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Neuer Aufsatz über Albert Schmidt zeugt von Teamarbeit der Forscher

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Baurat Albert Schmidt (1841-1932). Fotografie aus dem Jahre 1903.

von Dr. Wilhelm R. Schmidt

Im April erschien in den Beiträgen zur Oberbergischen Geschichte der erste Teil des Aufsatzes "‘Weiße Kohle‘ im Aggertal“ von Peter Ruland, in dem der Lenneper Baumeister, Architekt, Ingenieur und Talsperrenbauer Albert Schmidt (Foto rechts) eine wichtige Rolle spielt. Dies verwundert nicht, da Albert Schmidts Vorfahren bekanntlich weit überwiegend aus dem Oberbergischen stammten und dort seit Generationen Bauten erstellten. Albert Schmidt hat seine Herkunft zwar mehrmals ausführlich geschildert, jedoch sind seine eigenen Planungen für das Oberbergische zu einem erheblichen Teil bis heute wenig oder gar nicht bekannt, da sie bisher nicht veröffentlicht wurden. Aufgrund der zwischenzeitlichen Digitalisierung der bis dahin nur als hektographierte Typoskripte vorliegenden familiären und geschäftlichen Erinnerungen war es möglich, Peter Ruland mit Text- und Bildmaterial zu versorgen. Konkret überlassen wurde ihm deshalb ein digitalisiertes Kapitel aus den Aufzeichnungen Albert Schmidts mit der Überschrift „Talsperrenanlagen und Wasserkraftanlagen im Aggergebiet“, in dem Albert Schmidt nicht nur seine frühen Gutachten vor dem Ersten Weltkrieg, sondern auch sein späteres Interesse sowie sein freundschaftliches Verhältnis zur Familie des Textilunterenehmers und Kommerzienrats Bernhard Krawinkel (1851-1936) beschreibt, bei dem er bis in die 1920-er Jahre immer wieder gerne zu Gast war.

Die Recherchen und Überlegungen Peter Rulands im Rahmen der Vorbereitung seines Aufsatzes erbrachten zahlreiche neue inhaltliche Erkenntnisse, aber darüber hinaus zeigte es sich, wie wichtig auch heute noch bislang ungesicherte Aufzeichnungen unserer Vorfahren sein können und wie sehr, wie im vorliegenden Fall bei Albert Schmidt, noch Unentdecktes zu finden ist. Diese Erkenntnisse können und sollen nun auch zu einem Vorhaben führen, in den weiteren unveröffentlichten Partien der privaten und geschäftlichen Aufzeichnungen des Lenneper Baumeisters speziell nach Bezügen ins Oberbergische zu suchen. Dies wäre ein Einzelfallbeispiel für künftige Projekte, die jetzt nach einer maschinellen Lesbarmachung der historischen Typoskripte, nunmehr erst mit vertretbarem Aufwand, angegangen werden können, denn meine bereits im Jahre 2000 im Eigenverlag erschienene Albert-Schmidt-Monographie („Albert-Schmidt - Ein Leben in der Bergischen Kreisstadt Lennep“) enthielt seinerzeit trotz 250 gedruckter Seiten nur einen Bruchteil der in Wirklichkeit hinterlassenen Materialien.

So ist denn der wertvolle Aufsatz, auf den hier aufmerksam gemacht werden soll, versehen mit zahlreichen weiterführenden Anmerkungen und beruhend auf den unterschiedlichsten Quellen, sozusagen auch ein Ergebnis neuer Möglichkeiten und einer guten Zusammenarbeit verschiedener Geschichtsvereinigungen im Bergischen Land, und es bleibt zu wünschen, dass die neuen Möglichkeiten im beiderseitigen Interesse weiter genutzt und die Zusammenarbeit in Zukunft noch verstärkt werden kann.


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