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Flussgebietsmanagement von der Quelle bis zur Mündung

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Pressemitteilung des Wupperverbandes

Am 8. Januar 1930 trat das Wuppergesetz in Kraft, und der Wupperverband war somit gegründet. In diesem Jahr ist der Verband also seit 85 Jahren für die Wupper und ihre Nebenbäche im gesamten Einzugsgebiet der Wupper mit einer Größe von 813 Quadratkilometern verantwortlich. „Bei seiner Gründung stand der Wupperverband vor immensen Herausforderungen“, berichtet Wupperverbands-Vorstand Georg Wulf. „Die Wupper war kein Fluss mehr, sondern nur noch eine Kloake. Die schlechte Wasserqualität brachte Epidemien in der Bevölkerung mit sich. Weitere drängende Probleme waren Hochwässer auf der einen Seite und der Bedarf an Wasser für eine wachsende Industrie und Bevölkerung auf der anderen Seite.“

Die damals verantwortlichen Politiker entschieden sich dafür, diese Probleme in die Hände einer Organisation zu legen, die über kommunale Grenzen hinweg das gesamte Flussgebiet von der Quelle bis zur Mündung betreut. Dieser Ansatz ist auch heute noch richtig und wichtig. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts finanziert sich der Wupperverband damals wie heute aus den Beiträgen seiner Verbandsmitglieder. Dies sind die Städte und Gemeinden, Kreise, Wasserversorgungsunternehmen sowie Industrie und Gewerbe im Wuppergebiet.

Der Wupperverband reinigt das Abwasser von mehr als 900.000 Menschen sowie der örtlichen Unternehmen. Er reguliert den Wasserabfluss in der Wupper in Trockenzeiten (Niedrigwasseraufhöhung) und leistet Hochwasserschutz. Aus der Großen Dhünn-Talsperre stellt er Rohwasser für die Trinkwasseraufbereitung bereit. Er unterhält und entwickelt die Wupper und ihre Nebenbäche, die zusammen ein Gewässernetz von 2.300 Kilometern Länge bilden. Und er ermittelt die wasserwirtschaftlichen Grundlagen für sein Verbandsgebiet, z. B. Niederschlagsdaten.

Um diese Aufgaben zu erfüllen, betreibt der Wupperverband zwölf Talsperren (davon zwei im Auftrag der EWR GmbH), elf Klärwerke, eine Klärschlammverbrennungsanlage und weitere Anlagen, z. B. Regen- und Hochwasserrückhaltebecken.

„Es hat Jahrzehnte gedauert, bis sich die Wasserqualität der Wupper verbessert hat“, sagt Georg Wulf. „Heute haben wir über 30 Fischarten in der Wupper. Sie zeigen an, dass sich die Wupper wieder zu einem Lebensraum entwickelt. Die Erfolge sind bereits sichtbar, und auch die Menschen zieht es in den letzten Jahren immer mehr an den Fluss.“ Neben der Verbesserung der Wasserqualität sind naturnahe Strukturen ebenfalls eine wichtige Grundlage für die Wiederansiedlung von Fischen, Kleinlebewesen und Pflanzen. In zahlreichen Projekte hat der Wupperverband in den vergangenen Jahren die Wupper und ihre Nebenbäche naturnah gestaltet. Die Zielvorgabe der EU-Wasserrahmenrichtlinie lautet, für alle Oberflächengewässer den guten Zustand herzustellen. Erste Erfolge im Wuppergebiet sind u.a., dass das Flusssystem Dhünn bis zur Großen Dhünn-Talsperre und das Flusssystem Wupper bis zur Stauanlage Dahlhausen in Radevormwald wieder für Fische und Kleinlebewesen durchgängig sind.

„Wir sind auf einem guten Weg und haben mit der Solidargemeinschaft der Verbandsmitglieder im Wuppergebiet schon viel erreicht“, lautet das Fazit des Wupperverbands-Vorstands. „An Aufgaben und Herausforderungen wird es uns aber auch in Zukunft nicht mangeln. Diese gehen wir schon heute aktiv an, z. B. wenn es um Auswirkungen des Klimawandels geht oder unseren Umgang mit Ressourcen und die Nutzung erneuerbarer Energien. Weitere Themenfelder sind der demografische und wirtschaftliche Wandel in der Region und seine Auswirkungen auf die Wasserwirtschaft oder auch der Umgang mit so genannten Spurenstoffen, zum Beispiel Rückständen von Chemikalien und Medikamenten im Abwasser.“ (Weitere Informationen zum Wupperverband gibt es auf www.wupperverband.de. Eine Chronik bietet einen Überblick über 85 Jahre Wupperverband.)


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