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Channel: Waterbölles - Geschichte
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Die Remscheider im Spanischen Bürgerkrieg

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Vor achtzig Jahren, im Juli 1936, begann der Spanische Bürgerkrieg zwischen der demokratisch gewählten Volksfrontregierung der Zweiten Spanischen Republik und den rechtsgerichteten Putschisten unter General Francisco Franco. Er endete im April 1939 mit dem Sieg der Anhänger Francos und der bis zum Tode Francos 1975 anhaltenden Diktatur in Spanien. Im Vorfeld des Bürgerkrieges hatte die faschistische Falange gezielten Terror ausgeübt, dem der Staat machtlos gegenüber stand. Zugleich planten die Offiziere nahezu öffentlich den Putsch. Ihre Aktivitäten wurden von der Regierung, die nur aus Liberalen bestand, weitgehend ignoriert oder nur geringfügig geahndet (bei einem Kampf gegen die Putschisten hätte sie die Gewerkschaften gegen ihre Überzeugung bewaffnen müssen). Auf dem Höhepunkt der Unruhen wurde am 13. Juli der monarchistische Oppositionsführer José Calvo Sotelo durch Angehörige der Guardia de Asalto und der Zivilgarde ermordet. Sein Tod bewog die monarchistischen Karlisten, den Putsch mit ihren paramilitärischen Verbänden zu unterstützen. Fritz Beinersdorf, der Fraktionsvorsitzende der Remscheider Linken, erinnert aus diesem Anlass an die Remscheider, die im Spanischen Bürgerkrieg auf der Seite der Republik gegen den Frankofaschismus gekämpft haben. (siehe auch Waterbölles vom 21. April 2007 anlässlich einer aktuellen Ausstellung: „Remscheider kämpften im spanischen Bürgerkrieg“.)

„‚Als die Kämpfe am 18. Juli begannen, spürte wahrscheinlich jeder Antifaschist in Europa eine erregende Hoffnung, denn hier stand anscheinend endlich die Demokratie gegen den Faschismus auf.‘ So Georg Orwell in ‚Hommage to Catalonia‘. Diese Sätze drücken sicher die Motivation der meisten Freiwilligen aus, die nach dem 18. Juli 1936 nach Spanien kamen, um die bedrohte Republik gegen die putschenden Generäle zu verteidigen. Freiwillige aus über fünfzig Nationen, unter ihnen ca. 4 500 Deutsche, waren bereit, die junge Republik mit der Waffe in der Hand zu unterstützen und ihr Leben dafür zu geben. Unter den deutschen Freiwilligen waren 14 Remscheider:

  • Artur Becker, gefallen in Spanien; an ihn erinnert ein Stolperstein.
  • Helmut Dudde, gefallen in Spanien; an ihn erinnert ein Solperstein.
  • Wilhelm Eppels, gefallen in Spanien; an ihn erinnert ein Stolperstein.
  • Gustav Flohr, nach dem Bürgerkrieg tätig in der französischen Resistance, von der US Besatzungsbehörde für kurze Zeit als Oberbürgermeister in Remscheid eingesetzt.
  • Robert Jegzentis, nach dem Bürgerkrieg tätig in der französischen Resistance, 1945 tätig beim Wiederaufbau der KPD in Remscheid, 1949 Übersiedlung in die DDR, 1974 verstorben.
  • Karl Katzenberger, nach dem Bürgerkrieg in der französischen Resistance aktiv, in Lyon von der Gestapo gefasst und zu Tode gefoltert; an ihn erinnert ein Stolperstein.
  • Willi Ketschau, nach dem Bürgerkrieg Rückkehr nach Deutschland, in das Strafbataillon 999 gepresst. Er überlebte den Krieg und zog nach 1945 nach Köln.
  • Karl Kleinjung, nach dem Bürgerkrieg Partisan in der Sowjetunion, später militärische Karriere in der NVA der DDR bis zum Generalleutnant, 1996 Ehrenstaatsbürger Spaniens.
  • Philip Kornmann, nach dem Bürgerkrieg Flucht nach Frankreich, dort 1940 verhaftet und bis zum Kriegsende in verschieden Gefängnissen, Zuchthäusern und im KZ Dachau inhaftiert. Im Jahre 1951 an den Folgen der Haft verstorben; an ihn erinnert ein Stolperstein.
  • Alfons Neumann, nach vielen Verwundungen und wegen Herzkrankheit frontdienstuntauglich geschrieben, verweigerte er jede Arbeit hinter der Front. Als s. g. unerwünschtes Element aus Spanien ausgewiesen, gelangte er in die Niederlande, wurde von der Gestapo verhaftet und wegen einer Schießerei im März 1933 in Remscheid rückwirkend verurteilt. KZ Neuengamme, von dort auf einen Todesmarsch zum KZ-Schiff „Kap Arcona“, mit diesem untergegangen. An ihn erinnert ein Stolperstein.
  • Ludwig Stillger, nach dem Bürgerkrieg Aufenthalt und Internierung in Frankreich, Flucht bis nach Afrika, 1946 wieder in Remscheid. Über ihn ist ein preisgekröntes Fernsehspiel gedreht worden.
  • Ernst Tückmantel, schloss sich nach dem Bürgerkrieg der französischen Resistance an und wurde 1941 von der Gestapo erschossen. An ihn erinnert ein Stolperstein.
  • Christian Wolf, nach Bürgerkrieg und Internierung Flucht in die Schweiz. Leitete von dort 1945 die Repatriierung der kommunistischen Emigranten nach Deutschland. 1958 in Berlin/ DDRverstorben.
  • Paul Wolf, nach Bürgerkrieg und Internierung Flucht in die Schweiz, nach 1945 tätig als Journalist und für die Deutsch–Polnische Gesellschaft, 1976 verstorben.“

Wenn dieser Auto-Veteran erzählen könnte...

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Wenn das kein Bild ist voller Nostalgie! Ein Bild aus den Anfangstagen der Automobile? Nein, da gab es ja noch gar keine Farbfotografie. Dieses Foto entstand am Sonntagnachmittag an der Straße am Stadion in Lennep. Nicht ausgeschlossen, dass der Besitzer dieses betagten, aber bestens gepflegten Cabriolets gerade das Rosenfest im Kleinen Hardtpark besuchte. Gerne hätte sich der Waterbölles von dem Besitzer die Geschichte dieses Auto-Veteranen erzählen lassen.

Wochenrückblick vom 18. bis 24. Juli 2016

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Für drei Mühlen führte der Kleebach zu wenig Wasser

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Tuchfabrik Tocksiepen. Repro: Lenneper-Koch

1692 ist der erste Hinweis zur Panzermühle im Burger Lagerbuch verzeichnet: "Im Ambt Beyenburg under dem Schneppendahle liegt eine Walckmühle, die Panzers Mulle genant, besizt Melchior Moll zu Lennep undt gibt darab jährlichs zu Martini vor eine erkenntnuss einen halben Reichsthaler." 1750 wird erwähnt, das sie unter Schuppendahl (Schneppendahl) im Gericht Mosblech (Morsbach im Berg. Land) gestanden hat. Die Mühle gehörte zu diesem Zeitpunkt immer noch einem Melchior Moll. Dieser war wiederum ein Vorfahr der heutigen Mollschen Tuchfabrik aus Lennep.

1692 standen zwei Mühlen am Teich, denn es hatte sich eine Lohmühle von Theiss Hamachers Erben zu Lennep hinzu gesellt, "worab dieselbe Lohemulle ebenmäßig jährlichs zu martini vor erkenntnuss geben einen halben Reichsthaler." Diese Lohmühle mahlte die für das Gerben von Leder erforderliche Lohe. Hierzu dienten die Rinden der umliegenden Eichenwalder vom Nagelsberg bis Schneppendahl. Wasser führte der Teich zum Walken und Mahlen genügend. Die Panzermühle war um 1800 den Erben Dussel und Berghaus zugeschrieben. Beide Anlagen müssen vor 1826 verfallen sein, denn der Urhandris von 1826 im Katasteramt gibt in diesem Bereich keinen Stauteich bzw. keine Mühlenanlagen mehr wieder.

1836 zählt Viebahn in seiner Statistik am Tocksiepen lediglich vier Einwohner. Von einem Kotten ist keine Rede, aber ein Ackergut ist zu dieser Zeit aufgeführt. 1860 taucht im Lenneper Mühlenkataster erstmalig die Walkmühle am Tocksieper Teich auf. Sie wird von einem Färber H.W. Boing (*13.8.1806) geführt. Er zeugte zwischen 1837 und 1859 nicht weniger als 13 Kinder. 1875 wurde aus der Färberei die Trikotagenfabrik von Hermann und Karl Mühlinghaus. Überlieferungen zufolge soll um 1890 dort eine Schleiferei angesiedelt worden sein - die Firma Spannagel, die auch mit Wasserkraft arbeitete. Gegen 1900 wurde das Wasserrad stillgelegt und durch Dampfkraft ersetzt. Das Wasserrad war etwas Besonderes; 1905 wurde eine Nachbildung zu Fastnacht durch Lennep getragen und als Originalität von der seinerzeitigen Lenneper Stadtverwaltung mit einem Geldbetrag prämiert.

Fabrikanlage am unteren Teich des Kleebachs. Repro: HIZ Wuppertal

Bei Nachforschungen bezüglich des Bachnamens fand ich heraus, dass das Restaurant Tocksiepen seit 1889 im Familienbesitz der Familien Hasselkus und Reinberger ist. Heute kann man von den ehemaligen industriellen Anlagen nur noch etwas erahnen. Ein großer und ein kleiner Bio-Teich halten in Erinnerung, das dort einmal mit Wasserkraft Tücher schöngefarbt und gewalkt wurden.

Obwohl dieser Bach sehr wenig Wasser führt, war er bereits 1692 im Burger Lagerbuch mit drei Wassermühlen verzeichnet. Die oberste Mühle gehörte zu dem Zeitpunkt dem Caspar Hackenberg. Die mittlere Mühle wurde von Johann Busch betrieben. Die untere Kleebächer Mühle ist als einziger Standort noch existent, jedoch auch schon 1692 erfasst, als sie dem Johann Sondermann gehörte. Erst 1804 wird diese Mühle etwas näher als Walkmühle bezeichnet. Aufgrund des geringen Wassers sind die anderen Mühlen sicherlich ebenfalls als Walkmühlen der Tuchindustrie zuzuordnen, aber gesicherte Erkenntnisse habe ich nicht darüber.

1828 ist dort die Schererei und Rauherei von Carl Eickelberg in Lennep erwähnt mit einem oberschlächtigen Wasserrad, das zwei Tuch-Langschermaschinen, vier Tuch- Querschermaschinen und eine einfache Rauhmaschine antreibt. Eine Statistik von Dr. Johann Georg von Viebahn aus dem Jahre 1836 besagt, das am Kleebach damals nur noch zwei Anlagen standen. Die untere ist als Wollwascherei ausgewiesen. Sämtliche Daten fehlen. Eine der ersten Karten von 1871 belegt zwei Teiche mit je einer Walkmühle. Die untere Kleebächer Mühle taucht erstmals 1700 bei Geschichten rund um die Lenneper Tuchmacher auf. 1829 wird sie erwähnt mit "1 oberschlachtigem Wasserrad, 2 Cilinder- Scheermaschinen, 4 Scheer-Tischen und einer Rauhmaschine". 1842 ist sie vermietet an Heinrich Sebes in Lennep. In dieser Zeit  wird auch zum ersten Mal auf den Wassermangel hingewiesen, durch den sich an dem Bach keine drei Mühlen halten konnten. 1853 wird sie laut Eintragung von Heinrich Buscher (7.10.1802 - 19.1.1881) aus Hückeswagen als Färberei betrieben. 1900 ist dort eine Kugellagerfabrik von Karl Hager erwähnt. 1942 ist die Fabrik im Besitz der Plandeckenfabrik Albert Moll, aber zu der Zeit außer Betrieb. 1962 zog eine Härterei und Vergüterei ein. 

Etwa 400 Meter talabwärts ist der (neue) Standort Kleebach mit seiner letzten Fabrik noch gut zu erkennen. Geht man in das Tal hinein, kommt man unmittelbar an die Staumauer des zweiten (unteren) Teiches; die Anlagen, die weiter oben gestanden haben, sind nicht mehr erkennbar. Der Kleebach entspringt kurz vor dem Henkelshof und hat dort auch mehrere Quellen. Er läuft seitlich an der hölzernen Klinke und am Jammertal vorbei, mündet bei Jacobsmühle in den Lennepe Bach und fliest dann nach nur wenigen Metern in die Lennepe Bach-Vorsperre der Wuppersperre. Seinen Namen verdankt er dem Vorkommen von Ton und Klei, der als Walkerde in den Mühlen seine Verwendung fand. Kleibach, so hieß der ursprüngliche Name.  (Aus: Hämmer- und Kottenforschung in Remscheid. Herausgegeben von Günther Schmidt, Band 5 - Vom Blombach bis Eschbach)

Remscheider Originale: Albät, Hippekrütz und Jusewa

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Die Welt, die Jugend zumal, ist rea­listischer geworden gegen früher, „äs vir noch Blagen woaren" und die Stra­ßen mit unserem Treiben erfüllten. Ich glaube, das beobachtet zu haben, wenn ich den Kindern bei ihren Spie­len als stiller Zuschauer folge. Und so habe ich denn auch gefunden, dass die heutige Jugend, trotz ferngesteuer­ter Spielzeuge - vielleicht auch gerade darum - manches Interessante entbeh­ren muss, was sie früher mit größtem Jubel erfüllte. Ich denke da in erster Linie an einige Personen, deren Name für die Kinder ein Programm war und deren Auftauchen allein schon ge­nügte, um augenblicklich jegliches Spiel, und sei es auch das allerschönste, zu unterbrechen. Die Remscheider Originale mit ihren Eigenarten, mit ihren Reizen, von denen ich hier spreche, sind ausgestorben. Diejenigen, die vor dem Ersten Weltkrieg Kinder waren, werden sich einiger solcher Originale noch erin­nern. Da war zum Beispiel der „dolle Albät". Er war ein Orgeldreher. Aber alle anderen seines Gewerbes waren nicht mit ihm zu vergleichen, wenn auch ihr Instrument viel schöner und größer und recht bunt verziert war und die nettesten Melodien spielte. Was waren sie gegen das kleine Kästchen, das der „dolle Albät" vor der Brust trug, dessen Kurbel er mit unheimlicher Geschwindigkeit drehte und doch nur Töne erklingen ließ, die sich anhörten, als liefe eine Maus über die Tasten eines Klaviers. Selbst der größte Musikverständige hätte in der Tonreihe vergeblich nach einer Melo­die gesucht. So war es für die Kinder naheliegend, von „Albät" steif und fest zu behaupten, er habe „Müs em Orgel", eine Behauptung, die den klei­nen Mann gewaltig in Harnisch brachte, derart, dass er im höchsten Zorn mit Steinen nach seinen Kriti­kern warf.

Und es gab auch noch „dat Hippekrütz", einen Mann von großer, schlanker Statur. Wie seine Mutter, eine Pastorentochter, hat auch er viel und gern getrunken. Von ihr hatte „dat Hippekrütz", der so genannt wurde, weil er einen langen, strammen Rücken hatte, das Trinken anschei­nend geerbt. Um Geld für seinen Schnaps zu bekommen, ging er von Tür zu Tür betteln. Immer wieder stand er auf der Matte und bat um zwei Pfennig mit der Begründung, alle anderen Frauen im Hause hätten ihm auch schon etwas gegeben. Auf die stets bewusst gestellte Frage, wo er denn „dös Neit geschlopen" habe, kam immer die gleiche Antwort, die uns Kinder wohlig erschaudern ließ: „Em Liekenhus om Kerkhoff." Auf die weitere Frage: „Mensch, woarsch de dann nit te bang?", schüttelte er ungerührt den Kopf: „Nöö, die Duoden donnt merr doch nix."

Der Hervorragendste unter den Orginalen aber war unbestritten der Dippels Josua, genannt „Jusewa"über sind all diejenigen einer Meinung, die ihn gekannt oder nach Zählungen beschrieben haben,  zum Beispiel Gustav Hermann Halbach in „Bergischer Donnerkiel“. Die Eßgier des Jusewa, aber besonders seine Phantasie bleiben unübertroffen. Wenn ein Gericht, das er in irgend­einem Haushalt in Remscheid er­schnorrt hatte, zu seiner Magenfül­lung nicht reichte, dann forderte er unbefangen Nachschlag. Als er einmal an einem Samstag in der Küche eines Lasperter Feilenschmiedes einge­machtes Bohnengemüse aufgetischt bekam, sagte er nach beendeter Mahl­zeit zu der jungen Hausfrau: „Ihr kockt guot, äwwer alle oantlechen Lütt koken soderschdags Eähzen met Brotwuosch."

Jusewas Phantasie kannte keine Grenzen, wenn es darum ging, seine Leistungen von Mut und Kraft ins rechte Licht zu stellen. Tauchte er in einem Hof auf, sammelten sich schnell willige Zuhörer an, die ihn an­stachelten, über seine Taten zu berich­ten: In der Gegend von Müngsten traf der Jusewa einmal auf Fuhrleute, die, von Solingen kommend, einen „plesterschwoaren Schlippsti'en" zur Alten Wendung bringen wollten. Ob der gewaltigen Ladung konnten die Pferde jedoch die Solinger Straße nicht bewältigen; sie blieben einfach stehen. Da sagte der Jusewa: „Lotent mech es en die Kaar." Er spannte die müden Tiere aus, nahm selber die Deichsel und zog den Wagen mit Leichtigkeit bis zum Ziel. Dort entlud er den Schleifstein, steckte einen Knüppel durch das Achsenloch und trug ihn so in den Kotten hinein. Vor einem Schleiftrog setzte er ihn ab und erklärte den erstaunten Schleifern: „Hie hant gett önkern Fuustkees." (F 1902) (aus: “…aber die Jahre waren bestimmt nicht einfach. Remscheider Zeitzeugen berichten aus Kindheit und Jugend“. Von Gerd Selbach. Herausgegeben von der Volkshochschule der Stadt Remscheid 1985.)

Neue Fotoausstellung ab 1. August im Ämterhaus

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Fußgängertunnel an der Honsberger Straße. Foto: Hans Georg Müller.Häuser-Graffiti auf dem Honsberg. Foto: Hans Georg Müller. Das Street Art Festival  vom 1-3 ten Juli , ausgerichtet vom "ins blaue" - Kollektiv (Verein für kulturelle Bewegung) in Kooperation mit der Wohnungsbaugesellschaft  GEWAG war für den Stadtteil Honsberg das wohl mit herausragende Ereibgnis. In einer Fotoschau präsentiert Hans Georg Müller , Remscheid die vielen "Gesichter"  dieser Aktion und zeigt manch ungewöhnliche Ansichten des Stadtteils . Vom 1.o8.2016 bis zum 15.08.2016 ist die Wanderausstellung "auf Leine" im Ämterhaus zu sehen. Ab 10 Uhr ist der Fotograf am Montag 1.08. bis mittags anwesend.

Juli 2006: Der Waterbölles blättert zurück

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Zum 1. Juli 2006 erhöhten die Stadtwerke Remscheid den Preis für einen Kubikmeter Trinkwasser auf 2,48 Euro. Machte aufs Jahr gesehen, bezogen auf ein Einfamilienhaus bzw. eine Mehrfamilienhauswohnung, acht bis zehn Euro mehr. Begründet wurde der Preisanstieg damit, dass man weniger Wasser verkauft habe; in den vergangenen fünf Jahren sei der Wasserverbrauch in Remscheid um fast 13 Prozent zurückgegangen. Deshalb sei beim Geschäft mit dem Trinkwasser 2005 ein Verlust von fast einer Million Euro entstanden. Als Grund für den rückläufigen Wasserverbrauch wurden damals „verbesserte Technologien beim Wassersparen“, aber auch den Bevölkerungsrückgang in Remscheid und Firmenschließungen genannt.
Die Preiserhöhung lasse sich durch einen sorgfältigeren Umgang mit Reinigungsmitteln leicht kompensieren, schrieb der Waterbölles damals: Weil das Remscheider Trinkwasser ausgesprochen weich sei (Härtegrad 1), könnten Wasch-, Reinigungs- und Spülmitteln sehr sparsam dosiert werden. Ist das Remscheider Wasser eigentlich so weich geblieben?

Sterben Spatzen aus? Im Internet wurde das lange Jahre diskutiert: Auch auf dem Hohenhagen ward lange Zeit kein einziger Spatzen-Schwarm mehr gesichtet. Im Juli 2006 waren die munteren Vögel plötzlich im Dutzend wieder da, scheuer zwar als früher, aber immerhin. 2002 war der Haussperling „Vogel des Jahres“. „Der Spatz ist bedroht!“, stellte damals der Naturschutzbund Deutschland (NABU), fest und machte dafür nicht genügend Nahrung und Nistplätze verantwortlich.

Fast jedes Unternehmen, das häufiger im Focus der Öffentlichkeit steht, hat mittlerweile ein Leitbild. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines solchen Unternehmens bedeutet es die (Selbst-)Verpflichtung auf bestimmte Verhaltensweisen (Kodex). Das Remscheider Sana-Klinikums gab sich 2006 ein solches Leitbild – und hat es im Internet veröffentlicht. Dazu gehört auch der Satz „Nur betriebswirtschaftlich geführte Krankenhäuser, Pflege- und Reha-Einrichtungen sowie Dienstleistungstöchter können eine qualifizierte Patientenversorgung bieten. Jeder von uns hat daran einen positiven Anteil und trägt auch so zu einer angemessenen Rendite des Gesellschaftskapitals bei“.

Vor zehn Jahren berichtete der Waterbölles  über das NRW-Landesprogramm "Sicherheit und Service im ÖPNV". Dazu gehörte auch eine Ordnungspartnerschaft zwischen den Stadtwerken Remscheid (SR) und der Polizei, die die Benutzung von Bus und Bahn noch sicherer machen und das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste verstärken sollte, indem die Busse als "fahrende Notrufsäulen" dienen, d. h. jeder Busfahrer im Bedarfsfall über Funk und ohne Zeitverlust einen Notruf unmittelbar an die Leitstelle des Verkehrsbetriebes absetzt. Der werde dann von dort sofort an die Polizei oder an Rettungsdienste weitergeleitet. Insbesondere an Haltestellen, in den Abend- und Nachtstunden sowie auf den NachtExpreß-Linien sei dieser Service wichtig, hieß es damals.
Eine Nachfrage bei den Verkehrsbetrieben hat ergeben, dass sich der Service längst eingespielt hat und statistisch gar nicht mehr festgehalten wird. Mit einer Ausnahme: Die Bitten der Polizei um Videoaufzeichnungen aus den Bussen werden registriert; es seien in der Regel drei im Monat, und sie beträfen zumeist angezeigte Belästigungen.

„Morsbachtalstraße nach Felsabbruch halbseitig gesperrt“, titelte der Waterbölles am 26. Juli 2006. Zwischen Platz und Gründerhammer war Geröll auf der Fahrbahn gelandet. Inzwischen hat der Landesbetrieb Straßen NRW mit der Landstraße im Morsbachtal ein weit längeres Problem als damals...

Ein stärkerer Bezug der jährlich zu ehrenden Sportler zu Remscheid wurde 2006 von Sportverwaltung und Sportbund in die Sportförderrichtlinien der Stadt eingebaut. Denen stimmte der Rat der Stadt damals im Juli zu – in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause. Seitdem können aktive Sportlerinnen und Sportler, die im Laufe des Jahres besondere Erfolge errungen haben, von der Stadt Remscheid geehrt werden, wenn sie in Remscheid wohnen oder als aktives Mitglied einem dem Sportbund angeschlossenen Remscheider Sportverein angehören oder als passives Mitglied einem dem Sportbund angeschlossenen Remscheider Sportverein angehören und darüber hinaus dem Remscheider Sport verbunden sind (z.B. aktives Engagement bei Remscheider Sportveranstaltungen, Mitwirken beim Ferien- und Freizeitprogramm usw.).

Wochenrückblick vom 25. bis 31. Juli 2016

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Pickert-Kotten musste der Talsperrenmauer weichen

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Bau der Staumauer der Remscheider Talsperre. Dahinter der Schornstein des Pickert-Kotten. Foto: HIZ Remscheid

Die erste am oberen Eschbach gelegene Wasserkraftanlage war ein Kotten etwa 100 Meter oberhalb von Mebusmühle, die dem Bau der Talsperre weichen musste. Sie befand sich 1828 in der Senke des Buchholzen- Jagerhauser-Baches und war 1828 von Johann Peter Pickert angelegt worden, wobei schon vorher eine Walkmühle existierte. Erbaut war sie mit einer Konzession vom 2.5.1502 durch Hinrich zu Kenkhausen auf seinem eigenen Grund, lt. Katasterkarte am Walkmüllersberg. Diese Mühle ging später über an Mebus Küllermann Erben. 1750 ist eine Besitzerin Wwe. Matthias Schopphof erwähnt. Bis 1827 andert sich anscheinend nichts, dann kauft Johann Peter Pickert die baufällige Walkmühle auf und wandelt sie in einen Schleifkotten um. Er arbeitet fortan für Remscheider Fabrikanten mit zwei Gehilfen. Es wurden unter anderem Feilen geschliffen, die danach behauen wurden. Feilenhauer Horsch aus Wermelskirchen hatte als Lehrling fast täglich das "Vergnügen", vom Wüstenhof zum Pickertskotten zu gehen, um dort mit einem "Liewermangken" Feilen für den väterlichen Betrieb schleifen zu lassen. Das war gegen 1885. 1891 ist der Kotten nach Fertigstellung der Talsperrenmauer abgebrochen worden.

Warum ist die Talsperre gebaut worden? 1846 war ein sehr trockenes Jahr. Die Betreiber der Wassertriebwerke am unteren Eschbach hatten teilweise keine Arbeitsmöglichkeit - und das wochenlang. Existenzen waren bedroht. Dies führte bei der Gemeinde Wermelskirchen zu dem Plan, im oberen Tal eine Sperrmauer zu bauen, die soviel Wasser anstauen konnte, das die schlimmsten Ausfallzeiten aufgefangen wurden. Man formulierte: "Das im verflossenen Sommer so lang anhaltende trockene Wetter ist für die Hammerwerks- und Schleifkottenbesitzer hiesiger Gegend von so nachhaltigen, üblen Folgen gewesen, dass die in der Gemeinde Wermelskirchen am Eschbach wohnenden Werkstattbesitzer zu dem Entschluss gekommen sind, oberhalb der so genannten Walkmühle, welche gegenwärtig Eigenthum des Joh. Peter Pickert ist, einen so großen Sammelteich anzulegen, in welchem zur Flutzeit sich so viel Wasser sammelt, dass die unter demselben liegenden Werkstätten längere Zeit zu ihrem Gebrauch Wasser genug haben.“ (Aus: Hämmer- und Kottenforschung in Remscheid. Herausgegeben von Günther Schmidt, Band 5 - Vom Blombach bis Eschbach)

 

Lenneper Posthalterei hatte Ställe für 44 Pferde

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Das Hotel ‚Berliner Hof’ in der Kaiserzeit am Anfang der Poststraße. Bildsammlung Schmidt von Dr. Wilhelm R. Schmidt

Vor einigen Jahren las ich die Rätselfrage, wo denn in Remscheid der „Berliner Hof“ gelegen sei, wohin die Lenneper Post im Zuge einer Evakuierung aus dem zerfallsbedrohten Gebäude gegenüber dem Bahnhof 1960 hatte umziehen müssen. Die Post am Lenneper Bahnhof, wo doch die an den Mollplatz angrenzende Straße Poststraße heißt? In der Tat ist das Areal am Mollplatz mit der Lenneper Postgeschichte sehr verbunden. Auch das weiß wahrscheinlich auch kaum noch jemand. Also beschäftigen wir uns einmal mit der Historie dieses Areals.

Natürlich musste die  Antwort auf die oben wiedergegebene Frage lauten: Der „Berliner Hof“ liegt heute am Mollplatz. Aber das war nicht immer so. Denn er ist viel älter als die Bezeichnung Mollplatz. Ein Teil des Gebäudes steht wohl auf den Fundamenten der ehemaligen Lenneper Stadtmauer, die gegen Ende des 18. Jahrhundert bis zu den sog. Freiheitskriegen (1813-1815) nach und nach beseitigt wurde, weil die Stadt Lennep immer größer wurde und eine mittelalterliche Stadtmauer funktionslos geworden war.

Blick - um 1910 - vom Mollplatz auf das alte Postareal links und rechts der heutigen Lüttringhauser Straße. Bildsammmlung Schmidt Der Mollplatz hieß zuvor Kaiserplatz, aber auch als es Ende des 19.Jahrhunderts zu dieser Bezeichnung kam und 1889 das Kaiserdenkmal am Anfang des Thüringsbergs erbaut wurde, war das Hotel schon da, und Teile davon wurden auch schon im 19. Jahrhundert durch die Postverwaltung genutzt. Nicht umsonst heißt die Straße, an deren Beginn 1960 Teile des Berliner Hofs zu einer behelfsmäßigen Poststation umgebaut wurden, Poststraße. Diese war im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts als neue Poststraße (die alte war der heutige Gänsemarkt) zur Entlastung und Umgehung der Altstadt begonnen worden, und sie entwickelte sich mit der Verlängerung über das Lüttringhauser Tor (später Kaiser- und dann Mollplatz) mit dem Thüringsberg ( früher Alleestraße bzw. Hindenburgwall) zur einer vornehmen Meile, an der die Mächtigen der Tuchindustrie ihre repräsentativen Geschäftshäuser und Villen bauten.

In Lennep erzählte man sich über die Geschichte des Berliner Hofs folgendes: Das Hotel oder wenigstens eines seiner Vorgebäude wurde nach dem Stadtbrand des Jahres 1746 oder kurze Zeit später erbaut. Der Erbauer soll der zu jener Zeit geschätzte Baumeister H. Beckmann gewesen sein. Dieser war auch der erste Hotelbesitzer, ihm folgte Carl Buscher, dann August Rasche. Zu Adolf Buschers Zeiten tagte im „Berliner Hof“ die Gesellschaft „Goldener Zirkel“, bei deren Festlichkeiten es hoch her gegangen sein soll.

Im Laufe der Zeit wurde der „Berliner Hof“ durch notwendige Anbauten vergrößert. Bei den Lenneper Schützenfesten wurde früher der Krönungsball mit großer Feierlichkeit im „Berliner Hof“ abgehalten. Auch offizielle Festlichkeiten wie die abendliche Galafeier zur Eröffnung der Bevertalsperre fanden im besten Hotel der Kreisstadt statt, und noch heute erinnern sich viele Lenneper an die dortigen Tanzstunden und Bälle. Von großem Interesse waren früher die sog. Fremdenlisten der Gemeinden, d.h. die Veröffentlichung von Reisenden/Gästen und ihren Unterkünften. Die Listen wiesen angesehene Personen auf - Grafen, Barone, Freiherren, Pfarrer, höhere Beamte und Gewerbetreibende aus nah und fern. Und in Lennep logierten sie zu einem erheblichen Teil im „Berliner Hof“.

Ich selbst habe als 13-Jähriger den Umzug der Post in den westlichen Teil des Berliner Hofs mit erlebt, da ich seinerzeit genau gegenüber wohnte und das Gebäude seit meiner Kindheit kannte. Wir spielten dort öfters in den ungenutzten dunklen Räumen. Aus unserem Garten trug mein Vater im Sommer Blumenschmuck ins Hotel, die Frau des damaligen Hotelbesitzers war eine Jugendfreundin und auch schon in der zweiten Generation im Hotel. Ich erinnere mich noch an den Koch namens Herr van Essen, der in unserem Haus ein Zimmer gemietet hatte und mit seiner großen weißen Kochmütze über den Mollplatz ging. Zu meiner Oma sagte er scherzhaft: Oma, bleib ein anständiges Mädchen!“ Später wohnten dann Postbedienstete bei uns, die nur am Wochenende in ihre Heimat fuhren, z.B. Herr Rüter aus dem Westfälischen, der einen genau so aussehenden Zwillingsbruder hatte; die beiden wurden oft miteinander verwechselt.  

Als Oberschüler arbeitete ich in den Ferien bei der Post im Berliner Hof und trug die Briefe im Bereich Wupper-, Leverkuser Straße, Rotdornallee und Sauerbronnstraße aus. Damals musste ein Briefträger zu Beginn des Monats noch die Rundfunkgebühren und Mitte des Monats die Zeitungsrechnungen kassieren. Ich kann mich noch erinnern, dass der damalige Stellenleiter der Post, ein früherer Offizier, uns Schüler ermahnte, diese Ferientätigkeit nicht zu schnell auszuüben, um den älteren Normalpostlern nicht „die Zeiten kaputt zu machen“. Gerne trafen sich damals drei oder vier Schüler in einer Wirtschaft an der Grenze ihrer „Orte“ (Austragebezirke), schon um elf Uhr, um nach getaner Zustellerarbeit ein wohlverdientes Helles zu trinken. (Damals fasste ein normales Bierglas noch einen halben Liter).

Das marode Postgebäude von 1919-20 am Lenneper Bahnhof in den 1950-er Jahren. Es musste 1960 wegen Baufälligkeit aberissen werden. Bildsammlung SchmidtAuch das „alte“ Postgebäude gegenüber dem Lenneper Bahnhof habe ich noch gekannt. Dort ging mein Vater in den 1950-er Jahren am Wochenende mit mir hin, um die Schließfachpost für das Baugeschäft auf der Karlshöhe zu holen. Als Röntgenschüler arbeitete ich mit Freunden dort später bei der Paketumladestation; wir warfen die Postpakete, die von der Annahmestelle am Mollplatz kamen oder die in Lennep umgeladen werden mussten, in hohem Bogen in die großen Laster; drinnen war dann einer, der die Pakete aus Platzgründen ordentlich stapelte. Auf der Schubkarre, so erinnerte sich neulich ein Freund bei einem Lenneper Stadtrundgang, wurden die schweren Geldkisten von der Bahn über die Straße gezogen und mit den VW der Post zum „Berliner Hof“ gefahren. In der Regel fuhr man die Pkw in zweiten Gang und mit nicht zu überhörendem Vollgas, und es hieß: Wer bremst ist feige. Beim Geldtransport machten sich die fest angestellten Postler einen Spaß daraus, die Oberschüler mit der dabei obligatorischen Dienstpistole zu versehen. (Bei einem Überfall hätten wir sicher nicht gewusst, wie man damit umgeht, und natürlich war die Übergabe an Schüler auch gar nicht erlaubt.)

Dass ihre Post einmal ins Hotel am Mollplatz ziehen würde, das hätten sich die alten Lenneper damals wohl nicht träumen lassen. Als im Juni 1960 dorthin umgezogen wurde, war der marode Zustand des alten Postgebäudes am Bahnhof schon lange bekannt. Die Decken des von 1919 bis 1921 errichteten Gebäudes drohten einzustürzen, eine Folge insbesondere der verschiedenen Bombenangriffe in den letzten Kriegstagen.

Das Kaiserliche Postamt an der heutigen Lüttringhauser Straße setzte zunächst die Tradition der alten Poststation rechts nebenan fort. Bildsammlung SchmidtDabei hatte sich das Lenneper Postgeschehen im 19.Jahrhundert schon einmal an der Poststraße und am Mollplatz abgespielt, und zwar auf dem Areal zur Lüttringhauser Straße und zur Knusthöhe hin. Im Lenneper Kreisblatt vom 18. 2. 1922 wurde seinerzeit wehmütig über die gute alte Zeit berichtet, als die Post ihre Wagen mit Pferden betrieb und die Eisenbahn in Lennep noch nicht vorhanden war. Es hieß damals, dass die Postanstalt in ihrer äußeren Erscheinung und in ihrer Anpassung an die Verkehrsverhältnisse in den letzten 80 Jahren, also seit ca.1860, viele Umwandlungen durchgemacht habe. Bevor die Anlage der Eisenbahn Barmen-Rittershausen-Remscheid im Jahre 1868 die alten Verkehrsverhältnisse umwandelte, war mit der hiesigen Post eine Posthalterei verbunden, weil von Lennep aus die Postwagen nach allen Richtungen hin verkehrten und dafür eine Menge Pferde gehalten werden mussten.

Die Posthalterei lag an der Abzweigung der jetzigen Lüttringhauser Straße (früher Elberfelderstraße, vor 1849 Endringhausergasse) von der Knusthöhe. Das linke Eckhaus mit anliegenden Hintergebäuden war damals Pferdestall. Im Hauptgebäude standen in zwei Ställen je 24 Pferde, in dem Hintergebäude etwa zehn bis 20 Pferde je nach Bedarf. Auf dem Posthaltereihof und vor dem Postgebäude war immer ein reges Leben und Treiben. Die Pferde wurden häufig in den großen Teich am Thüringsberg hinter dem späteren Kaiserdenkmal in die Schwemme geritten, es war ein fortwährendes An- und Abschirren der Pferde, da außer den regelmäßigen Postwagen bei besonderen Gelegenheiten viele Beiwagen gestellt werden mussten, ebenfalls Extrapost. Die Pferde wurden auch für den großen landwirtschaftlichen Betrieb der Lenneper Posthalterei gebraucht, sie mussten die Felder bearbeiten und die Feldfrüchte einholen.

Es verkehrten täglich mehrere Male vierspännige Postwagen, vorn Kabriolett für den „Kondukteur“ und ein bis zwei Fahrgäste, hinten ein sechssitziger Hauptwagen, mit großem Paketkasten am hinteren Ende, nach Elberfeld über Lüttringhausen und Ronsdorf, sowie nach Gummersbach über Wipperfürth und Marienheide, mit Pferdewechsel in Wipperfürth. Sodann ging jeden Morgen um fünf Uhr und mittags ein dreispänniger Wagen nach Köln mit sechs Sitzen, davon gehörte einer dem Kondukteur; der Pferdewechsel fand in Straßerhof im Oberbergischen statt. Nach Barmen-Rittershausen, Schwelm, Halver über Radevormwald, sowie nach Remscheid fuhren täglich ein- bis zweimal zweispännige Postwagen mit sechs Sitzen oder bei Wagen mit hinterem Eingang auch acht Sitzen. Letztere hatten alsdann drei Pferde.

Die oberen Stockwerke der Posthalterei dienten im Vordergebäude als Futterboden, im Hintergebäude als Schlafraum für die unverheirateten und fremden Postillione. Unter den Postillionen waren immer einige, die auf dem Posthorn außer den bekannten Hornsignalen noch andere Melodien blasen konnten, sie spielten abends meistens in ihrem Zimmer und auch unterwegs auf Wunsch der Fahrgäste. Der anheimelnde, schöne Klang des Posthorns wurde allgemein als besonderer Genuss empfunden.

Auch das frühere Wirtshaus Schingen – „Im Weinberg“ - wurde um 1970 abgerissen. Es gehörte im 19. Jahrh. zu den Postgebäuden. Bildsammlung Schmidt In dem Quergebäude, dem Spezereiladen (später Lebensmittel Heyer), waren unten Wagenremise und Schmiede für Hufbeschlag und Reparaturen, oben der Heu- und Strohboden untergebracht. In dem Eckhaus an der Knusthöhe, dem vormaligen Gasthof Schingen („Im Weinberg“) war der hintere Teil zur Verwalterwohnung der Posthalterei eingerichtet mit einer großen Wirtschaftsküche, da die Posthalterei außer den Postpferden auch noch Kühe hielt. Ein langer Stall und ein Wirtschaftsgebäude mit großer Scheune lagen an der nordwestlichen Seite, entlang der heutigen Lüttringhauser Straße. Das Gebäude ist anfangs der 1880-er Jahre abgebrannt. Verkohlte Speckseiten sollen damals über die Straße geflogen sein und für weitere Häuser eine Brandgefahr dargestellt haben.

Der eigentliche Postbetrieb, Annahme und Versand der Korrespondenzen und Pakete, der Telegraphendienst und dergleichen hatte mit der alten Posthalterei später direkt nichts zu tun, dazu diente dann das neben der alten Posthalterei entstandene Kaiserliche Postgebäude, später Polizei, die manche von uns in der Zeit nach 1945 dort noch erlebt haben. Der Eingang der alten Poststation lag vorne am Gebäude über einer Treppe von einigen Stufen. Links war das Postbüro mit Briefschalter, rechts vorne eine Passagierstube, hinten die Packkammer. In der oberen Etage wohnte der Postmeister. Nach einem Umbau von 1882 sind diese Verhältnisse im Wesentlichen so geblieben bis zum Umzug in den Neubau am Bahnhof Anfang der 1920-er Jahre, wozu das inzwischen eingerichtete Privatwohnhaus des ehemaligen Posthalters Groß, dessen Familie sich inzwischen mit einer Gastwirtschaft im Bahnhof eingerichtet hatte, wieder weichen musste. Auf einigen historischen Postkarten ist es noch abgebildet.

Nach Anlage der Haupteisenbahn im Jahre 1868 wurde der Postwagenverkehr von der Lüttringhauser Straße aus erheblich eingeschränkt und die alte Posthalterei aufgegeben. Es verkehrten nur noch Postwagen nach Radevormwald, Dahlhausen und Beyenburg, bis auch diese nach Anlage der Wupperbahn im Jahre 1887 aufgegeben wurden. Des Posthorns dumpfer, aber doch schöner Klang verschwand, und es kam eine neue Zeit.

Brezelbehangen im Feurigen Elias durchs Eschbachtal

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Beim Bau der Bahntrasse durch das Eschbachtal. Foto:Archiv Stadtwerke RSBevor wir uns mit den Hämmern und Kotten im Eschbachtal befassen, ist es erforderlich, die damalige Beschaffungs- und Beförderungsmöglichkeit im Tal zu beleuchten. Dabei spielten die Gaststätte Preyersmühle und ein Herr Ehlis vom Ehlishammer eine gewichtige Rolle: Otto Ehlis (1840-1894) stand seinem Vater an Tatkraft und Weitblick nicht nach. Es war 1884, als an einem lauschigen Abend bei einem Glas Bier der Besitzer der Preyersmühle, Karl Halbach, und Otto Ehlis ins Schwärmen kamen und Karl Halbach zu Otto Ehlis sagte: "Mr muossen hie sun Bimmelbähnchen wie em Bröhldahl han." Schnell entschlossen griff Otto Ehlis diesen Gedanken auf und besprach ihn mit seinem Vetter, dem Maschinenfabrikanten vom Burgtal, Arnold Schröder sen., dem Vater des Beigeordneten Arnold Schröder jun. Doch dauerte es Jahre, bis der Plan greifbare Gestalt annahm. Nach der Ansicht der Hauptbeteiligten, zu denen auch die Firma Hasenclever in Ehringhausen gehörte, sollte die Bahn von Burg an der Wupper nach Remscheid führen, was sicher richtiger gewesen wäre als die später verwirklichte Verbindung von Burg nach Wermelskirchen. Arnold Schröder und Otto Ehlis waren in der Werbung für die Eschbachtaler Schmalspurbahnen unermüdlich, und sobald sie zusammen gesehen wurden, konnten sie die spöttische Bemerkung hören: "Do fahren die twei wier op dr Iserbahnen".

Haltestelle Mebusmühle 1905.Dadurch ließen sie sich aber nicht entmutigen. Als sie in Remscheid keine Gegenliebe fanden, wandten sie sich an die Stadt Wermelskirchen, die dann auf den Plan einging. Die Kosten der 11,2 Kilometer langen Bahnstrecke Wermelskirchen- Burg waren auf 360.000 Mark veranschlagt. Man kam überein, dass die Städte Wermelskirchen und Burg jeweils 120.000 Mark aufbringen sollten. In das Übrige wollten sich die Firmen Hasenclever, Peter Ehlis (Schlepenpohl) und Schröder (Burg) teilen. Die Hälfte des damaligen Burger Stadtparlamentes sah aber den Nutzen der Bahn nicht ein. An der Spitze der Bahnfreunde stand Arnold Schröder, an der Spitze der Bahngegner der Papierfabrikant Forstmann, der seinen Betrieb unterhalb des Wiesenkottens "an der Donau" hatte. Nach langen Verhandlungen wurde die Bahn dann doch beschlossen und der Oberingenieur Gustav Küchler aus Hannover beauftragt, das Projekt umzusetzen. 1888 begann er mit der Vermessung der Linie und machte sich in einem von ihm erbauten Haus in Schlepenpohl (Bruchsteinbau, etwas erhöht hinter dem Esgenkotten) ansässig, da die Bauarbeiten etwa zwei Jahre in Anspruch nahmen.

Restaurant Donath, Eschbachtal. Foto: Archiv Stadtwerke RSDa zu jener Zeit die elektrischen Bahnen in ihrer endgültigen Form noch nicht erfunden waren und eine Dampfbahn auf 25 Metern Trasse nicht mehr als einen Meter Steigung schaffen konnte, musste die Bahn auf der Strecke Eschbachtal-Wermelskirchen auf einem großen Umweg zur Höhe empor geführt werden. Schon wenige Jahre später wäre es möglich gewesen, von Preyersmühle bis Wermelskirchen wie im Talgrund die Gleise auf die Landstraße zu legen und damit den Fahrweg erheblich zu verkürzen. 1888 blieb aber nichts anderes übrig, als den Bahnkörper mit schwacher Steigung an der Pumpstation und Remscheider Talsperre vorbei über Wüstenhof und Belten nach Wermelskirchen zu bauen. 360 Vorzugsaktien wurden zu je 1.000 Mark ausgegeben, davon wurden die meisten an die Stadtgemeinde Burg, die Stadtgemeinde Wermelskirchen, die Firma Johann Bernhard Hasenclever & Sohne Ehringhausen, an den Kaufmann Arnold Schröder in Burgtal und schlieslich dem Kaufmann Otto Ehlis zu Schlepenpohl vergeben. Der Aufsichtsrat dieser Gesellschaft bestand schließlich aus den Herren Landrat Koenigs in Lennep als Vorsitzendem, Julius Schumacher in Wermelskirchen als Stellvertreter, Oberbürgermeister von Bohlen in Remscheid, Walter Breckerfeld in Burg und Otto Schröder in Schlepenpohl. Der erste Spatenstich erfolgte am 20. April 1889 am Fuße des Wermelskirchener Wasserturmes. Die gesamte Trasse wurde von 120 Arbeitern in 278 Tagen ausgeführt. Da die Gesamtkosten die Planungen sich um 140.000 Mark erhöhten, mussten noch einmal 140 Stammaktien an den Mann gebracht werden, was auch gelang. Die gesamte Gleislänge addierte sich mit allen Nebengleisen, Ausweichen usw. auf 12,6 Kilometer. Lokomotiv- und Wagenschuppen waren am Bahnhof Burg (Haltestelle Burg I bei Kotten am Steg) und die Güterumladestelle mit Güterschuppen und Rampe am Staatsbahnhof Wermelskirchen erstellt worden. Die Haltestellen waren: Wermelskirchen Bahnhof, Belten, Wüstenhof, Talsperre, Blockhaus am Remscheider Wasserwerk, Neuen Kotten (Dorfmüllers Hammer),Preyersmühle, Schlepenpohl, Zurmühle, Altenhammer, Kellershammer I (am Zusammenfluss der Bäche Lobach und Eschbach), Kellershammer II (frühere Fabrik Rasspe), Burg I (Burger Bahnhof am Kotten am Steg) und Burg II (Endstation etwa am Cafe Striepen). Einen eigenen Gleisanschluss hatten das Remscheider Wasserwerk, die Feilenfabrik Gebrüder Wellershaus, die Feilenfabrik Ehlis in Schlepenpohl und die Burgtaler Maschinenfabrik Schröder. Der Fahrzeugpark umfasste bei der Eröffnung am 29. März 1890 zwei dreiachsige Tenderlokomotiven, vier Personenwagen, vier bedeckte Güterwagen, 15 offene Güterwagen und zwei Bahnmeisterwagen.

Die Lokomotiven wurden bezeichnenderweise "Wermelskirchen" und "Burg" getauft. Die Personenwagen hatten 2. und 3. Wagenklasse, die 2. Klasse als besondere Ausstattung teppichbelegte Gänge und gepolsterte Sitzbänke. Alle Abteile hatten Toiletten, und die Höchstgeschwindigkeit betrug 15 km/h. Somit dauerte die Fahrzeit von Burg nach Wermelskirchen 57 Minuten. An der Talsperre und in Preyersmühle hielten die Züge immer, an allen anderen Stationen nach Bedarf. An schönen Sonnentagen hatte das Bähnchen Hochbetrieb, denn der Neuaufbau des Schlosses in Burg lockte viele Besucher. Für Ausflügler war es ein Sonntagsvergnügen, brezelbehangen in dem "Feurigen Elias" durch das Eschbachtal heimwärts zu sausen. Im Winter dagegen bestand der Inhalt des Zuges allzu oft aus den drei Zugbeamten und einem nicht zahlenden Fahrgast: einem Teckel, der wegen seiner Vorliebe für weiche Unterlagen stets in die zweite Klasse sprang, sobald die Tür aufging. Regelmäßig machte er die Fahrt nach Wermelskirchen und zurück und verbat sich dabei jegliche Belästigung durch energisches Knurren.

Wochenende im Eschbachtal. Foto: Siegfried Ehret.Dass es auch recht idyllisch zuging, zeigt das folgende Lied, das im Jahre 1893 zu Ehren eines Festes für den Baumeister Küchler gesungen wurde nach der Melodie von „Auf de schwäbsche Eisebahne“: Will mer noch en Schoppe trinke, Tut mer blosch dem Schaffner winke, und das Zügle haltet still, fascht so lang mer trinke will.Trulla... Doch wenn's Zügle isch im Laufe, mus mer schon a wengerl schnaufe, dasch mer über Wies und Feld immer gleichen Schritt behalt.Trulla... Auf der Burger Schmalspurboahne gibt´s auch viele Haltstatione, meischtens aber isch ´ne Brett mit ne Name, isch dos nett.Trulla... Und die Burger Schmalspurgleise sind vons allerbeschte Eise, Schienen liegen auf den Sparren, wiea a abgewicklets Garn:Trulla...!

Nach zeitgenossischen Berichten schilderten die Strophen die nackte Wahrheit ohne jede Ausschmückung. An dem Unterbau der Bahn war auf das Äußerste gespart worden. Schwellen lagen nur unter den Verbindungsstellen der Schienen, die im Übrigen notdürftig mit Kleinschlag gestopft waren. Waren die Wagen auf der Rücktour nach Wermelskirchen am Wochenende voll, kam die Lokomotive ganz schön ins Schnaufen. Somit hatte der Bergische auch gleich wieder einen Spruch parat: "Datt es de Burger Brezelnbahn, die fahrt op Wermelskerken ahn..." Manchmal wurde die Lokomotive auch "et fuhl Betta" genannt, wahrscheinlich deshalb, weil sie bei Bergfahrten vielfach zusätzliche Atempausen verlangte.

Gemütlich und ohne Hektik ging es damals sowieso zu. Die Abfahrtszeiten wurden nicht so pünktlich eingehalten, wie es heute sein sollte. In verkehrsschwachen Stunden wurden die Abfahrtswünsche der Fahrgäste weitgehend berücksichtigt. Diese zeigten sich für den erwiesenen Kundendienst oft erkenntlich, und ein gemeinsamer Umtrunk mit dem Zugpersonal soll damals keine Seltenheit gewesen sein.

Die Schmalspurbahn hatte noch keine Dampfheizung, die Personenwagen wurden im Winter durch Mantelöfen geheizt. Zur Beleuchtung der Fahrbahn und des Wageninnenraumes dienten Petroleumfunzeln. Im Jahre 1897 ging die Kleinbahn in den Besitz der Westdeutschen Eisenbahngesellschaft in Köln über, die den Dampfbetrieb bald durch den elektrischen Betrieb ersetzte und im Jahre 1900 von der Talsperre aus den Anschluss nach Remscheid, im Jahre 1906 von Burg aus den Anschluss nach Solingen baute. Nach der Geldentwertung musste die Teilstrecke Talsperre - Burg aus wirtschaftlichen Gründen mehrere Jahre stillgelegt werden. Als dann die Stadt Remscheid die Bahn von der Westdeutschen Eisenbahngesellschaft kaufte, wurde der Verkehr durchs Eschbachtal wieder aufgenommen, allerdings in stark vermindertem Umfang. Schließlich verkehrten täglich nur noch zwei Wagen, bis die unwirtschaftliche Strecke am 5. Oktober 1930 erneut stillgelegt wurde, da das Gleis infolge seines schlechten Zustandes nicht mehr befahrbar war und Geldmittel für die Erneuerung nicht zur Verfugung standen, zumal die Provinzialverwaltung, die Besitzerin der Straße, erschwerende Bedingungen für die Neuverlegung stellte, wodurch die von der Stadt aufzuwendenden Kosten mehr als eine Million Mark betragen hätten. Der in der Nachkriegszeit auf der Eschbachtalbahn zu beobachtende starke Verkehrsrückgang hing wohl deutlich damit zusammen, das fast der gesamte Verkehr auf die neue Straßenbahnlinie Remscheid-Ehringhausen- Burg übergegangen war.

Abschließend ist noch etwas über die Westdeutsche Eisenbahngesellschaft zu sagen, denn als Baugesellschaft hatte sie wenig Interesse an der Verwaltung der gekauften Anlagen. Sie wollte als Baugesellschaft expandieren und Geld verdienen. Man dachte an eine Erweiterung des Verkehrsnetzes bis Sonnborn. Dafür erwarb die Gesellschaft bereits 1897 den gesamten Aktienbestand beider Bahnbetriebe (Ronsdorf - Müngstener Eisenbahn auch!) für insgesamt 647.850 Mark und gleichzeitig von der Stadt Remscheid die Genehmigung zum weiteren Ausbau der Strecke von Remscheid-Talsperre über Struck-Berghausen-Lenneper Straße bis zur damaligen Stadtgrenze am Mixsiepen. Schon im Dezember 1898 begann der Ausbau des Verkehrsnetzes Talsperre bis Lenneper Straße, und am 12. Juli 1900 konnte diese Strecke als elektrische Bahn eröffnet werden, nachdem zuvor am Wolfshagener Hammer eine Kraftanlage gebaut worden war. Im Anschluss hieran wurde der Verkehr auf der Strecke Wermelskirchen- Burg ebenfalls auf elektrischen Betrieb umgestellt. Der Ausbau der Verkehrslinien von Burg über Müngsten nach Sonnborn scheiterte schließlich, weil mit den Gemeinden Solingen und Grafrath keine Einigung über den Grunderwerb zu erzielen war, obwohl schon viele Vorarbeiten wie Grundstuckskäufe und Vermessungen getätigt waren. Die Westdeutsche Eisenbahngesellschaft verkaufte deshalb die Verkehrslinie Ronsdorf-Müngsten im Jahre 1901 an die Barmer Bergbahn A.G.  (Aus: Hämmer- und Kottenforschung in Remscheid. Herausgegeben von Günther Schmidt, Band 5 - Vom Blombach bis Eschbach)

Mühlen am Nagelsberg sind längst Geschichte

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An der Wassermühle. Foto: HIZ RemscheidLängst ist die alte Wassermühle am Nagelsberg in den Wupperfluten für immer versunken, die 1770 erstmalig erwähnt wurde. Sie war bis 1804 Zwangs-Mahlmühle der Stadt Lennep und stand etwa 150 Meter unterhalb der Jakobsmühle. Am 22. April 1824 verkauft die Stadt Lennep die Mühle an Peter Johann Mühlinghaus mit der Auflage, dieselbe "auf ewige Zeit als Mahlmühle zu betreiben". Am 4. April 1825 kommt es aber zwischen der Stadt Lennep und dem Käufer Mühlinghaus zu einem Vergleich, wonach die vorjährige Auflage aufgehoben und "dem Mühlinghaus und seinen Erben erlaubt wird, die Mahlmühle nunmehr zu jedem beliebigen Zweck einzurichten, zu benutzen oder auch gänzlich zu vernichten". Dafür zahlt Mühlinghaus der Stadt eine einmalige Entschädigung von 200 Thalern.

Tuchfabrik Wassermühle. Repro: Lenneper-Koch1828 ist die Wassermühle im Eigentum der Kaufleute Johann Mühlinghaus und Joh. Kotthaus zu Nagelsberg. Seit dieser Zeit läuft sie mit einem oberschlächtigen Wasserrad, welches zwei Tuch-Querschermaschinen und eine einfache Rauhmaschine antreibt. 1829 ist sie als Tuchfabrik mit Schererei und Rauherei der Kaufleute Johann Mühlinghaus & Johann Korthaus zu Nagelsberg aufgeführt. Ab diesem Zeitpunkt laufen Wassermühle und Nagelsberger Mühle unter einem Namen weiter, weil die Inhaber dieselben sind und  die Werke aufeinander abgestimmt haben. Eine Konzession vom 30.4.1840 erlaubt der Firma, die Dampfkraft einzüfuhren. Sie fängt mit 16 PS an. 1853 lauft sie außerdem mit einem oberschlächtigen Wasserrad. Die Firma wird darüber hinaus ausgebaut. 1852 sind 34 Arbeiter beschäftigt. 1879 wird die Wassermühle an die Firma Budde & Karsch übertragen und zu einer Streichgarnspinnerei umgebaut. Arnold Budde war mit der Tochter Therese Karsch verheiratet. Im Jahre 1908 brannte die Anlage ab und wurde nicht wieder aufgebaut.

Wohnhaus Spanier-Mühle.Zwischen Wassermühle und Nagelsberger Mühle befand sich die Spaniermühle. Wo sie ihren Namen her hatte, weiß heute keiner mehr zu sagen. Nach W. Engels Aufzeichnungen wurde dort aus spanischer Wolle feines Tuch hergestellt. Jedenfalls stand sie auf dem rechten Lennepe-Ufer und wurde 1750 erstmalig als Spangersmühle von Johan Boening genannt. Sie gehört zu der Gemeinde Fünfzehnhöfe. Bereits 1800 ist eine Namensänderung in Spaniers Mühle auf der Kleebach nachzulesen. In diesem Falle ist Kleebach falsch, weil dieser bereits oberhalb in den Teich der Wassermühle mündete. Ein Besitzer Windgassen wird dieser Mühle zu dieser Zeit zugeordnet. Die Mühle ist in einem Fachwerkbau integriert und arbeitet mit zwei Stampfkumpen bzw. Hammerwalken. 1828 ist sie als Walkmühle von "Peter Johann Kotthaus daselbst" vermerkt. Sie hat ein oberschlächtiges Wasserrad, welches immer noch zwei Stampfkumpen bzw. Hammerwalken antreibt.

Was ist eigentlich "walken"? Der Zweck des Walkens war, durch die Verfilzung der feinen Wollhärchen eine größere Festigkeit und Dichte der Gewebe zu erzielen. Zu diesem Zweck wurde das zusammengefaltete und in Wasser eingeweichte Tuch in einen Behälter gebracht, den man als Kump bezeichnete. Die älteren Walkmühlen waren klein und hatten nur einen Kump. Später errichtete man an der Wupper leistungsfähigere Mühlen mit zahlreichen Kumpen. In diesen Behaltern wurden dann unter Beifügung der sogenannten Walkerde die Tücher mittels schwerer Holzstampfen, die durch eine Daumenwelle abwechselnd gehoben wurden, so lange geknetet und bearbeitet, bis die gewünschte Verfilzung des Gewebes erreicht war.

1836 schreibt Viebahn, das hier zwei Wohnhäuser und ein landwirtschaftliches Gebäude standen. 1855 wird die Walkerei von Johann Daniel Mühlinghaus Nagelsberger Mühle 1935 Repro: G. Schmidtbetrieben, der die Tuchfabrik in eine Fruchtmühle umgewandelte (Konzession vom 14.4.1855). 1856 legte Mühlinghaus einen zweiten Sammelteich an. 1920 war das Ende gekommen; auch hier waren die Kriegswirren Schuld am Zerfall der Mühle. Sie wurde im 2.Weltkrieg noch zu Wohnzwecken genutzt.

1966 liest man in der "Rheinischen Post": " In Ihrer Ausgabe Nr. 172 vom 28. Juli 1966 brachten Sie ein Bild vom Hause Rader Straße Nr. 140 mit der Bemerkung, das Haus werde wie Wilhelmsmühle in Krebsöge bald nicht mehr existieren. Diese Behauptung entspricht nicht den Tatsachen. Richtig ist vielmehr, dass das Haus nicht aufgegeben worden ist. Die Beschädigungen des Gebäudes haben mit der geplanten Wuppertalsperre nichts zu tun. Der Wupperverband ist nicht Eigentümer geworden. Das Haus wird auch nicht abgebrochen, sondern wiederhergestellt. Zum Teil schon bekannte Täter, gegen die ein Ermittlungsverfahren bei der Staatsanwaltschaft lauft, haben das Haus beschädigt, seine Einrichtung teils zerstört, teils gestohlen. Durch die Veröffentlichung in Ihrer Zeitung soll sich niemand verleiten lassen, weitere Beschädigungen an dem Hause vorzunehmen. M. Hulverscheid, Rechtsanwalt."

Nagelsberger Mühle 1850. Repro: Lenneper-KochWeitere 300 Meter talabwärts befand sich Die  Nagelsberger Mühle. Die genaue Geburtsstundeder Anlage ist nicht bekannt. Sie geht jedoch auf das 18. Jahrhundert zurück. Die erste Eintragung nennt 1750 eine Walkmühle des Tonnesen Leverkus, der mit einer Konzession vom 16.6.1726 diese Mühle betreibt. 1800 ist sie als Walkmühle des Anton Leverkus mit einer Konzession vom 6.1.1726 angegeben. Ein oberschlächtiges Wasserrad treibt acht Tuch- Querschermaschinen, einige Scheertische und eine einfache Rauhmaschine an. 1858 wird das Wasserrad durch eine Turbine ersetzt. 1860 ist zu lesen, das die Dampfmaschine die Maschinen zum Dekatieren von Tuchen antreibt.

Bis 1863 hält sich der Name Mühlinghaus & Kotthaus. Dann aber kauft 1864 die Firma Richartz & Pastor die Streichgarnspinnerei auf, gibt die Leitung in die Hände von Ludwig Schippert, beantragt am 13.10.1863 eine Konzession zum Aufstellen einer Dampflokomobile zum Betrieb von Woll-Klettenwollchen und Wollschwenkmaschinen. Der Begriff Klettenwollchen war mir auch neu, und ich machte mich bei einem alten Tuchmacher kundig: Um die Schafswolle von Unreinigkeiten, speziell Kletten, zu säubern, wurden diese Art Säuberungsmaschinen angeschafft. Nach 1895  richtete die Firma Kotthaus & Buschmann In dem Gebäude eine Fabrik fur eiserne Bettstellen ein, die bis zum Bau der Wuppersperre Bestand hatte.  (Aus: Hämmer- und Kottenforschung in Remscheid. Herausgegeben von Günther Schmidt, Band 5 - Vom Blombach bis Eschbach)

Wochenrückblick vom 1. bis 7. August 2016

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Auf den Wegen der Wupper mit dem SGV

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Pressemitteilung des Wupperverbandes

Aufgrund des großen Interesses der Jubiläumswanderungen „10 Jahre Wupperweg“ in 2015 bieten der Sauerländische Gebirgsverein (SGV) und der Wupperverband dieses Jahr eine weitere Wanderung auf einem ausgesuchten Teilabschnitt an Im Fokus steht diesmal die Wupper in Solingen. Die Tour am Sonntag, 14. August, wird begleitet von SGV-Wanderführer Manfred Bau und Wupperverbandsvorstand Georg Wulf. Die Rundwanderung ist acht Kilometer lang und startet um 10.45 Uhr auf dem Parkplatz Wupperbrücke in Solingen-Unterburg (Schloßbergstraße). Von dort führt der Weg mit dem Blick auf das Klärwerk Burg über die Strohner Höh nach Glüder. Von dort geht es auf die andere Uferseite der Wupper und durch Wälder zurück nach Unterburg. Die Rückkehr zum Parkplatz erfolgt um ca. 14 / 14.30 Uhr.

Unterwegs erfahren die Wanderer Interessantes über die Wupper, ihre Geschichte und ihren heutigen Zustand. Der Wupperverband berichtet, wie Wasser wieder sauber wird und wie sich die Wupper im Laufe der Zeit bis heute entwickelt hat. Die Wanderung ist familiengeeignet, für Kinderwagen allerdings bietet sich der Weg nicht an. Am Anfang gibt es vereinzelt Steigungen, die auf die Höhen führen. Dem Wetter angepasste Kleidung, feste Schuhe und Rucksackverpflegung werden empfohlen. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos. Für die Anfahrt mit dem Pkw ist zu beachten, dass aufgrund der Baustelle für den Hochwasserschutz am Eschbach der Durchgangsverkehr großräumig umgeleitet wird. Aber die Zufahrt nach Unterburg ist möglich (siehe Homepagewww.solingen.de).

Lok aus der Ziegelei Schäfer liebevoll hergerichtet

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„Alte Feldbahn der Ziegelei Schäfer fuhr bis 1993“, titelte der Waterbölles am 21. Januar 2013 und zeigte auf einem historischen, colorierten Foto (rechts) die kleine Lok der Schmalspurbahn (Spurweite: 60 Zentimeter), die bis zur  Schließung der Ziegelei als vermutlich letzte Bahn ihrer Art im Bergischen Land auf Loren den Tonschiefer vom Steinbruch zur etwa 500 Meter entfernten Brecheranlage fuhr, wo er dann zu Ziegelton vermahlen und gebrannt wurde. „Die Loks der alten Feldbahn haben übrigens bei Eisenbahnliebhabern ‚überlebt‘“, schrieb der Waterbölles damals nach Angaben der Stadtwerke Remscheid, allerdings ohne zu wissen, wo. Bis er kürzlich eine E-Mail erhielt von Ekkehard Müller-Kissing. „Ein sehr interessantes Foto“, nahm dieser darin Bezug auf den Waterbölles-Bericht von 2013. „Die abgebildete Lok ist komplett aufgearbeitet und fährt bei mir in Hagen.“

Das machte neugierig. Wie sich herausstellte, sammelt und restauriert Ekkehard Müller-Kissing zusammen mit einem Partner seit 1991 Feldbahnfahrzeuge. Die Sammlung in Hagen umfasst inzwischen etwa 15 Loks und 60 Loren. Und seit einigen Jahren haben die ´beiden Sammler ihren besonderen Schwerpunkt auf Feldbahn-Fahrzeuge aus dem 1.Weltkrieg gelegt. Mehr dfazu findet sich im Internet unter http://www.kissing-garten-bahn.de/. Dazu gehören auch Fotos der Gmeinder-Lok, die früher im Steinbruch an der Neuenkamper Straße in Remscheid fuhr. Ekkehard Müller-Kissing: „Ich habe die Lok im September 1992 von einer privaten Sammlung in Haßlinghausen übernommen (Foto oben links). Ihr Zustand war desolat. Ich konnte sie zusammen mt einer weiteren, baugleichen Lok bis 1998 wieder betriebsfähig restaurieren.“ (Foto rechts)

Und seitdem fährt die Lok (Gmeinder FNr. 3632/1941, Typ 12 PS) nicht nur in Hagen auf einem kleinen Privatgelände, sondern auch und gerade auf  Strecken anderen Museumsbahnen Ekkehard Müller-Kissing: „Dazu erfolgt der Transport auf einem Pkw-Anhänger mit einer Gleisrampe. So kam die Lok schon zu Einsätzen auf mehreren Bahnen in Deutschland und einmal sogar in Frankreich.“

Ebenfalls von der Ziegelei Schäfer stammte die Ruhrthaler-Lok (Foto rechts), die ein anderer Privatsammler einige Jahre in Hagen „geparkt“ hatte. Sie sei derzeit nicht betriebsfähig, so Müller-Kissing. „Jetzt steht sie in Ennepetal!“


Alter Kalenderspruch wirbt auf Honsberg für Sauerkraut

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Auf dem Honsberg gibt es viel zu entdecken, wie eine grüne Haustüre an der Siemensstraße belegt. Ein Kalenderspruch von 1919 ziert den Durchgang: "Das Leben ist ein Sauerkraut, wohl dem, der es gesund verdaut." Unter entsprechendem Lichteinfall ist die Schrift noch recht gut zu lesen. Weitaus lesbarer fand ich den Sinnspruch später in einer Künstlerwohnung in der Halskestraße 30 wieder (Foto). Hatte da jemand vom älteren Original abgekupfert?

Am Samstag ,20. August, sind Fotofreunde übrigens zu einem Streifzug durch das "Graffitiland"  Honsberg eiengeladen. Treffpunkt ist der Löwe am Neuen Lindenhof an der Honsberger Strasse. Anmeldung unter Tel. RS 342389 oder E-Mail hgm@web.de.

Sankt-Jakobs-Mühle stand bis zum Bau der Kläranlagen

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Umbau der St. Jacobs-Mühle zum Klärwerk Lennep. Foto: Dörner, Hückeswagen

Schräg gegenüber dem Einlauf des Kleebaches in den Lennepe-Bach stand etwas oberhalb des sogenannten "Mahldeichs" der ehemaligen Lenneper Wassermühle (Mahlmühle) die Sankt-Jakobs-Mühle. Sie bekam ihr Wasser aus dem vereinigten Lenneper- und Panzerbach. Es ist genau der Standort, wo seit dem Bau der Wuppersperre Panzer-, Lenneper- und Kleebach in das Vorbecken der Wuppersperre fliesen. Um 1200 ist die Fruchtmahlmühle der "villa Linepe" bereits für die umliegenden Bauern tätig und somit neben der Burger Kameralmühle und der Coens-Mühle an der Dorpe die älteste erwähnte Mühle im Bergischen Land, die ich bei meinen historischen Streifzügen rund um Remscheid beschrieben habe. Sie gehört seit 1240 zur "Bottlenberg´schen Lehnherrschaft Lüttringhausen". Um 1350 war die "Leynepder Mühle" als Lehen vergeben. 1500 ist sie als Walkmühle der Lenneper Bruderschaft St. Jakobi erwähnt. welche die Tuchmacherzunft vereinigt. Daher wird letztlich auch der Name überliefert sein.

Scheinbar hat man 300 Jahre nur gewalkt. 1800 taucht die Sankt-Jakobs-Mühle in den Unterlagen als Knochenmühle mit zwei Stampfen wieder auf, die durch ein oberschlächtiges Wasserrad getrieben wurden, Bezeichnend ist, das sie keinen Teich hatte und nur vom Flieswasser des Panzer- und Lenneper Baches "lebte", und dann noch oberschlächtig...! In Burger Unterlagen fand ich eine Mitteilung von 1577, das die Mühle zu dieser Zeit Pachtzins an die Kirche zu zahlen hatte. Es teilten sich aber vier Zunftgenossen (Tuchweberzunft) den Betrag und sorgten dafür, die für sämtliche Zunftgenossen gegen Lohn das Walken der Tücher übernahmen.  Napoleon schaffte die Zünfte ab, und so gesellten sich weitere private Walkmühlen am Lennepe Bach hinzu. 1828/29 sind die Besitzer der Jakobsmühle "wie auch vorher" die Kaufleute Johann Mühlinghaus & Johann Kotthaus zu Nagelsberg, die das Werk 1830 wieder zur Walkmühle machten. Sie betrieben das Werk zusammen schon um 1845 mit der darunter liegenden Wassermühle als Tuchfabrik.

1853 ist die Jakobsmühle am Panzerbach im Besitz von Fritz Fischer, wird mit einem oberschlächtigen Wasserrad, 12 Fuß Gefälle und zwei Mahlgängen und einem Wehr von 5/4 Fuß angegeben. 1867 wird sie als Getreidemühle von Johann Daniel Mühlinghaus angegeben. 1914/18, also in der Kriegszeit, wurde sie durch Karl Sause wieder als Knochenmühle betrieben. 1942 wurde die Mühle abgerissen, und der Teich den Kläranlagen der Stadt Lennep zugeordnet, um dann dem Bau der Wuppersperre ab 1970 zum Opfer zu fallen.  (Aus: Hämmer- und Kottenforschung in Remscheid. Herausgegeben von Günther Schmidt, Band 5 - Vom Blombach bis Eschbach)

Wochenrückblick vom 8. bis 14. August 2016

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Wochenrückblick vom 15. bis 21. August 2016

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Bungermühle stellte zuletzt Mausefallen her

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Bungermühle.  Repro: Dörner, HückeswagenBungermühle. Repro: HIZ Wuppertal Als letzte Mühle an der Lennepe sei die Wilhelmsmühle erwähnt. 1800 ist sie als Ölmühle des Mathias Schophoff mit einer Konzession vom 2.3.1767 genannt. Sie ist auf der Katasterkarte von 1826 auf dem Grundstuck der Kotthaus vom Nagelsberg zu erkennen. Schon vor 1840 wurde sie als Bunger Mühle kurz vor Einmundung der Lennepe in die Wupper auf dem rechten Ufer geführt. Zwischen 1767 und 1826 wird sie als Walkmühle angegeben. 1840 ist sie im Besitz von Peter Bung & Sohne in Lennep. Am 15.10.1867 bekommt Peter Bung zu Lennep die Konzession, oberhalb der Fabrikanlage Bungermühle, Gemeinde Fünfzehnhofe, einen Sammelteich anzulegen. Bis dahin hatte die Mühle nur von aufgestautem Flieswasser gelebt, der einem breiten Obergraben ähnlich war. Die vorletzte Eintragung bezieht sich auf das Jahr 1853,wobei in der Regierungsliste Burg/Wermelskirchen die Rauherei und Schererei am Lenneper Bach von Peter Bunge & Sohne zu Lennep mit einer Konzession vom 5.12.1832 festgehalten ist.  Bis 1942 ist nichts Näheres über die Mühle bekannt. Dann wurden dort Ernst vom Heede vorübergehend Mausefallen gefertigt. Als ich im Januar 2005 im Historischen Zentrum das Bildarchiv von Lennep systematisch durchforstete, entdeckte ich das abgebildete Foto der alten Bunger Mühle mit dem Hinweis, das sie vor 1970 dem Bau der Wuppersperre zum Opfer gefallen ist.(Aus: Hämmer- und Kottenforschung in Remscheid. Herausgegeben von Günther Schmidt, Band 5 - Vom Blombach bis Eschbach)

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