von Armin Breidenbach
Seit 1992 erinnert der Kölner Künstler Gunter Demnig mit seinen „Stolpersteinen gegen das Vergessen“ an die Menschen, die der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zum Opfer gefallen sind. Seine Messingplatten im Format zehn mal zehn Zentimeter, auf einem entsprechend großen Stein befestigt, geben in der Regel knappe Hinweise auf Namen, Geburtsjahr, Todesjahr und –ort, wobei der „Stolperstein“-Text in der Regel mit den Worten „Hier wohnte …“ beginnt. Mittlerweile sind sie in 1.200 deutschen Kommunen und weiteren 30 Ländern verlegt worden und „gelten als größtes dezentrales Mahnmal der Welt.“ Vor vier Wochen, am 26. Mai, verlegte Demnig seinen 100.000. „Stolperstein“.
In Remscheid wurden bisher insgesamt 180 „Stolpersteine gegen das Vergessen“ verlegt (einige sind in den Veröffentlichungen des Remscheiders Johann Max Franzen abgebildet. von ihm stammt auch das Foto vom „Stolperstein“ für Heinrich Imig.) Acht erinnern an Remscheider Bürger, die aus politischen Gründen im Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen inhaftiert waren:
- Wilhelm Eppels: Kommunist, als Soldat der Internationalen Brigaden 1938 in Spanien gefallen,
- Heinrich Imig: Kommunist, am 9.10.1943 im KZ Dachau umgekommen,
- Hans Katzenberger: Kommunist, am 20.1.1948 in Remscheid an den Haftfolgen gestorben,
- Ernst Koll: Kommunist, vermutlich 1945 auf dem Marsch in das KZ Bergen-Belsen umgekommen; am 12.12.1946 durch rechtskräftigen Beschluss des Amtsgerichts Remscheid für tot erklärt, als Todeszeitpunkt wurde der 1.5.1945 festgestellt,
- Josef Linden: Kommunist, als Soldat der Einheit Dirlewanger vermutlich 1944 in Ungarn gefallen,
- Konrad Nöll: am 14.2.1942 im KZ Neuengamme gestorben,
- Emil Schmidt: Kommunist, als Soldat der Einheit Dirlewanger wahrscheinlich im Frühjahr 1945 gestorben und
- Hermann Schmidt: Kommunist, wahrscheinlich im Frühjahr 1945 umgekommen; nach 1945 für tot erklärt, sein Todestag wurde vom Amtsgericht Wuppertal auf den 1.5.1945 festgesetzt.
Zum gegenwärtigen Forschungszeitpunkt ließen sich insgesamt über 80 „Stolpersteine“ im In- und Ausland ermitteln, die Häftlingen gewidmet sind, die als „Schutzhäftlinge“, Untersuchungshäftlinge oder Strafhäftlinge aus politischen, religiösen oder anderen Gründen im Zuchthaus Lüttringhausen eingesperrt waren. Allerdings wird nur auf einigen dieser „Stolpersteine“ das Zuchthaus Lüttringhausen bzw. das „Zuchthaus Remscheid“ oder einfach nur „Lüttringhausen“ als Ort der Inhaftierung genannt. Exemplarisch seien folgende Lüttringhausen-Häftlinge genannt, auf deren „Stolperstein“ als Haftort das Zuchthaus Lüttringhausen angegeben ist: