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Channel: Waterbölles - Geschichte
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Bedeutend für Technik- und Industriegeschichte der Region

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Im oberen Morsbachtal, nicht weit von der Hofschaft Hermannsmühle entfernt, liegt der ehemalige Bärenhammer. Das im 16. Jahrhundert gegründete Hammerwerk ist längst nur noch eine Ruine. Für das Amt für Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland, ist der in einem Naturschutzgebiet gelegene Bärenhammer jedoch mit seinen erhaltenen Relikten ein „Paradebeispiel für einen Jahrhunderte alten Hammerstandort und die sich darum entwickelnde Kulturlandschaft“. So steht es in der Verwaltungsvorlage, mit der sich gestern die Bezirksvertretung Süd befasste. Kernaussage: Der alte Obergraben mit Hammerteich, Damm und Überlauf sowie noch erkennbaren Auenmauern des Hammergebäude nebst existieren zwei Essen mit Schornsteinen im Innenbereich werden zusammen mit dem Untergraben als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.  Die BV Süd hatte nichts dagegen.

„Bodendenkmäler dokumentieren das Wirtschaften des Menschen, der zu Handels- und Gewinnzwecken über den unmittelbaren Bedarf hinaus Erze geschmolzen und verarbeitet hat. Die denkmalrechtliche Bedeutung der Hammerwerke für die Menschheitsgeschichte liegt zum einen darin, dass sie über Ziele und Umfang der Metallverarbeitung sowie über Wandel der angewandten Techniken zu informieren vermögen. Zum anderen bilden sie eine der Grundlagen, aus denen wir die Entwicklungen der Arbeits- und Produktionsverhältnisse erschließen können“, heißt es in der Vorlage. „Archäologische Grabungen und archäometallurgische Untersuchungen bieten die Möglichkeit nachzuweisen, wann und unter welchen technischen Bedingungen hier die Verhüttung und Bearbeitung von Eisenwaren stattfand. Außerdem können wertvolle Informationen zum Siedlungswesen und den sozialen Strukturen der Metall bearbeitenden Bevölkerung während der verschiedenen Zeitalter erforscht werden. Die erhaltenen Befunde stellen wichtige landesgeschichtliche Bodenurkunden dar, denn ihre Erforschung dient der Ergänzung und der Präzisierung archivarischer Urkunden und historischer Zeugnisse.“ Das Bodendenkmal „Hammerwüstung Bärenhammer“ sei  bedeutend für die Geschichte des Menschen im Bergischen Land, die Siedlungs- und Stadtgeschichte von Remscheid sowie für die Technik- und Industriegeschichte der Region. Es werde deshalb als  ortsfestes Bodendenkmal in die Liste der geschützten Denkmäler aufgenommen.

Die Verwaltungsvorlage geht ausführlich auch auf den Morsbach ein: „Der Morsbach entspringt westlich von Lennep auf einer Höhe von 302 m ü. NN und mündet nach 15,2 km bei Müngsten und einer Höhe von 101 m ü. NN in die Wupper. Dieses starke Gefälle von 1:100 hat dazu geführt, dass in den vergangenen Jahrhunderten an diesem Bach 42 Schleifkotten und 48 Hämmer betrieben werden konnten. Mit den Nebenbächen zusammen waren es 67 Schleifkotten und 90 Hämmer.“ (erstmals im Waterbölles erschienen am 27.5.2011 und jetzt nach vorne gestellt)


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