von Detlef Franzen
Nun liegt das 199. Remscheider Schützen- und Heimatfest hinter uns, und die Schützen bereiten sich vor auf ihr großes Jubiläum im nächsten Jahr. Ihr Zug führte sie wie alljährlich durch eine der schönsten Straßen Remscheids, durch die Hindenburgstraße. Vorbei an Geschäften und Institutionen, die einmalig sind in unserer Stadt. Der Name Hindenburgstraße hat in unserer Stadt einen festen Platz; er ist zu einem Begriff geworden im März hat die Bezirksvertretung Alt-Remscheid eine Namensänderung abgelehnt). Nach dem historischen Umbruch war der Name dieser Straße erhalten geblieben, da der Steigbügelhalter Hitlers im damaligen Bewusstsein als der Held von Tannenberg und als nationale Vaterfigur gesehen wurde. Längst ist die Hindenburgstraße zu einer der lebendigsten Straßenzüge unserer Heimatstadt geworden - zu den verschiedensten Gelegenheiten des Jahres festlich von einer aktiven Interessengemeinschaft betreut.
Übrigens: Vor nunmehr 95 Jahren, in den Jahren 1919/20, wurde der 1. Stadtarzt Dr. Friedrich Wolf, in der Hindenburgstraße 43 registriert, also kurz nach Ende des 1. Weltkrieges, und hat sich dort zum Wohle der Stadt und ihrer Bürger/innen außerordentliche Verdienste erworben. Dieser fleißige Arzt wurde später ein weltbekannter Dichter und Dramatiker. In seinen Werken vor 1933 sah er das drohende Unheil des Nationalsozialismus heraufziehen. Bis zu seinem Tode 1953 war er mit einer Remscheiderin verheiratet. Über seinen Lebensweg als Arzt, Dichter und Dramatiker wäre noch einiges zu berichten.