt und vornehmlich zur Herstellung von Beilen und Äxten verwendet wurde. Dagegen erfuhr der Messerstahl eine dreimalige Raffinierung, wodurch er die zur Herstellung der Schwertklingen und Messer verschiedenster Art erforderliche Feinheit erhielt. Das Erzeugnis seiner eigenen Hämmer, das sich anscheinend besonderer Beliebtheit erfreute,bezeichnet Peter Hasenclever als Solischen Metzerstael (Solinger Messerstahl). Die Bezeichnung Bord für eine gewisse Stahlmenge ist heute nicht mehr bekannt. Anscheinend handelt es sich nicht um ein festes Gewicht, denn in dem betreffenden Geschäftsbuch wird einmal ein Bord Solinger Messerstahl zu 310 Pfund erwähnt, während an anderer Stelle ein Bord Beilstahl und zwei Borden Messerstahl im Gesamtgewicht von 1294 Pfund, also im Durchschnitt 428 Pfund erscheinen. Vermutlich bildet Bord (Bürde) die Bezeichnung für eine Fuhre, da auf den kleinen zweirädrigen Hessenkarren bei den schlechten bergischen Wegen kaum mehr als drei bis fünf Zentner befördert werden konnten.
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