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Channel: Waterbölles - Geschichte
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Wochenrückblick vom 6. bis 1. November 2016

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Erstmals gemeinsame Gedenkfeier am Ehrenhain

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Seit 1952 gedenkt die Bundesrepublik Deutschland am zweiten Sonntag vor dem Ersten Advent der Toten der Kriege und der Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen. In diesem Jahr gab es am Ehrenhain Reinshagen gestern erstmals eine zentrale Gedenkstunde für ganz Remscheid. Gemeinsam hatten dazu die Stadt Remscheid, der Heimatbund Lüttringhausen e. V. und der Verkehrs- und Förderverein Lennep e. V. eingeladen. Und zahlreiche Remscheiderinnen und Remscheider schlossen sich dem traditionellen Gang zum Ehrenhain an, wo um 11 Uhr die Gedenkfeier begann. Musikalisch umrahmt wurde sie vom Blechbläserensemble der Bergischen Symphoniker und dem Remscheider Männerchor Germania e.V. Pfarrer Andreas Artschwager hielt die Gedenkansprache (siehe Video). 2017 wird die Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Lüttringhausen stattfinden, 2018 in Lennep.

Rückblick: Remscheid im November 2006

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Über diesen Behelfssteg gelangen die Fahrgäste der Deutschen Bahn in den nächsten zwei Jahren auf den 'Bahnsteig Remscheid'

Die Tage des alten Bahnhofsgebäudes galten Ende November 2006 als gezählt. Weil das Baudezernent Helmut Kennepohl zuvor angekündigt hatte. Doch dann ließ der Abbruch doch noch ein paar Wochen auf sich warten. Eine Behelfsbrücke des Technischen Hilfswerks symbolisierte damals anschaulich, dass kein einziger Bahnhof auf Remscheider Stadtgebiet behindertenfreundlich war.

„Ärgerlich, aber unvermeidbar“, hieß es im November 2006 im Hauptausschuss. Der musste damals weitere 70.000 Euro bewilligen für die Enthaltung des Bismarckturms am Stadtpark. Damit summierten sich die Instandsetzungskosten auf insgesamt knapp 450.000 Euro. Das ganze Ausmaß der Schäden am Mauerwerk war erst festgestellt worden, als die Arbeiten längst im Gange und bereits Landeszuschüsse dafür ausgegeben worden waren. Thomas Judt, der Chef des städtischen Gebäudemanagements, betonte damals, auch in der Fachliteratur gebe es keinerlei Hinweise auf Risse in Dolomit-Quadern, wie sie am Bismarckturm aufgetreten waren. Um ein ähnliches „Euro-Grab“ künftig zu vermeiden, beauftragten die  Politiker die Verwaltung, eine Liste aller denkmalgeschützten Gebäude vorzulegen, die sich im Besitz der Stadt Remscheid befinden.

Im September 2001 beschloss die Bezirksvertretung (BV) Süd den Bau eines Fußgängerüberweges (Zebrastreifens) im Kreuzungsbereich von Fichten- und Eschenstraße. Den gibt es bis heute nicht, und es wird ihn wohl auch künftig nicht geben. Vor zehn Jahren teilte die Verwaltung der BV mit, „dass (dort) kein schutzbedürftiger Personenkreis betroffen oder zu berücksichtigen ist".

Vor zehn Jahren schlossen Beate Wilding, damals Oberbürgermeisterin der Stadt Remscheid, und die Vorsitzenden der Fraktionen CDU, SPD, B90/Grüne und FDP einen "Zukunftspakt für Remscheid" zur Wiederherstellung der finanziellen Handlungsfähigkeit der Stadt. Stadtkämmerer Jürgen Müller erinnerte damals daran, dass Remscheid Haushaltskonsolidierung schon seit 13 Jahren betreibe, davon zwölf unter den Beschränkungen des so genannten Nothaushaltsrechts - und das „mit unterschiedlichen Instrumenten und mit unterschiedlichen Erfolgen“. Die Finanzlage der Stadt Remscheid sei seit Jahren „eine Katastrophe trotz intensiver Bemühungen, den Haushalt in den Griff zu bekommen“, betonte OB Wilding. Hans Peter Meinecke (SPD) nannte die Vereinbarung „ein gelungenes Kunststück, einen gewaltigen Durchbruch“. Das relativierte sich in der Folgezeit dann von ganz alleine.

Die letzten Tage der traditionsreichen Kipper-Brauerei hielt der Waterbölles im November 2006 in Bildern fest. Im Juni 2001 stand der Abbruch der alten Klinkergebäude noch nicht zur Diskussion, Im Gegenteil. Damals besichtigten die Oberbürgermeister der drei bergischen Großstädte gemeinsam mit NRW-Städtebauminister Michael Vesper (Grüne) Projekte, die im Rahmen der Regionale 2006 gefördert werden sollten. Und das machte die Delegation auch bei der Kipperbrauerei an der Kipperstraße Halt. Doch aus dem Projekt wurde nichts.

Eine Imbissbuden-Posse beschäftigte im November 2006 die Bezirksvertretung Alt-Remscheid. Auf einem Grundstück an der „Trasse des Werkzeugs“, vielen Remscheidern bekannt durch zwei alte Eisenbahnwaggons, wollte Winfried Rehbold, der dort früher einen Kartoffelschälbetrieb hatte, eine Imbissbude eröffnet: „Winnie’s Brutzelbude“. Doch der Antrag auf Ausnahme von der Veränderungssperre scheiterte. Mit sachfremden Argumenten, wie Philipp Wallutat (FDP) nachvollziehbar kritisierte. Auch die Verwaltung hatte letztlich ein Einsehen.

Das Wirtschaftsberatungs- und Prüfungsunternehmen Wibera AG  darf weiter an der Verwirklichung des "Schaufensters der Wirtschaft" arbeiten, hieß es vor zehn Jahren im Rat der Stadt. Er beauftragte das Unternehmen damals, ein Grobkonzept zur Verwirklichung des Projektes zu erstellen. Oberbürgermeisterin Beate Wilding: „Das Schaufenster der Wirtschaft ist ein Teil der Neugestaltung des Hauptbahnhofs Remscheid und ein wichtiges Projekt der Regionale 2006. Die befragten Unternehmen zeigen großes Interesse an dem Schaufenster. Insofern scheinen für die Funktionsbereiche Ausstellungsflächen, Businessclub einschließlich Gastronomie, Tagungen/Seminare grundsätzlich die Voraussetzungen zur Realisierung des Schaufensters der Wirtschaft gegeben zu sein. Wir hoffen weiterhin auf die aktive Unterstützung der Unternehmen im Bergischen Raum. Dann steht der Realisierung des Schaufensters nichts mehr im Weg.“

Der Kulturausschuss stimmte im November 2006 in einer gerade mal 15 Minuten dauernden Sitzung auf Vorschlag der Verwaltung einem Umzug des Stadtarchivs von der Honsberger Straße in den früheren Aldi-Laden an der Hastener Straße zu.

Töpferschule in Goldenbergshammer nur ein Jahr

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Goldenbergshammer I und II. Foto: HIZ HückeswagenDer Goldenbergshammer ist von der Ortschaft Dörpmühle aus in zehn Minuten zu Fuß zu erreichen. Er hat auch eine bewegte Vergangenheit. Schon weit vor 1714 stehen in der Lüdorfer Honschaft am Busenberg eine Walkmühle und eine Ölmühle.  Am 7. Dezember 1714 entrichtete Peter Brass als Eingesessener von Hückeswagen je einen halben Goldgulden für die Frucht- und Ölmühle. 1714 baute er sie zu Eisenhämmern um. 1738 werden sie abermals von Peter und Peter-Wilhelm Brass umgebaut zu Reckhämmern mit Steinkohlenbetrieb. Sie bekommen dafür am 12.7.1737 die Konzession. 1804 sind die Reckhämmer noch in Betrieb, allerdings seit dem Tode von Peter Wilhelm Brass 1761 in der Hand von Johann Goldenberg. Bis 1831 sind die Hämmer nebst Teich einem Peter Caspar Goldenberg zugeschrieben, um dann einem Friedrich Müller und Peter Fuhrmann verkauft zu werden.  1832 stehen in Goldenbergshammer zwei Wohngebäude, zwei Fabrik- bzw. Mühlenanlagen und vier landwirtschaftliche Gebäude.  1835 sind im Wasserkataster der Ober-Goldenbergshammer als Reckhammer mit zwei oberschlächtigen Wasserrädern und der Unter-Goldenbergshammer als Reckhammer mit ebenfalls zwei oberschlächtigen Wasserrädern aufgeführt. Am 11. Juni 1838 überträgt Peter Fuhrmann alle Besitztümer auf Friedrich Müller zu Busenberg. Dieser erhielt am 10.3.1840 die Erlaubnis, den Damm auf seiner Wiese aufzufüllen, um auch das Wasser des Langenbachs in seinen Teich zu leiten.

Goldenbergs Hammer 1918. Repro: HIZ Hückeswagen

Am 28. August 1876 übertragen Friedrich Müller jun., Richard und Hermann Müller den gesamten Besitz auf Hubert Sauer zu Goldenberg. Dieser erhält am 13.5.1877 die Erlaubnis, seine Farbholz- und Knochenmühle in eine Fruchtmahlmühle mit Knochenstampfwerk umzubauen. Am 20. Oktober 1880 übertragt Hubert Sauer das gesamte Anwesen auf Wilhelm Eickhoff und Ehefrau Wilhelmina geb. Jung zu Oeckinghausen, Amt Halver. Um 1905 sucht Wilhelm Eickhoff Müller und Bäcker, um den Betrieb weiterzuführen.

Von 1905 bis 1915 pachtete Baldrian Guzzo einen Teil der Mühle, die er in ein Restaurant umgebaut hatte. 1913 wird das Anwesen versteigert.  Neuer Eigentümer der Knochenmühle wird 1916 Adolf Eickhoff (Müller und Gastwirt). Er erhält 1925 die Konzession zum Betrieb einer Gaststätte.  Diese floriert mit ihren Außenanlagen sehr gut, doch 1943 brennt das Haus mit den Gasträumen bei einem Luftangriff mit Brandbomben  völlig aus. In der Ruine errichtet das Krankenhaus Bergisch-Born 1944 ein provisorisches Büro. Erst 1952 liest man von dem Nachfolger Siegfried Eickhoff, er habe alles wieder aufgebaut. Alice Eickhoff verwaltet nach dem Tode ihres Mannes Siegfried das Anwesen. 1969 ist als neue Eigentumerin Sigrid Thurn geb. Eickhoff eingetragen. Der Verkauf an Karl und Ortrud Walter aus Leverkusen  1972 ist mit der Auflage verbunden, keine Umbauten vorzunehmen. Im Juni 1976 zieht die Töpferschule von Hans Eberhard und Ulrike Platte ein; sie hält sich bis 1977. Im Februar 1977 richtet der  Gastwirt und Antiquitätenhandler Arnold Bemke ein uriges Restaurant ein, das sich aber nur bis 1981 hält. Seit 1984 ist der Goldenbergshammer wieder bewohnt. (Aus: Hämmer- und Kottenforschung in Remscheid. Herausgegeben von Günther Schmidt, Band 5 - Vom Blombach bis Eschbach)

Wochenrückblick vom 14. bis 20. November 2016

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Als der Kremenholl sich noch selbst versorgte

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von Cornelia Schmidt 

Eine sehr gute Infrastruktur hatte früher der Ortsteil Kremenholl. Eigentlich brauchte man gar nicht in die Stadt um einzukaufen. Fast alles gab es direkt vor der Haustür. Es gab mehrere Fleischereien wie Osthoff (später am Markt), Fleischerei de Groote (jetzt Kiosk am Kremenholler Kopf Nähe Sparkasse), Metzgerei Engels, später de Groote, später Kiosk Hüttemann, später Kiosk Klein aber Fein (bei Maxstr. 3). Im Café Kotthaus – umgangssprachlich "Cafe Mimm" wegen der vollbusigen Inhaberin – fand traditionell ein Kinderkarneval mit Verkleidung statt (jetzt Denkerschmette), Milch und Käse bot Kersting (direkt neben Eisenbahnbrücke) an (die Milch konnte in Kannen geholt werden) und das Milchgeschäft Leithäuser an der Maxstraße (Einmündung Moritzstraße gegenüber). Dort folgt später Radio/Elekto Milek. Der Obst- und Gemüsehandel Kern war an der Kochstraße (jetzt Neubau oberhalb des Schulhofes Grundschule). In der gleichen Straße  gab es die Schusterei Josef (Ecke Kremenholler Straße), die Bäckerei Dürholt (jetzt Moritzstr. 4), vorher Bäckerei Strasmann (Moritzstr. 4).

Was sonst noch aufzuzählen ist: die Lebensmittelgeschäfte Fischer (jetzt Moritzstr. 2 danach in Nr. 7), Consum an der Bernhardstraße (jetzt echtkremig), Otten am Kremenholler Kopf (jetzt Leerstand gegenüber Sparkasse) Schürmann an der Maxstraße (früher Baris Bistro). Nichtr zu vergessen die Kioske für Bier, Zigaretten, Zeitungen etc.: Lotto Arnz, später Pommesbude Grewe, Kiosk Borchers (Bogenstraße gegenüber Haltestelle), Kiosk Stockhaus an der Moritzstraße, Kiosk Ecke Moritzstraße/Bogenstraße. Und sogar Bekleidungsgeschäfte gab  es: Kurzwaren (im Haus Moritzstr. 4), Damenoberbekleidung Hessenbruch (Kippdorfstr. 17/Ecke Kippshütte), das Schuhgeschäft Stock (zwischen Kippdorfstr 17 und Denkerschmette).

Hinzu kamen zahlreiche Kneipen, um die durstigen Kehlen der Arbeiter des Alexanderwerks zu schmieren, z.B. Schleutermann an der Kochstraße, Schmitz, dann Grewe, gegenüber dem  Alexanderwerk an der Kremenholler Straße gegenüber Einmündung Bogenstraße, neben Lebensmittel Otten am Kremenholler Kopf gegenüber Sparkasse. Im Hause Maxstraße 2 wurde ein Blumengeschäft geführt. Nur eine Apotheke oder eine Arztpraxis gab es nie auf dem Kremenholl. Dafür musste man zum Honsberg, der ähnlich gut erschlossen war wie der Kremenholl.  Lang, lang ist's her.

Wochenrückblick vom 21. bis 27. November 2016

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Als es in der Schule Rosenhügel noch Rohrstöcke gab

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Für manche war es ein Wiedersehen nach langer Zeit:  Ehemalige Schülerinnen und Schüler trafen sich gestern in der früheren Hauptschule Rosenhügel, inzwischen die städtische Sekundarschule „Nelson-Mandela“ an der Ewaldstraße. Schulleiterin Jutta Paul-Fey führte die Gruppe durch die Schulgebäude, die sich in den vergangenen 50 bis 60 Jahren innen und außen doch stark verändert haben. Anschließend nahmen die Ehemaligen noch einmal den früheren Schulweg über den Rosenhügel, wobei sie sich sichtlich viel zu erzählen hatten (wie schon beim Gruppenfoto auf dem Schulhof). Den Abschluss bildete ein gemütlicher Kaffeeklatsch im Stadtteilbüro Rosenhügel bei Marion Noisten, die die Ehemaligen schon an der Schule begrüßt hatte. Mit dabei war auch Manfred Saure (2. v. li.) – allerdings diesmal nicht als Vorsitzender des Bürgervereins Rosenhügel e.V., sondern als ehemaliger Schüler der Schule Rosenhügel. Er konnte sich noch (leidvoll?) an gestrenge Pädagogen (?) erinnern, die hin und wieder auch mal vom Rohrstock Gebrauch gemacht und Kindern "die Ohren lang gezogen" und sie "Köln gesehen" hätten, wie es damals hieß.


Stammbaum - lebendige Geschichte und Mystik

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Der Stammbaum der Kleusers vom Goldenberg.

„Klausen ist 538 Jahre alt. Im Jahre 1487 wird zum ersten Mal der Ahnherr der Kleusers, ein Herr Claußen mit sechs Höfen genannt. (Er hatte) zwei männliche Nachkommen, Hens und Hermans Clauhusen, erwähnt 1547. Danach wird es einen Peter auf Klausen geben. Aus den Urformen des Namens wird spätestens um 1605 der Name Kläuser. Kurz danach kommt auch der erste Kleuser mit einem E anstelle des Ä zum Zuge, Peter Kleuser. Wer zuerst da war, die Kleusers oder der Ortsteil Klausen, ist nicht ganz klar, möglich ist, dass die Kleusers die Ersten auf Klausen waren und damit namensgebend für den Ortsteil Klausen, wahrscheinlich aber auch mit prägend für die endgültige Bezeichnung Lüttringhausen, ab 1502 hieß es nämlich Lüttriynhusen. Auffällig ist dabei die Namensendung „Husen“…  (…)

Die Goldenberger Kleusers spezialisierten sich etwa ab 1600 in Zünften der Hammerschmiede und Kottenbetreiber, später dann waren sie nur noch Hammerschmiede. Im 30-jährigen Krieg, speziell im letzten Teil, dem französisch-schwedischen Krieg ab 1635, kamen das Bergische Land und die Kleusers nicht so ganz glimpflich davon. Sie litten aber nicht übermäßig, blieben von Massakern, Plünderungen und Seuchen verschont und hatten nur geringe materielle Verluste. Allerdings verloren die Goldenberger Kleusers ihre privilegierte Stellung weitgehend, ihre Höfe gingen in Einzelbesitz über an Nachkommen, die etwas Eigenes, Alleiniges haben wollten, oder wurden aufgegeben bzw. zurückgegeben oder verkauft. Lediglich der Hammer im Diepmannsbachtal und der Singerberger Hammer, mit dem gemeinsamen Domizil oben auf dem Goldenberg blieben im Besitz meiner direkten Vorfahren.

Beide am gleichen Bach, Luftlinie ca. 1.000 Meter voneinander entfernt, ersterer wurde als Wasserhammer benutzt, letzterer mehr als Kotten, … waren beliebter Anlaufpunkt für die durchziehenden Truppen auf der hier verlaufenden Kohlenstraße, konnten sie doch alles aus einer Hand bieten, nämlich schmieden und schleifen der Waffen, ausbessern von Rüstungsteilen, beschlagen und füttern der Pferde usw.

Da hängen nun meine Ahnen an der Wand in meinem Wohnzimmer, in einem Stammbaum verewigt. In den fünfziger Jahren wurde er das letzte Mal ergänzt von Onkel Emil, der den Plan auch erstellen ließ und meinem Vater zu seinem Ausscheiden aus der Firma schenkte. Unten rechts das Wappen, bestehend aus einem breiten Harnisch, einer Kirche auf einem Hügel, dazu Blüten- und Blätterschmuck. (…) Als mein Vater 1977 in Pension ging, wurde er gefragt, was er sich aus dem Bürohaus des Firma Carl Kleuser als Andenken mitzunehmen wünsche. Die Frage gab er an mich weiter, und ich sagte spontan, den Stammbaum dort. (…) Ein solches Gemälde - obwohl ja gar kein Gemälde, sondern mehr eine Zeichnung - hat etwas Mystisches, etwas Bleibendes  an sich, regt die  Fantasie an, ist Neugierde pur, ist Glaube, ist Bodenständigkeit, ist lebendige Geschichte und wertlos für die Allgemeinheit, nur nicht für mich.

Wie haben meine Vorfahren getickt? Habe ich auf Umwegen auch ein paar Gene, natürlich von den Herausragenden, abbekommen? (…) Die menschliche Existenz braucht neben Sex, einem Dach über den Kopf, auch Geschichten. Die müssen ja nicht immer in Worte gefasst werden. Reden kann ich auch in meinem Inneren zu denen, die vermeintlich nur an der Wand hängen.

"Stammbaum - lebendige Geschichte und Mystik" vollständig lesen

Wochenrückblick vom 28. November bis 4. Dezember 2016

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Geschäftsbuch international tätiger Handelsfirma von 1632

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„Eines der ältesten Remscheider Geschäftsbücher aus Lateinamerika ist zurück in Remscheid“, freut sich der stellvertretende  Vorsitzende des Förderkreis Deutsches Werkzeugmuseum, Dr. Urs Justus Diederichs. Am Freitag, 9. Dezember, um 11.30 Uhr stellt er es im Atelier für Papierrestaurierung in Lennep, Berliner Straße 10, den lokalen Medien vor. Es soll später  seinen endgültigen Platz im Deutschen Werkzeugmuseum/Historischen Zentrum finden.

Seit Jahrhunderten wurden und werden in Remscheid Werkzeuge und Stahlwaren bzw. Maschinen(teile) hergestellt und in die ganze Welt exportiert. Beteiligt waren daran bedeutende und international tätige Handelshäuser wie z.B. die Exportfirma „Joh. Bernhd. Hasenclever & Söhne“, Remscheid -Ehringhausen. Das Gründungsdatum der Firma ist unbekannt. Aus dem Jahr 1632 ist ein Geschäftsbuch vorhanden – eine große Seltenheit -, das sich bisher bei einem Nachfahren der Gründerfamilie Hasenclever, Rolf Hasenclever, in Buenos Aires befand. Auf Vermittlung von Karl Adolf Tillmans, ebenfalls Hasenclever- Nachfahre, ehemaliger Exportkaufmann und letzter Inhaber der Firma, konnte das für die Remscheider Handelsbeziehungen wichtige Dokument nun nach Remscheid geholt werden. Tillmans hat das historisch wertvolle Geschäftsbuch dem „Förderkreis Deutsches Werkzeugmuseum e.V.“ geschenkt. Da das Buch im Laufe der Jahrhunderte sehr gelitten hatte und sein Erhaltungszustand schlecht war, beauftragte der Vorstands des Förderkreises  mit seinem Vorsitzenden Michael Kleinbongartz, die Diplom-Restauratorin Marita Kuhn mit der Restaurierung des Buches, um es der Nachwelt erhalten zu können. Die ist inzwischen abgeschlossen.

Dezember 2006: Der Waterbölles blättert zurück

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Blick vom Glockenturm auf Marktplatz und AlleestraßeEin Klick auf das Bild, und Sie sehen es größer! Im Dezember 2006 begann der Abbruch des Hauptbahnhofs. Es staubte und krachte ganz ordentlich, als unter dem Druck einer  Baggerschaufel Betonpfeifer und Glasscheiben der Fensterfront des alten Empfangsgebäude. in Stücke gingen.

Premiere hatte vor zehn Jahren das neues Glockenspiel (Foto) der evangelischen Stadtkirche am Markt ("Citykirche"). Zum Auftakt des traditionellen „I26. Ideellen Weihnachtsmarktes“ saß Kantorin Ruth Forsbach am elektronischen Keyboard und ließ mittels kleiner Magnethämmer die 19 neuen Glocken (die schwerste wiegt 90 Kilogramm) zum Klingen zu bringen. Die digitale Steuerungstechnik mit Lichtleiterkabeln ermöglicht es, die Glocken im Millisekundenbereich hart und weich anzuschlagen - eine Weltneuheit. Dank zahlreicher Spender und Sponsoren brauchte die Stadtkirchengemeinde von den Kosten in Höhe von 60.000 Euro nur 6.000 Euro zu übernehmen.

Auf dem Grundstück Burger Straße 132 - im Remscheider Süden besser bekannt als „Ahornpark“ - standen einstmals 75 Bäume. Davon blieben gerade mal neun übrig. Das ging im Dezember 2006 aus einer Mitteilungsvorlage der Verwaltung hervor, für den Waterbölles damals „als ein mahnendes Beispiel dafür, dass Bäume in der Remscheider Bauverwaltung offenbar kaum eine Lobby haben“. Hintergrund: Durch einen Bauträgerwechsel waren Auflagen der Stadt „verfallen“, die dem Baumschutz hätten dienen sollen.

'Kampftrinken" von 12-Jährigen war im Dezember 2006 in Remscheid, und nicht nur dort, ein Problem. Damals traten Sozialdezernent Burkhard Mast-Weisz, Kriminalkommissarin Nathalie Westerveld („Arbeitsgruppe Jugendkriminalität“ der Kripo Remscheid), Jürgen Beckmann (Leiter des städtischen Ordnungsamtes), Bernd Liebetrau (Fachdienst „Prävention“ der Diakonie Remscheid), Hans-Gerd Zimmer (städtischer Streetworker), Wolfgang Köppe (im städtischen Fachbereich Jugend zuständig für Kinder- und Jugendschutz), und als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit (AGOT) Wolfgang Zöller (Jugendzentrum "Kraftstation"), Richard Ulrich (Verein „Die Schlawiner") und Zbigniew Pluszynski (Jugendzentrum "Die Welle") vor die Presse, um dem in die Mode gekommenen so genannten „Binge-Drinking“ unter Kindern und Jugendlichen den Kampf anzusagen. Richard Ulrich: „Wenn Eltern hören, dass ihr Kind kifft, fallen sie fast in Ohnmacht und rufen gleich nach der Suchtberatung. Bei Alkohol drohen manche gerade mal mit dem Zeigefinger!“

Von 56 Ratsmitgliedern entschieden sich im Dezember 2005 47 dafür, der Evangelischen Altenhilfe ein städtisches Grundstück auf dem Hohenhagen zu verkaufen für den Bau eines Altenheims. Vorausgegangen war ein längerer politischer Streit um den richtigen Bauträger und Investor.

470.000 Euro stellte der Stadtrat vor zehn Jahren für die Sanierung der Außen- und Innenfassade des Remscheider Rathausturmes bereit. Aufgefallen war, dass aus den Fugen der Mörtel rieselt.

Nachdem sich am 20. November 2006 Kultur- und Finanzausschuss für einen Umzug des Stadtarchiv von der Honsberger zum Hasten ausgesprochen hatten, war die endgültige Entscheidung absehbar, die der Rat der Stadt im Dezember 2006 fasste – wiederum mit den Stimmen von CDU, FDP und W.I.R.  Und wiederum unterlag die SPD mit ihrem Gegenantrag,  das Archiv am alten Standort weiterzuführen.

310 Jahre alt wurde 2006 die Klosterkirche in Lennep. Ihre wechselvolle Geschichte beschrieb damals Johannes Kessler (Nachdruck im Waterbölles mit freundlicher Genehmigung des Kulturzentrum Klosterkirche e.V.). Darauf kann jetzt, zehn Jahre später, verwiesen werden. „ Der Bau wurde 1677 von den Minoriten begonnen und 1696 fertiggestellt. Bezogen wurde er bereits 1681.“

Im Dezember 2006 beschloss die Verbandsversammlung des Wupperverbandes, dass der Wupperverband Eigentümer der Talsperre wird und für die Eschbach- und die Neye-Talsperre die Betriebsführung übernimmt. So könnten die Stauräume der drei Talsperren (insgesamt rund 7,4 Mio. Kubikmeter) in das Wassermengenregime des Wupperverbandes eingebunden werden und zum Hochwasserschutz und zur Niedrigwasseraufhöhung beitragen.

Hat die Regionale 2006 die Region zukunftsfähig gemacht? Das fragte der Waterbölles im Dezember 2006. Denn das Jahr 2006 markierte den Endpunkt des gleichnamigen „Entwicklungsprogramms“. So manch es ehrgeizige Projekt war dabei auf der Strecke geblieben. Bleibende Marken der Regionale 2006 in Remscheid sind lediglich die „Trasse des Werkzeugs“, der Müngstener Brückenpark und das Projekt „Hautbahnhof“.

Auf 30 Jahre erfolgreiche Arbeit konnte im Dezember 2006 die Frühförderstelle der Lebenshilfe Remscheid zurückblicken. Mitte der 1970er Jahre war die heilpädagogische Beratungsstelle gegründet  – zunächst nur zur mobilen Betreuung von Familien mit behinderten oder auffälligen Kindern, später dann mit einer festen Anlaufstelle im Hause Friedrichstraße 51-53. Die Frühförderung gilt jenen Kindern von der Geburt bis zum Kindergartenalter, die in dieser Zeit wegen bestimmter Risikofaktoren (z.B. Frühgeburt) Unterstützung brauchen.

„Das Lüttringhauser Rathaus ist marode“, beklagte sich der Heimatbund Lüttringhausen im Dezember 2006 öffentlich. Die Lüttringhauser wundern sich, dass für die Sanierung des Rathauses im Zentrum viel Geld zur Verfügung stehe. Das ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Lüttringhauser Rathaus werde 2008 genau 100 Jahre alt. Es sei teilweise in einem erbärmlichen Zustand. Besonders katastrophal sei der Zustand der Fenster.

In der Adventszeit häuften sich die Vereinsfeste

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von Dr. Wilhelm R. Schmidt

Schon öfters haben wir uns mit den früheren Sitten und Gebräuchen im Bergischen Land beschäftigt und historische Texte und Abbildungen zum Thema vorgestellt und kommentiert. Beim Stöbern in meinem Lennep-Archiv stieß ich jetzt auch auf einen Beitrag des unvergessenen Egon Viebahn, langjähriger Vorsitzender der  Lenneper Altstadtfreunde, dessen Lenneper Stadtführungen immer ein vielfältig sachliches, aber darüber hinaus auch ein akustisches Erlebnis waren. Der Diplom-Ingenieur hatte es gar nicht so gern, wenn man ihn als eine Art Archivar oder Historiker Lenneps bezeichnete. Seine Beiträge waren denn auch eher „ingenieurmäßig“ kurz und prägnant. Aber lesen Sie selbst:

„Was boten vor rund 100 Jahren Vereine und Organisationen an öffentlichen Weihnachtsveranstaltungen in der damaligen Kreisstadt Lennep? Nehmen wir mal das Jahr 1894: Den Beginn der Weihnachtsfeiern machte damals  die Kleinkinderschule am Freitag, 21. Dezember, von 9.30 bis 11.30 Uhr, wohl in den Räumen des jetzigen Kinderhauses Westerholt an der Hardtstraße. Getragen wurde die Feier vom evangelischen Frauenverein. Am gleichen Tag hatte der Gesangsverein Eintracht im Berliner Hof sein 31. Stiftungsfest. Auf dem Programm stand ein Konzert zugunsten der Armen. Man darf annehmen, dass wenige Tage vor dem Fest am Ende der Darbietungen die Kapelle weihnachtliche Weisen aufspielte. Während der erste Feiertag der Familie den Freunden und Nachbarn vorbehalten war, hieß es am zweiten: auf in die Öffentlichkeit.

Nicht nur in Lennep, überall im Land gab es Konzerte, Festbälle und Tanzvergnügungen. So hatte die Freiwillige Feuerwehrkapelle Lennep zu einem „Konzert, verbunden mit theatralischen Aufführungen und nachfolgendem Tanzkränzchen“, in den Saal der Frau Ruwiedel (Kölner Straße) eingeladen. Der Lenneper Turnverein Frischauf traf sich am zweiten Weihnachtstag, der auf den Mittwoch fiel, im Lokal von Richard Neveling an der Schwelmer Straße. Angekündigt wurden „theatralische und humoristische Aufführungen mit nachfolgendem Festball“. Die Turnerfamilie sah die Stücke „Unverhofft kommt oft“ und „Im fremden Revier". Das Vergnügungslokal Tocksiepen „empfahl sich für die Festtage bestens. Der neue Saal“, so hieß es, „ist aufs Schönste fertiggestellt.“

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Wochenrückblick vom 5. bis 11. Dezember 2016

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1,3 Kilometer zwischen Dorfmüllerskotten und -hammer

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Dorfmüllerskotten, alte Remscheider Pumpstation. Foto: HIZ Remscheid

Von der Mebusmühle geht ein bequemer Fußweg Richtung Strandbad. Es sind genau 700 Meter. Dort, wo heute das stillgelegte Wasserwerk der Stadt Remscheid steht, stand in früheren Zeiten der Dorfmüllerskotten. Dieser Schleifkotten wurde 1784 errichtet durch Peter Dorpmüller von Kenkhausen. Somit hieß er auch eine Zeit lang Kenkhaußer Kotten. 1828 ist er auch im Wermelskirchener Mühlenkataster verzeichnet, wobei der Eschbach als Burgbach bezeichnet wird. Interessant in diesem Zusammenhang ist, das der Eschbach erst ab Mitte 1800 Eschbach genannt wird, denn davor war er in "oberer Burgbach“ und „unterer Burgbach" getrennt und davor, etwa vor 1780 zurück, wurde er "Eiffischer Bach" genannt.  1840 ist ein neuer Besitzer des Kottens aufgeführt:  Abraham Berger arbeitet darin mit seinen Söhnen und Gehilfen für Remscheider Fabrikanten im Lohn. 1853 ist Albert Berger (ein Sohn des Abraham) der Besitzer.1867 wechselt der Besitzer erneut. Die Schleiferei Falkenrath & Funkenhaus. 1880 kauft die Stadt Remscheid den Kotten auf, reißt ihn ab und baut an seiner Stelle das Wasserwerk auf. Reste des alten Stauteiches waren allerdings noch 1964 zu sehen, bevor das Wasserwerk einen Neubau bekam. Danach sind keinerlei Spuren mehr vorhanden. Leider sind in den Archiven der Stadt und der Stadtwerke keine Fotos dieser alten Anlage zu finden, und so begnügen wir uns mit einem alten Bild der Pumpstation.

Dorfmüllershammer. Foto: Frau OsthoffVon der Pumpstation bis zum Dorfmüllershammer sind es 1,3 Kilometer über die Eschbachtalstraße. Schon von oben ist der gut erhaltene Teich und das Mauerwerk in Bruchstein des alten Gebäudes zu sehen, in dem die Firma Klein heute ihre Produkte fertigt. In früherer Zeit wurde er Kenkhaußer Hammer genannt, weil er ursprünglich mit diesem Gut verbunden war. Erwin Stursberg berichtet in seinen Unterlagen von zwei Kotten. Er schreibt, das die Kotten nicht an einem Teich standen, sondern einer unterhalb des 1. Kottens Teich. Doch das Gefälle bis zum nächsten Teich am Wellershauskotten reichte nicht für ein weiteres Werk aus. Vielleicht meint Stursberg auch nur, das der zweite Kotten etwas abseits vom Teich am Untergraben stand; so sieht man es auf einem Bild um 1890. Also gehen wir von zwei Kotten an einem Teich aus.  der erste Nachweis ist von 1768. Darauf datiert die Genehmigung für Peter Dorpmüller zu Kenkhausen zum Bau eines Kottens. 1778 ist der zweite Kotten dann "auf dem verlorenen Wasser des Dorfmullerkottens" errichtet. 1773 wird Kotten 1 als “Im Betrieb" geführt. 1800 berichtet das Wermelskirchener Kataster von von dem zweiten Kotten. 1812 wird ein Wohnhaus zu Dorfmüllershammer erwähnt. Der Name wurde dann nach und nach auf einige in der Nachbarschaft liegende Hauser ausgedehnt. 1829 gehören die beiden Kotten einem Peter Caspar Ehlis zu Bliedinghausen. 1840 ist nachzulesen, das der Besitzer Peter Kaspar Ehlis mit mehreren Gehilfen auf eigene Rechnung nung arbeitet. 1853 ist der Stahlhammer zu Dorfmüllershammer von Johann Wilhelm Arntz angegeben. 1867 wird Ferdinand Arntz  als Besitzer aufgeführt. Ferdinand Stursberg arbeitete von etwa 1920/25 in diesem Hammer bis 1932 und fertigte Feilen, dann ist der neue Besitzer Franz Kind eingezogen. Zwischendurch war die Firma auch mal unter dem Namen "Kind & Röhrig" existent und fertigte Schnellstahlmeisel zum Hauen der Feilen, Stechbeitel und vieles andere mehr. Die Firma Arntz baute an der Lenneper Straße in Remscheid ihre große Sägenfabrik auf und besteht heute noch mit großem Erfolg. Heute (2005) ist Franz Kinds Sohn Klaus alleiniger Inhaber des Dorfmüllershammer und hat die Produktpalette weitestgehend behalten. Die zwei Hammerwerke mit Schleifkotten wurden abgerissen, nachdem eine Bombe alles zerstört hatte.  (nach: Hämmer- und Kottenforschung in Remscheid. Herausgegeben von Günther Schmidt, Band 5 - Vom Blombach bis Eschbach)


Kunstobjekt litt auf der Wanderschaft heftig

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Pflanzende Siedlerin. Foto: Hans Georg Müller.Im Jahr 1971 stiftete die Stadt Remscheid die  "Pflanzende Siedlerin" (Hans Funke: "Zeugen Remscheider Geschichte") für die schönste Siedlung. Der bekannte Remscheider Künstler Heinrich Neumann (Spitzname "Heini") hatte sie geschaffen. !971 ging die Skulptur an die Siedlergemeinschaft  Am Ueling. 1972 waren die Bewohner der Siedlung "Am Rath" die Preisträger und bekamen den Wanderpreis . 1973 ging's wieder in die alte Heimat zum Ueling, und dann wanderte das Kunstobjekt von Ort zu Ort . Ob ihr die Wanderschaft zusetzte oder "Heini" einen falschen Kleber benutzt hatte  - wer weiß es? Zurzeit leidet die "Pflanzende Siedlerin" jedenfalls still vor sich hin. 

Wochenrückblick vom 12. bis 18. Dezember 2016

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Als Mondscheinkarten noch sehr beliebt waren

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von Dr. Wilhelm R. Schmidt

Liebe Freunde des Bergischen Landes, liebe Lenneper, mit dieser historischen Postkarte aus den 1910er Jahren möchte ich Ihnen heute ein frohes und ruhiges Weihnachtsfest wünschen!
Die Ansichtskarte stammt vom Verlag Otto Radtke, der seinerzeit in der Kaiserstraße 8, d. h. in der heutigen Bahnhofstraße angesiedelt war. Der Fotograf Otto Radtke war lange Zeit in Lennep und in Hückeswagen tätig. In meinem Lennep-Archiv verwahre ich so manche seiner Werke, meist auf Pappe aufgezogene Fotos von damaligen Zeitgenossen, die sich allein oder auch mit dem Ehepartner bzw. der Familie, oft auch vor einem künstlichen Atelierhintergrund, bei ihm hatten fotografieren lassen. Noch heute finden sich im Internet so manche Portraits dieses früheren Fotokünstlers.
Die Ansichtskarte zeigt Alt-Lennep in einer so genannten Totalen oder Totalaufnahme, gesehen vom Westring nahe der Diepmannsbacher Straße aus. Ein winterliches Stadtmotiv, das von Otto Radtke als damals sehr beliebte Mondscheinkarte gestaltet wurde: Das Foto entstand bei gutem Tageslicht, wurde dann aber bewusst dunkler gearbeitet und zusätzlich mit einem Mond versehen. Karten dieser Art, es gab damals auch eine Variante in rosafarbener Morgenröte, stammen meist aus der Zeit zwischen 1898 bis 1906. Sie sollten der Örtlichkeit Romantik verleihen.

Wochenrückblick vom 19. bis 25. Dezember 2016

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Kleine Senfmühle hieß auch "dat Mostert-Mollschen"

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Hangberger Mühle, Dörpe. Foto: Dörner, Hückeswagen

300 Meter oberhalb der Hagermühle lag an der Dörpe die Hangberger Mühle: Mitte des 19. Jahrhunderts entstand diese kleine Fruchtmühle am Einfluss des Waldbäches in die Dorpe. Sie wird 1872 erstmalig erwähnt. Sie war eine sehr kleine Mühle mit einem oberschlächtigen Wasserrad, spezialisiert auf das Mahlen von Senfkörnern. So wurde sie auch im Laufe der Zeit als "dat Mostert-Mollschen" verhöhnt. Am 10. Juli 1876 übertragt Theodor Karrenstein zu Vossiepen auf Jacob Albert Schulte zu Hangbergermühle die fünf  Parzellen mit zwei Hektar 65 Ar, 58 m2,  mit Wohnhaus, Fruchtmahlmühle am Wohnhaus und Stall am Wohnhaus per notariellem Kaufvertrag. Am 11. Dezember 1882 ist eine weitere Ubertragung von Jacob Albert Schulte zu Hückeswagen auf Theodor Karrenstein und Ehefrau Amalie geb. Osenberg zu Vossiepen mit der Besitzung von zwei Gebäuden amtlich vermerkt (Licitation des Amtsgerichtes Lennep). Lange hält sich die Mühle nicht bei ihren Besitzern, denn am 22. Mai 1892 wird eine Übertragung von Theodor Karrenstein und seiner Ehefrau auf Friedrich May und seine Ehefrau Therese geb. Winterberg zu Dörpmühle vorgenommen. 1901 ist ein erneuter Wechsel verzeichnet, denn Albert Benscheid und Frau Hulda geb. Sieper kauften das Anwesen. Von Produktionen ist nichts bekannt. 1910 wird die Mühle noch einmal erwähnt, bevor sie offenbar zwischen 1914 und 1918 stillgelegt wurde. 1925 liest man als Eigentümer immer noch Benscheid. Erst 1958 ist die letzte Erwähnung, wobei das Grundstuck einem Heinz Weymann und Ehefrau Ursula geb. Ilschek gehört. Der Teich war oberhalb der Straße und ist zugeschüttet.  (Aus: Hämmer- und Kottenforschung in Remscheid. Herausgegeben von Günther Schmidt, Band 5 - Vom Blombach bis Eschbach)

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