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Channel: Waterbölles - Geschichte
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Das Marscheider Tal war die Geburtsstätte von Dirostahl

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Diederichshammer, Maler H. Gehlen 1929, Wohnhaus Diederichs, Hintergrund Dieneshammer und Wohnhaus Dienes. Repro: Dr. Manfred DiederichsÜber den abgelassenen Teich des Diederichshammers am Marscheider Bach bei Lüttringhausen schauen wir auf ein großes Fachwerkwohnhaus, das in den vergangenen Jahren sehr schön renoviert und verschiefert wurde. Schon 1640 betrieb ein Clemens Hammerschmidt zu Marscheid diesen Hammer. Seit spätestens 1668 wurde er von seinem Sohn Caspar geführt. Dessen Sohn Caspar der Jüngere betrieb den Hammer ab 1700. Bis 1800 ist nichts Weiteres überliefert, doch dann kommen die Gebrüder Motte ins Gespräch. 1800 ist dieser Hammer als "oberster Motte-Hammer" erwähnt; wie lange dort schon durch Mottes gearbeitet wurde, ist nicht festzustellen. 1804 erscheint er als Rohstahlhammer von Johann Gottlieb Motte in der Beek. Verschiedene Quellen beschicken den Hammerteich. 1824 ist nach Sterbefällen nur noch die Witwe Motte (A.M. Kotthaus) aufgeführt, die den Stahlraffinierhammer selbst und für eigene Rechnung betreibt.

Sie hat aber nicht selbst geschmiedet, sondern erst an Peter Noltzen und dann an Peter Tillmanns in der Clarenbach verpachtet. Diese arbeiteten mit drei oberschlächtigen Wasserrädern, welche den Schmiedehammer und die Blasebalge antrieben. 1828 liest man noch einmal vom "Wittib Motten- Hammer", wobei er 1829 als "mehrere Jahre nicht mehr in Betrieb gewesen" dargestellt wird (die Söhne waren wohl noch nicht ausgebildet). Mottes arbeiteten aber etwa bis 1890 darin. 1898 erfolgt der Umbau zum Stahlhammer. Franz Carl Diederichs arbeitete lange Zeit am Gründerhammer, wo er auch seine Lehre gemacht hatte, bevor er nach Kotte ins Herbringhauser Bachtal wechselte. Vor dem Bau der Herbringhauser Talsperre (1898) siedelte er um und begann im Dienes-Hammer mit dem Schmieden. Er pachtete den Motte- Hammer (danach Diederichshammer) von der "Familie Schmidt in Lüttringhausen- Kreuzbergstraße" am 1.1.1899. Bereits zum 1.1.1902 kaufte Franz Carl Von links nach rechts: Ernst Diederichs, unbekannt, Karl Diederichs (Vater von Dr. Manfred Diederichs), Herr Heinemann, Fritz Huppert, unbekannt, Carl Diederichs,Onkel. Foto: Dr. Manfred DiederichsDiederichs (Urgrosvater des heutigen Inhabers von DIROSTAHL, Dr. Manfred Diederichs) den Hammer auf. Leider verstarb er am 28.8.1902, also noch im gleichen Jahr, so dass die Witwe mit ihren Söhnen Carl (damals 24 Jahre alt) und Ernst (19) die Firma allein führen musste. 1914 wurde Carl zur Wehrmacht eingezogen, und Ernst führte alleine den Betrieb weiter. Aufträge hatte er genug. Wellen, Scheiben, Geschossböden usw. waren im Krieg sehr begehrt.

Beleuchten wir aber den Urgrosvater Franz Carl etwas näher, denn schließlich ist er der Begründer der heutigen Grosschmiede DIROSTAHL in Lüttringhausen, die als eine von wenigen heute noch existierenden Firmen mit Wasserkraft angefangen hat. Hierzu schreibt der heutige Inhaber Dr. Manfred Diederichs: "Mein Urgrosvater Franz Carl Diederichs wurde am 7.11.1842 in Lennep-Diepmannsbach als Sohn des Schumachers Johann Friedrich Diederichs (*2.10.1803 auf Kranenholl) geboren. Dieser ist mit seinem Beruf als Schuhmacher die einzige Unterbrechung in der Ahnenkette bis ins 16. Jahrhundert, da sonst alle männlichen Vorfahren Hammerschmiede im Bezirk zwischen Remscheid und Lüttringhausen waren.“

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