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Rückblick: Remscheid im Dezember 2003

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Einen Scheck über 10.000 Euro bekam die Remscheider Kinderkrebshilfe im Dezember 2003 von der Belegschaft und der Geschäftsführung des Werkzeugherstellers Hazet. Das Geld war während der Feier zum 135jährigen Bestehen des Unternehmens gesammelt worden.

Keine Entwarnung gab es vor zehn Jahren für zwölf Kinder und eine Erzieherin einer  Remscheider Kindertagesstätte. Nach Angaben des Gesundheitsamtes hatten sie sich mit dem so genannten Norwalk-like-Virus infiziert, häufig Auslöser für starken Brech-Durchfall. Deshalb musste die Kindertagesstätte damals bis zum neuen Jahr geschlossen bleiben.

In drei Remscheider Schulen wurden vor zehn Jahren erhöhte PCB‑Konzentrationen gemessen. In der Grundschule Siepen und der Alexander‑von‑Humboldt‑Realschule seien nur geringfügige Arbeiten notwendig. Das Berufskolleg Technik müsse dagegen umfangreich saniert werden, teilte damals die Verwaltung mit. Alle vor 1978 erbauten Wohnheime sowie Sonder‑ und Grundschulen waren untersucht worden.

Im Dezember 2003 fasste der Rat der Stadt auf Empfehlung des Jugendhilfeausschusses den Beschluss, im, neuen Jahr (2004) erstmals von den Remscheider Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren einen Jugendrat wählen zu lassen. Er solle dann künftig zu allen jugendrelevanten Angelegenheiten vor Beginn der Beratungen in den Ausschüssen befragt werden. Zudem könne er eigene Anträge und Anfragen einbringen, so die Politik damals. Im Haushalt wurden dafür rund 8.000 Euro an Sachkosten sowie ein halbe Stelle für die Geschäftsführung eingeplant.

Vor zehn Jahren kündigte die Remscheider Stadtverwaltung an, verstärkt gegen so genanntes "wildes Plakatieren" vorgehen zu wollen. Die Verursacher sollten ermitteln und die illegal geklebten Plakate entfernt werden. An besonders betroffenen Stellen wolle man eigene Plakate aufhängen mit Rufnummern des städtischen Beschwerdemanagements. Auch wolle man mit einem neuen Maßnahmenkatalog für mehr Sauberkeit und Sicherheit sorgen. Bis Februar 2004 sollten sechs so genannte “schnelle Eingreiftruppen“ gebildet, 40 Hundestationen eingerichtet und tausende Aschenbecher verteilt werden. Zugleich beschloss der Jugendhilfeausschuss vor zehn Jahren "Null Toleranz gegenüber Farbschmierereien". Das Konzept sah vor, jeden Fall von Graffiti-Malerei anzuzeigen, ermittelte Täter zur Schadenbeseitigung heranzuziehen und sie zudem mit gemeinnütziger Arbeit zu bestrafen. Für legale Sprühaktionen, Projekt der Freien Träger der Jugendarbeit, wurden 4.800 Euro bewilligt.

Im Dezember 2003 waren mehr als die Hälfte der rund 4.700 Sozialhilfeempfänger in Remscheid junge Menschen bis 26 Jahre, darunter nach Angaben der Verwaltung 1.800 Kinder und Jugendliche unter 17 Jahre. Dies belegte, wie wichtig die offene Kinder‑ und Jugendarbeit sei, die mit speziellen Angeboten auf diese Situation reagiere.

Vier potenzielle Investoren stellten vor zehn Jahren ihre Pläne für den Neubau des Remscheider Hauptbahnhofs vor mit Geschäften, Gastronomie, einem Kino und einer Bowlingbahn. Vieles davon wurde später nicht verwirklicht. So auch die von einer Remscheider Firma vorgestellte Sport- und Veranstaltungshalle für fast 2.000 Besucher. Akut war damals auch noch die Idee der Verwaltung, neben dem Bahnhof ein "Schaufenster der Wirtschaft" zu errichten für Präsentationen Remscheider Firmen präsentieren.

Die Schulden der früheren Remscheider Wirtschaftsförderung bei der Stadt Remscheid belaufen sich auf mehr als 1,5 Millionen Euro, stellte sich im Dezember 2003 heraus. Nach Verwaltungsangaben waren darin Darlehen, Grundstückskäufe und Pachten enthalten. Ein Jahr vorher hatte die Stadt der später aufgelösten Wirtschaftsförderung noch die Stundung der Schulden für zehn Jahre zugesichert. Ein Teil der Schulden solle durch den Verkauf von Gewerbeflächen getilgt werden, hieß es vor zehn Jahren.

Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer-Vorauszahlung würden 2004 in Remscheid voraussichtlich um zwölf Millionen Euro auf etwa 26 Millionen Euro sinken, hieß es im Dezember 2003. Eine höhere Steuer auf privaten Grundbesitz, wie sie Kämmerer Jürgen Müller vorgeschlagen hatte, lehnten die Fraktionen im Hauptausschuss ab.

Im Dezember 2003 nominierte der Remscheider SPD-Unterbezirk Beate Wilding einstimmig als Kandidatin für die Oberbürgermeisterwahl Jahr 2004. Zu diesem Zeitpunkt war Wilding 47 Jahre alt und gehörte dem Rat der Stadt seit neun Jahren an.

Ein Bagger, der von einer Baustelle in Remscheid gestohlen worden war, wurde im Dezember 2003 in Österreich sichergestellt. Die Polizei nahm 100 Kilometer westlich von Wien zwei Männer im Alter von 42 und 47 Jahren fest, die mit dem Bagger unterwegs waren. Sie hatten nicht gewusst, dass der 45.000 Euro teure Bagger über einen GPS-Sender verfügte und dadurch aufgespürt werden konnte. 


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