Teil I
Diejenigen, die den 1. August 1914 noch erlebt haben, beschreiben diesen Sonnabend als einen strahlendschönen Sommertag. Überschattet wurde er jedoch durch das Wort Krieg". Für Remscheid war dieser Tag in zweifacher Weise ereignisreich: Am Morgen erfolgte die feierliche Amtseinführung des neuen Oberbürgermeisters Dr. Hartmann. Als die Feierlichkeiten sich ihrem Ende näherten, traf die Meldung ein, Kaiser Wilhelm II. habe die Mobilmachung befohlen. Betrachtet man lediglich die bürgerliche Presse, entsteht leicht der Eindruck, es habe überall nur Hurra-Patriotismus und Kriegsbegeisterung geherrscht. Dabei hatte es auch an warnenden Stimmen nicht gemangelt. Nieder mit dem Kriege!" heißt es zum Beispiel in der Remscheider Arbeiter-Zeitung" vom 29. Juli 1914 in einem schwarzumrandeten Appell. Gegen den sich an der Kriegsfurie begeisternden patriotischen Straßenmob" vermochten noch so eindringliche Appelle der Kriegsgegner an den besonnenen Teil auch der hiesigen Bevölkerung, seinen unerschütterlichen Willen (zu) bekunden, den Frieden erhalten zu sehen", nichts ausrichten. Den Warnern erging es wie dem einsamen Rufer in der Wüste. Dafür jedoch wurde nun ausgiebig das Ausmaß des Enthusiasmus in den Zeitungen vorgeführt. Wie die Bevölkerung -war es wirklich das Gros? - unserer Stadt auf des Kaisers Machtwort" reagierte, darüber gibt ein unter der Überschrift Der Eindruck der Mobilmachung in Remscheid" verfasster Artikel vom 2. August Auskunft:
"RS früher: Neben Hurra-Patriotismus gab es auch Mahner" vollständig lesen