Der Nüdelshalbacher Hammer ist, als Kotten-Standort gesehen, etwa um 1580 entstanden. Wo die Haddenbacher Straße den Abzweig nach Nüdelshalbach bildet mit einer Brücke über den Mückenbach, war etwas unterhalb der langgezogene Teich des Hellenhammers, der heute nur noch zu erahnen ist. Der Standort hat eine wechselvolle Geschichte. Der Beyenburger Rentmeister Karsch erwähnte 1607 ein "Klopfhemergen mit Blasrad und Schmiedrad dem Dietherichen gehörend über der Neudelshalbach uff der Muckenbeck". Etwa 1628 wird das "Stahlhämmerchen von Hens in der Nüdelshalbach" erstmalig erwähnt, das im 30jährigen Krieg zerstört wurde oder zerfallen ist. 1650 wurde der Hammer neu errichtet und 1749 ist im Besitz von Friedrich in der Nuhlshalbach. Die Flurbezeichnung besagt, dass der Hammer "in der Hölle" steht. 1826 und 1828 im Mühlenkataster taucht mit Caspar Diederich zu Goldenberg ein neuer Besitzername auf.
1846 ist von einem Raffinierhammer für Rohstahl mit einem Feuer und einem Amboss bei einer Jahresleistung von 30.000 Pfund die Rede im Besitz die Gebrüder Hasenclever. 1853 steht in der Regierungsliste, dass der Nüdelshalbacher Hammer von J.P. Hasenclever allein betrieben wird. Mittlerweile sind zwei Feuer installiert, ein Amboss steht immer noch bereit und drei Arbeiter teilen sich die Arbeit. 1867 ist Carl Hasenclever als Besitzer erwähnt. 1926 arbeitete der Hammer mit Dampfkraft und Wasserkraft, wobei die Wasserkraft kaum genutzt wurde. Der Besitzer war zu dieser Zeit ein Schmied namens Pollmann. 1950 wurde der Pollmanns Hammer abgerissen.
Die Dynastie Hasenclever wanderte im 16. Jahrhundert nach Remscheid ein. Sie bauten gegenüber des Haddenbacher Grundes (Hölle) ein malerisches Fachwerkhaus, das heute das älteste in Remscheid erhaltene ist. Nicht nur die hohe vorkragende Giebelwand in blendendem Schwarz-Weiß, sondern auch die mit farbigen Schindeln in Gestalt roter Trauben geschmückten Traufseiten sind sehenswert.
Die Hasenclevers bauten vor 1600 im Singerberger Grund eine Hütte mit einem Wasserhammer und um 1595 eine Pulvermühle, die nur 50 Jahre existent war. Bis in das 19. Jahrhundert waren in der Familie auch Kaufleute. Das Stammhaus im Hasenclev wurde 1861 an den vormaligen Sichelschmied und Fabrikanten Fritz Stursberg verkauft, dessen Nachkommen das Anwesen jedoch weiterverkauften. Die Erben Hasenclever verkauften nicht nur das Stammhaus, sondern auch den Leyerhammer, den Hellenhammer sowie den Nüdelshalbacher Hammer an den Sägenmüller Gustav Pollmann zu Stursbergerhöhe, der als Kaufmann neben dem Wasserhammer eine mit Dampfkraft ausgerüstete Werkhalle und Schleiferei setzte. 1890 verkaufte Pollmann den zugehörigen Hellenhammer an Walter Courthen.
1910 ist am Nüdelshalbacher Hammer zu lesen "Gustav Pollmann, Hammerwerk für Feilen und Werkzeuge". Der Hammer hatte ein oberschlächtiges Wasserrad. Pollmann und sein 1869 geborener gleichnamiger Sohn ließen durch fremde Hammerschmiede und Schleifer für ihr Handelsgeschäft produzieren. 1899 heiratete der Sohn Ida Stursberg und baute 1907 am Ambossweg ein Schieferhaus. Als er bei einem Unfall eine Hand verlor, musste er die Produktion aufgeben. Die Fabrik wurde ch an Walter Courthen verkauft. Nach dem Tod von Courthen im 2. Weltkrieg siedelte sich im Hammer eine Feilenschmiede an. 1950 wurde die Hammeranlage abgerissen. Als Erbe übernahm der Pflegesohn Walter Zenses das Anwesen. Er war Eisenwarenhändler. (Aus: Hämmer- und Kottenforschung in Remscheid Herausgegeben von Günther Schmidt Band 4 - Leyerbach, Diepmannsbach, Mückenbach)