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Das Ziel: Ein Anziehungspunkt mit Freizeitqualität

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Die grundlegende Renovierung von Haus Cleff, einem der schönsten Patrizierhäuser Nordrhein-Westfalens, hat Fortschritte gemacht . Die Instandsetzung von Dach und Fach sei mittlerweile so gut wie fertig, berichtete Architekten Bernhard Bramlage der vom des Ausschuss für Kultur und Weiterbildung eingerichteten Kommission "Bau- und Konzeptbegleitung Haus Cleff" am 21. März. „Die Haupteingangstüren sind fertiggestellt, aber noch nicht eingebaut, um Beschädigungen durch noch ausstehende Arbeiten zu vermeiden. Der Aufzugsanbau wird zeitnah beginnen. Mit seiner Fertigstellung wird im Sommer gerechnet. Die Planung der Fluchtwege, Brandschutz, Heizungsanlage, Lichtkonzept und Medienversorgung sind im Wesentlichen abgeschlossen. Der Lehmbau ist gefüllt“, heißt in der Niederschrift der Kommissionssitzung.

Um den Museumskomplex, bestehend aus Haus Cleff, Deutschem Werkzeugmuseum, Kontor, Haus Berger und Halle Berger, langfristig optisch und konzeptionell zu verbinden, ist ein zusätzlicher, zudem barrierefreier Eingang zum Haus Cleff auf der Rückseite des Gebäudes geplant. Er ist für Menschen mit Gehbeeinträchtigung die einzige Möglichkeit, das Haus ebenerdig zu betreten, in unmittelbarer Nähe zu dem neuen Aufzug. Bei Trauungen im oberen Veranstaltungsraum wird sich aber auch künftig der Vordereingang anbieten – schon allein wegen seines repräsentativen Ambientes.

Auf der rückwärtigen Seite, zum Garten hin, wurde der Kommission der Plan eines Neubaus mit Café, Museumsshop und Empfang/Haupteingang für alle Ausstellungen vorgestellt. Stadtkämmerer Sven Wiertz wies allerdings darauf hin, „dass diese Gesamtperspektive – vergleichbar der Modernisierung des Deutschen Röntgen-Museums – längere Zeiträume beanspruchen werde, da die Finanzierung nur in Teilabschnitten erfolgen kann und gesichert sein müsse.“  Das kann zunächst eine Zwischenlösung für ein Museumscafé mit Außengastronomie bedeuten, bevor sich der Neubau vor dem Garten realisieren lässt. Dafür biete sich der Verwaltungstrakt hinter dem Empfangsbereich des Deutschen Werkzeugmuseums an (nach kleinteiligeren Umbaumaßnahmen  und dem Umzug der Verwaltung ins Haus Berger). Museumsleiter Dr. Andreas Walbrecht erinnerte daran, dass das „Kontor-Café“ im Deutschen Werkzeugmuseum schon vor der Corona-Pandemie an den Wochenenden ein Treffpunkt für ein Stammpublikum aus dem Stadtteil Hasten gewesen sei.

Haus Cleff habe nach der Renovierung und inhaltlichen Neuorientierung in einer konzeptionellen Klammer mit dem Werkzeugmuseum und den angegliederten Gebäuden (Kontor, Haus Berger und der Halle Berger) „das Potenzial, zu einem attraktiven Anziehungspunkt mit Freizeitqualität für die Remscheider selbst, Touristen, Wander- und Radausflügler, Familien, Schulklassen, etc. zu werden“, s Architekt Bramlage. Das Haus werde nicht nur die Baugeschichte des Ensembles museal aufarbeiten, sondern auch die Geschichte bedeutender Remscheider Handelsfamilien und Werke relevanter Remscheider Künstler beleuchten. Und die Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Region werde wie an einem roten Faden inszeniert, museal aufgearbeitet und auf spielerische Weise nähergebracht, ebenso die Baugeschichte. Die Besucher sollen individuell nach ihren Interessen auswählen können, womit sie sich näher beschäftigen möchten.

Wie Julia Debelts von der Fa. Szenario erläuterte, soll ein bauhistorischer Rundganganhang offen gelegten Wand- und Deckenteilen im ganzen Gebäude Details der Geschichte des Hauses thematisieren, darunter historische Delfter Kacheln, den Decken- oder Wandaufbau, die historischen Querschiebefenster, Stuckprofile und die Esse in der Küche. Das Obergeschoss soll eine Wechselausstellung sowie die Werke von Arntz und Hasenclever aufnehmen  und für private und offizielle Veranstaltungen genutzt werden. Die Mansarde wird eine begehbare interaktiven Karte der Region und der Wirtschafts- und Sozialgeschichte (Patrizierhäuser, Industrialisierung) aufnehmen. (Der Kommissionsbericht steht am 5. April auf der Tagesordnung des Kulturausschusses.)


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