Verwaltung empfiehlt Schulausschuss Emma Herwegh, titelte der Waterbölles am 20. Oktober. Damals war schon absehbar, dass es in der heutigen Sitzung des Schulausschusses und morgen in der entscheidenden Sitzung des Hauptausschusses eine deutliche Mehrheit für die von der Schulkonferenz des Gymnasiums an der Elberfelder Straße beantragte Namensänderung von EMA (für Ernst-Moritz Arndt) in EMMA geben wird. Weil der Name Ernst Moritz Arndt für das Gymnasium nicht mehr tragbar sei. Die Frage war nur, ob zu dieser politischen Mehrheit auch die CDU gehören würde. Seit gestern ist klar: Ja! In mehreren Sitzungen habe die Fraktion sich mit dem Antrag der Schule beschäftigt, habe mit dem Schulleiter, der Schülervertretung und dem Vorsitzenden der Ehemaligen gesprochen und habe sich schließlich nach zweistündiger intensiver Diskussion für Emma Herwegh ausgesprochen. Das berichteten gestern in einer Pressekonferenz in der CDU-Geschäftsstelle am Ebertplatz der CDU-Fraktionsvorsitzende Markus Kötter, die Ausschussvorsitzenden Kai Kaltwasser (Schule) und Karl Heinz Humpert (Kultur) sowie der CDU-Sprecher im Schulausschuss, Alexander Schmidt. Man werde sich dem Wunsch der Schulkonferenz nicht entgegenstellen.
Die Meinungen innerhalb der Fraktion seien durchaus verschieden gewesen, so Schmidt, quer durch alle Altersgruppen. Kai Kaltwasser, einst EMA-Schüler, bekannte sich als Befürworter einer Namensänderung (anders als bei ersten Initiative der Schule vor Jahren). Zu seinem Meinungsumschwung hätten die verschiedenen Aktionen und Initiativen der Schule beigetragen, so das klare Bekenntnis gegen Antisemitismus. Der neue Name EMMA habe ihn gleichwohl ein wenig irritiert und schmunzeln lassen. Da sei keine Begeisterung aufgekommen, aber Schüler- und Lehrerschaft könnten ihn im kommenden Jahr ja mit Leben füllen.
Karl Heinz Humpert bekannte, der Namensänderung ablehnend gegenübergestanden zu haben. Zwar hätte sich im Dritten Reich die Nazis auf Ernst Moritz Arndt berufen, aber auch die Männer des 20. Juli 1944 (Attentat auf Adolf Hitler). Arndt sei zu seiner Zeit sicherlich bedeutender gewesen als die neue Namensgeberin der Schule. Er hätte es deshalb begrüßt, wenn sich die Schule mit EMA kritisch auseinandergesetzt hätte, statt sich für EMMA zu entscheiden. Auch hätte er gerne eine Befragung aller (!) Schülerinnen und Schüler gesehen vor der Abstimmung in der Schulkonferenz. Gleichwohl sei diese absolut korrekt verfahren. Und weil er in der Namensänderung keine Gewissensentscheidung sehe, könne er sich der erkennbaren Fraktionsmehrheit anschließen.