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Channel: Waterbölles - Geschichte
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Dezember 2012: Der Waterbölles blättert zurück

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Die Mühlen der Stadt Remscheid mahlen gelegentlich langsam, allzu langsam. Am 16. Oktober 2012 fragte der Waterbölles bei der Verwaltung an: „Was hat sich seit einem Jahr in der Verwaltung bei der Bearbeitung von Bauanträgen personell verändert? Wie lang war im vergangenen Jahr die durchschnittliche Bearbeitungszeit eines Bauantrages und wie lange ist sie heute?“ Erbeten wurde eine Antwort, unterteilt in Großprojekte, Einfamilienhäuser und Anbauten. Erteilt wurde sie nicht. Kein Zwischenbescheid, kein telefonischer Rückruf. Ende des Jahres war dem Finanzcontrolling der Stadtkämmerei zu entnehmen, dass das städtische Bauordnungsamt im ersten Halbjahr 2012 an Verwaltungsgebühren rund ein Viertel weniger eingenommen hat als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. In Zahlen: 350.000 Euro statt 500.000 Euro. Merke: Was unbearbeitet bleibt, kann auch nicht abgerechnet werden. Der damalige Beigeordnete Dr. Christian Henkelmann musste gegenüber der Politik einräumen, dass die Bearbeitungszeit bei „zehn bis 15 Wochen“ liege und damit weit entfernt von dem Ziel, „genehmigungsfähige Bauanträge binnen vier Wochen zu genehmigen“. Über die lange Wartezeit beschwerten sich damals im Rathaus Remscheider Architekten. Seitdem ist es ruhig geblieben. Ein gutes Zeichen?

mit große Probleme eingeheimst. Die BV Alt-Remscheid beließ es damals trotz Bedenken von CDU-Sprecherin Alexa Schmitz („Nicht realistisch!“) bei dem Passus, die Alleestraße für Elektrofahrzeuge zu öffnen, nachdem Stadtplaner Hans Gerg Sonnenschein bemerkt hatte, das sei “langfristig zu sehen“. Interessiert waren die Politiker auch zu erfahren, wie es mit dem leerstehenden Gebäude von Sinn/Leffers weitergehe. Von dem Eigentümer hatte Sonnenschein gehört, dass dieser bereit sei, in das Gebäude zwei Millionen Euro zu investieren, wenn sich ein Mieter gefunden habe. Doch der sei weit und breit nicht in Sicht. Für die Idee von Otto Mähler, das Haus zu Wohnzwecken umzubauen („Darüber muss mit dem Besitzer auch mal gesprochen werden!“) konnte sich Sonnenschein erwärmen („Finde ich gut!“).

Beim 2. Experten-Werkstadtgespräch zum Stadtteil Honsberg, zu dem die Stadt für den 14. Dezember 2012 in den (alten) Lindenhof eingeladen hatte, ging es u. a. um folgende Fragen: Welche Maßnahmen der Stadt-, Verkehrs- und Freiraumplanung sind im und am Plangebiet prioritär und empfehlenswert? Welche planerischen Aspekte sollten besondere Berücksichtigung finden, welche Planungsinstrumente sollten hierfür zum Einsatz kommen? Welche Zeitfenster sind erwartbar? Welche Möglichkeiten und Anreize für stadtgestalterische Lösungen können nutzbar gemacht werden? Wie stellt sich die Verkehrssituation im Plangebiet und nach außen dar? Welche Aufwertungspotentiale sollten verstärkt in Betracht gezogen werden? Wie kann die reizvolle landschaftliche Umgebung des Honsberger Südens wieder besser in Szene gesetzt werden? Welcher Beitrag ist hierdurch für den Wohnstandort erwartbar? Was können die Bürger unternehmen, um ihr Wohnumfeld zu verbessern? Welche Möglichkeiten haben Mieter, Hauseigentümer, Unternehmer? Was können Vereine oder Initiativen leisten? Welche planerischen Lösungen sind von der Stadt Remscheid anzustoßen oder umzusetzen? Nachfrage von heute: Was hat sich seitdem konkret getan?

„40 Ehrenamtliche haben im Sana-Klinikum Zeit für Patienten“, titelte der Waterbölles am 13. Dezember 2012. Im Zuge des „Tags des Ehrenamtes“ hatte sich Oliver Bredel, damals Geschäftsführer des Sana-Klinikums Remscheid, im Rahmen einer Feierstunde bei den ehrenamtlichen Helferinnen im Alter von 50 bis 80 Jahren für den geleisteten Einsatz bedankt: „Im Klinikalltags kommt das Zwischenmenschliche schon mal zu kurz, Sie schenken den Menschen Ihre Zeit dafür.“

Dass die Pestalozzischule zum 1. August 2013 aufgelöst werde, erfuhren vor zehn Jahren Schulausschuss und Hauptausschuss als erste. Im Schuljahr 2012/2013 lag die Gesamtschülerzahl nur bei 115. Damit entspreche die Pestalozzischule, so die Verwaltung damals, „nicht mehr der gesetzlichen Mindestgröße einer Förderschule „Lernen‘.“

Die Bauleitverfahren für ein DOC in Lennep liefen im Dezember 2012 an. In der Bezirksvertretung Lennep und im Haupt- und Finanzausschuss wurden die Beschlüsse zur Aufstellung eines Bebauungsplans (Nr. 657), zur 5. Änderung des Flächennutzungsplanes und  zu Zuschussanträgen an das Land NRW zum geplanten Ausbau der Verkehrsknotenpunkte Trecknase/Alte Trecknase“ Ringstraße/Mühlenstraße/Rader Straße gefasst.

Eine wohnortnahe Tagesklinik und Ambulanz mitten in der City kündigten vor zehn Jahren Pfarrer Uwe Leicht, Geistl. Vorsteher der Stiftung, der Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Klaus Windgassen und der Kaufm. Direktor Dietmar Volk an. Damit war der Umzug der Tagesklink und der Psychiatrischen Institutsambulanz von der Remscheider Straße in Lüttringhausen zum Friedrich-Ebert-Platz in Remscheid gemeint. Mitarbeiter der städtischen Wirtschaftsförderung hatten die Stiftungsleitung mit Altverleger Dr. Wolfgang Pütz zusammengebracht, dem früheren Verleger der Remscheider General-Anzeigers. Seit das Medienhaus B. Boll, Verlag des Solinger Tageblattes GmbH & Co. KG, alle Titel- und Verlagsrechte des Remscheider General-Anzeigers erworben und für Redaktion und Geschäftsstelle eine neue Bleibe an der Alleestraße gefunden hatte, stand das Medienhaus am Ebertplatz weitgehend leer – abgesehen von der „RS Gesellschaft für Informationstechnik mbH & Co. KG“ (RGI) im Nebengebäude Konrad-Adenauer-Str. 6. Im Dezember 2012 war der Verkauf des gesamten Geländes mit mehr als 2.000 Quadratmetern, verteilt auf fünf Geschosse, perfekt. Über den Kaufpreis machte Dietmar Volk keine Angaben, wohl aber über die Summe, die in Heizung. Brandschutz, Beleuchtung, elektrische Versorgung, einen barrierefreien Zugang (statt der hinderlichen Drehtür) und in eine neue Raumaufteilung investiert werden sollen: rund 800.000 Euro.

Die Bäume an Schützen- und Alter Bismarckstraße seien chancenlos; „hätten die Bäume in der Innenstadt Beine, würden sie Reißaus nehmen“, zitierte sich am 5. Dezember 2012 Reinhard Bauer, Leiter der Abteilung „Grünflächenpflege und Friedhöfe“, aus einer schon einige Jahre zurückliegenden Ausschusssitzung selbst. Die Bezirksvertretung Salt-Remscheid hatte ihn eingeladen, um mehre zu erfahren über die vergeblichen Bemühungen, an der Alten Bismarckstraße, zwischen Johanniterstraße und der Bismarckstraße, Bäume am Leben zu erhalten. Reinhard Bauer: „Die unterschiedlichen Baumarten hatten dort keine ausreichenden Entwicklungschancen. Die Baumscheiben waren sehr klein bemessen (ca. ein x 1,50 Meter) bei einer ansonsten vollständig versiegelten Umgebung. Das führte in Verbindung mit der dichten Bebauung zu einer erheblichen, für die Bäume schädlichen Strahlungsintensität. Zu vermuten ist auch, dass der Boden in diesem Straßenabschnitt sehr schlecht ist!“ Auch auf die Frage nach mehr öffentlichem Grün an der Schützenstraße winkte Bauer damals ab. Man müsse auch berücksichtigen, dass unter den Straßen und Bürgersteigen viele ganz unterschiedliche Versorgungsleitungen verliefen.

Zwei betrügerischen 17-jährigen  Spendensammlerinnen aus Osteuropa kam die Polizei vor zehn Jahren dank eines aufmerksamen 24-jährigen Remscheiders auf die Schliche. Der Zeuge hatte beobachtet, wie die beiden jungen Betrügerinnen, gemeinsam mit zwei männlichen Mittätern  in der Fußgängerzone der Alleestraße gezielt auf Passanten zugingen und sie mit einer Liste um eine Spende baten für eine vermeintliche Hilfsorganisation. Nachdem eine Passantin Geld übergeben hatte, informierte der engagierte Remscheider die Polizei, die die beiden Betrügerinnen festnahmen. Die beiden männlichen Gauner hatten zwischenzeitlich das Weite gesucht.

Ihr sechstes Parkhaus in der Cityübernahm Ende 2012 die ParkServiceRemscheid GmbH (PSR) – das Parkhaus Daniel-Schürmann-Straße 29 nebst dem gegenüberliegenden Parkplatz. Über eine Datenleitung ist das Parkhaus und der Parkplatz in der Daniel-Schürmann-Straße mit dem zentralen PSR-Leitstand in der Tiefgarage Rathaus verbunden. „Das Parkhaus und der gegenüberliegende Parkplatz passen von ihrer Größe und ihrer zentralen Lage ausgezeichnet in das Konzept der PSR. Die Kunden können den gewohnten PSR-Service auch hier erwarten: freundlich, sauber und hell“, so Prof. Dr. Hoffmann damals.Vor zehn Jahren befasste sich der Haupt- und Finanzausschuss mit dem Wunsch eines Bürgers, die Fußgängerzone der Alleestraße für Radfahrer zu öffnen. Damals äußerte Bezirksbürgermeister Otto Mähler Bedenken: In Frankfurt habe man sich da

Ein historisches Foto vom Rathaus im tiefsten Winter veröffentlichte der Waterbölles am 24. Dezember 2012.  Claus Kind, der es auf dem Speicher gefunden hatte, vermutete damals dass es Anfang der 1930er Jahre aufgenommen wurde. "Eine Mauer stand damals dort, wo sich heute die „Umfahrt“ der Fastenrathstraße befindet," hieß es in der ersten Fassung der Bildunterschrift. Tatsächlich endete die Mauer des Bürgermeisterhauses jedoch vor dem Rathaus und ließ noch Platz für die Straße. Dank an den guten Freund mit besten Ortskenntnissen, der die Fehlinformation noch gerade rechtzeitig verhinderte.

Ihr 20-jähriges Bestehen feierte im Dezember 2012 die Verbraucherzentrale Remscheid.  Mehr als 180.000 Ratsuchende seit 1992 die Dienstleistungen des Teams an der Alleestraße in Anspruch genommen. Anlass für Lydia Schwertner, damals (und auch heute noch) Leiterin der Beratungsstelle, mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung und Verbänden der Stadt Remscheid sowie des Landes Nordrhein-Westfalen auf den runden Geburtstag anzustoßen. Auch NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann und Oberbürgermeisterin Beate Wilding gratulierten. Lydia Schwertner berichtete, die Tätigkeitsfelder hätten sich in diesen 20 Jahren atemberaubend verändert. „Wer heute sein Telefon oder Internet anmelden, einen Energieversorger auswählen oder eine sinnvolle Geldplanung möchte, ist einer unglaublichen Auswahl von Produkten, Anbietern und Tarifkonstruktionen ausgesetzt und oftmals mit der Entscheidung überfordert.“ Daran hat sich seitdem kaum etwas geändert…


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