In der konstituierenden Sitzung der Kommission Bau- und Konzeptbegleitung Historisches Zentrum standen Dach und Fach von Haus Cleff auf der Tagesordnung, konkret: die Sanierung des Daches samt Unterkonstruktion und Aufbauten und der Außenfassade samt Fenster, Türen und Eingangsbereich. Angesicht des positiv verlaufenden Budgets konnte auch der im rechten Toilettenanbau geplante Aufzug in den ersten Stock beauftragt und in Angriff genommen werden, teilte die Verwaltung mit. echte Barrierefreiheit könne aber derzeit durch den Aufzug nur bis in den ersten Stock gewährleistet werden. Deshalb werde von den Architekten geprüft, ob nicht ein Aufzug vom ersten in den zweiten Stock im Inneren des Gebäudes eingebaut werden kann, um einen Teil des zweiten Obergeschosses barrierefrei zu erschließen.
Um den Museumskomplex Historisches Zentrum bestehend aus Haus Cleff, dem Deutschen Werkzeugmuseum, dem Kontor, Haus Berger und der Halle Berger optisch und konzeptionell zu verbinden, ist geplant, den Eingang von Haus Cleff an die Rückseite des Gebäudes zu verlegen, wo direkt gegenüber ein Neubau mit Café, Museumsshop und Empfang/Haupteingang für alle Ausstellungen entstehen könnte, so der Vorschlag von Architekt Bernhard Bramlage.
Der Auftrag für die Innensanierung sei in enger Kooperation mit der für die Museumskonzeptionierung zuständigen Firma Szenario mittlerweile erteilt worden, teilte die Verwaltung weiter mit. Zur Sitzung lagen die Vorschläge von Szenario für die künftige Raumnutzung von Haus Cleff vor:
- Parterregeschoss: In diesem Bereich sollen die Besucher interaktiv durch neue mediale und technische Möglichkeiten an die ehemaligen Bewohner, ihr Leben und ihre Handelsgeschäfte herangeführt werden, indem immer zwei Räume jeweils die emotional-interaktive und die informativ-sachliche Seite des Themas behandeln.
- Mittelgeschoss: Auch dort wird das Konzept, immer zwei Räume für ein Thema zu bespielen, aufgegriffen. Auf dieser Ebene ist in drei nebeneinander liegenden Räumen aber auch die Dauerausstellung mit Werken der Künstler Gerd Arntz und Joh. Peter Hasenclever vorgesehen. Des Weiteren ist eine Nutzung des straßenseitigen großen Saals für Empfänge, Trauungen, Veranstaltungen geplant. Dieser Saal kann bei Trauungen (bestuhlt) etwa 40 bis 45 Personen aufnehmen, bei Bestuhlung mit Tischen allerdings nur deutlich weniger. Die Statik werde der geplanten Nutzung baulich angepasst, so die Verwaltung. Wechselausstellungen zu historischen, aber auch aktuellen Themenfeldern sollen in den übrigen Räumen stattfinden.
- Zweites Obergeschoss (Mansarde): Dort soll moderne Technik, z.B. ein Multi-Touch-Tisch eingesetzt werden zur Einordnung der verschiedenen Ausstellungsstücke in den historischen und sozialpolitischen Kontext herstellt, z.B. Baugeschichte, Patrizierhäuser, Einrichtung, Topographie/Geographie.
Das Historische Zentrum soll als Ensemble künftig Strahlwirkung in die Region, hieß es in der Sitzung der Kommission. Zitat aus dem Protokoll: Entlang des roten Fadens Handel und Werkzeugproduktion, gepaart mit der Möglichkeit, flexibel Ausstellungen zu zeitaktuellen Themenkreisen machen zu können, und unter Intensivierung der Kooperationen der Bergischen Museen, auch in Form von Erlebniskarten, werden unterschiedliche Zielgruppen (Kinder,
Familien; Fachinteressierte, historisch Interessierte, heimatkundlich Interessierte) auf emotional-interaktive, aber auch klassisch auf sachlich-informative Weise im Museumsensemble angesprochen. (
) Es existiert nun die Chance, die fachmuseale Ausrichtung Werkzeugproduktion durch die Neugestaltung und Neukonzipierung des Haus Cleff Handel und Wohnen als ein Teil davon einem neuen Publikum zu erschließen und dabei die traditionell mit dem Museum verbundenen Besuchergruppen weiterhin zu bedienen. Der Begleiteffekt, dass die insbesondere am Haus Cleff interessierten Besucher sich höchstwahrscheinlich auch das Werkzeugmuseum und die anliegenden Ausstellungen anschauen und umgekehrt, wird durch die thematische Klammer der Ausstellungen befördert. Darüber hinaus ergeben sich nun auch weitere Nutzungsmöglichkeiten für Veranstaltungen und für die Öffnung des Museums in den Stadtteil.