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Gedenken an die Befreiung von Auschwitz vor 70 Jahren

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Der 27. Januar 1945 war der Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau und der beiden anderen Konzentrationslager Auschwitz. 1996 wurde der Jahrestag durch den damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog als bundesweiter Gedenktag proklamiert, um die Erinnerung nicht enden zu lassen. „Sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen, um jeder Gefahr der Wiederholung der grausamen Taten des Nationalsozialismus entgegenzuwirken“ ,befanden zu Recht die Fraktionen und Gruppen von CDU, SPD, Grünen, Die Linke, FDP und WiR in Remscheid und luden am Nachmittag ins Foyer des Rathauses ein, um dort an die Opfer der Gewaltherrschaft zu erinnern: „Alle Remscheiderinnen und Remscheider sind eingeladen, der Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern: Juden, Christen, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle, politisch Andersdenkende sowie Männer und Frauen des Widerstandes, Wissenschaftler, Künstler, Journalisten, Kriegsgefangene und Deserteure, Greise und Kinder an der Front, Zwangsarbeiter und an die Millionen Menschen, die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet wurden." Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz begann seine kurze Ansprache, der ein langes stilles Gedenken folgte, mit einem Gebet des Aachener Bischofs Klaus Hemmerle aus dem Jahre1994:

Gedenken an die Befreiung von Auschwitz vor 70 JahrenMan hat meinem Gott das Haus angezündet
- und die Meinen haben es getan.
Man hat es denen weggenommen, die mir den Namen meines Gottes schenkten
- und die Meinen haben es getan.
Man hat ihnen ihr eigenes Haus weggenommen
- und die Meinen haben es getan.
Man hat ihnen Ihr Hab und Gut, ihre Ehre, ihren Namen weggenommen
- und die Meinen haben es getan.
Man hat ihnen das Leben weggenommen
- und die Meinen haben es getan.
Die den Namen desselben Gottes anrufen, haben dazu geschwiegen
- ja, die Meinen haben es getan.
Man sagt: Vergessen wir's und Schluss damit.
Das Vergessene kommt unversehens zurück.
Wie soll Schluss sein mit dem,
was man vergisst?
Soll ich sagen: Die Meinen waren es,
nicht ich?
- Nein, die Meinen haben es getan. Was soll ich sagen?
Gott sei mir gnädig! Was soll ich sagen? Bewahre in mir Deinen Namen, bewahre in mir ihren Namen bewahre in mir ihr Gedenken, bewahre in mir meine Scham. Gott sei mir gnädig.

Er fuhr fort:" Der Wahnsinn der Reichsprogromnacht endete in der Katastrophe der Vernichtungslager, im Morden von vielen Millionen Menschen. Wir stehen heute, an dem Tag, an dem vor 70 Jahren das KZ Auschwitz befreit wurde, die Überlebenden befreit wurden, in der Verantwortung, gegen jede Form von Diskriminierung und Feindlichkeit gegenüber Menschen wegen ihres Glaubens, ihrer Herkunft, ihrer Nationalität oder ihrer persönlichen Lebensausrichtung unsere Stimme zu erheben. Das sind wir unserer Geschichte und den Opfern des nationalsozialistischen Hasses und Mordens schuldig“.

Ein Grußwort sprach auch der SPD-Fraktionsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Sven Wolf.


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