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Teil 3
Die Familie Goldenberg: Der Name selbst wird bereits 1365 genannt, aber die Stammreihe eröffnet ein Peter am Guldenberg, der 1607 als Besitzer eines Wasserhammers und eines unterhalb der Hermannsmühle gelegenen Schleifkottens mit zwei Gelaufen erscheint. 1623 war ein Dietrich auf Goldtberg, wohl sein Sohn, im Besitz dieser Werke, dem dann ein Peter Goldenberg nachfolgte, der auch das Amt eines Hohgerichtsschöffen bekleidete und, als er im Jahre 1670 nach einer auszehrenden Krankheit das Zeitliche segnete, in volkreicher Begleitung" beerdigt wurde, dem Kirspel ein beliebter und nützlicher mann."
Von Peters zahlreichen Söhnen war einer, Dietrich mit Namen (16531734), in erster Ehe mit Katharina Halbach verheiratet. Er wohnte zunächst im Hause seines Schwiegervaters, des Hammerherren Johannes Halbach auf der obersten Halbach, dann auf dem vordersten Stursberg und betrieb zusammen mit seinem Schwager Peter Jakobs vom Westen zwei Reckhämmer, von denen einer im Leyerbachtal, der andere im Diepmannsbachtal lag. Von Dietrichs Brüdern betrieben der ältere Theiss (16421710) und der jüngere Franz Gördt (16581720) gemeinsam mit ihrem Schwager Wilhelm Reinshagen im Farrenbracken mehrere Hämmer unterhalb Kradenholl am Leyerbach. Dazu besaß Theiss noch einen Teil des Goldenberger Stammgutes sowie Hof und Wiesen des Kradenholls, während Franz Gördt zunächst den restlichen Teil des Goldenberger Stammgutes innehatte und außerdem von seiner Frau Katharina, einer. Tochter des Remscheider Kaufmanns und Schöffen Peter Jäger zu Birgden, eine reiche Mitgift erhielt. Später ist Franz Gördt nach Dabringhausen verzogen. Den Doppelkotten unter der Hermannsmühle betrieb die Familie damals nicht mehr; vielmehr war derselbe inzwischen an einen Zweig der Familie Stursberg mit dem Beinamen Sirachs übergegangen, wonach der Kotten den Namen Sirachskotten erhielt.
Außer dem bisher berührten Hauptstamm der Familie saßen aber auch andere Träger des Namens Goldenberg bereits im 17. Jahrhundert auf Gütern, zu denen Hammerwerke gehörten, so 1671 ein Engel Goldenberg auf dem Clemenshammer, gleichzeitig ein Peter Goldenberg in der Schmieds-Halbach" und kurz vor 1700 ein Peter Goldenberg am Salscheider Hammer. Ein anderer Zweig aber wurde begründet von einem Peter Goldenberg auf dem Hohenhagen, der 1676 im Alter von 48 Jahren unter Hinterlassung von sieben Kindern und der Witwe starb und seines handels ein Fuhrmann" war. Der bedeutendste seiner Söhne war Tilman Goldenberg (16741736), der 1705 Margarete Mannes, die Tochter des Schöffen Peter Reinshagen, genannt Mannes auf dem Westen, heiratete, 1714 im Dörpetal anstelle einer ehemaligen Oel- und Walkmühle einen Eisenhammer, den heutigen Goldenbergshammer, errichtete und außerdem einen Stahlhammer in der Gerstau betrieb. Durch das Fuhrmannsgewerbe, das bereits sein Vater ausgeübt hatte, ganz mit dem Handel mit Siegerländer Eisen und Rohstahl vertraut, suchte er hierin eine Monopolstellung zu erringen, und er fand einen gleichgesinnten Partner in seinem Nachbarn, dem Eisenhändler und späteren Hammerherren Peter Clarenbach, der nachher zur Kräwinklerbrücke zog. Dass bei der außerodentlich erfolgreichen und engen Partnerschaft Eheverbindungen zwischen den beiderseitigen Kindern und Enkeln zustande kamen, ist selbstverständlich. Das ganze 18. Jahrhundert hindurch hat die Familie Goldenberg, die sich größtenteils der Kaufmannschaft zugewandt hatte, eine ansehnliche Rolle in Lüttringhausen gespielt, vor allem in der Bottlenbergischen Lehnsherrschaft, in der sie laufend die Gemeinsmänner oder Bürgermeister stellte, zuletzt, bei Einführung der französischen Verwaltungsordnung, sogar den Statthalter des Lehnsherrn, der auch zugleich in den neuen Munizipalrat einzog.