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Als die Remscheider Eisenindustrie sich weiter ausbreitete

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Das Gebiet der drei Gemeinden Cronenberg, Lüttringhausen und Remscheid bildete in den Zeiten des Bergischen Sensenhandwerks eine wirtschaftliche Einheit; es besaß eine gemeinsame Zunftverfassung. Als die Herstellung von Werkzeugen in den Vordergrund trat, wurde Cronenberg als gewerblicher Vorort von Remscheid abgelöst. Äußerlich kam dies in der Verlegung des Sitzes des Handwerksgerichts nach Remscheid zum Ausdruck. Aber auch jene anderen Teile der Remscheider Umgegend stellten sich frühzeitig von der Herstellung der Sensen auf die anderer Artikel um. In diesen und weiteren Orten suchte das Remscheider Gewerbe Anfang des 19. Jahrhunderts nach Ausdehnungsmöglichkeiten. Es heißt in einer amtlichen Gewerbestatistik aus jener Zeit der französischen Herrschaft im Bergischen Land: „Da die Bäche die Grenze der Mairie Remscheid bildeten, so liege eine bedeutende Anzahl der Werke, welche Remscheider Fabrikanten gehörten, in den angrenzenden Mairien Burg, Cronenberg und Lüttringhausen, und das Eisenkommerz von Remscheid könne in seiner Gesamtheit nicht anders als in Verbindung mit den genannten drei Mairien berechnet werden."

Als im Laufe des 19. Jahrhunderts die Herstellung von Werkzeugen und sonstigen Artikeln aus Eisen und Stahl erheblich zunahm, wuchs die Eisenindustrie von Remscheid aus in die übrigen Städte des Landkreises Lennep hinein und nahm auch dort größeren Umfang an. Gleichzeitig beeinflusste die Ausdehnung der Metallindustrie das Wachstum der Bevölkerung in Remscheid und den anderen Städten. Im Einzelnen lässt sich über die Entwicklung etwa folgendes sagen: Nägel waren früher die wichtigsten Cronenberger Artikel. Cronenberg musste aber seinen Ruf als „Hort der Nagelschmiedekunst" einbüßen, als die Fortschritte der Technik die weitere Ausübung des alten Gewerbes unrentabel gestalteten. Die dortigen Schmiede suchten zwar „mit der ihnen eigenen Zähigkeit das ihrem Temperament so sehr angemessene Schmiedehandwerk" möglichst lange festzuhalten, der Industriezweig nahm aber seit Mitte des vorigen Jahrhunderts ständig ab und zog in die Mark. Heute finden wir in Cronenberg eine bedeutende Schraubenindustrie sowie die Herstellung von Grobwerkzeugen und Bohrern. Die Eisenindustrie in Lüttringhausen wuchs durch den Zuzug einer Anzahl von Remscheider Firmen. Vorherrschend ist die Herstellung von Werkzeugen (Kluppen, Bohrer, Reibahlen, u. a.), Gas-und Wassermessern und Elektrizitätszählern.

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