Im Jahre 1988 bewahrten geschichts- und technikinteressierte Remscheider Bürger durch ihre Spenden (217.000 Mark) Steffenshammer im Morsbachtal vor dem Verfall. Anfang 2009 übernahm der gemeinnützige „Steffenshammer e.V. – Förderverein für historischer Schmiedetechnik“ den Schmiede- und Schleifkotten im unteren Gelpetal von der Stadt, die ihn als Außenstelle des Deutschen Werkzeugmuseums/Historischen Zentrums für Schauzwecke genutzt hatte. Dank der ehrenamtlichen Arbeit der Vereinsmitglieder ist der Steffenshammer aus dem Jahre 1746 als einziger funktionstüchtiger Bergischer Wasserhammer erhalten geblieben, wenngleich er seit 1928 nicht mehr voll in Betrieb war und bis zum Jahr 1958 nur noch gelegentlich zur Herstellung von Werkzeugen und Kleineisenteilen genutzt worden war.
Noch immer staut ein Teich das Wasser des Gelpebaches. Das wird benötigt, um über ein großes oberschlächtiges Wasserrad mit einem klotzigen „Viergespann“ aus Eichenholz den mächtigen Schwanzhammer und ein kleineres Wasserrad für den Blasebalg an der Esse zu betreiben. Zudem ist elektrisch über eine Riemen-Transmission ein Schleifstein, ein Federhammer und ein Fallhammer aus der Zeit um 1890 – 1930 angeschlossen.
All das war im Juli 2021 mit einer mehrere Millimeter dicken Lehmschicht überzogen, nachdem das Hochwasser der Gelpe nach der Starkregen- und Hochwasserkatastrophe vom 14./15. Juli 2021wieder abgeflossen war, die im bergischen Städtedreieck einen Millionenschaden angerichtet hatte (Der Waterbölles am 27. April 2022: „Stadt hofft auf 6.515.050 Euro vom Land“). Die kleine Gelpe, die bei Clemenshammer in den Morsbach mündet, war im Juli 2021 zur reißenden Flut geworden und hatte nicht nur den Steffenshammer unter Wasser gesetzt, sondern auch das alte Fachwerkhaus von Stefan und Marina Priester weiter unterhalb. In ihrem Haus stand das Wasser der Gelpe am Scheitelpunkt der Flut etwa 1,20 Meter hoch (Noch höher waren nach dem Aufräumen die Schuttberge vor dem Haus).
Im Steffenshammer sind die Schäden, die das Hochwasser von 2021 anrichtete, inzwischen weitgehend beseitigt, aber nicht gänzlich. Als der Förderverein am 11. April das traditionelle „Anschmieden“ für den 15. April ankündigte, schrieb er: „Es ist wieder soweit, der Steffenshammer meldet sich nach der Winterpause zurück, wenngleich der Schwanzhammer als Herzstücks des Hammerwerkes noch nicht in Betrieb gehen kann, denn die Hochwasserschäden sind erheblich.“ Das wollte der Waterbölles genauer wissen und traf sich am Samstagmittag vor Ort mit Lutz Kleuser, dem 1.Vorsitzender, und dem 2. Vorsitzenden Friedrich Halbach, der sich als gelernter Werkzeugmacher federführend um den Erhalt der historischen Schmiedetechnik kümmert (siehe YouTube-Video).