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Channel: Waterbölles - Geschichte
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Früher stand neben "Matador" ein großer Gasometer

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Matador-Werk mit Lohmühle. Unübersehbar der große Gasometer an der Morsbachtalstraße. Oben im Bild die Ronsdorfer Straße. Foto: Historisches Zentrum Remscheid

Uralt scheint auch der Hammer zu sein, der in der Haddenbacher Lohmühle, später Schumacher & Kissling (Matador-Werk), aufging. Er wird als Hammer auf der Remscheider Seite des Baches gegenüber Spelsberg bzw. auch unter den Haddenbacher Hämmern gelegen bezeichnet. 1623 ist jedenfalls die erste Eintragung, nach der dieser Reckhammer dem Jan in der Haddenbach gehört. Nach 1804 ist er in eine Lohmühle umgewandelt worden. Sie hat ein massives Bruchsteinuntergeschoß und ist gegen 1900 zum Wohnhaus umgebaut worden. Inhaber dieser Lohmühle ist der Wollhändler Wilhelm Karsch. Dieser erhält 1863 die Konzession zum Antrieb mit einer Dampflokomobile zum Betrieb von Woll-Klettenwalchen und Wollschwenkmaschinen.

 

Heinrich Kissling und Heiner Schumacher gründeten 1900 das Unter­nehmen Schumacher & Kissling. Sie begannen auf zwei wassergetriebenen Schmiedehämmern mit der Produktion von Zangen, Hämmern, Steckschlüsseln und Fahrradwerkzeugen. Noch heute befindet sich das Unternehmen im Familienbesitz an diesem traditionsreichen Standort. Ein Gruppenfoto von 1909 zeigt nicht weniger als 49 Personen, die damals in der Firma arbeiteten. Im Jahre 1919 wurde der noch heute bestehende Markenname "Matador" in das Handelsregister eingetragen. In den nächsten Jahrzehnten wurden zahlreiche Patente und Gebrauchsmuster zugeteilt. Das Produktionsprogramm erweiterte sich um Spezialwerkzeuge für die Automobilindustrie sowie um Steckschlüsseleinsätze und Knarren. Es entstanden die Matador-Steckschlüsselgarnituren ­eine Idee, die der Mitbegründer Heinrich Kissling von einer Studienreise aus den USA mitgebracht hatte. In den sechziger bis neunziger Jahren wurden zahlreiche Investitionen vorgenommen, die der Rationalisierung und Erweiterung des Unternehmens dienten. Neubauten vergrößerten die Produktionsflächen. Der Umbau und die Erweiterung des Ver­waltungsgebäudes erfolgte im Jahre 1990. (aus: Hämmer- und Kottenforschung in Remscheid – von Gerstau bis Haddenbach –,herausgegeben von Günther Schmidt, Druck und Vertrieb Paul Hartgen GmbH + Co. KG, Lennep)


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