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Die Schmiede und Schleifer waren äußerst begehrt

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Der letzte Kotten in der Beckerau, der Biedebachskotten, wurde 1657 von Drieß Pickart als Schleifkotten gebaut. Sein Sohn Johannes setzte einen Kotten daneben, und ein Breithammer des Caspar Honsberg zu Cronenberg gesellte sich hinzu. Möglicherweise setzte im Laufe des 17. Jahrhunderts Johannes Pickart noch einen Schleifkotten hinzu, denn es wird von vier Kotten in historischer Zeit gesprochen. Jeder Kotten hatte ein unterschlächtiges Wasserrad, der Breithammer jedoch wurde durch drei Wasserräder bedient, wobei ein Kraftrad zum Antrieb der Hammerwelle und zwei Räder für die Blasebälge fungierten. 1901 erscheint Wiegand Biedebach als neuer Besitzer in der Steuerliste. Mündlich ist überliefert, dass der vorige Besitzer den Kotten buchstäblich "versoffen" hatte, was in damaligen Zeiten nicht außergewöhnlich war. Hierzu das alte Sprichwort der damaligen Arbeiter: „Schrecklich ist´s, den Leu´ zu wecken, schrecklich schlechte Leberwurst, doch der schrecklichste der Schrecken, ist der Hammerschmiede Durst...“

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Der Enkel von Wiegand Biedebach betrieb 1998 in Cronenberg noch ein Schreibwarengeschäft; er erklärte folgendes: Sein Opa lebte von 1860 bis 1929 und war mit ca. 20 Jahren aus dem Hessischen gekommen. Dort hatte dem Bauernsohn ein Handelsvertreter aus Sudberg die Schleiferei und die guten Verdienstmöglichkeiten schmackhaft gemacht. Wiegand Biedebach riskierte den Wechsel und wurde weiterhin durch diesen Handelsvertreter betreut. Er wurde im Kirschbaumskotten nahe Müngsten ausgebildet und fand sich schnell in dem Schleifermetier zurecht.Sein Pferd stellte er in Sudberg unter und lernte in den Jahren bei Kohlfurth seine spätere Frau kennen. Mit 24 Jahren heiratete er und kaufte in Hintersudberg ein Haus mit Stallungen und landwirtschaftlichen Grundstücken.


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