Über Stock und Stein ging es im August 2006 beim Ortstermin in Mixsiepen. Gut zwei Dutzend Remscheider folgten damals der Einladung der Bürgerinitiative gegen das Gewerbegebiet "Mixsiepen" zu einer etwa einstündigen Begehung des Geländes an der Lenneper Straße zwischen Bökerhöhe und Mixsieper Straße und erfuhren, dass ein Großteil der Grundstücke, auf denen die Stadt Remscheid gerne einen Möbelmarkt, mehrere Gewerbebetriebe oder einen Baumarkt mit Gartencenter sehen würde, noch immer nicht in städtischem Besitz seien. Das änderte sich dann später, mit einer zentralen Ausnahme...
Sehr zufrieden mit dem Verlauf des Regionale-Projekts Hauptbahnhof zeigte sich im August 2006 der damalige städtische Baudezernent Helmut Kennepohl. Der städtebauliche Vertrag zwischen der Stadt und der Hanseatischen Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH aus Lübeck (HBB), die das ehrgeizige Projekt realisieren soll, sei nunmehr unterschriftreif. Damit auch Rollstuhlfahrer künftig am Remscheider Hauptbahnhof barrierefrei vom neuen Fußgänger-Steg zum Bahnsteig gelangen könnten, sei ein Aufzug geplant. Damals konnte noch niemand ahnen, wie oft an diesem Aufzug das Schild außer Betrieb hängen würde.
Bei der Vertragsunterzeichnung einige Tage später hieß es zur Freude Kennepohls, HBB werde zusätzliche Stellplätze errichten, von denen das Schaufenster der Remscheider Wirtschaft profitieren könne. Eine Seifenblase, wie sich später herausstellte.
Fehlende Rücklagen der Stadt Remscheid zur Pflege der neuen Trasse des Werkzeugs (Sicherheit, Ordnung, Sauberkeit) bemängelte im August Klaus Kowakowski, damals ein regelmäßiger Besucher der nahe der Trasse des Werkzeugs gelegenen Denkerschmette. Er vermutete, die Trasse werde rasch zur Slum-Meile verkommen. Die Bilder und Texte, mit denen er das begründete, hattet er in einer Powerpoint-Präsentation zusammengefasst (auch in der Rückschau noch sehenswert!).
Einen Windpark wird es in Remscheid nicht geben, berichtete der Waterbölles vor zehn Jahren. Eine flächendeckende Untersuchung des städtischen Baudezernats hatte ergeben, dass konfliktfreien Standorte für Windräder in Remscheid nicht realisierbar sind, folglich auch nicht im Flächennutzungsplan ausgewiesen werden können. Mal spricht die Topografie dagegen, mal sind die Grundstücke zu klein, mal zu nahe an Wohngebieten, Denkmälern, Straßen oder Bahngleisen gelegen, mal handelt es sich um Landschaftsschutz-, Naturschutz- oder Fauna-Flora-Habitat(FFH)-Gebiete.
Das 1900 erbaute Haus Elberfelder Straße 49 war lange Jahre der Sitz der Industrie- und Handelskammer Remscheid, später eine Dependance der bergischen IHK Remscheid, Solingen, Wuppertal. Vor zehn Jahren beschloss die IHK, die ehemalige hochherrschaftliche Villa zu verkaufen. Hier die Zahlen aus der damaligen Immobilienanzeige: Grundstücksgröße 1.961 Quadratmeter, bebaute Fläche 624 Quadratmeter, Gebäudenutzfläche 1.534 Quadratmeter, Sitzungssaal 107 Quadratmeter, Wohnraum 103 Quadratmeter. Nur eine Zahl fehlte in der Anzeige: Der Verkaufspreis.
Auf einem rund 10.000 Quadratmeter großen Hanggelände nahe dem Remscheider Ortsteil Grund, über die eine Hochspannungsleitung der RWE von Opladen nach Ronsdorf führt., machte vor zehn Jahren eine Planierraupe Adlerfarn den Garaus. Die Untere Landschaftsbehörde hat festgestellt, dass der Adlerfarn (pteridium aquilinum) an dieser Stelle heimische Flora und Fauna verdrängt hatte. Die Raupe schob zwanzig Zentimeter der obersten Bodenschicht an den Rand des Geländes.
Zum großen Bürgerfest Brückenzauber II am 19. August 2006 war die Schwebefähre im Brückenpark Müngsten nicht, wie zunächst vorgesehen, fertiggestellt sein. Die Herstellerfirma aus Dachau begründet das mit Lieferschwierigkeiten bei einigen Bauteilen.
Dass der Bürgerbus den Markt nicht bedienen darf, ärgerte vor zehn Jahren Waterbölles-Leser Felix Staratschek aus Radevormwald: Der Fahrpreis für den Bürgerbus ist bezogen auf Einzeltickets im Verkehrsverbund gut. Aber von einem günstigen Tarif kann nicht gesprochen werden, da für die Fahrt zu Stadtmitte eine zweite Busfahrkarte gekauft werden muss. Der Bürgerbus ist daher allenfalls für die Einkaufsfahrt nach Hasten attraktiv, zur Stadtmitte ist die Fahrt durch zwei Fahrkarten zu teuer.
In einem kleinen Kreis geladener Gäste, darunter zahlreiche Remscheider Kommunalpolitiker, gab am 30. August RGA-Chefredakteur Thomas Slotwinski seinen Ausstand. nach sieben Jahren in Remscheid wechselte er zur Zeitungsgruppe Stuttgart und übernahm die Leitung der Leonberger Kreiszeitung. Sein Nachfolger wurde Wolfgang Schreiber. Er war zuvor als freiberuflicher Kommunikationsberater tätig und arbeitete von 1984 bis 1999 als Redakteur für das Solinger Tageblatt.