Unter der Überschrift Schulkonferenz distanziert sich von Ernst Moritz Arndt, berichtete der Waterbölles am 11. August über den bereits am 28. September des vergangenen Jahres mit 16 zu zwei Stimmen gefassten Beschluss der Schulkonferenz, dem Gymnasium an der Elberfelder Straße einen neuen Namen zu geben. Denn der von Ernst Moritz Arndt (1769 1860), einem später von den Nationalsozialisten gefeierten Deutsch-Nationalen, dem antisemitischeÄußerungen zum Judentum nachgesagt werden, sei nicht mehr tragbar und möge geändert werden. Das bekräftigten gestern in der Beschwerde-Kommission des Hauptausschusses Schulleiter Rainer Schulz, Geschichtslehrer Stefan Otto und der stellv. Elternpflegschaftsvorsitzende Norbert Springob. Dabei verwies Schulz nicht nur auf die beiden Transparente Menschen aus 120 Nationen in unserer Stadt an der Wand des Ratssaal, in dem die Kommission mit nur sechs ihrer zehn Mitglieder zusammengekommen war, sondern auch auf die Gedenk- und Bildungsstätte Pferdestall Remscheid e.V., den dieGeschichts AG der Schule initiiert hatte, und auf die bevorstehende Verleihung des Prädikats Schule ohne Rassismus Schule mit Courage an die Schule. Schulz: Da kann ein Kürzel EMA nicht reichen für Schülerinnen und Schüler, die Sachverhalte hinterfragen wollen!
Vor diesem Hintergrund und dem pädagogischen Konzept der Schule zeigten Nicolas Falkenberg (SPD), Kai Kaltwasser (CDU), Beatrice Schlieper (Grüne) und Phillip Wallutat (FDP) Verständnis für die angestrebte Namensänderung. Beim neuen Namen für die Schule dürfe es allerdings keinen Freibrief geben, gab Waltraud Bodenstedt (W.i.R.) zu bedenken, unterstützt von Kaltwasser, während Schlieper meinte, die Politik solle sich in die Namensfindung nicht einmischen.
Wie auch immer, zu einem Freibrief wird es jedenfalls nicht kommen schon aus formalen Gründen. Denn ein Ratsbeschluss, den alten Namen der Schule aufzuheben, ohne zugleich über einen neuen Namensvorschlag der Schulkonferenz zu entscheiden, sei nicht möglich, machte Arndt Liesenfeld (Fachdienstleiter Schulverwaltungsamt) klar. Stefan Otto verwies darauf, dass einer Arbeitsgruppe der Schulkonferenz nach einem entsprechenden Aufruf inzwischen bereits Namensvorschläge eingereicht worden seien. Aber weitere Vorschläge sind noch im September möglich, so dass mit einer Entscheidung der Schulkonferenz nicht vor Oktober zu rechnen sein dürfte. Das will die Beschwerdekommission nächste Woche Donnerstag im Hauptausschuss berichten und am 1. September im Schulausschuss. Dort könne die Schule dann gerne noch einmal ihre Ablehnung von Ernst Moritz Arndt begründen. Im Übrigen bleibe der Namensvorschlag der Schulkonferenz abzuwarten.