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Channel: Waterbölles - Geschichte
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Zwischendurch zwei historische Fotos gefällig?

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Haus Hammerstein. Foto rechts: Wohin ging die „bessere“ Gesellschaft in den 1950-er und 1960-er Jahren? Ins Hotel-Restaurant "Haus Hammerstein" zwischen Bergisch Born / Forsten und Wiehagen oberhalb des (heute gefluteten) Tals der Wuppertal bzw. oberhalb von Kräwinklerbrücke gelegen. Inhaber war damals Franz Horn, und er legte Wert darauf, ein „führendes Haus von internationalem Ruf" zu betreiben. Das Interieur sollte gediegene Voirnehmheitr ausstrahlen.

Ehringhausen 1925.Foto links: Die Straßenszene (Foto links) kommt bekannt vor? Die Aufnahme zeigt Ehringhausen 1925, also vor 91 Jahren. Rechts die noch heute vorhandene alte Villa links neben der Einfahrt zur Hasencleverstraße (erbaut 1881). Gegenüber das alte Hasenclever & Söhne Geschäftshaus von 1899 (genannt "Packhaus") mit einer berühmten Uhr. Das Haus wurde 1970 abgerissen, und die Uhr erwarb Hans Krielke, damals noch in Antiquitätengeschäften aktiv.


Oktober 2006: Der Waterbölles blättert zurück

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Vor zehn Jahren, im Oktober 2006, wurden im Rathaus die Weichen gestellt für den Sieper Park zwischen Heidhof und „Fort Blücher“: Mit seinen hohen Buchen und dichten Ilex-Büschen war für die erste Nachkriegsgeneration ein einziger großer Abenteuerspielplatz. Mit Quellen, einem gemauerten Becken, aus dem ebenfalls Quellwasser sprudelte, mit Morast, aus dem sich üble Wurfgeschosse machen ließen, und mit vielen Mulden und Gräben, in denen man sich prima verstecken konnte. Obwohl 2005 rund 70 Buchen gefällt werden mussten, alle zwischen 120 und 150 Jahre alt, war im August 2006 in einer Vorlage für die Bezirksvertretung Alt-Remscheid zu lesen: „Bei dem Park handelt es sich um einen bedeutsamen innerstädtischen Erholungsraum. Die Aufenthaltsqualität ist allerdings als ausgesprochen schlecht einzustufen. So fehlen nicht nur ausreichende Sitzgelegenheiten, das Angebot ist insgesamt für alle Altersgruppen mangelhaft.“ Von einer Aufwertung des Parks wurde gleichwohl Abstand genommen, vom Bolzplatz mal abgesehen.

Die Edscha Gruppe band sich im Oktober 2006 stärker an den Standort Hohenhagen. Über einen so genannten Sale-and-Rent-back-Vertrag mit der Rickmers Immobilien, Hamburg. Darein vereinbarten die Unternehmen, dass die Edscha Gruppe ihre gesamte Liegenschaft an der Hohenhagener Straße an die Rickmers Immobilien veräußert, gleichzeitig die aktuell belegten Flächen mit einer Vertragslaufzeit von 15 Jahren zurückmietet.

„Wohnen aktiv gestalten“ forderte die Wählergemeinschaft W.i.R. vor zehn Jahren mit Hinweis auf das Integrationskonzept der Stadt und verwies auf Klagen von Migranten  über die Segregation (Konzentration auf bestimmte Bevölkerungsgruppen) in einigen Wohngebieten, so z.B. in Honsberg und Kremenholl. Stadtteile und Quartiere müssten dahingehend entwickelt werden, dass sie für deutsche und Migrantenfamilien gleichermaßen attraktiv bleiben bzw. werden. Zur Bauausschusssitzung am 24. Oktober 2006 stellte die W.i.R. den Antrag, „die Bauverwaltung dringlichst darauf hinzuweisen, dass das vom Rat im Februar 2005 beschlossene Integrationskonzept auch für diesen Zuständigkeitsbereich gilt.“

Über Brandstiftung im „Garten der Sinne“ musste der Waterbölles leider im Oktober 2006 berichten. Der war erst fünf Monate im Stadtpark der Öffentlichkeit übergeben Es war bereits der zweite Akt sinnloser Zerstörung: Unbekannte hatten Benzin in den Brunnen gekippt und angezündet. Die beiden mutmaßlichen Täter wurden zwar von Zeugen gesehen, konnten aber nicht ermittelt werden.

Ohne öffentliche Beflaggung beging Remscheid vor zehn Jahren (erstmals) den „Tag der deutschen Einheit“: Das war Thea Jüttner (CDU) schon auf der Fahrt zum Festakt im Teo-Otto-Theater aufgefallen. Sven Wiertz, damals Leiter des Büros der Oberbürgermeisterin, nannte als Grund dafür die Herbstferien. Viele hätten in dieser Zeit Urlaub genommen oder ihre Überstunden abgebaut. Doch das Flaggenproblem der Stadt Remscheid habe nicht nur mit Personalmangel und Gleichgültigkeit zu tun, sondern auch mit Geld und defekter Technik. Die Flaggenmasten seien vielfach schadhaft, da könnten gar keine Flaggen mehr aufgehängt werden. Und repariert werden könnten sie auch nicht, weil der Stadt das Geld dazu fehle.

Rund 1600 Spaziergänger und Radfahrer nutzten Anfang Oktober 2006 erstmals die neue Schwebefähre Müngsten. "Offensichtlich eine Attraktion", freute sich Lebenshilfe-Geschäftsführer Josef Neumann. Die Solinger Lebenshilfe war damals noch der Betreiber der Fähre.

Eröffnet wurde im Oktober 2006 am Markt das „Kaufhaus Remscheid“. Auf die Beine gestellt hatten das ansprechende Projekt vier Trägerverbände Arbeit Remscheid gGmbH, Caritasverband Remscheid e.V., Sozialdienst katholischer Frauen e.V. und Diakonische Werk des Evangelischen Kirchenkreises Lennep ganz ohne öffentliche Mittel.  Im Namen des Kaufhauses –KARE– klang das englische to care (=sich kümmern) mit: KARE kümmert sich um diejenigen, die keine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt haben, und um diejenigen, die sich nur vergleichsweise wenig kaufen können. Leider musste der Name wenig später aus urheberrechtlichen Gründen offiziell wieder aufgegeben

Vor zehn Jahren war der damalige Baudezernent Helmut Kennepohl noch zuversichtlich, dass es mit dem „Schaufenster der Wirtschaft“ am Remscheider Hauptbahnhof weiter gehen werde. Er sah das geplante „Schaufenster“ nach längerem Hick-Hack nicht mehr lokal, sondern regional. Denn nun hätten auch Unternehmer aus Nachbargemeinden ihr Interesse bekundet. Kennepohl ging damals noch von einem positiven Ergebnis der Machbarkeitsstudie aus, mit der die Wirtschaftsberatungsfirma Wibera beauftragt worden war.

Rauchen  verpönt: Zum Schutz von Nichtraucherinnen und Nichtraucher schloss die damalige Oberbürgermeisterin Beate Wilding als Chefin der Remscheider Stadtverwaltung am 1. Oktober 2006 mit dem Personalrat eine „Dienstvereinbarung über den Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz“ ab, die auch heute noch gílt. Auch Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz und die Dezernenten müssen seitdem ins Freie gehen, wenn sie Rauchen wollen. Der OB tritt dazu auf seinen Balkon; andere wählen den Hinterhof. Durch eine Hausordnung ist sichergestellt, dass auch Besucher und Gäste an die Nichtraucherregeln gebunden sind.

Vor zehn Jahren stellten die Remscheider Grünen den Antrag, die Verwaltung möge auf die Suche gehen nach geeigneten öffentlichen (städtischen) Flächen, um sie „für eine künstlerische Gestaltung (z.B. Graffitis, Wandmalerei, Lichtkunst, etc.) durch Remscheids Bürger und Bürgerinnen freizugeben“. Motto: „Unsere Stadt farbig gestalten“. Zugleich möge die Verwaltung bei Remscheider Hauseigentümern für eine entsprechende Wandgestaltung werben. Begründung: Die Graffiti-Szene mache einen nicht unerheblichen Teil moderner Jugendkultur aus. Und: Anspruchsvoll gestaltete Flächen würden neuen Schmierereien vorbeugen. An der Betonmauer des EMA-Gymnasiums an der Ludwigstraße bewahrheitete sich das später leider nicht.

„An fast allen Remscheider Schulen gibt es Probleme damit, dass Mädchen aus kulturellen oder religiösen Gründen nicht in vollem Umfang am Schulunterricht und schulischen Veranstaltungen teilnehmen/teilnehmen dürfen. (...) An einigen Schulen wird von Problemen mit moslemischen männlichen Kindern und Jugendlichen gesprochen, die die Autorität weiblichen Lehrpersonals nicht akzeptieren. Gleiches wird auch von Eltern berichtet: Einige moslemische Väter erkennen die Autorität von Lehrerinnen gegenüber ihren Söhnen nicht an.“ Einige Lehrerinnen sahen sich bereits mit dem Problem der Zwangsverheiratung konfrontiert.“ (aus einer Verwaltungsvorlage für den Schulausschuss am 31. Oktober 2006)

Gelände des Stadions Lennep war einst eine Müllkippe

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Totalansicht von Lennep über das Wieschen hinweg.

von Dr. Wilhelm R. Schmidt

Eigentlich hatte ich meinen Archivschrank für dieses Jahr schon geschlossen. Aber die gegenwärtige Diskussion um die historische Belastung des Bodens beim Lenneper Stadion gibt doch ein gute Gelegenheit, etwas Allgemeinverständliches aus der Geschichte beizutragen. In der Zeitung hieß es, beim Prüfen der Akten habe man festgestellt, dass das Stadion in den 1920-er Jahren auf einem Gelände errichtet wurde, auf dem zuvor nicht nur eine Hausmülldeponie, sondern auch eine Fabrik war. Daraufhin habe die Stadt ein Bodengutachten in Auftrag gegeben.

Im Remscheider Stadtarchiv lagern seit vielen Jahren die Aufzeichnungen des Lenneper Heimatforschers Kapitän a.D. Paul Windgassen, der nach seiner Entlassung aus der Handelsmarine zeitweilig auch Hilfsarchivar für Lennep war. Seine umfangreichen Aufzeichnungen zu Lennep fußen z.T. auf  weiteren Lenneper Quellen, z.B. auf denen von Albert Schmidt, der zusammen mit dem Vater Windgassens Gründer mehrerer Lenneper Vereine war, und dessen Erinnerungen weit in das 19. Jahrhundert zurückgingen. Paul Windgassen formulierte zu unserem Thema um 1935: Wo heute das Stadion steht, war früheram Lenneper Bach ein Fabrikbetrieb, „im Wieschen“ genannt. Er verweist dabei auf die Lenneper Familien Hasselkus und Grüderich, die Jahrzehnte lang dort gewohnt hätten. Später betrieb nach seinen Recherchen die Firma Fritz Zimmermann im Wieschen eine Gerberei, noch später wurden dort die Firma Gebr. Werner Werkzeuge hergestellt. Es heißt dann bei Windgassen weiter: „Im Jahre 1894 ist dann der Schlosser und Maschinenfabrikant Gustav Sieper als letzter Besitzer dort eingegangen. Dazu kam später die Schreinerei von Schmidt und Röhrig. Inzwischen war der Bau des Stadions beschlossen worden, und die Kippe nähertesich immer mehr dem Gebäude. Auf dem aufgeschütteten Gelände hielten die Franzosen während der Besatzungszeit ihre Reitübungen statt. Im Jahre 1924 mussten dann die alten Gebäulichkeiten der Kampfbahn Platz machen, sie wurden niedergelegt. Schon im Jahre 1925 konnte unser schönes Stadion, um das uns viele Städte wegen der seiner Lage in der Nähe der Stadt beneiden, seiner Bestimmung übergeben werden.“

Ein frühes Postkartenbild des Lenneper Stadions.

Das von Paul Windgassen beschriebene Areal ist zeitgenössisch, genauer: zwischen etwa 1895 und 1925 auf mehreren Lenneper Postkarten zu sehen. Zum Beispiel eröffnete ein Foto aus Richtung des Talsperrenwegs ein weites Panorama, das die Rospattstraße und das Stadion umfasste und darüber hinweg die Lenneper Altstadt in den Blick nahm. Allerdings sind zumeist aus dieser Entfernung keine Einzelheiten im Bereich der Franz-Heinrich-Straße zu sehen, die das heutige Areal des Kaufparks an der Wupperstraße in Richtung Ringstraße abschließt. Es gibt aber auch Bildbeispiele, bei denen der Bereich des Wieschens sehr gut auszumachen ist, mehr noch, auf einer sog. Totalansicht kurz vor dem 1. Weltkrieg sieht man bei entsprechender Vergrößerung nicht nur das Wieschen selber, sondern sehr genau auch die angehäufte und planierte Müllkippe, die das Wieschen zur Altstadt und gekrümmten Wupperstraße hin umgab. Lennepe abwärts fiel sie ab und harrte des Nachschubs. Auch der Vorläufer der späteren Straße Am Stadion ist erkennbar.

"Gelände des Stadions Lennep war einst eine Müllkippe" vollständig lesen

Einmal durchbrach die Dampflok den eisernen Zaun

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von Dr. Wilhelm R. Schmidt

Die Ankunft per Eisenbahn in Lennep gestaltete sich 1940 nicht immer problemlos. Dies ist auf einer sog. Klappkarte aus jenem Jahr ersichtlich, wobei allerdings die baulichen Verhältnisse des Lenneper Bahnhofs nicht realistisch wieder gegeben sind. So groß war er nun auch wieder nicht, der Lenneper Bahnhof, und beim einzigen Mal, wo ein Zug sogar noch vor die Außentreppe gelangte, handelte es sich um einen Unfall in den 1920-er Jahren, bei dem ein Zug vom vordersten Gleis aus den schmiedeeisernen Zaun links vom Bahnhof durchfuhr. Bei der vorliegenden Grußkarte konnte der Empfänger den geöffneten Reisekoffer selbst aufklappen und sah dort in Verkleinerung als Leporello eine Auswahl der damalig gängigen Postkarten über Lennep.

Auch dieses Stahlwerk "versank" in der Wupper

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Der Feldbach hat seinen Ursprung etwa bei der Ortschaft "Leverkusen", die auf der Borner Straße abzweigt. Erst im untersten Teil hatte der Bach so viel Wasser, das man dort sogar ein Hammerwerk anlegen konnte. Durch den Bau der Feldbach-Vorsperre innerhalb der Wuppersperre ist der Standort jedoch restlos in den Fluten versunken. Etwas oberhalb der heutigen Freizeitsportanlage an der ehemaligen Krawinklerbrücke fliest der Feldbach  in die Feldbachvorsperre.

Der Feldbacher Hammer wurde 1743 durch Peter Clarenbach d. J. errichtet. Eine Konzession vom 12.3.1734 liegt vor. Er ist als einfacher Reckhammer mit Steinkohlenbetrieb auf dem „Velbicker Bach“ gebaut worden und produzierte überwiegend Achtkanteisen.  1810 ist der Hammer noch im Besitz der Erben Clarenbachs. Feldbacher Hammer. Foto: HIZ Wuppertal1832 wird der „Velbeckshammer“ mit einer Fabrik bzw. Mühle und zwei landwirtschaftlichen Gebäuden erwähnt. 1838 geht das Anwesen von Johann Daniel Korthaus und Johann Mühlinghaus zu Nagelsberg auf Ludwig Schüssler zu Lennep. 1839 ist von einer Tuchfabrik in dreistöckiger Fachwerkbauweise die Rede, 1853 von einer Tuchfabrik und Schafwollspinnerei.  Die Fabrik hatte einen Sammelteich. 1871 ist die Anlage abgebrannt. Danach wurde sie als Massivbau in Ziegel in gleicher Hohe von Karl Hager und Arnold Schüssler aus Lennep wieder aufgebaut und als Streichgarnspinnerei genutzt. Der Architekt war kein Geringerer als Julius Schmidt aus Lennep. 1872 gesellt sich die Hauptfabrik am gleichen Standort hinzu.  1873 wird eine erneute Übertragung aktenkundig: Die Firma Hager kauft sich anteilmäßig mit Ein, und so heißt die Fabrik fortan "Hager&Schüssler zu Lennep". 1876 wird eine Färberei hinzugebaut. 1880/81 wird ein Gesellschaftsvertrag zum Bau eines Wohnhauses und einer Färberei geschlossen. 1891 erfolgt der Neubau eines Wolllagers. 1895/96 ist Carl Hager Alleinbesitzer.

Kurz vor 1900 schlug der Feuerteufel erneut zu: Die Spinnerei brannte aus. Danach wird Otto Hurschmann zu Barmen-Rittershausen neuer Eigentümer. 1909 erfolgt ein erneuter Eigentumswechsel auf Hermann Matthey, Kaufmann zu Barmen. 1915 kauft Rechtsanwalt Bruno Kuhlemann das Anwesen. 1924 ist als Eigentümer die Werkzeugfabrik Kurten AG. eingetragen, aber Gustav Grimm übernimmt in demselben Jahr als Fabrikant die Anlage und baut sie zu einem Hammer um. Ein großes Stahlwerk entsteht. 1975 kaufte der Wupperverband die gesamte Fabrik; sie wurde wegen der Wuppersperre abgerissen. (Aus: Hämmer- und Kottenforschung in Remscheid. Herausgegeben von Günther Schmidt, Band 5 - Vom Blombach bis Eschbach)

Diskussion stimmte in Film „Suffragette“ ein

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Pressemitteilung des SPD Unterbezirk Remscheid

Beim dritten Filmabend aus der Reihe „Kino und Gespräch“ der Remscheider SPD im WTT stand am Donnerstagabend der Film „Suffragette“ auf dem Spielplan. Die vorherige Diskussion zum Thema Gleichstellung zeigte: vieles ist leichter – aber nichts selbstverständlich geworden. Auf der Bühne des WTT hatten sich drei Frauen und ein Mann eingefunden: die stv. Vorsitzende der SPD-Seniorenorganisation AG 60plus, Inge Brenning, Ratsmitglied Christine Krupp und die Kulturbeauftragte der Remscheider SPD, Ulla Wilberg. Die Moderation übernahm der stv. Vorsitzende der Remscheider SPD, Nico Falkenberg. Die Zusammensetzung des Podiums war bewusst gewählt: die drei Frauen verkörperten unterschiedliche Generationen von Frauen und trugen so ihre Erfahrungen zum Thema Familie & Beruf vor.

Inge Brenning erinnerte daran, wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg aus Pommern nach Westdeutschland kam, welche Entbehrungen die damalige Zeit gerade den Frauen abverlangte, da viele Männer im Krieg geblieben oder erst später zurückkamen. Und auch von dem „Kampf“, als Mutter von einer Vollzeit auf eine Halbtagsstelle zu wechseln. „Mein Arbeitgeber war dagegen, weil er einen Präzedenzfall fürchtete.“ teilte sie dem erstaunten Publikum mit.

Dass Teilzeit keine Selbstverständlichkeit ist, machte Christine Krupp deutlich. „Ich bin die erste politische Sekretärin meiner Gewerkschaft vor Ort, die nach der Elternzeit in Teilzeit zurückgekehrt ist.“

Ursula Wilberg machte als Vertreterin einer Generation, die in den 1970er Jahren erwachsen wurde und zu Beginn der 1980er Jahre eine Familie gründete, deutlich, dass sich die Frage „Familie und Beruf“ für viele damals gar nicht stellte. Die Frage lautete eher: „Familie oder Beruf“. „Es gab damals nicht genug Kindergartenplätze. Man konnte sein Kind mit zwei Jahren im Kindergarten anmelden und bekam einen Platz, als es vier war. Die sogenannten Halbtagsmütter werden heute mit einer schlechten Rente bestraft, weil sie nicht Vollzeit arbeiten konnten, “ so Ulla Wilberg.  Ohne die Mithilfe der Großeltern könnten auch heute junge Eltern nicht beide arbeiten gehen, wenn es keinen Kindergartenplatz gibt.

Dass das Thema „Gleichberechtigung“ bzw. „Gleichstellung“ kein alter Hut ist, zeigte die Diskussion mit dem Publikum. Erinnert wurde daran, dass Frauen in Deutschland erst seit 1977 ohne die Einwilligung des Ehemannes arbeiten dürfen. Im Laufe der Diskussion kristallisierte sich heraus, dass die die Frage wie Alleinerziehende Kinder und Beruf bewältigen können, noch stärker ins Bewusstsein gerückt werden muss. Auch die Rolle, die Väter heute bei der Kindererziehung übernehmen, kam klischeefrei zur Sprache.

Die Frage, warum es in Remscheid keine sogenannte „24-Stunden-Kita“ gibt und ob so etwas wünschenswert ist, belebte die Diskussion ebenso wie die Frage, ob Frauenpolitik bzw. Frauenorganisationen heute noch zeitgemäß seien. „Auf jeden Fall!“ wandte Besucherin ein, die von der Arbeit einer gewerkschaftlichen Frauengruppe in Remscheid berichtet, die seit wenigen Jahren neu ins Leben gerufen wurde. Dieser Ball wurde von Christine Krupp dankend aufgenommen, indem Sie darauf aufmerksam machte, dass innerhalb der Remscheider SPD am 09.11. nach einigen Jahren Abstinenz die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen neu gegründet werden wird. Dass es an Themen nicht mangeln dürfte, machte die Diskussionsrunde deutlich.

Der Film „Sufragette“, der im Anschluss an die Diskussionsrunde vor gut 35 Zuschauerinnen und Zuschauer gezeigt wurde, machte deutlich, dass das Wahlrecht für Frauen, welches heute in Europa als selbstverständlich angesehen wird, im wahrsten Sinne des Wortes hart erkämpft werden musste. Während Männer in Deutschland schon 1867 das Wahlrecht erhielten, mussten die Frauen noch bis 1918 warten. In der Schweiz sogar bis 1971!

Wochenrückblick vom 10 bis 16. Oktober 2016

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Ein Weinkeller reichte der Kaufmannsgesellschaft nicht

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Bau der Kaufmannsgesellschaft an der heutigen Bergstraße in Lennep wurde im Oktober 1877 seiner Bestimmung übergeben von Dr. Wilhelm R. Schmidt

Es ist schon etwas her, da schickte mir eine Lenneper Bekannte Fotos von teilweise mit Gräsern überwachsenen Schmuckfiguren am Gebäude des ehemaligen „Hotels zu Post“ an der heutigen Bergstraße in Lennep fand. Dieses Haus hatte vor seinem schleichenden Niedergang nach dem Zweiten Weltkrieg weit über Lennep hinaus einmal eine große Bedeutung – als Sitz der Lenneper Kaufmannsgesellschaft. Sie lag um 1900 an einer der schönsten öffentlichen Anlagen Lenneps, mit der an den deutsch-französischen Krieg 1870/71 erinnernden Friedenseiche und dem durch die Lenneper Firma Wender & Dürholt kunstvoll errichteten Stallgebäude von Frau Kommerzienrat Arnold Hardt.

Im Bergischen Land - wie anderswo auch - war es im 19. Jahrhundert üblich, sich nur nicht in Schützen-, Turn- oder Gesangsvereinen, sondern auch in sog. Politischen Clubs und Gesellschaften zusammen zu tun, um der einen oder anderen politischen Meinung, der geschäftlichen Betätigung oder auch nur dem bloßen Wohlleben nachzukommen. So bildete sich z.B. in Lennep 1848, also zur Zeit der Bürgerlichen Revolution, eine Parlamentsgesellschaft, die gegenüber des Berliner Hofs eine Zeit lang eine Etage gemietet hatte. Schon zur Zeit der Französischen Revolution gab es die Clubisten und Demokraten, und beide Bezeichnungen waren von Seiten der Obrigkeit als Schimpfwort zu verstehen. Der Handwerksstand traf sich in der Gesellschaft Union auf dem späteren Kaufhausgelände Ecke Wupper- und Kölnerstraße. Die Mitglieder der einzelnen Gesellschaften rekrutieren sich also aus den Angehörigen der damals durchaus noch recht unterschiedenen Stände, u.a. der Handwerker und Kaufleute.

Eiserne Schmuckfiguren am einstigen „Hotels zu Post“.Die sog. gehobenen Schichten legten keinen Wert darauf, sich für die anderen Menschen sichtbar in einer normalen Wirtschaft zu treffen. Meist ging es auch um Geschäfte, deren Vorbereitung oder Nachbeurteilung nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren. Für die „besseren“ Kaufleute war ein solcher Treffpunkt die Kaufmannsgesellschaft an der heutigen Bergstraße (damals noch Bahnhofstraße), die 1878 durch allerhöchste Kabinettsorder die sehr begehrten preußischen Korporationsrechte erhielt.

Von heute an sind aber schon rund 210 Jahre vergangen, seit in einer Lenneper Privat­wohnung über die Gründung dieser Vereinigung die ersten Gespräche geführt wurden. Das war am 28. Januar 1799. Die Mitglieder trafen sich damals ein oder zweimal die Woche, um sich bei einem Glas Wein über die Neuigkeiten der sehr unruhevollen Zeit zu unterhalten. Die junge Gesellschaft, die in dem großen altbergischen Hause der Markt-Apo­theke gegenüber der späteren Buchhandlung Schmitz montags und freitags ihre gut besuchten Zusammenkünfte abhielt, musste wohl in ihren ersten Jahren ziemlich kurz treten. Immerhin konnte nach der Gründung eine Billardausrüstung angeschafft werden, und es wurde beschlossen, Zeitungen und Zeitschriften zum Vergnügen zu halten. Um zu mehr Einkünften zu gelangen, soll man zeitweise sogar eine Ziegelbrennerei betrieben haben, aber statt Geld zu gewinnen, verlor man bei dieser Unternehmung eine ansehnliche Summe.

Auch im Karneval floss der Wein reichlich.Als man sich im Jahre 1802 in der Lage sah, für die Armen in der Zeit der allgemeinen Not eine Suppenküche bereit zu stellen, erlebte man eine arge Enttäuschung. Denn niemand mochte diese Suppe essen. Verär­gert kommentierte der Vorstand: Allein der verwöhnte Geschmack der hiesigen ge­ringen Klasse vonMenschen verursachte, dass dieses gutgemeinte Projekt scheiterte. Mehr Dank erntete man, als einem in des Wortes wirklicher Bedeutung Ab­gebrannten in Radevormwald 150 Taler Unterstützung gewährt wurden, jedoch verschlang „ein durch den Ökonomen verursachtes Defizit den Rest des Barvermögens“, Weinverbrauch und Kassenstand der Gesellschaft waren nicht überein zu bringen. Aus heute nicht mehr zu ermittelnden Gründen wurde 1810 be­schlossen, die Damen, die bis dahin an allen Veranstaltungen hatten teilnehmen dürfen, in ihrer Behausung zu lassen. Doch bei dieser Einschränkung blieb es nicht allzu lange. Nach den Freiheitskriegen 1813 bis1815 stieg die Zahl der Mitglieder recht schnell an, und die bisher ge­mieteten Räume, auch die im sog. dritten Lenneper Rathaus direkt an der Stadtkirche, wurden zu eng. So nahm man 1827 ein Angebot an, die erste Etage des 1791 erbauten Steinhauses zu mieten, das später teilweise als Rathaus, Gericht und Sparkasse diente und 1945 durch Bomben zerstört wurde. Nahezu ein halbes Jahrhundert ver­blieb die Gesellschaft dort, auch als im Parterre die Stadtverwaltung eingezogen war.

Recht beachtlich war der Getränkekon­sum der Gesellschaft. Von Bier ist in alten Berichten nicht die Rede, doch wird bereits für 1832 re­gistriert, dass man 4.000 Flaschen Rheinwein, 1.300 Flaschen Mosel, 1.400 Bleichert (hell­roter Ahrwein) und 300 Flaschen Bordeaux konsumiert habe. Während der Sommer­monate traf man sich in wechselnden Gartenlokalen; so mietete man z. B. für die Sommermonate 1875 und 1876 den Garten und die Kegelbahn des Berliner Hofs.

Seit längerem schon hatte man überlegt, auf Dauer ein eigenes Heim  zu begründen und zu diesem Zweck einen Fonds angelegt. Da zu den Mitgliedern der Gesellschaft vor allem begüterte Kaufleute, Fabrikanten, deren „höhere Beamte“ und einige wichtige Politiker gehörten, konnte man daran gehen, ein respektableres Gesellschaftshaus ins Auge zu fassen. So wurde 1876 zunächst schräg unterhalb des Lenneper Bahnhofs der große Hilgersche Garten zum Preis von 7.500 Mark erworben. Die Mittel für den Neubau wur­den durch Ausgabe von verzinslichen Schuldscheinen beschafft. Die Planung und Bauarbeiten, die sich wegen mehrerer Erweiterungen über Jahre hinzogen, übernahm die Firma Albert Schmidt. Bereits im Juni 1877 konnte die Kegelbahn er­öffnet werden, ein guter Grund, schräg gegen­über im Bahnhofrestaurant bei F. Gross ein opulentes Festessen zu geben (im eigenen Hause war dies damals noch nicht möglich). Übrigens war der Baumeister Schmidt bei solchen Feiern in diesen Jahren nicht eingeladen, er gehörte nicht zum „Gehobenen Stand“ und war bei einer geheimen Abstimmung durch „Ballotage“, d.h. einer verdeckten Abstimmung mit weißen und schwarzen Kugeln als Logenmitglied zunächst abgelehnt worden.

Der großzügige und zweckmäßige Bau der Kaufmannsgesellschaft wurde im Oktober 1877 seiner Bestimmung übergeben - natürlich mit einem großen Fest. Das Menü kostete sechs Mark, eine für damalige Verhältnisse stattliche Summe. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Kapelle des 16. Infanterie-Regiments, und abends gab es ein großes Feuerwerk. Als anerkennens­werte Leistung verzeichnete ein Chronist damals die Tatsache, dass bei diesem Fest 300 Flaschen Wein „verschiedenen Wachs­tums, meistens von dem vortrefflichen 1874-er Jahrgang" sowie 100 Flaschen Champagner getrunken worden seien.

Eiserne Schmuckfiguren am einstigen „Hotels zu Post“.Die Baukosten des Hauses waren von 80,000 Mark beim Voranschlag auf 120,000 Mark geklettert. Dafür war das neue Heim sowohl außen wie auch innen ausgesprochen prunkvoll gestaltet und luxuriös eingerichtet. Noch nach dem Zweiten Weltkrieg legten davon im sog. Großen Saal die Kristallspiegel, Uhren, Kandelaber und bronzenen Figuren ein beredtes Zeugnis ab. Diese Einzelstücke waren von einzelnen Mitgliedern zum Wohle des Ganzen gestiftet worden. Nach dem Einzug in das neue Haus begann die Glanz­periode der „Kaufmannsgesellschaft" mit vielen Festen und Veranstal­tungen. Da man mit dem Weinkeller nicht auskam, wurde 1888 ein zweiter Weinkeller unter dem Garten angelegt. Ein Umsatzre­kord wurde 1895 mit 21.507 Flaschen Wein erreicht. In meinem Lennep-Archiv fand ich u.a. eine Postkarte, mit der die Kaufmannsgesellschaft zu einem Bowlen-Abend einlud. Das war nur ganz kurz vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs, nämlich im Juli 1914. Damals war das Publikum schon längere Zeit nicht mehr das ganz vornehme, aber der Vorstand der Gesellschaft lud nichtsdestoweniger formvollendet für abends um 8 Uhr zum Herrenabend ein, und zwar zum Erdbeer-Bowlen-Abend. Freundlichst wurde man gebeten, die Teilnahme auf „angebogener Karte anzumelden, damit für ein genügendes Quantum Bowle vorgesorgt werden kann“. Das Glas kostete übrigens 25 Pfennig, der Liter 1.50 Mark, und die Musik beim Fest war „gestiftet“.

Zwar berichteten die damaligen Chroniken und Zeitungen zumeist nur über die mitunter glanzvollen Festlichkeiten, die in dem großen neuen Gebäude stattfanden, jedoch traf man sich dort auch zu diversen Besprehungen. Es ist bekannt, dass in der Lenneper Kaufmannsgesellschaft über viele Jahre hinweg wichtigere Entscheidungen für die  Bergische Politik getroffen worden sind als im Lenneper Landratsamt oder im Rathaus. Natürlich war auch der Lennneper Landrat Mitglied und hielt sich sozusagen dienstlich in der Kaufmannsgesellschaft auf. Großzügig versorgte man auch die in der Kreisstadt Lennep häufig verkehrenden auswärtigen Mitglieder der Bergischen Handelskammer, der Textilberufgenossenschaft und des Kreisausschusses unentgeltlich mit Eintrittskarten zur Gesellschaftließ sich doch erfahrungsgemäß bei einer Flasche Wein manche Frage besser lösen in heftiger Diskussion vor der breiten Öffentlichkeit.

Die „Kaufmannsgesellschaft" führte ihr großes Haus bis gegen Ende der 1920-er Jahre. Auch wenn die „normalen Bürger“ als Gäste längst den eigentlichen Umsatz brachten, so war das Etablissement noch lange Zeit kein Billiglokal. Es existieren noch Fotos von Gesellschaften aus Anlass von Hochzeiten und Geburtstagen sowie von großen Bällen zum Karneval, auf denen Mitglieder bekannter Lenneper Familien zu sehen sind. Da hält so mancher Domino seine dralle Göttin auf dem Schoß, und der Scheich scherzt mit Madame  Pompadour.

Im Zuge der Weltwirtschaftskrise übernahm der bisherige Geschäftsführer das Haus in eigener Regie. Kriegszerstörungen und Umbauten führten zu entscheidenden Veränderungen des einstigen Prachtbaues. Auch die einst besonders schöne Fassade wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen. In den 1950-er Jahren hieß es in der Zeitung: „Aber auch heute noch steht die Kaufmannsgesellschaft im Dienst der Gastlichkeit“. Für die damalige Zeit stimmte das durchaus, da ja in Lennep eine ganze Anzahl von Wirtschaften und Versammlungsmöglichkeiten, insbesondere in der sog. Neustadt, vorübergehend oder für immer kriegsbedingt nicht mehr einsatzfähig war. Ich kann mich noch gut erinnern, dass in dieser Zeit die Gaststätte zu Post, wie die Kaufmannsgesellschaft seinerzeit hieß, von vielen Vereinen genutzt wurde. Da war jedoch die feine Zeit des Etablissements endgültig vorbei, und es gab keine Speisekarte mehr, an deren Rand unten der schöne Spruch stand: Edler Wein und guter Sinn, steck` im Haus und Keller drin. „Mailänder Pastete mit Halbmöndchen“ gab es auch nicht mehr, und die ehemals umfangreiche Weinkarte war wahrscheinlich auf die Frage reduziert: rot oder weiß, Rhein oder Mosel, wobei trocken eher nicht gefragt war.


Nach Bränden am Dörper Bach wurde wieder aufgebaut

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Coens-Mühle, später Tuchfabrik. Foto: HIZ WuppertalDer Dörpe-Bach entspringt bei Stoote in der Nähe von Dreibäumen, sucht sich seinen Weg über Dörpmühle durch den östlichen Bereich und fließt weit hinter der ehemaligen Hager Mühle in die Wuppersperre. Leider sind die letzten Reste des dort einst gelegenen Ludorf-Hammers, der Coens-Mühle und des Burghoff- oder Heyder-Hammers in der Wuppertalsperre versunken. Ganz unten an der Mündung der Dörpe in die Wupper stand der Lüdorfs Hammer. Am 18. Dezember1715 wurde er Johann Peter Lüdorf vom Lüdorf als Reckhammer konzessioniert. In einer Aufzeichnung ist letztmalig 1750 von diesem Hammer zu lesen sowie von den Pächtern Tilman Reinshagen und Johann Leverkus, die 530 Reichsthaler Jahrespacht zu zahlen hatten. Im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf ist über diesen Hammer weiter nichts zu lesen, weshalb ich vermute, dass er irgendwie mit den Dörpmühler Hammerwerken in Verbindung steht. Bei einer Begehung 1930 ist jedenfalls von dem Hammer keine Spur mehr zu erkennen.

In der Nähe stand auch Coens Mühle (Dörpemühle, später Hammerwerk Heyder). Sie war eine Kameral-Mühle. Die herzogliche Bannmühle zu Dörpe taucht erstmalig 1189 als Zwangs-Kornmühle des Grafen Graf Heinrich von Hückeswagen auf und wird in jenem Jahr verpfändet an Graf Engelbert von Berg. 1260 wird sie Volleigentum der Grafen von Berg, spätere Herzoge von Berg. Neben der Burger Kameral-Mühle ist sie die älteste Mühle im Remscheider Raum. 1773 ist ein Pächterwechsel erfolgt; Heinrich Coen erscheint in den Listen. 1823 wird eine Walkmühle erwähnt. 1835 wird sie als "Dörper Walkmühle des Coenen" mit drei oberschlächtigen Wasserrädern genannt. 1839 ist Hermann Coenen eingetragen. 1853 wird die Walkmühle als baufällig bezeichnet. 1898 ist sie abgebrannt. Die daneben stehende Fabrik blieb unversehrt.

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18 neue Tafeln zur bergischen Industriegeschichte

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Am 16. Oktober 1976 übergab die Abteilung Remscheid im Bergischen Geschichtsverein (BGV) der Stadt Remscheid den „Ersten Deutschen Industrie-Geschichts-Pfad“. Jetzt, 40 Jahre später, war es Zeit, die alten Informationstafeln, längst in die Jahre gekommen, durch neue zu ersetzen und die Texte zu überarbeiten. Damit beauftragte Vorsitzender Alfons Ackermann den freiberuflichen Historiker Jörg Holtschneider („via temporis“). Er übernahm dafür das Design der Informationstafeln, die unter seiner Mitwirkung im Rahmen der Regionalen 2006und 2010 an anderen Stellen in Remscheid, dem Rheinisch-Bergischen und dem Oberbergischen Kreis vor Bodendenkmälern aufgestellt worden waren.

Offiziell eingeweiht wird der neue Hammertal-Pfad am Samstag 29. Oktober, um 14 Uhr. Treffpunkt ist der Wanderparkplatz Tyrol, erreichbar von Ehrenringhausen Richtung Eschbachtal. Und Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz freute sich schon darauf, anschließend unter der sachkundigen Führung von Stadtführer Klaus R. Schmidt und Jörg Holtschneider auf einem rund fünf Kilometer langen Rundkurs einen Teil der 18 neuen Tafeln (weiße Scvhrift auf blauem Hintergrund, siehe Foto) mit interessanten Informationen zur Entwicklung des Hammertals und der Remscheider Industrie kennenzulernen, die im Hammertal und (im oberen Bereich) im Linkläuer Bachtal und im Lobachtal auf insgesamt 18 Kilometern Länge an metallenen Stelzen (Stelen) angebracht worden sind. „Geschichte ohne Zukunft ist perspektivlos. Aber Zukunft ohne Geschichte ist bodenlos“, sagte er gestern auf der Pressekonferenz im Rathaus. „Ich finde das Projekt spannend!“

Alfons Ackermann nannte es eine Verpflichtung des Bergischen Geschichtsvereins, die historischen Wurzeln und die sich über Jahrhunderte erstreckende Entwicklung der Metall- und Werkzeugindustrie des Remscheider Raumes im Bewusstsein der heutigen Tafel mit Informationen über den Wald. Foto: Lothar KaiserGenerationen wach zu halten, zu pflegen und weiterzugeben. Das Hammertal sei schließlich eine der Wiegen der Vor- und Frühindustrie in unserer Stadt.

Die BGV-Abteilung Remscheid hat für die Erneuerung der Hinweistafeln an den Standorten der ehemaligen Hämmer und Kotten rund 10.000 Euro ausgegeben, davon  2.500 Euro von örtlichen Sponsoren aus Wirtschaft und Industrie, darunter auch die Stadtsparkasse Remscheid. Tatkräftige Unterstützung kam von Mitarbeitern des städtischen Forstamtes. Aber bei den neuen Tafeln soll es nicht bleiben, wie Ackermann weiter erläuterte: Für Anfang 2017 ist eine Broschüre geplant, um Heimatfreunde und Schulklassen auf den neuen Geschichtspfad aufmerksam zu machen. Auch Führungen seien vorgesehen – und im Frühjahr ein Vortrag im Geschichtsverein. Ackermann: „Wir wollten den Pfad nicht nur erneuern, sondern wir wollen ihn auch beleben!“

Vom Rathaus und Amtsgericht zum „Boardinghouse“

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von Dr. Wilhelm R. Schmidt

Es war schon mehrfach in der Presse zu lesen (im Waterbölles im September 2015): Das ehemalige Lenneper Amtsgericht an der Bahnhofstraße wird künftig als modernes „Boardinghouse“ dienen. Zehn Jahre lang hatte das Land Nord-Rhein-Westfalen keinen Investor für das rund 125 Jahre alte und längst unter Denkmalschutz stehende Gebäude finden können (Foto rechts). Angepriesen wurde es mit Hinweisen auf ein hochwertiges, mit umfangreichen Schnitzereien versehenes und bleiverglastes Treppenhaus sowie auf holzvertäfelte Wandelemente mit Verzierung, Stuckdecken sowie hochwertige Türelementen.

Ein „Boardinghouse“ ist nichts Anrüchiges. Schon Karl May hat den Begriff verwendet. Eine moderne verständliche Erklärung findet sich z.B. bei Wikipedia: Danach bezeichnet der Begriff einen Beherbergungsbetrieb, welcher Zimmer oder Apartments mit hotelähnlichen Leistungen in meist städtischer Umgebung vermietet, im Gegensatz zu einer Pension oder einem Hotel allerdings meist für längere Zeit und meist an Firmen genutzt, ihre Mitarbeiter für bestimmte Projekte in andere Städte entsenden. In solchen Fällen ist die Unterbringung in einem „Boardinghouse“ günstiger als in einem Hotel. Der jetzt gefundene Investor ist die Wuppertaler Firmengruppe (Thilo und Boris) Küpper. Sie schreibt zur Fertigstellung des Lenneper „Boardinghouse Zum Roten Löwen“: „Dieses denkmalgeschützte Gebäude war eines unserer absoluten Lieblingsprojekte. (...) Was auf dem Plan schon toll aussah, wirkt in Wirklichkeit noch viel beeindruckender. Jedes Zimmer hat seinen ganz eigenen Charme. Hier können sich Manager, Geschäftspartner oder sonstige Gäste wirklich wohl fühlen. Mit Größen zwischen 40 und 87 Quadratmetern findet auch jeder ein passendes Raumangebot.“

Über den von Baumeister Albert Schmidt gewählten Baustil des 1889/90 errichteten Lenneper Rathauses wird immer wieder mal gestritten. Meist spricht man von einem historistischen Mischstil mit dem Einfluss der Neorenaissance, wobei auch der damals gegenwärtige Einfluss der Pariser Architektur, hier das dortige Rathaus von 1882, behauptet wurde. Die Planung des Hauses fielen in die sog. Gründerzeit, in der mit dem wirtschaftlichen Aufschwung der damaligen Kreisstadt Lennep auch eine ehebliche Stadterweiterung verbunden sein sollte und musste. Denn die Bedeutung der neuen Bahnlinie von Barmen-Rittershausen nach Remscheid mit dem neuen zentralen Bahnhof in Lennep, dessen Areal und Gebäude schon 1910 wesentlich verändert und erweitert werden mussten, schuf für Lennep durchaus auch Probleme. Der  Bahnhof lag seinerzeit ganz am Rande des Städtchens und damit für die Bahnverhältnisse verkehrstechnisch gut. Nicht gut waren jedoch die die Möglichkeiten, die ankommenden Besucher Lenneps und vor allem die Produkte des sprunghaft gestiegenen Güterverkehrs innerhalb Lenneps an die jeweiligen Bestimmungsorte zu transportieren. Deshalb wurden, ausgehend vom Bahnhofsareal, mehrere Straßen entworfen und gebaut, unter anderem, in jeweils erweitertem Abstand zur Altstadt, auch eine Mittelstraße und eine Hochstraße, die wir heute unter den Bezeichnungen Am Johannisberg / Rotdornallee bzw. Alte Kölner Straße / Robert-Schumacher Straße kennen.

Die heutige Bahnhofstraße spielte damals von Anfang an die bedeutendste Rolle, was man schon daran erkennen kann, dass sie in der Wilhelminischen Zeit Kaiserstraße genannt wurde, die damalige Bahnhofstraße war zunächst die heutige Bergstraße. Die neue Kaiserstraße ging direkt vom Bahnhof aus und sollte über die bereits seit Urzeiten bestehende Kölner Straße in die Stadt und über die neue Wupperstraße auch um sie herum zu anderen Stadtzugängen und in neue Baugebiete führen. Die Kaiserstraße war dabei von Anfang an als Prachtstraße geplant, natürlich sollte hier auch das für Lennep und den Kreis wichtigste öffentliche Gebäude stehen. Was wir heute aufgrund einschlägiger Nutzung durch mehrere Jahrzehnte das alte Lenneper Amtsgericht nennen, das war damals das neue Lenneper Rathaus, das natürlich später durch die Eingemeindung Lenneps nach Remscheid im Jahre 1929 als solches funktionslos wurde.

Auch heute komme ich bei meinen Lennepführungen gelegentlich am ehemaligen Lenneper Rathaus und Amtsgericht vorbei, und ich erinnere mich gern auch an mehrere Fernsehaufnahmen mit dem WDR, die dort mit mir als einem Urenkel des seinerzeitigen Erbauers Albert Schmidt stattfanden. Sehr beeindruckend fand ich im Inneren immer die opulente Eichentreppe, und einmal ging es auch in den Keller, wo sich ja von alters her auch die wenigen Arrestzellen des Offizialgebäudes befanden. Ich wurde dann durch die Klappe gefilmt, durch die früher einmal, wenn es denn wirklich so war, den Arrestanten das Essen gereicht wurde.

Dazu passt eine Anekdote aus dem Alten Lennep, die hier nicht verschwiegen werden soll. Sie trägt die Überschrift: „Der erste Arrestant im neuen Lenneper Rathaus“: "Das von Albert Schmidt erbaute Lenneper Rathaus in der heutigen Bahnhofstraße wurde im Jahre 1889 fertiggestellt. Im Keller waren auch Arrestzellen eingebaut. Zu dieser Zeit amtierte in Lennep der legendäre Polizeikommissar Frohnert, ein schneidiger, aber in seinen Amtshandlungen durchaus gerechter Herr. Als nun der Bau in Betrieb genommen war, da erschien August Kluthe, ein bekannter Lenneper Bürger, der sein Speditionsgeschäft ganz in der Nähe am unteren Johannisberg liegen hatte, im Rathaus und besuchte dort auch den Polizeikommissar Frohnert. Dieser ging bereitwilligst mit seinem Besucher durch das ganze Haus und zeigte ihm die Räumlichkeiten. Im Keller wurden dann auch die Gefangenenzellen besichtigt, dabei meinte August Kluthe: Wer wird wohl hier der erste Arrestant sein? - Das kann wohl niemand wissen, entgegnete der Kommissar. Darauf Kluthe: Doch, ich weiß es, morgen werde ich es Ihnen sagen! Mit diesen Worten schnellte er aus der Zelle, schloss die Tür und drehte den Schlüssel um. So musste der Polizeikommissar als erster Arrestant zwei Stunden lang in der Zelle verbringen. Polizeikommissar Frohnert hatte aber durchaus Verständnis für eine witzige Sache, und so  blieb der Herr Stadtverordnete Kluthe von einer Anzeige wegen Freiheitsberaubung verschont. Der Vorfall erregte in Lennep natürlich schallende Heiterkeit."

Wochenrückblick vom 17 bis 23. Oktober 2016

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Chormusik zum türkischen Nationalfeiertag

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Anlässlich des 94. Jahrestags der Gründung der türkischen Republik hatte der Türkische Senioren-Solidaritätsverein für heute Nachmittag zu einem Konzert mit klassischer türkischer Chormusik in den Neuen Lindenhof eingeladen. Begleitet wurde der gemischte Chor vom Instrumental-Ensembles der DITIB Köln unter der Leitung von Dr. Sabri Uysal. Trotz öffentlicher Ankündigung blieben die türkischen Mitbürger weitgehend unter sich. Ramazan Dalgali, der für die Stadt Remscheid bis zu seiner Pensionierung lange Jahre auf dem Honsberg als Sozialarbeiter gewirkt hatte, war es in seiner Begrüßung angesichts der bewegten Zeit, in der das Verhältnis von Staat und Religion und das Verständnis von Demokratie in der Türkei auch bei uns diskutiert wird, sehr wichtig, die Grundsätze und Leitlinien aufzuzeigen, die der Gründung der Republik durch Kemal Atatürk zugrunde liegen. Die Stadt Remscheid war durch Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, Stadtkämmerer Sven Wiertz sowie Erden Ankay-Nachtwein und Yurdakul Kaya vertreten, die Vorsitzende bzw. stellvertretende Vorsitzende des Integrationsrates.

Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer

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Montag, 24. Oktober 2016, 19 Uhr
Herr Röntgen zeigt seine Stadt.
Am 27. März 1845 wurde Wilhelm Conrad Röntgen in Lennep geboren. Die Entdeckung der Röntgen Strahlen und die Auszeichnung mit dem 1. Nobel Preis machten ihn weltberühmt. In Zylinder, Gehrock und Gamaschen wird Lenneps Ehrenbürger wieder lebendig. Begleiten Sie ihn auf seinen Wegen durch seine Heimatstadt und lauschen sie seinen Geschichten.  Leitung: Harald Blondrath. Preis: fünf €.Treffpunkt: Deutsches Röntgen Museum Anmeldung: Claudia Holtschneider, Tel. RS 7913052.

"Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer" vollständig lesen

Neues Buch: Ehringhausen früher und heute

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Für die Familie von Claus Kind beginnt ,,Ehringhausen" bei den letzten Häusern der Burger Straße, beim ehemaligen Haus von Alfred Hilger. Daher bildet es den Anfang seiner Erkundigungen über diesen Remscheider Stadtteil im Übergang von den bergischen Tälern zu den Höhen. Bei seinen zahlreichen Spaziergängen entlang der Straße mit Abstechern nach links und rechts erinnerte er sich an historische Aufnahmen aus dem Ehringhausen-Buch von HermannHasenclever und versuchte, aus ähnlichem Blickwinkel die heutige Situation an den entsprechenden Stellen einzufangen, um sie später den alten Fotos gegenüberzustellen.

So entstand schließlich im Frühjahr 2016 ein geschichtsträchtiges „Erinnerungsbuch für Ehringhauser“, dort lebende und fortgezogene, die sich wie er gerne an früher erinnern möchten (Umfang: 72 Seiten, Preis: 50 €), Inzwischen ist eine zweite Mini-Auflage des Buches geplant, das im Buchhandel nicht erhältlich ist; gedruckt wird es Gedruckt im November in privater Initiative. Wer Interesse hat, kann dem Autor eine Mail schicken an Clauskind@t-online.de">Clauskind@t-online.de.


Wochenrückblick vom 24. bis 30. Oktober 2016

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An einer Wiege der industriellen Vor- und Frühindustrie

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Rund 100 an Heimat- und Industriegeschichte interessierte, meist ältere Remscheid/innen folgten der Einladung des Bergischen Geschichtsvereins, Abteilung Remscheid, zu einer Wanderung durch das Hammertal, eine der Wiegen der industriellen Vor- und Frühindustrie im Bergischen Land. Dort hatte der Verein im Oktober 1976 den „Ersten Deutschen Industrie-Geschichts-Pfad“ initiiert. Und jetzt, 40 Jahre später, hatte er, unterstützt durch Sponsoren, die 18 alten Informationstafeln, längst in die Jahre gekommen oder gar völlig verschwunden, durch neue ersetzt. Vorsitzender Alfons Ackermann hatte damit den freiberuflichen Historiker Jörg Holtschneider („via temporis“) beauftragt. Das Design der neuen Informationstafeln – mit weißer Schrift auf blauem Hintergrund auf metallenen Stelzen (Stelen) denen der Regionalen 2006 und 2010 entsprechend – kam bei der Wandergruppe gut an.

Im Hammertal. Foto: Lothar KaiserMit dabei übrigens auch Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz. Die sachkundige Führung durch das idyllische Nebental des Eschbachtals mit seinen knorrigen alten Hainbuchen und den steinernen Überresten von Hämmern und Kotten hatte Stadtführer Klaus R. Schmidt: „Das war damals ein mörderischer Krach hier im Tal, und gesund war es auch nicht. Das wird manchmal ein wenig verklärt!“ Und an die Adresse der Stadt: Mit ihren Pfründen mache sie zu wenig Werbung.

Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer

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Freitag, 4. November, 19 Uhr
Erlebnisführung
Mit dem Nachtwächter durch Lennep. Leitung: Lothar Vieler. Preis: fünf €. Treffpunkt: Deutsches Röntgenmuseum. Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS 79 13 052

Donnerstag, 10. November, 19 Uhr
Erlebnisführung – Lennep für NachtSchwärmer.
Met wat zom eaten on zo drenken. Leitung: Lothar Vieler. Preis: 15 € incl. Verkostung. Treffpunkt: wird bei Anmeldung bekannt gegeben. Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS 79 13 052.

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Wochenrückblick vom 31. Oktober bis 5. November 2016

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Meätensengen op Remschedder Platt

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Meäten, Meäten,
Meäten es enn guoden Mann,
de us guot gätt gewen kann,
de Äppel on de Biären,
de Nüöte goannt uoch met.

De Frau, die gi'eht derr Trappen erop
on brängt enn Schuot voll met eraff;
Oh watt enn guode Frau es dat!
Meäten rut, Meäten rut, Meäten rut.

Bowen en demm Schoansi'en
do hangen de langen Wüöschte:
Frau, göff us de langen,
loot de kotten hangen!
Meäten rut, Meäten rut, Meäten rut.

Frau, lot us nit te lang mi'eh stoann,  
vir motten noch en Hüsken widder goann,  
hie vandännen bis üöwern Rhien,  
moan motten vir tehi'emen sinn!

Bowen en demm Hemmel,  
do sti'eht enn witten Schemmel
on droppen es geschri'ewen:  
.„Gitzhals, Gitzhals, Gitzhals!“

(sog. Sieper-Version nach "Remscheider Sprachfibel" von Siegfried und Jürgen Horstmann)

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