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Gedenkstunde am Mahnmal Wenzelnberg am Sonntag

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Pressemitteilung der Stadt Leichlingen

Am 13. April 1945, einem der letzten Kriegstage, wurden am Wenzelnberg in Langenfeld 71 Häftlinge durch das Nazi-Regime ermordet. In Erinnerung an die Opfer dieses Verbrechens findet am Sonntag, 6. April, um 11 Uhr die Gedenkstunde am Mahnmal Wenzelnberg statt. Dazu laden die Städte Leichlingen, Langenfeld, Leverkusen, Remscheid, Solingen und Wuppertal herzlich ein. Die Gedenkstunde wird in diesem Jahr von der Stadt Leichlingen ausgerichtet.

In den frühen Morgenstunden des 13. April 1945 – nur wenige Tage vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen, also sozusagen in letzter Minute – wurden in der Wenzelnbergschlucht 71 Menschen von der Gestapo durch Genickschuss getötet. 60 der Hingerichteten hatten Wuppertaler Gestapoleute „auf höheren Befehl“ aus dem Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen herausgeholt, weitere Häftlinge aus dem Wuppertaler Gefängnis. Die Häftlinge waren zu zweit aneinandergefesselt und wurden mit Brüllen, Drohungen, Schlägen und Stößen die Anhöhe hinaufgehetzt. Es erwartete sie eine Sandgrube, die ausländische Arbeiter zuvor ohne Angabe von Gründen hatten ausschachten müssen. Die hilflosen, aneinandergefesselten Menschen mussten sich an den Rand der Grube stellen und wurden dann ohne Angabe eines Grundes oder Gerichtsbeschlusses durch Genickschuss hingerichtet. Die kreuz und quer übereinanderliegenden Leichen wurden im Sand verscharrt und die Richtstätte getarnt.

Die Bewohner*innen der anliegenden Häuser waren zuvor aufgefordert worden, sich nicht aus ihren Wohnungen zu begeben. Das deutlich vernehmbare „wilde Geschieße“ und die „markerschütternden Schreie“ ließen die Anwohner*innen erahnen, dass dort Menschen in den Tod geschickt worden waren. Die Opfer des Massenmordes am Wenzelnberg wurden am 17. April 1945 – also vier Tage nach ihrer Hinrichtung – entdeckt und am 30. April 1945 auf Anordnung der Amerikaner*innen geborgen.


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