Habenichts über Lennep ? Nein, dies war nicht ein Pleitegeier, der wie weiland der Zeppelin Ende der 1929er Jahre über Lennep schwebte, sondern eine echte Leitwegbezeichnung für die Post. Weiterhin: das Postinsinuations-dokument, das im Februar 1858 zur Gegenzeichnung ausgetragen wurde, hatte nichts mit einer Beleidigung oder Unterstellung zu tun, sondern war schlicht nur eine Postzustellungsurkunde. Und was hatte wohl der Lenneper Spezereihändler Carl vom Berg sen. mit Johann Maria Farina in Köln, gegenüber dem Jülicher Platz, zu tun, dem er im Jahre 1867 schrieb? Dies alles, und auch, dass es 1948 in Lennep einen Verlag gab, über den sogar das Magazin SPIEGEL schrieb, verrät Dr. Wilhelm R. Schmidt in der Ausstellung Trara, die Post ist da - Das vergangene Lennep in Briefen, Fotos, Postkarten und Stempeln, die am Sonntag, 13. Oktober, um 15 Uhr im Lenneper Tuchmuseum, Hardtstraße 2, eröffnet wird. Eine kulturhistorische Reminiszenz der letzten 150 Jahre, zusammen gestellt aus originalen Dokumenten, die zur Lennep-Sammlung von Schmidt gehören. Die Materialien bestehen aus übernommenen Sammlungsbeständen, familiären Erbstücken und zwischenzeitlich neu erworbenen Einzelobjekten. Alle Exponate haben Bezüge zu historischen Briefen, Drucksachen und Postkartenaus diesem Archiv. Für die bessere Lesbarkeit wurden die Orignale digitalisiert und werden meist in vergrößerter Form aus Farbfotoausdruck präsentiert. Diese Präsentationslösung erweise sich als sinnvoll, weil zahlreiche Objekte sowohl mit der Vorderseite als auch mit der Rückseite gezeigt werden müssten und die Originale oft für eine Ausstellungspräsentation zu klein seien. Auch müssten die originalen Dokumente geschont bleiben, so Schmidt. Der Lenneper setzt mit diesem Vorhaben sein im Jahre 2013 erfolgreich abgeschlossenes Ansichtskartenprojekt fort, mit dem dank der finanziellen Unterstützung der Lenneper Altstadtfreunde mehr als 700 historische Lenneper Ansichtskarten im Original an das Stadtarchiv Remscheid übergeben werden konnten.
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