Quantcast
Channel: Waterbölles - Geschichte
Viewing all articles
Browse latest Browse all 2557

März 2013: Der Waterbölles blättert zurück

$
0
0

Rund 300 Bürgerinnen und Bürger kamen am 5. März 2013 in denn im Minoritensaal der „Klosterkirche“, um einer Diskussion zum geplanten DOC in Lennep zuzuhören, an der  u.a. Henning Balzer, Development-Director von McArthurGlen Deutschland, Marc Bauwens, Chef des Designer Outlet Centers (DOC) im niederländischen Roermond, und Dr. Peter Aachten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes NRW, teilnahmen. MacArthurGlen verstehe sich als Partner der Gemeinden, in denen er ein DOC errichte. Das habe sich in Roermond bewährt, und das werde auch in Remscheid so sein, betonte der Development-Director. „Wenn man es gut macht, kann ein DOC, für den heimischen Einzelhandel im Grunde ein Konkurrent, durchaus auch Chancen eröffnen“, stellte Dr. Peter Aachten fest. Der Standort müsse stimmen; das sei in Lennep im Gegensatz zur „Blume“ durchaus der Fall.  Aber in der Gesamtdimensierung müsse ein DOC auch für die Region verträglich sein. Er rechne für die Lenneper Altstadt mit „positiven Efffekten“ (Zustimmung von Marc Bauwens), in der weiteren Umgebung aber eher mit „Abschöpfungen“. Und dazu zählte er auch die Remscheider Innenstadt. Das DOC-Projekt für Lennep sei mittlerweile in Remscheid bereits „das vierte in Planung“, erinnerte sich Klaus Kreuzer, Vorsitzender des Verkehrs- und Fördervereins Lennep.

Eine „unprofessionelle Dokumentation des Projektes Designer Outlet Center  kritisierten auf einer Pressekonferenz voir zehn Jahren Wieland Gühne, Roland Kirchner und Waltraud Bodenstedt von der Wählergemeinschaft W.i.R. Sie hatten zuvor Einsicht in die zum DOC-Projekt bei der Stadt Remscheid angelegten Akten genommen. Die Erkenntnisse fasste Gühne damals so zusammen: „Die 20 bis 25 Akten, die uns vorgelegt wurden mit (teilweise irreführenden) Titeln wie ‚Gutachten‘, „Bezirksregierung‘ und ‚Investor‘, waren unprofessionell geführt und ließen keine Projektstruktur und –steuerung erkennen. Ein Inhaltsverzeichnis fehlte völlig. Ebenso fehlten Protokolle der Gespräche mit dem Investor!“ Kirchner: „Auch mit Hilfe von Frau Wilding ließen sich in den Akten diese Protokolle nicht finden!“ Zwar hätten die Akten Schreiben des Investors MacArthurGlen in englischer Sprache enthalten, aber keine deutschen Übersetzungen. Und in der Akte „Bezirksregierung“ habe sich nur ein einziges Blatt befunden, auf dem indirekt auf ein Gespräch mit der Bezirksregierung Bezug genommen wird, aber kein Vermerk zu dem Gespräch selbst.

Foto: Hans Georg MüllerErlenzeisige, die alljährlichen Gäste im winterlichen Garten, umlagerten vor zehn Jahren zahlreiche Futterstellen in Remscheid. Im Sturzflug zwischen seinen Artgenossen gelandet, verschafft sich ein Spitzschnabel am Uehling rigoros Platz. Der Gesang der Erlenzeisige aus dem Norden – ein ständiges "Schwatzen" mit gezogenen Lauten – war dort unüberhörbar, wie Fotograf Hans Georg Müller berichtete.

Seit zehn Jahren besteht jetzt die Waldgenossenschaft Remscheid. Die Gründungsversammlung fand am 14. März 2013 statt. Danach erfolgte die notariell begleitete Eintragung in das Genossenschaftsregister, bevor  die Stadtsparkasse Remscheid mit der Vermarktung der Genossenschaftsanteile beginnen konnte. NRW-Umweltminister Johannes Remmel hatte sich von Beginn an für die Projektidee sehr interessiert und Gründungs- und Startphase der Genossenschaft dann auch mit Mitteln des Landes personell und materiell unterstützt. Mehr BürgerInnen für ein Engagement bei der Bewirtschaftung von Wäldern zu interessieren und dabei gezielt Ansätze zur Lösung bestehender Strukturprobleme des Kleinprivatwaldes aufzuzeigen,  sei fmodellhaft und unterstützenswert.

Neues Gewerbegebiet Mixsiepen nimmt langsam Gestalt an“, titelte der Waterbölles am 5. März 2013. Die beschlossene Erdanschüttung Ecke Lenneper Straße / Bökerhöhe für das neuen Gewerbegebiet Mixsiepen war seit Jahrsbeginn 2013 vorangekommen. Seitdem waren von den 60.000 Tonnen Erdaushub aus Wuppertal schon viel in Mixsiepen angekommen, wie das aktuelle Foto von der damaligen Bodenverdichtung bewies. Links im Bild die Böschung hinunter zu den Quellen, die erhalten bleiben sollen. Das neue Gewerbegebiet jedoch lässt auch heute noch auf sich warten. Stattdessen gleich das Gelände einem Bauhof bzw. Maschinenpark

Von dem einstigen Möbelhaus vom Stein zwischen Ernststraße und Honsberger Straße war vor zehn Jahren  nur noch ein Haufen Schuttübrig gebieben. Mitten darin stand ein großer Abbruchbagger und arbeitete sich an dem hinteren Wohngebäude ab. Dass schon Juni mit der Arrondierung des Geländes für die spätere Grünfläche begonnen werden sollte, wie es im Januar von Seiten der Stadt geheißen hatte, war schwer vorstellbar.

Das Deutsche Werkzeugmuseum erhielt im März 2013 ein eher ungewöhnliches Exponat –  einen schweren voluminösen, 90 Jahre alten Schrankkoffer aus einer Zeit, als Größe und Gewicht von Reisegepäck noch keine große Rolle spielten. Aber es war nicht irgendein Koffer, sondern jener, mit dem Karl Richard Tillmans, geboren am 3.12.1894 in Remscheid, in den 1920er und 1930er Jahren für das Handelshaus seiner Familie, die Exportfirma F.C.Tillmans, Mittel- und Südamerika bereist hatte.
Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein hatten solche Handelshäuser, oft auch "Exportgeschäfte" genannt, für die Remscheider Werkzeughersteller große Bedeutung. Denn die wenigsten der meist kleinen Firmen waren in der Lage, ihre Produkte selbst an den Kunden zu bringen. Daher wurden seit dem 18. Jahrhundert örtliche Handelshäuser immer stärker zum Bindeglied zwischen den Herstellern und den Einzelhändlern in Übersee. Die größten dieser Handelshäuser hatten bereits im 19. Jahrhundert in wichtigen Absatzgebieten ihre festen Niederlassungen; meist aber reisten ihre Vertreter oder sogar die Firmeninhaber persönlich von Remscheid aus mit Katalogen und Warenmustern zu ihren Kunden in Übersee. Für sie unverzichtbar war dabei ein großer, strapazierfähiger Schrankkoffer, in dem man geordnet Kleidung und sonstige persönlichen Gegenständen verstauen konnte. Ein solcher Koffer vor zehn Jahren von Karl Adolf Tillmans, dem Sohn seines früheren Besitzers (links im Bild), dem Deutschen Werkzeugmuseum offiziell übergeben (rechts im Bild der damalige Museumsleiter Dr. Urs Diederichs).


Viewing all articles
Browse latest Browse all 2557

Trending Articles