
von Dr. Wilhelm R. Schmidt
Im April erschien in den Beiträgen zur Oberbergischen
Geschichte der erste Teil des Aufsatzes "Weiße Kohle im Aggertal von Peter
Ruland, in dem der Lenneper Baumeister, Architekt, Ingenieur und
Talsperrenbauer Albert Schmidt (Foto rechts) eine wichtige Rolle spielt. Dies
verwundert nicht, da Albert Schmidts Vorfahren bekanntlich weit überwiegend aus
dem Oberbergischen stammten und dort seit Generationen Bauten erstellten.
Albert Schmidt hat seine Herkunft zwar mehrmals ausführlich geschildert, jedoch
sind seine eigenen Planungen für das Oberbergische zu einem erheblichen Teil
bis heute wenig oder gar nicht bekannt, da sie bisher nicht veröffentlicht
wurden. Aufgrund der zwischenzeitlichen Digitalisierung der bis dahin nur als
hektographierte Typoskripte vorliegenden familiären und geschäftlichen
Erinnerungen war es möglich, Peter Ruland mit Text- und Bildmaterial zu
versorgen. Konkret überlassen wurde ihm deshalb ein digitalisiertes Kapitel aus
den Aufzeichnungen Albert Schmidts mit der Überschrift Talsperrenanlagen und
Wasserkraftanlagen im Aggergebiet, in dem Albert Schmidt nicht nur seine
frühen Gutachten vor dem Ersten Weltkrieg, sondern auch sein späteres Interesse
sowie sein freundschaftliches Verhältnis zur Familie des Textilunterenehmers und
Kommerzienrats Bernhard Krawinkel (1851-1936) beschreibt, bei dem er bis in die
1920-er Jahre immer wieder gerne zu Gast war.
Die Recherchen und Überlegungen Peter Rulands im
Rahmen der Vorbereitung seines Aufsatzes erbrachten zahlreiche neue inhaltliche
Erkenntnisse, aber darüber hinaus zeigte es sich, wie wichtig auch heute noch
bislang ungesicherte Aufzeichnungen unserer Vorfahren sein können und wie sehr,
wie im vorliegenden Fall bei Albert Schmidt, noch Unentdecktes zu finden ist.
Diese Erkenntnisse können und sollen nun auch zu einem Vorhaben führen, in den
weiteren unveröffentlichten Partien der privaten und geschäftlichen
Aufzeichnungen des Lenneper Baumeisters speziell nach Bezügen ins Oberbergische
zu suchen. Dies wäre ein Einzelfallbeispiel für künftige Projekte, die jetzt
nach einer maschinellen Lesbarmachung der historischen Typoskripte, nunmehr
erst mit vertretbarem Aufwand, angegangen werden können, denn meine bereits im
Jahre 2000 im Eigenverlag erschienene Albert-Schmidt-Monographie (Albert-Schmidt
- Ein Leben in der Bergischen Kreisstadt Lennep) enthielt seinerzeit trotz 250
gedruckter Seiten nur einen Bruchteil der in Wirklichkeit hinterlassenen
Materialien.
So ist denn der wertvolle Aufsatz, auf den hier aufmerksam
gemacht werden soll, versehen mit zahlreichen weiterführenden Anmerkungen und
beruhend auf den unterschiedlichsten Quellen, sozusagen auch ein Ergebnis neuer
Möglichkeiten und einer guten Zusammenarbeit verschiedener
Geschichtsvereinigungen im Bergischen Land, und es bleibt zu wünschen, dass die
neuen Möglichkeiten im beiderseitigen Interesse weiter genutzt und die
Zusammenarbeit in Zukunft noch verstärkt werden kann.