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Channel: Waterbölles - Geschichte
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August 2006: Der Waterbölles blättert zurück

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Über Stock und Stein ging es im August 2006 beim Ortstermin in Mixsiepen. Gut zwei Dutzend Remscheider folgten damals der Einladung der „Bürgerinitiative gegen das Gewerbegebiet "Mixsiepen" zu einer etwa einstündigen Begehung des Geländes an der Lenneper Straße zwischen Bökerhöhe und Mixsieper Straße und erfuhren, dass ein Großteil der Grundstücke, auf denen die Stadt Remscheid gerne einen Möbelmarkt, mehrere Gewerbebetriebe oder einen Baumarkt mit Gartencenter sehen würde, noch immer nicht in städtischem Besitz seien. Das änderte sich dann später, mit einer „zentralen“ Ausnahme...

„Sehr zufrieden mit dem Verlauf des Regionale-Projekts ‚Hauptbahnhof’“ zeigte sich im August 2006 der damalige städtische Baudezernent Helmut Kennepohl. Der städtebauliche Vertrag zwischen der Stadt und der Hanseatischen Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH aus Lübeck (HBB), die das ehrgeizige Projekt realisieren soll, sei nunmehr unterschriftreif. Damit auch Rollstuhlfahrer künftig am Remscheider Hauptbahnhof barrierefrei vom neuen Fußgänger-Steg zum Bahnsteig gelangen könnten, sei ein Aufzug geplant. Damals konnte noch niemand ahnen, wie oft an diesem Aufzug das Schild „außer Betrieb“ hängen würde.
Bei der Vertragsunterzeichnung einige Tage später hieß es zur Freude Kennepohls, HBB werde zusätzliche Stellplätze errichten, von denen das „Schaufenster der Remscheider Wirtschaft“ profitieren könne. Eine Seifenblase, wie sich später herausstellte.

Fehlende Rücklagen der Stadt Remscheid zur Pflege der neuen „Trasse des Werkzeugs“ (Sicherheit, Ordnung, Sauberkeit) bemängelte im August Klaus Kowakowski, damals ein regelmäßiger Besucher der nahe der „Trasse des Werkzeugs“ gelegenen „Denkerschmette“. Er vermutete, die Trasse werde rasch zur „Slum-Meile“ verkommen. Die Bilder und Texte, mit denen er das begründete, hattet er in einer Powerpoint-Präsentation zusammengefasst (auch in der Rückschau noch sehenswert!).

Einen „Windpark“ wird es in Remscheid nicht geben, berichtete der Waterbölles vor zehn Jahren. Eine flächendeckende Untersuchung des städtischen Baudezernats hatte ergeben, dass  konfliktfreien Standorte für Windräder in Remscheid nicht realisierbar sind, folglich auch nicht im Flächennutzungsplan ausgewiesen werden können. Mal spricht die Topografie dagegen, mal sind die Grundstücke zu klein, mal zu nahe an Wohngebieten, Denkmälern, Straßen oder Bahngleisen gelegen, mal handelt es sich um Landschaftsschutz-, Naturschutz- oder Fauna-Flora-Habitat(FFH)-Gebiete.

Das 1900 erbaute Haus Elberfelder Straße 49 war lange Jahre der Sitz der Industrie- und Handelskammer Remscheid, später eine „Dependance“ der bergischen IHK  Remscheid, Solingen, Wuppertal. Vor zehn Jahren beschloss die IHK, die ehemalige hochherrschaftliche Villa zu verkaufen. Hier die Zahlen aus der damaligen Immobilienanzeige: Grundstücksgröße 1.961 Quadratmeter, bebaute Fläche 624 Quadratmeter, Gebäudenutzfläche 1.534 Quadratmeter, Sitzungssaal 107 Quadratmeter, Wohnraum 103 Quadratmeter. Nur eine Zahl fehlte in der Anzeige: Der Verkaufspreis.

Auf einem rund 10.000 Quadratmeter großen Hanggelände nahe dem Remscheider Ortsteil Grund, über die eine Hochspannungsleitung der RWE von Opladen nach Ronsdorf führt., machte vor zehn Jahren eine Planierraupe Adlerfarn den Garaus. Die Untere Landschaftsbehörde hat festgestellt, dass der Adlerfarn (pteridium aquilinum) an dieser Stelle heimische Flora und Fauna verdrängt hatte. Die Raupe  schob zwanzig Zentimeter der obersten Bodenschicht an den Rand des Geländes.

Zum großen Bürgerfest „Brückenzauber II“ am 19. August 2006 war die Schwebefähre im Brückenpark Müngsten nicht, wie zunächst vorgesehen, fertiggestellt sein. Die Herstellerfirma aus Dachau begründet das mit Lieferschwierigkeiten bei einigen Bauteilen.

Dass der Bürgerbus den Markt nicht bedienen darf, ärgerte vor zehn Jahren Waterbölles-Leser Felix Staratschek aus Radevormwald: „Der Fahrpreis für den Bürgerbus ist bezogen auf Einzeltickets im Verkehrsverbund gut. Aber von einem günstigen Tarif kann nicht gesprochen werden, da für die Fahrt zu Stadtmitte eine zweite Busfahrkarte gekauft werden muss. Der Bürgerbus ist daher allenfalls für die Einkaufsfahrt nach Hasten attraktiv, zur Stadtmitte ist die Fahrt durch zwei Fahrkarten zu teuer.“

In einem kleinen Kreis geladener Gäste, darunter zahlreiche Remscheider Kommunalpolitiker, gab am 30. August RGA-Chefredakteur Thomas Slotwinski seinen Ausstand. nach sieben Jahren in Remscheid wechselte er zur Zeitungsgruppe Stuttgart und übernahm die Leitung der Leonberger Kreiszeitung. Sein Nachfolger wurde Wolfgang Schreiber. Er war zuvor als freiberuflicher Kommunikationsberater tätig und arbeitete von 1984 bis 1999 als Redakteur für das Solinger Tageblatt.


VHS: Attraktive und zeitgemäße Angebote

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Ungeachtet aktueller Herausforderungen (Generationenwechsel im Bereich der pädagogischen Mit­arbeiterinnen, räumliche Engpässe, vakante Stelle bei Fremdsprachen/Integrationskursen) verspricht Nicole Grüdl-Jakobs, die Leiterin der Kommunalen Bildungszentrums der Stadt Remscheid, den Freundinnen und Freunden der Volkshochschule auch für das 2. Semester 2016 wieder ein „breit gefächertes und buntes Angebot mit mehr als interessanten neuen Veranstaltungen und Kursen“. Das gilt vor allem für die Themenbereiche „Gesundheit“, „Arbeit & Beruf“ und „Freizeit/Studienfahrten“. Das jetzt druckfrisch vorliegende Kursprogramm hält für Interessenten, wie Grüdl-Jakobs gestern auf einer Pressekonferenz betonte, „attraktive und vor allem auch zeitgemäße Kurse parat, die Spaß und Freude bereiten sollen.“ Um sich davon selbst zu überzeugen, bieten sich die beliebten Schnuppertage an (in der Woche vom 27. August bis 1. September).

Auf die Anregung von Antonio Scarpino, Geschäftsführer der SPD in Remscheid und Oberhausen, geht die politische Diskussionsrunde zurück, zu der die VHS für Mittwoch, 26. Oktober, um 19 Uhr ins Ämterhaus einlädt. Das aktuelle Thema: „Wahlen ohne Wählerinnen und Wähler – Gottgewollt? Unabwendbar? Bequem?“ Die Zielgruppen: Jugendliche, Migrantinnen & Migranten, Familien (insbesondere aus Stadtteilen mit hoher Wahlabstinenz), junge Menschen in der Familiengründungsphase und „junge Alte" (im Übergang vom Erwerbleben in den Ruhestand). Sie sollen über Schulen, Jugendrat, Integrationsrat, Migrantenorganisationen, Kitas bzw. die lokalen Medien angesprochen werden. Als Experten werden Marko Düsterwald vom VHS-Landesverband in Düsseldorf und Dr. Niklas Im Winkel von der Bertelsmann-Stiftung in Gütersloh teilnehmen.  Von dieser stammt der „8-Punkte-Plan zur Steigerung der Wahlbeteiligung“:

  1. Wählen ab 16 einführen – Die Absenkung des aktiven Wahlalters auf 16 Jahre bei allen Wahlen kann langfristig die Wahlbeteiligung erhöhen.
  2. Nichtwähler mobilisieren – eine parteineutrale Haustürkampagne kann die Wahlbeteiligung um bis zu zehn Prozentpunkte steigern.
  3. Parteienfinanzierung reformieren – Einführung eines Wahlbeteiligungsbonus als Anreiz zur gezielten Nichtwählermobilisierung.
  4. Urnenwahl modernisieren – ein bundesweites elektronisches Wählerverzeichnis und Wahlcomputer ermöglichen jedem Bürger die Stimmabgabe in jedem Wahllokal.
  5. Chancen des I-Votings nutzen – Perspektivisch wird das Internet zu einem neuen Kanal der Stimmabgabe bei Wahlen entwickelt.
  6. Briefwahl erleichtern – Briefwahlunterlagen werden automatisch und ohne Antrag an alle Wahlberechtigten versandt.
  7. Wahltermine zusammenlegen – weniger Wahltermine durch vertikale und horizontale Zusammenlegung von Wahlterminen erhöhen die Wahlbeteiligung.
  8. Wahlrecht vereinfachen – ein einfacheres Wahlrecht ist auch ein Beitrag für eine höhere und sozial weniger selektive Wahlbeteiligung.

Das dürfte für den Diskussionsabend genug Gesprächsstoff liefern. Vertreter/innen der Parteien sind eingeladen, sich aus dem Plenum heraus an der Diskussion zu beteiligen. Die Jugendorganisationen der politischen Parteien sind ebenfalls eingeladen, ihre politischen Positionen darzulegen.

Mehr Neues aus dem VHS-Programm:

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Wochenrückblick vom 22. bis 28. August 2016

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Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer

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Donnerstag, 1. September, 19 Uhr
Erlebnisführung - Mit dem Nachtwächter durch Lennep. Leitung: Lothar Vieler. Preis: fünf €. Treffpunkt: Deutsches Röntgen-Museum. Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS 79 13 052 oder info@stadtfuehrung-remscheid.de

Dienstag, 6. September, 18 Uhr
Kulinarische Innenstadt  Remscheid
Begleiten Sie unseren Stadtführer auf seinem Weg vom Entstehungsort der Stadt rund um die Stadtkirche bis hin zum Zentrum der modernen Stadt, dem Rathaus. Mit Hilfe von Geschichtchen und Bildern lässt er die vergangene Schönheit des historischen Stadtkerns wieder auferstehen. Und für Ihr Wohl wird auch gesorgt – mit anschließender Verkostung bergischer Köstlichkeiten, teilweise im neuen Gewand, in der Gaststätte „Miro„. Leitung: Lars Johann. Preis: zwölf € incl. Verkostung. Treffpunkt: Stadtkirche Remscheid. Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS 79 13 052 oder info@stadtfuehrung-remscheid.de

Donnerstag, 8. September, 19 Uhr
Erlebnisführung – Lennep für NachtSchwärmer. Met wat zom eaten on zo drenken. Leitung: Lothar Vieler. Preis: 15 € incl. Verkostung.  Treffpunkt: wird bei Anmeldung bekannt gegeben. Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS 79 13 052 oder info@stadtfuehrung-remscheid.de

"Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer" vollständig lesen

Die 1950-er: Pferde und Autos im Röntgenstadion

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Fotos: Alfred LambeckDer längst vergangene Glanz der alten Kreisstadt Lennep als Mittelpunkt des Bergischen Kernlandes leuchtete in den Jahren 1950/1955 noch einmal auf, wenn im Stadion bedeutende Reit-, Spring- und Fahrturniere mit großen Namen der deutschen Dressur- und Springreiterszene veranstaltet wurden.  An den wichtigsten Turniertagen strömen 15.000 Men­schen ins Stadion. Zwischen  Dressuren, Sb-Springen mit Deutschlands besten Springreitern und Fahrvorführungen - natürlich mit grauem Zy­linder (Foto rechts) gab es im August 1952 auch eine Porsche-Präsentation mit dem legendären 356, damals der Traum aller sportlichen Autofahrer. Zwischen Cabrios und Coupes präsentieren Mannequins die Herbstmode des Jahres. (aus: „Remscheid. Bewegte Zeiten – Die 50er Jahre“, von Alfred Lambeck,Text und Fotos, erschienen 1999 im Wartberg-Verlag)

von Dr. Wilhelm R. Schmidt

Anlässlich einer Stadtführung wurde mir im August ein kleines Büchlein geschenkt, das an das Reit-, Spring- und Fahrturnier des Jahres 1953 im Lenneper Stadion erinnert. Das Büchlein besteht aus zwanzig etwa quadratischen Kartonseiten mit Klammerheftung, wovon 16 mit originalen Handabzügen von Fotos versehen sind, die damals im Lenneper Stadion bzw. während einer Kutschfahrt durch die Lenneper Straßen aufgenommen wurden. Gewidmet ist das Büchlein einem Teilnehmer des Turniergeschehens, Adolf Luckhaus, der schon 1948 beim 1. Nachkriegsturnier in Wipperfürth ein so genanntes „reiterliches Schaubild“–  mit einem Vierer-Pferdegespann – präsentiert hatte, und der in den 1950-er Jahren einmal mit einem Zweispänner, von der Lenneper Bahnhofstraße kommend, quer über die Kölner Straße fuhr und einen Bretterzaun durchbrach und mit Wagen und Pferden - angeblich unbeschadet - in einem Nachkriegsgraben landete. Luckhaus war seinerzeit in Reiterkreisen eine Institution. Er hatte einen Bauernhof auf dem Lenneper Nagelsberg. Seine Spezialität war das mehrspännige Fahren mit Wagen und Kutschen. Dass bei den damaligen Turnieren die Lenneper Firma Radio Kutsch mit der Firma Radio Gast, Remscheid, Elberfelder Straße, die Mikrofon-Übertragungen installierte, zeigen in dem Buch auf mehreren Fotos beschriftete Lautsprecherstelen.

Wie der 1. Vorsitzende des Ländlichen Vereins, der Lenneper Fabrikant Wilhelm Hardt, damals einem Interview berichtete, hatte Lennep schon vor dem ersten Weltkrieg auf dem Gebiet des Reitsports einen Namen, aber erst 1926 wurde der Ländliche Reit- und Fahrverein gegründet. Der Turniersport auf breiter Basis fand allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Im Jahre 1948 wurde auf der Aschenbahn, dem kleinen Platz im Lenneper Stadion, ein erstes Nachkriegsturnier durchgeführt.

Das im Jahre 1925 eingeweihte Lenneper Stadion hatte von Anfang an nie nur eine Lenneper, sondern eine gesamtbergische und überregionale Bedeutung. In einem Zeitungsbeitrag der Bergischen Morgenpost zum 70jährigen Jubiläum des Stadions hieß es im Jahre 1995: „In den Jahren nach der Inbetriebnahme 1925 gab es im Stadion buchstäblich nichts, was es nicht gegeben hätte: Fußball, Handball, Faustball natürlich, Turnerfeste, Box- und Ringkämpfe, Reiten und Motorsport, Laientheater vor und auf der Freitreppe, einmal sogar ein Windhundrennen und eine Flugzeugschau, vor allem aber Leichtathletik“. Noch im letzten Jahrzehnt konnte man in Deutschland auf Sportler treffen, die in ihrer Jugend Ende der 1920er Jahre im Lenneper Stadion um den Titel der Reichsbesten etwa beim Speer- oder Diskuswerfen gekämpft und bis in die Gegenwart noch eine gute Erinnerung an die Anlage hatten. Vielen von uns sind für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg z.B. noch Polizeisportschauen und Military Tattoos (Zapfenstreiche) sowie höherrangige Handball- und Fußballspiele in Erinnerung.

Was den Pferdesport in den Nachkriegsjahren betrifft, so heißt es heute in einer Internetveröffentlichung des Vereinigten Reit- und Fahrvereins Remscheid e.V.: „Erst 1946 sollte er wieder zu neuem Leben erwachen. Man begann wieder mit dem Training; zuerst auf einer Wiese in Dahlerau und später in der alten Hardtschen Reitanlage in Lennep. Schon bald war wieder der alte Ehrgeiz geweckt und somit auch der Wunsch, an Turnieren teilzunehmen. Für August 1948 wurde das 1. große Reit- und Fahrturnier im Lenneper Stadion geplant. Bedingt durch die Währungsreform musste es jedoch leider in etwas abgespeckter Form stattfinden. Von 1949 – 1955 gab es dann die wirklich großen Turniere. Hier war Deutschlands Elite am Start. Und alle kamen sie gerne Jahr für Jahr wieder ins Lenneper Stadion zurück. Lennep zählte damals zu einem der 10 größten Turnierplätze Deutschlands. Fritz Tiedemann mit seinem legendären Meteor und Hans Günter Winkler mit seiner Halla waren dort zu bewundern. Die Zeitungen berichteten seinerzeit von 25.000, manchmal sogar 30.000 Besuchern". Die Reit-, Sping- und Fahrveranstaltung im Lenneper Stadion am 2. August 1953 zählte 211 Pferden; allein für das S-Springen waren 52 Pferde und für das M-Springen 80 Pferde gemeldet.

Was man nicht alles über Remscheid erfahren kann...

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Christoph Imber und sein erstes Buch. Foto: Lothar Kaiser Sachbücher gibt es wie Sand am Meer. Und auch Sachbücher über Remscheid sind im Laufe der letzten fünfzig Jahre schon einige geschrieben worden, etwa von Dr. Gerd Courts, Günther Schmidt und Rolf Lotzmann. Aber ein Sachbuch über Remscheid mit fiktiver Rahmenhandlung, das ist neu und originell. Lesenswert ist es obendrein. Herausgegeben hat es Christoph Imber. Der startete 2012 sein „378meter“-Projekt (auf 378 Metern befindet sich der höchste Punkt des Bergischen Städtedreiecks, der Brodtberg auf dem Hohenhagen), bietet inzwischen regelmäßig reizvolle Erlebnisführungen an – Krimiführungen, Natur-Touren, „Zeitreisen“ u.a. – und dazu eine ganze Reihe unterschiedlicher bergische Souvenirs, letzteres seit 2015 auch in seiner ErlebBar an der Hindenburgstraße.  „Einmal im Leben wollte ich ein Buch schreiben“, verriet er dort gestern, als er „378 Dinge, die man über Remscheid wissen muss“, der lokalen Presse vorstellte. Die Idee dazu hatte er vor gut einem Jahr. Und Verleger Daniel Juhr war gleich Feuer und Flamme: „Sachbuch mit Fiktion als Rahmenhandlung, das hat mich besonders gereizt!“, sagte er gestern.

Die „378 Dinge“, das sind kurze Geschichten, die allesamt mit der Stadt Remscheid zu tun haben, aus ihrer Vergangenheit, aber auch aus ihrer Gegenwart. Zusammengetragen hat sie Imber mit Unterstützung von Remscheider Stadtführern, die dafür ihre persönlichen Archive geöffnet haben. Und fertiggeworden ist es gerade rechtzeitig zum 30. Geburtstag des Herausgebers; er hat sich also so zusagen damit seinem ein Geschenk gemacht.

„Bewegend, beeindruckend, bestürzend, bekloppt - das ist die Geschichte der Stadt Remscheid“, ist nun auf dem Buchumschlag zu lesen. Und auf den auf 256 Seiten des Buches tummelt sich einer, den es im wirklichen Leben gar nicht gibt. Der heißt Rolf Steinberger, ist ein gescheiterter Journalist, der beim Versuch eines Neustart nicht ganz freiwillig in Remscheid gestrandet ist und der nach einigen Remscheider Bieren und Schnäpsen mit dem Wirt der ErlebBar die Wette eingeht, innerhalb von vier Wochen 378 Dinge zu finden, die man über Remscheid wissen muss. Dabei trifft er in Remscheids Stadtteilen auf Brasseldiere, Hergelu'opene und Knösterer. Die erhoffte Festanstellung bekommt er letztlich aber nicht. Denn er bringt nur 377 Fakten, Mythen und Anekdoten zusammen. Für die 378. Geschichte haben Christoph Imber und Daniel Juhr deshalb die Seite 241 (vor einem ausführlichen Stichwortregister) freigehalten – für den Fall, dass dem Leser / der Leserin selbst etwas einfällt. Das könnte dann vielleicht in die zweite Auflage aufgenommen werden. Die erste: 1.500 Exemplare. 120 davon haben bereits einen Käufer gefunden. (Preis zwölf Euro, ISBN: 9783942625340, erhältlich in der „ErlebBar“ und Remscheider Buchhandlungen, aber auch als E-.Book bei Amazon und dgl.)

Wochenrückblick vom 29. August bis 5. September 2016

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Wochenrückblick vom 6. bis 11. September 2016

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Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer

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Freitag, 16. September, 15 Uhr
Müngsten – von einem verschwundenen Dorf zur Müngstener Brücke
Tief unten im Tal der Wupper liegt die Hofschaft Müngsten, bis ins 19. Jahrhundert Sitz der Sensenfabrikation Remscheids und Wohnsitz der Familie Halbach. Heute prägen die Müngstener Brücke, Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke, der noch immer betriebene Schaltkotten und der Brückenpark diesen Ort. Leitung: Klaus Fickert. Preis: fünf €. Treffpunkt: Parkplatz Brückenpark, Solinger Straße (Remscheider Seite). Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS 79 13 052 oder info@stadtfuehrung-remscheid.de

Samstag, 17. September, 15 Uhr
Lennep, Geschichte und Geschichten vom Mittelalter bis zur Kaiserzeit
Handelsstadt – Tuchmacherstadt – Kreisstadt Lennep, Geschichten von den Menschen und ihren Lebensräumen. Ein Spaziergang vom mittelalterlichen Markt bis zum Kaiserdenkmal. Leitung: Linda Kessler. Preis: € 5 p.P.. Treffpunkt:  Deutsches Röntgenmuseum. Anmeldung: Claudia Holtschneider Tel. RS 79 13 052 oder info@stadtfuehrung-remscheid.de">info@stadtfuehrung-remscheid.de

Johann Wülfing & Sohn, Chronik einer Weltfirma

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Zur Stunde (13.9.,11 Uhr) stellte die Anna Hardt-Stiftung in den Räumen des Wülfing-Museums in Radevormwald-Dahlerau ein neues Buch zur Firmengeschichte der Firma Wülfing vor. Geschrieben hat es Peter Dominick aus Lennep.“Johann Wülfing & Sohn, Tuchfabrik 1674 – 1996, Kammgarnspinnerei 1879 – 1998 – Chronik einer Weltfirma” ist eine Firmen- und Familienchronik, die detailliert und bebildert ausführlich von den Anfängen der bergischen Tuchmacher im 17. Jahrhundert in Radevormwald-Dahlerau und in Remscheid-Lennep bis zum Ende der Tuchfabrik und Kammgarnspinnerei am Ende des 20. Jahrhunderts und den dahinter stehenden Unternehmerfamilien Wülfing und Hardt berichtet.

Zufällig zum 700 jährigen Jubiläumsjahr der Stadt Radevormwald wurde dieses Werk jetzt fertiggestellt und ergänzt damit die Historie der Stadt um die Geschichte der Wupperortschaften. Man erfährt zum Beispiel, dass in der Dahleraue 1788 vor den Tuchen Sensen hergestellt wurden, dass Wülfing 1899 hochgespannten Drehstrom von der Schlenke zwischen Dahlerau und Beyenburg nach Lennep lieferte, dass der Kronleuchter in der Kirche der ev. Gemeinde Dahlerau von den Handwerkern der Tuchfabrik geschmiedet wurde, dass die Straße von Grünenthal den Hardtbach entlang nach Vogelsmühle und Dahlerau seit 1827 ein Wärterhäuschen mit Schlagbaum zur Mauterhebung besaß, das erst Anf. des 20. Jahrhunderts beseitigt wurde, dass es seit 1852 eine Fabrikschule in Niederdahl gab, die erst 1966 nach Eröffnung der Grundschule auf der Brede geschlossen wurde, dass die Arbeitszeit vor 170 Jahren in der Regel 80 Stunden betrug usw., usw.  

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Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer

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Freitag, 16. September, 15 Uhr
Müngsten – von einem verschwundenen Dorf zur Müngstener Brücke
Tief unten im Tal der Wupper liegt die Hofschaft Müngsten, bis ins 19. Jahrhundert Sitz der Sensenfabrikation Remscheids und Wohnsitz der Familie Halbach. Heute prägen die Müngstener Brücke, Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke, der noch immer betriebene Schaltkotten und der Brückenpark diesen Ort. Leitung: Klaus Fickert. Preis: fünf €. Treffpunkt: Parkplatz Brückenpark, Solinger Straße (Remscheider Seite). Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS 79 13 052 oder info@stadtfuehrung-remscheid.de

Samstag, 17. September, 15 Uhr
Lennep, Geschichte und Geschichten vom Mittelalter bis zur Kaiserzeit
Handelsstadt – Tuchmacherstadt – Kreisstadt Lennep, Geschichten von den Menschen und ihren Lebensräumen. Ein Spaziergang vom mittelalterlichen Markt bis zum Kaiserdenkmal. Leitung: Linda Kessler. Preis: € 5 p.P.. Treffpunkt:  Deutsches Röntgenmuseum. Anmeldung: Claudia Holtschneider Tel. RS 79 13 052 oder info@stadtfuehrung-remscheid.de">info@stadtfuehrung-remscheid.de

Wochenrückblick vom 12. bis 18. September 2016

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Es werde Licht, oder: Wie die Gasanstalt nach Lennep kam

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von Dr. Wilhelm R. Schmidt

Die alte bergische Kreisstadt Lennep war schon immer stolz darauf, sehr  fortschrittlich zu sein. Nach 1900 bezog sich diese Auffassung zumeist auf die in der Tat beispielhaften Errungenschaften, die das Geld der erfolgreichen Textilindustrie in den Jahren ab etwa 1870 ermöglichte, z.B. die Kanalisation (1883), den Schlachthof (1889) oder das Hallenbad (1886). Aber bereits im Jahre 1843 waren die Lenneper ja ein reinliches Völkchen. Am Mollplatz, ungefähr da, wo später das Kaiserdenkmal entstand, eröffnete damals ein Martin Käsmacher seine Badeanstalt, „mit kalten, warmen, Tusch-, Staub-, Stahl-, Salz- und anderen Bädern“, wie das Kreisblatt notierte. Und auch das Gas hielt in dieser Zeit in Lennep seinen Einzug; damit gehörte Lennep zu den innovativsten Städten Deutschlands.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Straßen zunächst noch durch Öl- bzw.Petroleumlampen erhellt. Aber natürlich nicht überall. Der 1863 in der Kreisstadt Lennep geborene religiös-sozialkritische Schriftsteller J.C.J. Ommerborn (gest.1938) beschreibt in seinem Roman „Pastor HansKroppmann“ eine wüste Schlägerei in der Diepmannsbach, wo natürlich außerhalb der dortigen Fabrikareale auch im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts nachts noch keine öffentliche Lampe brannte. Man konnte deshalb dort (außer bei gutem Mondschein) die Hand nicht vor den Augen sehen. Man war ja auch nicht in der Stadt. Dort aber, nämlich in Lennep, interessierte man sich schon seit ca. 1830 für eine moderne Gasbeleuchtung. Beiträge im Kreisblatt wiesen damals darauf hin, dass in London sogar schon seit 1811 einzelne Kaufläden und Straßen durch Gas beleuchtet würden, und zur gleichen Zeit habe ein Professor Lampadius in Freiberg/Sachsen Versuche gemacht, Gas für die Straßenbeleuchtung zu verwenden. Er brachte als erster in Kontinentaleuropa  an seinem Wohnhaus eine Gaslaterne an. Da sie mit offener Gasflamme ohne Glühstrumpf betrieben wurde, war sie im Vergleich zu modernen Gasleuchten sehr lichtschwach. Man hatte aber nicht nur deshalb zunächst Zweifel an ihr, vielmehr stieß die Forderung nach mehrLicht vor allem in der Nacht auf sowohl theologische wie auch juristische, medizinische, staatsrechtliche und auch philosophisch-moralische Bedenken. Auch die Polizei war zunächst durchaus nicht begeistert, denn, so hieß es, zuviel Licht in der Nachtmacht die Pferde scheu und die Diebekühn. Wie dem auch sei, 1829 gab es in Berlin bereits rund 5000 Gasleuchten.

Das ehemalige Gas- und Wasserwerk Lennep an der Mühlenstraße.Auf der berühmten Gouache von G. Lehmann, welche den Lenneper Alten Markt in den 1830er Jahren zeigt, findet man über dem Marktplatz noch eine traditionelle Öllampe aufgehängt, wie sie seit der Mitte des 17. Jahrhunderts zumindest in den größeren Städten gebräuchlich war. Sie ist auch in der Nachlithographierung von Günter Franke aus Frielinghausen (1974), die in meinem Arbeitszimmer hängt, in der Blickrichtung zur Berliner Straße sehr deutlich zu erkennen.

Im Jahre 1843 entstand in Lennep eine erste private Gasbeleuchtungs-Gesellschaft. Sie bildete sich am 13. April und gab Aktien zu je 500 Talern heraus, die überraschend schnell vergriffen waren, wie dreißig Jahre später auch im Fall des Lenneper Freibads an der Udelschen Beek - das allerdings wirtschaftlich nie richtig auf die Beine kam. Verkauft wurden die Gas-Aktien bei C. Nohl & Comp., und der Vorsitzende war 1845 der Notar Raffelsieper.  Die Aktionäre rekrutierten sich bis auf den Gastwirt  Hager und den Posthalter vom Berg überwiegend aus der Lenneper Fabrikantenschaft: Fuhrmann, Schürmann, mehrere Hardt usw. Ein Graf Koks war allerdings nicht dabei.

Im Jahre 1844 empfahl sich den Bürgern Lenneps ein Monsieur Elément als „installateur des apparails à gas agréé de la compagnie de Lennep“ zur Anlage der nötigen Leitungen und versprach Sécurité, Promptitudeet Bonne Exécution. Natürlich fand der Franzose in Lennep sogleich einen Mitbewerber und Konkurrenten, nämlich Matthias WilhelmLeonhard Bellingrath, „seit 13 Jahren selbst Meister im hydraulischen und mechanischen Fache“. Dieser war nach eigener Bekundung „hinreichend bekannt und mit der Arbeit vertraut“, so dass es von seiner Seite keiner „prahlerischen Empfehlung in fremdenSprachen“ bedurfte. Gaslampen jeder Art, „messingene und bronce“, verkaufte die Firma P.C. Mittelstenscheidt (oder Mittelsten Scheidt) in Lennep, die damals, also ein halbes Jahrzehnt vor Gründung der Buchhandlung Schmitz, u.a. auch in Sachen Buchbeschaffung tätig war. Überregional handelte man sehr erfolgreich schon in der zweiten Generation mit sog. Bergischen Gold- bzw. Münzwaagen, z.B. kann man heute noch im Garmisch-Partenkirchener Heimatmuseum ein gut erhaltenes Exemplar bewundern. (Der Weg der Familie zu den heutigen Kobold-Staubsaugern von Vorwerk wäre eine eigene Geschichte…)

Eingang zum ehemaligen Gas- und Wasserwerk in Lennep.So fortschrittlich und modern man sich im Kreisblatt in Sachen Straßenerhellung präsentierte, die Wirklichkeit sah damals noch anders bzw. geradezu dunkel aus. Auch über das damalige Straßenbild sind im Kreisblatt einige historische Berichte zu finden. Von alters her erforderte ja die heute kaum vorstellbare nächtliche Straßendunkelheit zum Schutz der Bürger besondere Vorsichtsmaßnahmen, die jedoch  nicht immer eingehalten wurden. So machte in Lennep der Bürgermeister Wille am 5. Februar 1833 bekannt: „Es ist Anzeige gemacht worden, dass in einigen Häusern die Haustüren die ganze Nacht offen stehen. Diese Polizeiwidrigkeit wird von jetzo an mit einer Strafe von 1-5 Reichstalern geahndet werden“.

Betreffs Lüttringhausen (rechts eine alte Postkarte) berichtet man im Jahre 1833, dass dort trotz der Einnahme des sog. Pflastergeldes, das für die Benutzung der Straßen durch Personen, Fuhrwerke und Tiere zu zahlen war, die Ausbesserung der Fuhrgeleise des Pflasters ganz unfachmännisch und meist nur aus klein geschlagenen Steinen bestand, die wiederum die Fuhrgeleise und Seitenrinnen verstopften und so den notwendigen Wasserabfluss verhinderten, was dann bei Frost dazu führte, dass die gesamte Straße sich mit Eis bedeckte. Am 24. Februar 1833 stürzte in Lüttringhausen auf einer solch vereisten Straße ein Reisender mit seinem Pferd, glücklicherweise verrenkte er sich dabei nur ein Bein und trug eine Kopfwunde davon.

Noch in Ermangelung einer modernen Kanalisation fand man an mehreren Häusern das Eis vom Spülwasser vor dem Haus so weitflächig angefroren, dass „ohne Eiskrampen nicht gut in dieApotheke zu kommen“ war. Der Weg dorthin war u. U. durch mancherlei bei Nacht nicht bemerkbare Hindernisse verstellt, z.B. Karren, was manche Einheimische, besonders aber Fremde, an dunklen Abenden sehr unangenehm erfahren haben. Das Kreisblatt schrieb süffisant und achtersinnig: „Sollte an all dem Schuld sein, dass man in Lüttringhausen immereine halbe oder dreiviertel Stunde gegen Elberfeld , Ronsdorf und Lennep zurück ist, dann hat der Küster, dem allein nach seiner Berufung das richtige Stellen der Uhr obliegt, im Jenseits einmal eine schwere Bestrafung zu erwarten. Hier unten wird man ihm vielleicht vergeben, dass durch seine Unpünktlichkeit Briefe oft zu spät kommen“.

Ja, als schlecht bezahlter Küster oder Nachtwächter hatte man es damals schwer, und noch lange Zeit später wurde in Lennep auch einem nachlässigen Postboten bei Unpünktlichkeit der Briefzustellung ein Strafbetrag vom Gehalt abgezogen, verbunden mit einem Eintrag in die Personalakte. Schon lange vorher, nämlich im Mittelalter, war es den Türmern strengstens verboten, das Nachtgeschirr, ich nehme an, der durchschnittliche Leser weiß noch, worum es sich hier handelt,vom hoch gelegenen Arbeitsplatz auf die Straße auszuleeren. So manche Dienst- und Verwaltungsvorschriften scheinen also doch ihren tieferen Sinn zu haben.

Nach der Einführung des elektrischen Lichts in Lennep und an der Wupper gab es kaum noch jemand, dem man heimleuchten musste, wenigstens nicht in des Wortes ursprünglicher Bedeutung. Noch lange allerdings blieb das traditionelle Gas. Erst als Anfang der 1970er Jahre in Remscheid auf Erdgas umgestellt wurde, wurden auch die alten großen schwarzen Gasspeicher gänzlich überflüssig, z.B. in Reinshagen oder im Lobachtal. Dreißig Jahre später, im Sommer des Jahres 2000, wurde in den Zeitungen die Lenneper Gashistorie noch einmal lebendig. Im Zusammenhang der Bebauung des ehemaligen Gaswerkgeländes zwischen Thaer- und Mühlenstraße stieß man nämlich tonnenweise auf die Relikte der ehemaligen Gaserzeugung im Lenneper Gas- und Wasserwerk. Bis zu sieben Meter tief waren Teerrückstände zu finden, der notwendige Aushub sollte dann in einer Sondermüllverbrennungsanlage in Holland beseitigt werden. Man sprach auch von einer tickenden Zeitbombe, und das gut eingezäunte Gelände durfte nur mit Schutzanzügen betreten werden. Und wieder einmal stank es übelst auf der Straße, auch wenn man sich zeitlich nicht mehr im Mittelalter oder im beginnenden 19. Jahrhunderts befand. Der Fortschritt in der Energieerzeugung war, wie man sieht, auch schon früher an die gleichzeitige Erzeugung von Altlasten gebunden, ein Thema, das uns heute in modernerer Form beim Atommüll wieder interessieren muss, aber auch das ist eine andere Geschichte, und sie könnte uns am Ende noch die schöne Adventsstimmung verderben, die ich hiermit allen Lesern wünsche.

Wochenrückblick vom 19. bis 25. September 2016

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Morgens eine Torte und abends Soulshakeparty

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Pressemitteilung der Stadtsparkasse Remscheid

Vor 175 Jahren, am 1. Oktober 1841, öffnete die Sparkasse in Lennep ihre Türen; sie war zu dieser Zeit noch eigenständig. Fünf Tage später zahlte ein Lenneper Dienstmädchen seine Ersparnisse in Höhe von 33 Talern ein. Der Grundstein für die Erfolgsgeschichte der Lenneper Geschäftsstelle war gelegt. Und das ist natürlich ein Grund zum Feiern. „Unser Ziel ist es ja, in jedem Monat unseres 175. Jubiläumsjahres ein besonderes Highlight zu setzen und der Oktober steht natürlich voll und ganz im Zeichen des Jubiläums unserer Lenneper Geschäftsstelle“, sagt Frank Dehnke, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Remscheid. Ab 11 Uhr wird der runde Geburtstag in der Filiale an der Kölner Straße gebührend gefeiert. Und was wäre ein Geburtstag ohne eine entsprechende Torte? Zum Anschnitt der großen Geburtstagstorte lädt die Stadtsparkasse Kundinnen und Kunden in die Lenneper Geschäftsstelle ein. Für die musikalische Unterhaltung sorgen die Iris Panknin Brothers. Die Frontsängerin Iris Panknin covert Lieder von populären Größen wie Stevie Wonder, Amy Winehouse oder Jan Delay auf besondere Art und Weise und rückt die Stücke mit ihrer eigenen Interpretation in ein neues Licht. Unterstützt wird sie dabei von Spitzenmusikern, die zusammen ein besonderes Klangerlebnis erschaffen. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Ein weiteres Highlight des Tages der offenen Tür ist die Spendenübergabe der Eintrittsgelder der Sparkassen-Soulshakeparty, die am 1. Oktober ab 20 Uhr in der Klosterkirche stattfindet. Neben der Jim Rockford Band können sich die Zuschauer auf weitere stimmgewaltige Highlights freuen, unter anderem treten auf Sonja La Voice, Naomi bekannt aus „The Voice of Germany“, und Marvin Brooks auf. „Die Soulshakeparty ist ja ein Geschenk an die Remscheiderinnen und Remscheider, deshalb ist es klar, dass wir die Eintrittsgelder spenden“, erklärt Frank Dehnke und fügt hinzu: „Wir haben zwei Remscheider Projekte ausgesucht, die für unsere Stadt wichtig und gut sind.“ Über eine Spende freuen sich die Lebenshilfe für das Projekt „Werkstattzeitung“ und die “Initiative Ärzte für Remscheid“. Das Projekt befasst sich mit der Anwerbung von Nachwuchsmedizinern für Remscheid. Die Karten für die Sparkassen-Soulshakeparty gibt es in der Geschäftsstelle Lennep, Kölner Straße 27-29 und an der Abendkasse. Der Eintritt beträgt zwölf Euro. (Markus Kollodzey)


September 2006: Der Waterbölles blättert zurück

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Im September 2006 wollte der Personalrat der Remscheider Stadtverwaltung gegen Oberbürgermeisterin Beate Wilding vor Gericht ziehen. Weils sie ihm im Fall des abgewählten Personalratsvorsitzenden Ingo Lukowski (die Stadt hatte ihm eine Überstundenpauschale zugebilligt, ohne dabei des Mitbestimmungsrecht des Personalrates zu beachten) keine Akteneinsicht gewähren wollten. Doch vor Ablauf der gesetzten Frist (22. September) lenkte Wilding ein und ließ dem Personalrat durch Personalleiter Frank vom Scheidt erste Unterlagen übergeben. Am 1.September hatte Wilding zu der leidigen Angelegenheit eine Presseerklärung abgegeben und betont, mit der Bezahlung von Überstunden an Ingo Lukowski habe sie „zu keiner Zeit ... wohlwollendes oder wohlfeiles Verhalten des Personalrates“ erreichen wollen.

Demnächst werden sich Städte- und Verkehrsplaner mit dem Friedrich-Ebert-Platz befassen. Nicht zum ersten Mal. „Schöne neue Welt - der Friedrich-Ebert-Platz ohne Busse?“, fragte der Waterbölles bereits am 4. September 2006. Die Stadtplaner im Rathaus hatten sich damals die Entwicklung eines zukunftsfähigen und städtebaulichen Gesamtkonzeptes für die Innenstadt vorgenommen. Das begann schon  2005 mit einem Wettbewerb, den das Land NRW finanziell unterstützte. Fünf Teams aus Stadtplanern, Architekten, Verkehrsplanern und Landschafts-/ Freiraumplanern entwickelten „Visionen und Perspektiven“ für die Innenstadt. Heraus kam im September 2006 eine Broschüre. Darin fiel damals Christel Hermann von den Grünen der Satz auf: „Um vorhandene Defizite im Einzelhandelsangebot auszugleichen, sollen attraktive Angebote für die Ansiedlung neuer Geschäfte geschaffen werden. (…) Der Friedrich-Ebert-Platz ist … dafür … prädestiniert.“ Neuer Einzelhandel?

Ein anderer Plan verschwand vor zehn Jahren in der Versenkung, das Projekt einer Moschee an der Treppenstraße im Ortsteil Stachelhausen. Ingo Muchau, Geschäftsführer des Möbelhauses vom Stein, hatte seinen Nutzungsänderungsantrag bei der Bauverwaltung zurückgezogen, nachdem er erfahren hatte, dass die Kölner Immobiliengesellschaft, die "Europäische Moscheebau- und Unterstützungsorganisation", die hinter dem Moschee-Plan  stand, zur deutschen Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) gehört, die damals vom  Verfassungsschutz beobachtet wurde. Honsberger Straße 73 lautete die Remscheider Adresse der zu dieser fundamentalistischen Gruppierung  in Remscheid gehörenden „Vereinigung der neuen Weltsicht in Europa“ („Avrupa Milli Görüs Teskilatlari, MGT), die das Haus später mieten und dort eine Moschee eröffnen sollte.

Heftige Diskussionen – allerdings zumeist unter Ausschluss der Öffentlichkeit – entbrannten vor zehn Jahren um den geplanten Bau eines Alten- und Pflegeheimes für Demenzkranke auf dem Hohenhagen. Dem RGA war das zwei Wichen nach dem Waterbölles einen „Aufmacher“ auf der ersten Lokalseite wert. Erster Satz: „Das Gezerre hinter den Kulissen ist groß.“ Überschrift: „Um Inhalte geht es hier nicht mehr“. Stimmt, es ging um schnöden Mammon.

Viele Artikel in den lokalen Medien befassten sich im September 2006 im Vorfeld der Eröffnung der „Trasse des Werkzeugs“ („Trassophonie“ am 23. September) mit der Frage, wer denn wohl im Rathaus einen 1,40 Meter breiten Engpass auf der Trasse zu verantworten habe, einen Schildbürgerstreich, eine Lachnummer. Eigentlich waren es ja drei, von denen sich Remscheider Bürger in einer Ausgabe der WDR-Lokalzeit entrüstet bis fassungslos zeigten. Zum Glück konnten die Planungsmängel wenigstens teilweise dann doch noch behoben werden.

Jetzt kann "Möhrchen" endlich wachsen, freute sich vor zehn Jahren Oberbürgermeisterin Beate Wilding,  dass der Förderverein „Möhrchen“ endgültig in trockenen Tüchern war. Es hatte leider einige Monate gedauert, bis der Verein ins Vereinsregister eingetragen worden war und das Finanzamt die Gemeinnützigkeit anerkannt hatte. Im September 2006 hatte der Verein 20 Mitglieder und 7.000 Euro in der Kasse.

Vor zehn Jahren wurde es beim Sport in Remscheid empirisch: Prof. Dr. Horst Hübner von der Forschungsstelle „Kommunale Sportentwicklungsplanung“ der Universität Wuppertal hatte den Auftrag der Stadt Remscheid angenommen, mit Hilfe von Hilfe von 6.600 Fragebögen an Remscheider Bürgern zwischen 10 und 75 Jahren alles über deren sportliche Aktivitäten zu erfahren. Ziel für 2007: Ein Sportstättenatlas, der den Planern die „Sportstättenentwicklungsplanung“ auf empirischer Grundlage wesentlich erleichtern sollte. An den Kosten dieser Untersuchung (38.000 Euro), würden sich die  Remscheider Sportvereine durch Verzicht auf städtische Zuschüsse beteiligen, betonte damals Sportbund-Geschäftsführerin Daniela Hannemann.

Sehr kritisch standen vor zehn Jahren die Remscheider Grünen dem Plan  gegenüber, das Stadtarchiv vom Honsberg zum Hasten  zu verlagern – in einem ehemaligen ALDI-Laden. An Oberbürgermeisterin Beate Wilding schrieben sie damals, ein Umzug des Archivs würde „zum jetzigen Zeitpunkt lediglich die Kosten erhöhen, aber inhaltlich zu keinen besseren Ergebnissen führen würde.“

Eine weitere Hürde nahm im September 2006 dagegen der Plan einer Skater-Anlage nahm im Lennepebachtal. Zehn jugendliche Skater erlebten am 20. September in der Sitzung der Bezirksvertretung Lennep den zustimmenden Beschluss mit. Es gab sieben  Ja-Stimmen (SPD, Grüne, W.I.R. und FDP) und vier Nein-Stimmen (CDU). Bezirksvorsteher Dr. Heinz-Dieter Rohrweck abschließend versöhnlich: Es gebe gute Argumente für den einen wie den anderen Standpunkt. „Wer Recht hat, wird sich erst in zwei, drei Jahren zeigen.“

Die Sanierung des Bismarckturms schien in trockenen Tüchern, da stellte sich im September 2006 heraus, dass nicht 60 rissige Steinquader ausgetauscht werden mussten, sondern 450. Weil sich herausgestellt hatte, dass die Erneuerung der Außenfugen und die Sanierung rissiger Steinquader nicht, wie 2003 von einer Fachfirma geschätzt, 50.000 Euro, sondern 200.000 Euro kosten würde, waren Sanierungskosten vorher schon auf 376.500 Euro geklettert. Letztlich kostete die Instandsetzung des Turmes knapp 450.000 Euro

Auf dem Integrationskonzept, das der Rat der Stadt am 18. April 2005 beschlossen hatte, basierte das neue "Migrationsbüro“ der Stadt, das Sozialdezernent Burkhard Mast-Weisz am 26. September 2006 in einer Pressekonferenz vorstellte. Mit Abteilungsleiter Martin Sternkopf, Sachgebietsleiter Bernhard Diehl und den beiden Mitarbeiterinnen Saime Koc (ihre Muttersprache ist Türkisch) und Heike Hildebrand. Besonderer Bedeutung kämen Deutsch-Kurse für Migranten zu, hieß es damals. Eine zeitlos zutreffende Aussage!

Wochenrückblick vom 26. September bis 2. Oktober 2016

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Oberbürgermeister forderte zu Mut und Optimismus auf

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Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz während seiner gestrigen Ansprache. Foto: Lothar Kaiser„Wir feiern gemeinsam den Tag der deutschen Einheit und erinnern uns gerne an die Ereignisse im November 1989. Die damalige friedliche Revolution führte dazu, dass wir seit dem 3. Oktober 1990 wieder ein geeintes Volk sind und die Mauer, die Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten, der Vergangenheit angehört“, begann Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz gestern im nahezu voll besetzten Saal des Teo Otto Theater seine Rede beim Festakt zum Tag der Deutschen Einheit. In den vergangenen 26 Jahren habe sich Vieles zum Positiven entwickelt. Zwar seien die blühenden Landschaften, die Kanzler Kohl anfangs versprochen hatte, nicht sofort eingetreten. „Der Prozess der Wiedervereinigung brauchte seine Zeit. Die Herausforderungen waren allerdings auch riesig.“ Aber wenn man heute in die Städte der neuen Bundesländer fährt, könne man erkennen, wie sehr sie sich verändert hätten, wie attraktiv sie geworden seien.

Leider aber gebe es auch Schattenseiten, gerade in der jüngsten Vergangenheit. Mast-Weisz: „Wie ist zu erklären, dass insbesondere in den Bundesländern, die vor 26 Jahren der Bundesrepublik beigetreten sind, die Zustimmung zu rechten und rechtsradikalen Parteien besonders groß ist? Wie ist zu erklären, dass z.B. in Mecklenburg-Vorpommern eine rechtspopulistische Partei mit einem sehr zweifelhaften Programm mehr Stimmen auf sich vereinigen konnte, als eine große Volkspartei? Wie kann man eine zunehmende Ablehnung unserer demokratischen Strukturen erklären?“ Politik müsse die Verunsicherung in der Bevölkerung ernst nehmen. Sie müsse deutlich machen, dass Veränderungen – neben allen Risiken – vor allem viele Chancen beinhalten. „Ich glaube, dass Politik, dass wir alle, die wir Verantwortung tragen, den Menschen Mut machen müssen!“

Den Satz von Kanzlerin Merkel (‚Wir schaffen das‘) verstehe  er gerne als Perspektive Deutschland: „Wir schaffen die Veränderungen, wir wollen niemand zurücklassen. Im Rahmen der Wiedervereinigung hat Deutschland Herausforderungen gestemmt, die riesig waren und sicherlich schwerer als unsere jetzigen Aufgaben. ‚Habt mehr Mut und Vertrauen‘, sollten wir den Menschen zurufen!“  Allerdings gelte es genau hinzuschauen, denn trotz viel Licht gebe es auch Schatten: „Hohe Arbeitslosenzahlen in bestimmten Regionen, Familien, die mit den Transferleistungen kaum ein Auskommen haben, die erleben, dass sie von vielen wichtigen Dingen quasi abgeschnitten sind. Davor dürfen wir nicht die Augen verschließen.“ Das gelte auch für Remscheid. Die Stadt sei zwar gerade dabei, schwierige Jahre abzuschütteln und neues Selbstbewusstsein zu tanken. . Aber auch in Remscheid gebe Armut, nicht ausreichende Bildungsgerechtigkeit, Familien, die die Sorge haben, zu den heutigen oder künftigen Verlierern zu gehören. Der OB: „Wir müssen all denen zeigen, dass wir ihre Sorgen und Ängste ernst nehmen. Und sie müssen sich ernst genommen fühlen. Wir müssen alles daran setzen, dass sie nicht den falschen und verlogenen Versprechen radikaler Parteien auf den Leim gehen, die keine ehrlichen Antworten bieten, sondern Politik auf Kosten von Zugewanderten und Menschen muslimischen Glaubens machen. Wir sind eine wehrhafte Demokratie und werden uns gegen jede Form von Radikalismus stellen, sei es politisch oder religiös begründet. Wir können stolz auf das sein, was in dieser Stadt, in den Unternehmen, in den Vereinen, in den sozialen, kirchlichen, religiösen, politischen Organisationen geleistet wird. Daher lassen Sie uns mutig sein und optimistisch in die Zukunft schauen!“

Traditionell wurde der Festakt musikalisch umrahmt von den Bergischen Symphonikern unter der Leitung von Generalmusikdirektor Peter Kuhn. Das Konzert begann mit „Le Tombeau de Couperin“ (Das Grabmal von Couperin) von Maurice Ravel. Im folgenden Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35 von Erich Wolfgang Korngold übernahm der 1. Konzertmeister der Bergischen Symphoniker Mihalj Kekenj. Einfühlend erläuterte Peter Kuhn die beiden für manche Konzertbesucher bis dahin unbekannten Stücke. Burkhard Mast-Weisz dankte dem Orchester und seinem Dirigenten für diesen „schönen und würdigen Rahmen“ und betonte: „Dieses Orchester gehört zu unserer Stadt. Wir sollten und werden alles dafür tun, dass dies so bleibt. Das sind wir den Gästen der Konzerte, aber vor allem auch und gerade den Musikerinnen und Musikern schuldig.“

Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer

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Donnerstag, 6. Oktober, 19 Uhr
Erlebnisführung - Mit dem Nachtwächter durch Lennep.
Leitung: Lothar Vieler. Preis: fünf €. Treffpunkt: Deutsches Röntgen-Museum. Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS 7913052 oder info@stadtfuehrung-remscheid.de

Donnerstag, 13. Oktober, 19 Uhr
Erlebnisführung – Lennep für NachtSchwärmer. Met wat zom eaten on zo drenken.
Leitung: Lothar Vieler. Preis: 15 € incl. Verkostung.  Treffpunkt: wird bei Anmeldung bekannt gegeben. Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS 7913052 oder info@stadtfuehrung-remscheid.de">info@stadtfuehrung-remscheid.de

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Wochenrückblick vom 3 bis 9. Oktober 2016

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