Pressemitteilung der Gedenk- und Bildungsstätte Pferdestall Remscheid e.V. und des Jugendrats
Homosexuelle wurden wie Staatsfeinde, Juden, Sinti und Roma verfolgt und erlebten das gleiche Schicksal im NS-Staat. Sie wurden inspiziert, ihre Häuser wurden durchsucht, sie wurden von der Gestapo aufgefordert, die Namen anderer Homosexueller preiszugeben, und schlussendlich wurden sie in Konzentrationslager eingewiesen. Was jedoch nach ihrer Befreiung, am 8. Mai 1945, geschah, wurde nie wirklich ein Diskussionsthema. Bis zum heutigen Zeitpunkt reden kaum noch Leute über die damals verfolgten Homosexuellen, und dies, obwohl wir in einer modernen Gesellschaft leben. Zudem wurden die Homosexuellen im Bundesentschädigungsgesetz als Begünstigtengruppe ausgeschlossen.
Wir sind am 8. Mai ein menschenverachtendes System losgeworden, und dennoch wurde das Leben der Homosexuellen nicht einfacher. Bis 1960 waren homosexuelle Handlungen in Deutschland strafbar. Nichtsdestotrotz ist die Hoffnung dieser Mennschen auf eine bessere Zukunft groß.
Der Jugendrat Remscheid unterstützt die Gedenkaktion vom8. Mai, da auch wir es als sehr wichtig erachten, dieses Thema bei den Jugendlichen in Erinnerung zu halten. Antidiskriminierung und Demokratiestärkung sind immer fester Bestandteil der thematischen Auseinandersetzung des Jugendrats. So sind Aktionen für ein friedliches Miteinander und für die Vielfalt der Gesellschaft ein Markenzeichen des Jugendrats.
Arzum Arslan, Q1, Geschichts-AG des Ernst-Moritz-Arnd-Gymnasiums und Mitglied der Gedenk- und Bildungsstätte Pferdestall Remscheid e.V.
Burcu Aksoyek, Vorsitzende des Jugendrates