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Einst fünf Hämmer im Herbringhauser Bachtal

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Vorsperre Herbringhauser Talsperre. Foto: G. Schmidt 2005

Widmen wir uns den Hammerwerken, die vor 1900 im Herbringhauser Bachtal ihre Arbeit verrichteten. Als zweiter Lüttringhauser Bach, der direkt in die Wupper fliest, bahnt sich der Herbringhauser Bach seinen Weg durch wunderschönen Wald. Er entspringt etwa bei Neuenhaus und Obergarschagen als Garschager Bach und fließt nach einigen Kilometern oberhalb von Laaken bei Kemna in die Wupper. Dieser Bach wurde in früherer Zeit an fünf Stellen gestaut, um seine Kraft an zwei Mühlen und drei Eisenhammer abzugeben. Das als nächstgelegene Objekt zur Quelle war eine Walkmuhle, die Kreuzmühle. Sie wurde erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt und stand bis nach dem 2.Weltkrieg etwas unterhalb von Untergarschagen. Zuletzt wurde sie von Landwirt Walter Berg bewohnt. Das Anwesen bestand aus zwei Wohnhäusern, zwei Anbauten als Geräteschuppen und einer Scheune. Der Teich, der die zulaufenden Siefen aufnahm, war gemauert und gab nur wenig Wasser ab. Aber es genügte, um zunächst mal die Walkmühle und später die Fruchtmühle zu betreiben.

Bereits 1597 wird bei Grenzangelegenheiten in den Beyenburger Akten die Kreuzmühle erwähnt, "daß Ihrer Fürstlichen Gnaden und Gefolge fünffer theill nach der Claussen hinab längs dem Luißbusch und Garßhagener Heidenn den Sieppen hinab vortt biß ahn das -Krüdes Müllers- (Kreuzmühle) Erb und den Siehensieppen hinuff, bis auf die Cölnische Landstraß besonder abgezeichnet".  1731 ist Johannes Berg als Inhaber der Mühle bekannt. Diese ist inzwischen zur Fruchtmühle umgebaut. Bis nach 1955 bleibt sie in der Familie. Überlieferungen zufolge hat der Besitzer nach Erbstreitigkeiten das Anwesen angezündet. Nach diesem Brand war der gesamte linke Trakt mit Scheune, Anbauten und Wohnhaus nicht mehr zu retten. Den Rest hat die Lüttringhauser Feuerwehr innerhalb einer Übung später zunichte gemacht. Bereits 1933 hatte der Wupperverband eine Vorsperre zur Herbringhauser Talsperre erbaut und einen großen Einzugsbereich für das Trinkwasser festgelegt. Im Zuge dieser Maßnahme kam der Abriss des Bauernhofes gerade recht. Heute ist von der Kreuzmühle nichts mehr zu sehen.

Unterhalb der heutigen Herbringhauser Talsperre hat laut dem Mühlenkataster am Herbringhauser Bach Friedrich Luckhaus zu Obersondern eine Getreidemühle mit 6 PS betrieben - nicht zu verwechseln mit dem Luckhauserkotten der Müllers. Im Zuge des Talsperrenneubaues verschwand auch diese Mühle. Zwei Teiche sind allerdings 2005 noch zur Forellenzucht genutzt worden.

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