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Channel: Waterbölles - Geschichte
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49 Stadtführungen mit ganz verschiedenen Reizen

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„Der Stadtführer, kein Beruf, sondern eine Berufung!“ überschrieb der Waterbölles am 5. März 2011 seinen Bericht über die Pressekonferenz in der Denkerschmette, auf der die Interessengemeinschaft Remscheider Stadtführer ihre damaligen aktuellen Angebote beworben hatte. Die Überschrift gilt auch heute noch. Denn auf die Spuren der Feilenhauer, auf die Werkzeugtrasse und natürlich in die Lenneper Altstadt mit ihren historischen Fachwerkhäusern gegeben sich die ehrenamtlichen Stadtführer und Stadtführerinnen nach wie vor. Wie sollte es auch anders sein!? Das Programm für 2018 ist inzwischen gedruckt und liegt in den öffentlichen Gebäuden und den Museen der Stadt aus, anzusehen im Internet auf der Seite http://www.stadtfuehrung-remscheid.de/ unter „Events“. Am Mittwoch, dem „Weltgästeführertag“ des Bundesverbandes der Gästeführer Deutschland e.V., in dem die Remscheider Stadtführer Mitglied sind, stellten Klaus R. Schmidt, Lothar Vieler und Lars Johann im Restaurant „Miro“ an der Scharffstraße das diesjährige Programm vor:  Noch insgesamt 49 Führungen werden zwischen dem 2. März und 17. Dezember angeboten, und alle sind auch als Sonder-/Gruppenführungen bei den jeweiligen Stadtführern buchbar.

Ein Angebot, von dem zunehmend nicht nur Remscheider Vereine und Gruppen Gebrauch machen, sondern auch auswärtige Busunternehmen, die Tagesfahrten ins Bergische Land anbieten mit einem Abstecher ins alte Lennep. Bis zu fünfzig auswärtige Gruppen kommen so pro Jahr zusammen. Auf die Lenneper Altstadt  haben sich Harald Blondrath und Lothar Vieler spezialisiert, der eine verkörpert im Gehrock, mit Zylinder und Gamaschen Lenneps Ehrenbürger Wilhelm Conrad Röntgen, und der andere als „Nachtwächter“ mit Laterne, Horn und Hellebarde. Als Nachtschwärmer präsentiert er auf seinen Führungen durch die romantischen Gassen der historischen Altstadt von Lennep nicht nur schöne Geschichten, sondern auch „wat zom eaten on zom drenken“. Auch Linda Kessler und Christine Otto laden zu Streifzügen durch Lennep ein.

Klaus R. Schmidt ist der Mann für Remscheids Wirtschafts- und Industriegeschichte. Er hat bei seinen Führungen in den vergangenen zwölf Jahren mehr als 4.000 Teilnehmer gezählt. Auch in diesem Jahr bietet er wieder Rundgänge und kurze Wanderungen zu den Hinterlassenschaften von Remscheids wechselvoller Industriegeschichte auf der Trasse des Werkzeugs (mit einem Besuch der Destille Frantzen), im Hammertal oder Eschbachtal oder zur Feilenfabrik Ehlis oder Schmiede Winterhoff an. Für „Müngsten – von einem verschwundenen Dorf zur Müngstener Brücke“ ist Stadtführer Klaus Fickert zuständig. Die Hofschaft Müngsten war bis ins 19. Jahrhundert Sitz der Remscheider Sensenfabrikation und Wohnsitz der Unternehmerfamilie Halbach.
Heute prägen die Müngstener Brücke, Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke, der noch immer betriebene Schaltkotten und der Brückenpark den Ort.

„Schlemmertouren“ durch Remscheid zählen auch 2018 wieder zum Angebot von Lars Johann. Mit spannenden Rück- und Einblicken in die Stadtgeschichte ebenso wie mit kleinen Schlemmereien, etwa in der „ErlebBar“ und im „Miro“ (im Preis enthalten sind ein Bergisches Bier, eine Kottenbutter, ein bergischer Snack sowie ein Probier-Pfannkuchen.) „Von der Sägenschmette zum Hightech-Unternehmen“ heißt es bei Lars Johann, wenn er durch die Firma Wurm in Gründerhammer führt. Oder begeben Sie sich mit Ursula Freihoffund Claudia Holtschneider auf eine Tour durch die Remscheider Innenstadt rund um das Rathaus auf der Suche nach Verborgenem. Im 2. Jahr im Angebot: Whiskywanderung von der Talsperre durch das Eschbachtal zur Feilenfabrik Ehlis mit Whiskytasting mit Lars Johann, Klaus Schmidt und Mike Müller.

„Jede Führung hat ihren ganz besonderen Reiz“, verspricht der farbige Fleyer aus der Druckerei Busemeyer, der die einzelnen Führungen chronologisch darstellt. „Wir möchten Ihnen die vielfältigen Seiten unserer Stadt zeigen und Sie auf Bekanntes und Verborgenes aufmerksam machen. Wir erzählen Ihnen von den bergischen Menschen, ihrem Leben und ihrer Arbeit.“ Unterhaltsam und zugleich informativ sollen auch die diesjährigen Stadtführungen wieder werden. „Wir wollen möglichst viele Remscheider Bürgerinnen und Bürger für die Geschichte ihrer Heimatstadt / ihre Wohnortes interessieren“, sagt Lothar Vieler. Er weiß, dass das Interesse mit dem Alter zunimmt, meist beginnend mit etwa 40.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.stadtfuehrung-remscheid.de, per E-Mail  info@stadtfuehrung-remscheid.de oder unter Tel. RS 7913052. Die Remscheider Stadtführer gehen mit ihren Gästen seit 2006 auf Entdeckungstour.


Erste Baumaßnahmen in diesem Sommer

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Für eine umfassende Neuausrichtung und Sanierung von Schloss Burg wurden seit 2012 wurden verschiedene Grundlagen erarbeitet, darunter ein Sanierungskonzept, konzeptionelle Leitideen für das Museum sowie ein Nutzungskonzept. Ergänzend haben sich die Eigentümer und der Schlossbauverein dazu verpflichtet, die Anlage inhaltlich, baulich und organisatorisch gemeinsam neu aufzustellen. Die Räte der Städte Wuppertal, Remscheid und Solingen sowie die Mitgliederversammlung des Schlossbauverein Burg a/d Wupper e.V. fassten Ende 2014/Anfang 2015 einen entsprechenden Grundsatzbeschluss. Seitdem habe es „erhebliche organisatorische, konzeptionelle und bautechnische Fortschritte gegeben“, hat die Stadtverwaltung Remscheid den politischen Gremien aktuell mitgeteilt und einen umfassenden Sachstandsbericht beigelegt.

Eigentümer der Anlage Schloss Burg a/d Wupper sind mit unterschiedlichen Anteilen die Bergischen Großstädte Wuppertal, Remscheid und Solingen. 1188 erbaut, wurde die Anlage in ihrer wechselvollen Geschichte mehrfach erweitert, umgebaut und schlussendlich weitgehend zerstört. Ab dem späten 19 Jahrhundert bis in die späten 1930er Jahre wurde die Anlage durch den Schlossbauverein Burg a/d Wupper e.V. abschnittsweise wieder erbaut und seitdem betrieben.

In einem ersten Projekt, dem sogenannten Ziel2.NRW-Projekt „Erlebnisraum Schloss Burg“, wurde ein Besucherzentrum sowie die dazugehörige moderne Infrastruktur geschaffen. Dieses Projekt wurde von 2013 bis 2015 umgesetzt. Direkt im Anschluss an das Ziel2.NRW-Projekt konnte durch die Aufnahme der Region in die Förderkulisse der GRW-Förderung eine Förderung für die Sanierung und Neuausrichtung von Bergfried und Grabentorhaus begonnen werden, die voraussichtlich im Mai 2018 abgeschlossen werden wird.

Die Einstufung der Anlage Schloss Burg a/d Wupper als national bedeutsames Denkmal konnte erreicht werden durch die Entscheidung  der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, die aus Mitteln des Bundes in Höhe von 15 Mio. € zu fördern, und ergänzend durch Mitteln der Städtebauförderung durch das Land Nordrhein-Westfalen in Höhe von rund 5,44 Mio. €. Die entsprechenden Eigenanteile der Eigentümerstädte wurden in den jeweiligen Haushaltsplanungen berücksichtigt. Für die Projekte der Städtebauförderung wurden bereits Förderanträge gestellt und auch bewilligt. Die Sanierung der äußeren Umfassungsmauer und des Schulhaus wird derzeit vorbereitet, mit ersten Baumaßnahmen kann im Sommer 2018 gerechnet werden.

Für die Bundesförderung werden im Laufe des Jahres die planerischen Grundlagen für einen Förderantrag vorbereitet, der Anfang 2019 eingereicht werden soll. Hierzu werden derzeit europaweit geeignete Architektur- und Ingenieurbüros gesucht, die gemeinsam und abgestimmt die Gebäudeplanung, die Planung der technischen Ausrüstung, die Planung des Freiraums sowie des Museums entwickeln und die dazugehörigen Kosten definieren werden. Nach Abschluss dieser Entwurfsplanungen können weitere Maßnahmen, Bauabschnitte und Bauphasen definiert werden. Ein wesentliches Ziel ist neben der Umsetzung der erforderlichen baulichen und technischen Maßnahmen die Sicherstellung eines dauerhaften Betriebs der Anlage auch während der Umsetzung.

Wochenrückblick vom 19. bis 25. Februar 2018

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Gedenkstätte weiter in der öffentlichen Diskussion

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Seit 2012 erforscht die Geschichts-AG  der Oberstufe das Schul-Leben der EMA seit dem 1 .Weltkrieg; die Aktivitäten der Lehrerschaft und ihr Verhältnis zum Nationalsozialismus und den Neuanfang / Wiederbeginn nach 1945. im Juni 2016 berichteten Schüler/innen der Klasse 9d in der Geschichts-AG, so der stellvertretende Schulleiter Olaf Wiegend am 19. Oktober 2017 im Waterbölles, über ihre Geschichts-Exkursion zu Remscheider Stolpersteinen. Diese endete zunächst am ehem. Pferdestall der ehemaligen Polizei-Kaserne an der Uhlandstraße. Der diente in der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 als Gefangenenlager für verhaftete Remscheider, meist Juden sowie Sinti und Roma. Sie mussten dort eingepfercht und entwürdigt bis zum Tag ihrer Deportation ausharren. Inzwischen ist es erklärtes Ziel der Schüler/innen des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums, aus dem „Pferdestall“ mit Unterstützung des Lehrerkollegiums sowie von Lokalhistorikern und Kommunalpolitikern eine dauerhafte Gedenk- und Bildungsstätte zu machen, um an die Verfolger und Verfolgten zwischen 1933 und 1945 in Remscheid zu erinnern und jedermann eine Möglichkeit des Gedenkens zu geben. „Dafür brauchen wir noch reichlich Unterstützung“, weiß EMA-Schülersprecher Francesco Lo Pinto. Doch wichtiger als Geld erscheint zunächst die Zustimmung des Gebäudebesitzers. Das ist nicht die Polizei, die in im vorderen Teil der ehemaligen Kaserne, am Quimperplatz, mit der Hauptwache der Polizeiinspektion Remscheid eingemietet ist, sondern der Bund bzw. als dessen Verwalter der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB).

Vor zwei Jahren richtete Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, wie es in der Ratssitzung am vergangenen Donnerstag berichtete, an den BLV die schriftliche Anfrage, was mit dem größtenteils leerstehenden Gebäudekomplex geplant sei. Aber: „Ich habe keine befriedigende Antwort bekommen!“ Bereits im Juli 2008 hatte der Waterbölles gefragt: „Was wird aus der alten Polizeikaserne an der Uhlandstraße?“. Zitat: „An der Fassade löst sich der Putz, die Farbe an den hölzernen Fensterrahmen ist verwittert oder schon abgesprungen, die Gardinen dahinter hätten schon vor zehn Jahren eine Wäsche nötig gehabt und verraten auf den ersten Blick, dass die Räume nicht mehr genutzt werden. Lediglich das Hauptgebäude der einstigen Polizeikaserne an der Uhlandstraße, das heute noch die Hauptwache der Polizeiinspektion Remscheid beherbergt, ist äußerlich noch in einem guten Zustand. Der Rest aber verfällt zusehends. Und den Eingang zum früheren Sozialamt auf der rückwärtigen Seite des Gebäudes an der Martin-Luther-Straße hat schon lange niemand mehr benutzt.“ Im Januar 2007 waren Gerüchte aufgekommen, die Polizei wolle sich in Remscheid kleiner setzen und liebäugele mit einem Umzug zum zentral gelegenen Hauptbahnhof. Doch die Gerüchte hielten sich nicht lange.

2013 fragte die SPD in der Bezirksvertretung Alt-Remscheid nach möglichen Plänen für das Gebäude. Inzwischen war der Verfall des Gebäudes immer offensichtlicher geworden. Antwort der  Land investiere nur, wenn Mieter in Sicht sind, so die Aussage BLB damals: Das Land investiere nur, wenn Mieter in Sicht seien. Im Februar 2017 griff die Remscheider SPD ihre inzwischen fast vier Jahre alte Frage wieder auf: „(Sozialer) Wohnungsbau statt leerstehender Kaserne?“ Und der SPD-Fraktionsvorsitzende Sven Wolf. Erhielt von der BLV die folgende Antwort: „Nach wie vor ist ein Teil des Gebäudes an die Polizei Remscheid vermietet. Eine Fläche von mehr als 2.500 Quadratmetern steht leer. Zurzeit wird seitens der BLB eine Marktanalyse erstellt, und anschließend soll über das weitere Vorgehen entschieden werden“. Der Waterbölles am 22. Februar: „Die SPD meint, aus der ehemaligen Polizeikaserne könnten zum Beispiel schöne Wohneinheiten entstehen, wenn die Denkmalschützer diesen Plänen offen gegenüberstünden.“

Inzwischen überlagert die Forderung nach einer Gedenkstätte in einstigen Pferdestall die Umbau- oder Neubaupläne. Im November 2017 befasste sich der städtische Integrationsrat damit, Der damalige Schulleiter der EMA, Hans Heinz Schumacher, und sein Stellvertreter Olaf Wiegand wünschten sich einen unterstützenden Beschluss des Remscheider Rates. Diesen Wunsch beförderte der Integrationstrat – wie auch der Jugendrat – mit einer entsprechenden einstimmigen Empfehlung.

Eine frühe Skizze des von Klaus Küster entweorfenen Gedenkobelisken Fritz Beinersdorf (Linke) erinnerte im Integrationsrat an den Ratsbeschluss vom 25. Februar 2010, einen zentralen Gedenkort für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft einzurichten. Der war damals auf einen Antrag der Linken zurückgegangen. Die Stadt Remscheid solle mit dem Land NRW Kontakt aufnehmen und versuchen, den Pferdestall als dauerhaften Ausstellungsort zu sichern. Einig war man sich im Integrationsrat, beide Initiativen nach Möglichkeit zusammenzufassen. [Als Standort des von Klaus Küster (Linke) entworfenen Gedenkobelisken in Cortenstahl (Foto rechts) war eigentlich der den „Bahnhofsgarten“ am Remscheider Hauptbahnhof vorgesehen. Doch der musste dem neuen Kino weichen.]

Was Anfang Januar folgte war eine Einladung des Oberbürgermeisters an die aktive Schülergruppe der EMA zu einem offiziellen Dankeschön im Turmstübchen des Rathauses „für ihr außerordentliches Engagement bei der Schaffung einer Gedenk- und Bildungsstätte für Verfolgte des Nationalsozialismus“.

So könnteb ein Siignet für die künmftige Gedenk- und Bildungsstätte 'Pferdeststall' aussehen. Der Entewutrf dstammt von der EMA.Und nun, am vergangenen Donnerstag, die Ratssitzung mit ihren klarem Votum (für eine Gedenkstätte) durch Sprecher von CDU, SPD, Grünen, FDP und W.i.R. Dieses „starke Signal“ werde er an den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW weiterleiten, sagte der OB zu. Beatrice Schlieper betonte, die Grünen unterstützten das Projekt „in vollem Umfang“, und empfahl, es in der öffentlichen Diskussion zu halten, damit „niemand mehr dagegen Einwände erheben kann“. Phillip Wallutat wünschte namens der FDP einen „gemeinsamen Antrag“, und Sven Wolf kündigte für die SPD einen „Prüfauftrag“ an die Verwaltung an. Das Thema bleibt also weiter akut. Man darf gespannt sein, ob es gelingen wird, die Forderung der SPD nach Umbau der alten Kaserne mit der (von der SPD geteilten) Forderung nach einer Gedenkstätte und dem bestehenden Denkmalschutz in Einklang zu bringen...

Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer

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Freitag, 2. März, 19 Uhr
Erlebnisführung
Mit dem Nachtwächter durch Lennep. Leitung: Lothar Vieler. Preis: fünf €. Treffpunkt: Deutsches Röntgen-Museum. Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS 7913052.

Donnerstag, 8. März. 19 Uhr
Erlebnisführung für NachtSchwärmer

mit dem Nachtwächter durch Lennep On met wat zom eaten. Leitung: Lothar Vieler. (ausgebucht)

Montag, 19. März, 18 Uhr
Herr Röntgen zeigt seine Stadt.
Am 27. März 1845 wurde Wilhelm Conrad Röntgen in Lennep geboren. Die Entdeckung der Röntgen Strahlen und die Auszeichnung mit dem 1. Nobel Preis machten ihn weltberühmt. In Zylinder, Gehrock und Gamaschen wird Lenneps Ehrenbürger wieder lebendig.  Leitung: Harald Blondrath. Preis: fünf €.Treffpunkt: Deutsches Röntgen Museum Anmeldung: Claudia Holtschneider, Tel. RS 7913052.

Samstag, 31. März,15 Uhr
Lennep, Geschichte und Geschichten
vom Mittelalter bis zur Kaiserzeit. Handelsstadt – Tuchmacherstadt – Kreisstadt Lennep, Geschichten von den Menschen und ihren Lebensräumen. Leitung: Linda Kessler. Preis: fünf €. Treffpunkt:  Deutsches Röntgenmuseum. Anmeldung: Claudia Holtschneider, Tel. RS 7913052.

Die frühe Nachkriegszeit in Remscheid

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Pressemitteilung der Stadt Remscheid

In diesem Jahr findet der bundesweite „Tag der Archive“ zum neunten Mal statt. Mehrere hundert Archiveinrichtungen öffnen am Sonntag, 4. März, ihre Türen und Magazine für die Öffentlichkeit. Das diesjährige Motto heißt „Demokratie und Bürgerrechte“. Selbstverständlich ist auch das Remscheider Stadtarchiv dabei; es widmet sich der frühen Nachkriegszeit in Remscheid: Der Krieg war vorbei, die tägliche Angst der Menschen vor Bombenhagel und Willkür in der NS-Diktatur vorüber – was prägte die Stadt in der Zeit, die auf den Zusammenbruch des Dritten Reichs folgte? Dieser Frage geht das Stadtarchiv beim diesjährigen Tag der Archive nach und präsentiert am Sonntag, 4. März, in der Zeit von 11 bis 16 Uhr eine kleine Ausstellung mit Fotos, historischen Dokumenten, Zeitzeugenberichten und vielen Informationen. Dazu gehört von 11.15 bis 11.45 Uhr ein Kurzvortrag („Remscheid zwischen Kriegsende und Währungsreform“) und von 13.15 bis 14.15 Uhr ein Gespräch mit den Zeitzeugen Hans Euler und Werner Kürschner über ihre persönlichen Erinnerungen an die Jahre 1945 - 1948 (mit anschließender Diskussion). Von 15 bis 15.15 Uhr wird der Film „Platzer Kirmes 1949“ gezeigt und von 15.30 bis 15.50 Uhr der Film „Ein Buch mit sieben Siegeln“ von 1952. Der Eintritt ist frei.

Sinti & Roma: Gedenken am 2. und 3. März

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Pressemitteilung der Stadt Remscheid

Die Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz e.V., das Solinger Bündnis für Toleranz und Zivilcourage und Remscheid tolerant e.V. rufen zum 75. Jahrestag dazu auf, der Deportation und Ermordung von Sinti und Roma zu gedenken. Am 2. und 3. März 1943 wurden in Wuppertal, Solingen und Remscheid rund 200 Sinti und Roma aus den damals so bezeichneten „Zigeunerlagern“ in Polizeistationen zusammengetrieben, in verschiedenen Bahnhöfen gesammelt und nach Auschwitz deportiert. Unter ihnen befanden sich rund 100 Kinder unter 15 Jahren. Die Deportation und Ermordung wurde durch den sogenannten „Auschwitz-Erlass“ Heinrich Himmlers vom 16. Dezember 1942 angeordnet. Dieser bildet den grausamen Höhepunkt langjähriger Diskriminierung und Verfolgung von Sinti und Roma.

In ihrem Aufruf verweisen die drei Bergischen Bündnisse nicht nur auf die Vergangenheit, sondern fordern für Gegenwart und Zukunft unter anderem die Etablierung einer angemessenen Gedenkkultur, allgemeine Sensibilisierung hinsichtlich der Diskriminierung von Sinti und Roma sowie die Unterstützung von Netzwerken, mittels derer Sinti und Roma ihre Interessen artikulieren. Der gemeinsame Aufruf wird von den drei Oberbürgermeistern Tim Kurzbach (Solingen), Andreas Mucke (Wuppertal) und Burkhard Mast-Weisz (Remscheid) unterstützt.

Darüber hinaus organisieren verschiedene zivilgesellschaftliche Initiativen Veranstaltungen, um das Gedenken an die Ermordeten aufrecht zu erhalten und gleichzeitig auf andauernde Diskriminierung von Sinti und Roma hinzuweisen:

  • Am Freitag, 2. März, wird es in Wuppertal um 9.30 Uhr und 15 Uhr Gedenkfeiern am Deportationsort Unterbarmer Bahnhof sowie im Jugendzentrum Heinrich Böll Straße geben.
  • Am Samstag, 3. März, beginnt um 11 Uhr vom Bahnhof Unterbarmen in Wuppertal aus eine Busreise auf den Spuren der Sinti und Roma im Bergischen Land, bei der historisch-thematisch relevante Orte in Solingen, Wuppertal und Remscheid angefahren werden. Um 15.30 Uhr wird die Rundreise nach Remscheid in die von Schülern des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums gestaltete Ausstellung im ehemaligen Pferdestall des Polizeigebäudes am Quimperplatz führen. Die Initiatoren Klaus Blumberg, Hans Heinz Schumacher und Max Franzen werden die Besucher durch die Ausstellung führen. Die Führung soll mit einer Gedenkminute beendet werden. Die Remscheiderinnen und Remscheider sind herzlich eingeladen, an den Veranstaltungen teilzunehmen.

Der Hardtpark und Haus Kölner Straße 40

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von Dr. Wilhelm R. Schmidt

Hin und wieder sind wir bei unseren Erinnerungen an das „Alte Lennep“ auf den Hardtpark gestoßen und auf dort auf die einstige Kastanienallee dort, die aber manche von uns Älteren noch erlebt haben. Die kräftigen Frühjahrsstürme, die auch in unserer Zeit über das Bergische Land hinwegfegen, haben, wie auch jetzt in Lennep mehrfach geschehen, früher schon Bäume entwurzelt, und sie haben gelegentlich auch die Volksseele erhitzt. In der Nacht vom 25. auf den 26. Januar 1990 etwa, als in Lennep eine riesige Kastanie im Hardtpark umstürzte, entbrannte eine heiße Diskussion um die Zukunft der Allee und des ganzen Parks. Heute, wo sich auf dem Areal des ehemaligen Karstadt-Hertie-Ensembles gerade erst wieder große Veränderungen ergeben haben, erscheint die Geschichte vor Ort erneut interessant, auch weil viele Lenneper/innen gar nicht mehr wissen, warum der Hardtpark überhaupt Hardtpark heißt und was seine Geschichte ist.

„Das Haus Kölner Straße 40 und seine Bewohner” ist Titel einer historischen Schilderung, die Gerda Berchtenbreiter, geb. Hardt (1902-1986), Heiligabend 1971, ein Jahr vor dem Abriss des Hauses, den „Nachkommen Hermann Hardt sen. und Louise Bauendahl" widmete. Sie berichtet dort auf 25 maschinenschriftlichen Seiten aus ihrer Kindheit, die eng mit dem Hardtpark und der früheren Hardtvilla an der Kölner Straße verbunden ist.

Das Haus Kölner Straße 40 war 1846 von Adolph Bauendahl direkt neben seinem Fabrikgebäude erbaut worden, das sich an der heutigen Ecke der Kölner und der Wupperstraße befand. Die familiäre Verbindung zwischen den Bauendahls und Hardts geht auf die Heirat der Tochter Louise von Adolph Bauendahl jun. mit dem jüngsten Bruder Hermann von Albert und Friedrich Hardt zurück. Gerda Berchtenbreiter beschrieb als Mitglied der späteren Familie Hardt das Haus als in dem Stil gebaut, wie er damals bei vornehmen Häusern im Bergischen wohl üblich war: es hatte ein ziemlich flaches Vollwalmdach, zwei Stockwerke und eine Fünf-Fenster-Front. Es war nicht geschiefert und von vornherein weiß gestrichen. Die Stockwerkhöhe war höher als sonst üblich. Das Haus hatte offensichtlich keinen Mittelgiebel, zumindest zeigte die schwere Dachbalken- Konstruktion keine Spuren davon. Das Haus lag am Hang von der Kölner Straße nach hinten zum heutigen Hardtpark hin, auf der Rückseite befanden sich die Keller zu ebener Erde. Das Gebäude war nur teilunterkellert; erst später wurde ein zusätzlicher Keller zur Kölner Straße hin gebaut. Er war durch eine Tür vom vorhandenen Keller aus zu erreichen. Zur Küche, die ebenfalls zum Garten hin lag, führte eine Treppe hinauf.

In der historischen Küche befand sich ein großer quadratischer Schüttstein aus Schiefer, der früher in keinem Lenneper Haus fehlte. Er blieb dort auch bestehen, als die Küche längst zu einer Diele umfunktioniert war. Die Pumpe mit einem S-förmigen Schwengel trug einen großen runden Kupferkopf. Pumpe und Schüttstein blieben auch erhalten, als Lennep schon längst über eine Stadtwasserleitung verfügte, denn die Lenneper waren vorsichtige Leute und verließen sich mehr auf ihre hauseigene Brunnen und deren Zuverlässigkeit. Die Quelle zur Pumpe lag direkt unterhalb im Keller und war nur durch einen aufgelegten Wasserdeckel verschlossen, wie dies selbst heute noch in der Umgegend und in Lennep überhaupt in historischen Häusern oft anzutreffen ist. Auf dem Gelände gab es übrigens noch einen zweiten Brunnen, oberhalb des Gebäudes an einer Trauer-Esche. Dort liefen in einer Tiefe von elf Metern sieben Quellen zusammen.

1860 verlegte Adolph Bauendahl seinen Wohnsitz nach Lukkenwalde südlich von Berlin. Zwei Jahre später kaufte die Firma Johann Wülfing & Sohn das Haus Kölner Straße 40 und die daneben befindlichen Bauendahlschen Fabrikgebäude. Nach dem Fortzug seines Schwiegervaters, so schreibt Gerda Berchtenbreiter, muss Hermann Hardt mit Frau Louise an die Kölner Straße gezogen sein. Das Fünf-Fenster-Haus blieb zunächst unverändert bestehen. Auf der linken Seite blieb die Fabrik, auf der anderen der Pferdestall, der direkt an das Haus anschloss.

"Der Hardtpark und Haus Kölner Straße 40" vollständig lesen

Wochenrückblick vom 26. Februar bis 4. März 2018

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Frantzen-Chronik (12): Um 1900 Arbeitskräftemangel

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von Carl Ferdinand Frantzen (1856 - 1938)

Während 1898 – 1900 alle Geschäfte sehr gut gingen, kaum Arbeitsleute genug zu erhalten waren, liegen seit Mitte 1901 die Geschäfte sehr danieder. Die Arbeitslöhne sind gefallen, desgleichen die Kohlenpreise. Arbeiter sind wieder mehr wie genug zu haben, und alle Welt klagt über sehr wenig Beschäftigung. Auch wir leiden darunter. Den zehnte Theil des Geschäftsumfanges von 1900 haben wir eingebüßt, und es ist noch nicht abzusehen, ob wir nunmehr wieder einer steigenden Richtung entgegengehen. Theilweise macht sich auch für uns eine sehr starke Concurrenz der benachbarten Brennereien fühlbar. Auch arbeitet die Polizeiverwaltung mit Hochdruck, durch vielerlei lästige Bestimmungen und strenge Aufsicht den Branntweinkleinhandel zu beschränken. Das beeinträchtigt natürlich unsern Absatz. Ich nehme aber an, dass die Verringerung unseres Geschäftes hauptsächlich durch den schlechten Geschäftsgang der Eisenindustrie verursacht wird und wieder verschwindet, sobald diese wieder einen flotten Geschäftsgang zeigt. Was seit Jahren nicht vorgekommen ist, muss heute festgestellt werden: dass nämlich seit zwei Jahren viele Arbeiter mit ihren Familien verzogen sind, so dass an Stelle des früheren Wohnungsmangel jetzt viele Wohnungen leer stehen. Wir sind für den jetzigen Bedarf an Branntwein wohl auch etwas groß eingerichtet und stehe ich vor der Frage, ob ich nicht die Arbeiterzahl um ein geringes verringern soll. Bis zum Sommer will ich damit aber noch warten. Hoffentlich ist es nicht nöthig. (…)

Seit der letzten Aufzeichnung (1903) sind nun schon wieder drei Jahre verflossen und (…) ist zu berichten, dass sich das Geschäft in zufrieden stellender Weise weiter entwickelt hat. Auf die stillen Jahre 1901, 1902 und 1903 folgen einige Jahre des Aufschwunges. Eine am 1. Dezember 1905, in Folge sehr gestiegener Getreidepreise vorgenommene Erhöhung der Branntweinverkaufspreise um vier auf 72 Pfennig konnte, wenn auch unter lebhafter Opposition und verstärkter Anstrengung der Concurrenz, glatt durchgeführt werden. Die noch nicht abgeschlossene Bewegung in der Branntweinsteuergesetzgebung lässt zwar die Aussichten in die Zukunft nicht besonders rosig erscheinen. Jedoch hat mich das nicht abgehalten, … in diesem Jahre an Stelle der Scheune und des Kontors einen Neubau zu errichten.

"Frantzen-Chronik (12): Um 1900 Arbeitskräftemangel" vollständig lesen

Akademie der Kulturellen Bildung wird 60

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Mit einem Festakt feiert die Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW am 11. April ihr 60-jähriges Bestehen. Zusammen mit zahlreichen prominenten Weggefährt*innen und Freund*innen blicken wir an diesem Tag auf 60 Jahre kulturelle Bildungsarbeit zurück und richtet gleichzeitig den Blick in die Zukunft. Denn Kulturelle Bildung hat in den letzten Jahren nicht nur eine bundesweite Renaissance erlebt. Sie wird zunehmend als Kit für stärkeren gesellschaftlichen Zusammenhalt entdeckt, nicht zuletzt durch die Einbindung von Themen wie Diversität, Nachhaltigkeit, Inklusion oder Digitalisierung.

Die Akademie der Kulturellen Bildung, die 1958 als Musische Bildungsstätte gegründet wurde und lange Jahre als Akademie Remscheid firmierte, ist das zentrale Fortbildungsinstitut der kulturellen Kinder- und Jugendbildung. Sie qualifiziert interdisziplinär im gesamten Themenspektrum der Kulturellen Bildung und verfügt über ausgewiesene Expertise in Theoriebildung, Politikberatung sowie in der Entwicklung von Berufsbildern und Arbeitsfeldern. Den Fachdiskurs gestaltet sie durch Tagungen, Publikationen und Expertenveranstaltungen. Die Akademie ist Teil eines umfassenden Netzwerks von Institutionen und Personen aus dem Feld der Kulturellen Bildung.
Die fachlichen Aktivitäten der Akademie der Kulturellen Bildung finden auf internationaler, bundes-, landesweiter und regionaler Ebene statt. Für regionale Vernetzung vor Ort ist das Programm AkademieRegio zuständig. Auf internationaler Ebene unterstützt die Akademie als nationales Observatory unter Schirmherrschaft der UNESCO-Kommission den Aufbau eines europäischen Netzwerks Kultureller Bildung

Zu Beginn des Festaktes führt Prof. Dr. Susanne Keuchel, die Direktorin der Akademie, mit mit Filmen, Bildern und Textzitaten in die Geschichte der Akademie ein. Zu der knapp vierstündigen Veranstaltung gehört auch ein moderiertes RoundTable-Gespräch mit „Prominente Weggefährten der Akademie“ sowie die Aufzeichnung WDR 3 Forum Kulturelle Bildung 2030 - Chancen, Herausforderungen, Perspektiven Moderation: Dr. Bünyamin Werker, Studienleiter der Akademie Diskutant*innen: Olaf Zimmermann, Publizist und Geschäftsführer Deutscher Kulturrat; Tom Braun, Geschäftsführer Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung; Kenan Kücük, Geschäftsführer Multikulturelles Forum e.V.; Sheherazade Becker, TINCON e.V.; Clara Wengert Geschäftsführerin Deutscher Bundesjugendring DBJR; Susanne Keuchel, Direktorin der Akademie.

Loks unter Dampf und historische Bahnfotos

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Nachdem Armin Gerhardts die von seinem Vater Bernd Gerhardts geerbte Bildersammlung digitalisiert und auf der Internetseite www.posten17.de veröffentlicht hatte, zeigt das Autohaus Berghaus am Samstag, 17 März, erstmalig eine Ausstellung ausgewählter Bilder aus der Sammlung, die bisher noch nicht veröffentlicht worden sind. Einige der Fotos zeigen alte Bahnstrecken des Bergischen Landes, die man heute nur noch als Radwege kennt. Abgerundet wird das Programm mit dem ersten Remscheider „Echtdampftreffen“. Gefahren wird auf einer großen Schauanlage (13 x vier Meter) mit Dampfloks der Spurweite IIm (45mm). Hierfür konnten Ralph Reppingen (reppingen.de) gewonnen werden, einer der renommiertesten deutschen Hersteller von Echtdampflokomotiven. Neben Dampfloks, die mit echtem Dampf betrieben werden, werden auch Wagen zu sehen sein, die ehemals auf der Ronsdorf-Müngstener-Eisenbahn fuhren und in liebevoller Detailarbeit maßstäblich nachgebaut wurden.

Neuer Hygiene-Staubsauger für alte Akten

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„Boxensets bieten Erste Hilfe für geschädigtes Kulturgut“, titelte der Waterbölles am 5. Dezember 2013. An diesem Tag hatten Dr. Michael Habersack, Referent der Archivberatungsstelle im Archivberatungs- und Fortbildungszentrum (AFZ) des Landschaftsverbandes Rheinland, und Volker Hingst, Leiter der Werkstatt für Papierrestaurierung im AFZ, dem Deutschen Werkzeugmuseum ein Notfallboxenset im Wert von 1.000 Euro übergeben. Mit deren Hilfe können, wenn Feuer oder Wasser akut Schäden an Beständen des Archivs angerichtet haben, diese schnellstmöglich begrenzt werden. Heute nun war Volker Hingst erneut zu Besuch im Historischen Zentrum in Hasten: Gemeinsam mit Dr. Claudia Kauertz, Leiterin der Archivberatungsstelle des AFZ, übergab er Museumsleiter Dr. Andreas Wallbrecht und Stadtarchivarin Viola Meike ein Hygieneset zur Vermeidung von Schäden an Kulturgut im Wert von 1.500 Euro, bestehend aus einem Spezial-Staubsauger und einem besonderen Luftreiniger. Das Hygieneset kann auch von anderen anerkannten Archiven in der Region ausgeliehen werden.

Schäden an Archivmaterial können verschiedene Ursachen haben. Eine Ursache ist die mangelnde Sauberkeit der Magazinräume, die der Aufbewahrung der wertvollen Überlieferung dienen. In Verbindung mit dem Raumklima ist die Hygiene in Archiven ein wesentlicher Aspekt nicht nur für den Erhalt des einzigartigen Kulturguts, sondern auch für die Gesundheit der Beschäftigten. Verschmutzungen durch Staub bilden die Grundlage für die Ansiedlung und Vermehrung von Schimmelpilzen, Hefen, Bakterien, Viren und Milben. Darüber hinaus wird Feuchtigkeit gebunden, die einen Zerfall begünstigt.

Gestern im Remscheider Stadtarchiv.

Der Magazinhygiene kommt für die dauerhafte Kulturgutsicherung eine Schlüsselfunktion bei der Schadensprävention zu. Ziel muss es deshalb sein, zur Verbesserung und kontinuierlichen Aufrechterhaltung der Hygiene in rheinischen Archiven beizutragen. Das Hygiene-Set ist dafür ein wichtiges Instrument. Mit finanzieller Unterstützung der Koordinierungsstelle zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) bei der Stiftung Preußischer Kulturbesitz konnten in den Jahren 2015 bis 2017 sechsundzwanzig Hygiene-Sets im Wert von insgesamt 39.000 Euro erworben werden. Die Verteilung der Hygiene-Sets wird von regionalen Workshops über die Bedeutung von Sauberkeit für die Bewahrung des kulturellen Erbes begleitet. Das Remscheider Set war das 23., das in ein lokales Archiv kam.

Das AFZ des Landschaftsverbandes Rheinland, das etwa 580 Archive im Rheinland betreut, bietet den Beschäftigten vor Ort auch zentral Fortbildungen zur Arbeit mit den neuen Hygienesets an. Die gute Resonanz auf dieses Angebot aus Archiven, die bereits über das Hygieneset verfügen, ist für Dr. Claudia Kauertz die Bestätigung dafür, dass die Hygiene als Präventivmaßnahme zur Sicherung und Erhaltung des kulturellen Erbes derzeit noch zu den bislang vernachlässigten Aufgaben in den Archiven gehört. (Das Waterbölles-Video zeigt u. a. die Arbeit mit dem neuen Hygienegerät)

Wochenrückblick vom 5. bis 11. März 2018

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Wochenrückblick vom 12. bis 18. März 2018

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Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer

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Mit "Herrn Röntgen" unterwegs. Montag, 19. März, 18 Uhr
Herr Röntgen zeigt seine Stadt
Am 27. März 1845 wurde Wilhelm Conrad Röntgen in Lennep geboren. Die Entdeckung der Röntgen Strahlen und die Auszeichnung mit dem 1. Nobel Preis machten ihn weltberühmt. In Zylinder, Gehrock und Gamaschen wird Lenneps Ehrenbürger wieder lebendig.  Leitung: Harald Blondrath. Preis: fünf €.Treffpunkt: Deutsches Röntgen Museum Anmeldung: Claudia Holtschneider, Tel. RS 7913052.

Samstag, 31. März,15 Uhr
Lennep, Geschichte und Geschichten
vom Mittelalter bis zur Kaiserzeit. Handelsstadt – Tuchmacherstadt – Kreisstadt Lennep, Geschichten von den Menschen und ihren Lebensräumen. Leitung: Linda Kessler. Preis: fünf €. Treffpunkt:  Deutsches Röntgenmuseum. Anmeldung: Claudia Holtschneider, Tel. RS 7913052.

März 2008: Der Waterbölles blättert zurück

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"Der Honsberg braucht mehr Luft und Platz!", meinten im März 2008 fünf angehende Stadtplaner, Studenten des Fachbereichs Architektur der Uni Wuppertal, die sich mit dem in die Jahre gekommenen einstigen Arbeiterviertel beschäftigt hatten. „Die Visionen machen zum Teil Spaß, zum Teil auch Angst“, beschrieb Ralf Noll vom Stadtteil e.V. Honsberg damals im Jugendhilfeausschuss die Entwürfe.  Es war in der Tat Zukunftsmusik, wenngleich man sich wünschte, dass das eine oder andere lieber morgen als übermorgen Wirklichkeit würde. Seitdem hat sich am Honsberg einiges getan. Aber es könnte gerne noch mehr werden...

Nach Rücksprache innerhalb der Verwaltung entschied Stadt Remscheid vor zehn Jahren, ihre Briefe wieder über die Post AG zu verschicken. Zuvor hatten Kommunalpolitiker Mängel bei der Briefzustellung beklagt. Darauf ging die Entscheidung allerdings nicht zurück. Vielmehr hatte der Briefzustellers West Mail in Langenfeld, eine Tochtergesellschaft der PIN-Group, den Betrieb eingestellt und ihren 280 Mitarbeitern zu Ende Februar gekündigt.

Seniorenheim für Vieringhausen mit heißer Nadel gestrickt? Diese Frage beschäftigte im März 2008 die Mitglieder des Bauausschusses. Anlass war eine Mitteilungsvorlage der Bauverwaltung zu einer Voranfrage zum Bau einer Seniorenwohnanlage auf dem Grundstück der Firma Flott in Vieringhausen. Die eingereichten Planung entspräche „in keiner Weise den in Remscheid üblichen Standards und baulichen Vorgaben des Landespflegegesetzes für Pflegeeinrichtungen“, hieß es. Wer die einzelnen Stellungnahmen und Beschreibungen zu diesem Bauprojekt auf sich wirken ließ, konnte den Eindruck gewinnen, als stünden auf der Liste der Planer und Investoren die Verzinsung des eingesetzten Kapitals und die optimale Grundstücksnutzung ganz vorne auf der Liste und die Bedürfnisse der Senioren ganz hinten.

Das Bergische Land ist nicht frei von Ganoven, welchen Kragen auch immer sie tragen mögen, zählt allerdings zu den sichersten Landstrichen in ganz Deutschland. Das war eine Nachricht, die der Wuppertaler Polizeipräsident Joachim Werries auf seiner Jahrespressekonferenz vor zehn Jahren gerne verkündete (wie schon in früheren Jahren) Auffällig war auch die Zahl von sogenannten Stalking-Fällen: Insgesamt 150, 18 davon von in Remscheid.  Fälle, in denen sich Mitbürger (meist Frauen) durch andere verfolgt oder belästigt fühlten.

Test-Verkehr erst, wenn Lenneper Boulevard in Sicht kommt, beschloss die Bezirksvertretung Lennep im März 2008. Der Durchgangsverkehr fließt seitdem weiter durch die Kölner Straße. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, testweise durch abknickende Vorfahrtsregelungen den Durchgangsverkehr von der oberen Kölner Straße über die Robert-Schumacher-Straße (kleine Westtangente) zur Lüttringhauser Straße zu führen (und umgekehrt).

Mit Romely Pfund kam für die Symphoniker der Erfolg, hieß es vor zehn Jahren auf einer Pressekonferenz der Orchesterträger (die Städte Remscheid und Solingen), nachdem bekannt geworden war, dass Generalmusikdirektorin Romely Pfund ihren Vertrag mit den Bergischen Symphonikern über das Jahr 2009 hinaus nicht verlängern werde. Das Ende einer elfjährigen, überaus erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen dem Orchester und der Dirigentin.

Im März 2008 stellten 47 Ratsmitglieder den Antrag auf Abberufung von Jürgen Müller. Der Stadtdirektor war wegen „kostspieliger“ Finanzgeschäfte (Derivate / Swaps) in Misskredit geraten. Der Antrag auf Abwahl kam allerdings für die reguläre Sitzung des Rates am 24. April zu spät. Beschlossen wurde sie erst in der Sitzung am 27. Mai.

Vor zehn Jahren knirschte es bei den Verhandlungenüber einen Zusammenschluss der Stadtwerke Solingen, Remscheid und Velbert zu einem Rheinisch-Bergischen Stadtwerke-Verbund (RBSV). Der Wuppertaler ver.di-Sprechers Peter Schneider hielt den Arbeitgebern damals „Verhandlungsschwäche und Entscheidungsunwilligkeit“ vor. Tatsächlich wurden die Fusionspläne letztlich aufgegeben.

Sanierung von Haus Cleff mit neuem Architekten

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„Entsetzt über leichtfertigen Umgang mit Statik“, titelte der Waterbölles am 15. Dezember 2017, nachdem Dr. Andreas Wallbrecht, der Leiter des Historischen Zentrums, den Mitgliedern der Bezirksvertretung (BV) Alt-Remscheid die Schäden an der hölzernen Fachwerk-Konstruktion aufgezeigt hatte, die in „Haus Cleff“, dem einstigen Remscheider Heimatmuseum, dringend reparieren werden müssen. Zur Wiederherstellung einer sicheren Statik stehen insgesamt 1,2 Millionen Euro zur Verfügung (100.000 Euro von der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz, 495.000 Euro an Bundes-Fördermittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und 600.000 Euro an städtischen Rücklagen). Viel zu wenig, um das Patrizier-Haus aus der Rokoko-Zeit wieder zur guten Stube der Stadt machen zu können. Er hofft deshalb auf Spenden der heimischen Industrie. Die könnte die Stadt dann wie Eigenmittel einsetzen, um so an weitere öffentliche Gelder zu kommen.

Den Vortrag von Dezember mit seinen eindringlichen Fotos vom „Pfusch am Bau“ in früheren Jahrzehnten, wo tragende Balken einfach unten abgesägt wurden, um aus zwei kleinen Zimmern ein großes machen zu können, wiederholte Wallbrecht am Dienstag in der Denkerschmette auf der Mitgliederversammlung des „Fördervereins Haus Cleff“. Eine wenig erfreuliche Nachricht spielte er herunter: Kurz nach der Sitzung der BV im Dezember habe das Remscheider Architektenbüro Sophie und Christof Welke signalisiert, die weitere Renovierung von Haus Cleff wegen Arbeitsüberlastung nicht weiter begleiten zu können. Aber, so Wallbrecht: Durch die Beauftragung eines neuen Facharchitekten entstünden keine Mehrkosten, und man habe auch schon einen gefunden.

Einen Namen nannte der Museumsleiter nicht. Und auch auf die Frage nach den Gesamtkosten des Projektes antwortete er sehr zurückhalten. Fehlen fünf Millionen oder gar zehn Millionen Euro? Da konnten die Mitglieder des Förderkreises noch so viel spekulieren - Wallbrecht verwies auf eine Sondersitzung des Kulturausschusses, die auf den 29. Mai terminiert ist. Dann soll den Ausschussmitgliedern der komplette Kostenrahmen vorgestellt werden. Wallbrecht gestern: „Haus Cleff darf kein Fass ohne Boden werden wie der Berliner Flughafen!“ Er geht davon aus, dass sich die Finanzierung der Sanierung auf mehrere Teilbeträge in den nächsten städtischen Haushaltsplänen, aufgestellt jeweils für zwei Jahre, verteilen wird. „Es kann also sein, dass die Sanierung noch zehn Jahre dauern wird!“ Sein Wunschziel sei es, es in fünf Jahren zu schaffen. „Wenn alles normal läuft...!“ Da würde ein Einbruch bei der Gewerbesteuer womöglich einen Baustellen-Stillstand bedeuten.

Saniert werden soll in einzelnen Bauabschnitten: Dach, Fassade, Innenputz, Ständerwerk etc., jeder Bauabschnitt im Etat mit der notwendigen (Förder?-)Summe hinterlegt (so hat etwa der Landschaftsverband Rheinland eine Förderung der Museumseinrichtung angekündigt). Eine Notwendigkeit und zugleich ein Vorteil der auf mehrere Etats und Jahre verteilten Arbeiten: Eine Ausschreibung der gesamten Sanierungsarbeiten müsste europaweit erfolgen; so aber lassen sich zum Beispiel Restauratoren für die Renovierung der hölzernen Verzierungen an den Außenwänden gezielt ansprechen.

Fertig für den Bauantrag und die spätere Auftragsvergabe an die Handwerker sind inzwischen die statische Ertüchtigung der Holzkonstruktion, die Prüfstatik, das Brandschutzkonzept und die Technische Gebäudeausstattung (mit Heizung, Sanitär und Strom). Ob der Bauantrag vor oder erst nach der Mai-Sitzung des Kulturausschusses gestellt werde, hänge davon ab, wie schnell die Stadt Remscheid und der neue Architekt zueinander finden werden, hieß es gestern. Das machte eine mit der Absage der Architekten Welke verbundenen Zeitverzug deutlich: Im Dezember war in der BV-Sitzung noch angekündigt worden, der Bauantrag werde „zum Jahresbeginn“ eingereicht.

Kritisch äußerte sich gestern ein Mitglied des Förderkreises zur Idee eines Cafés und eines Festzimmers (z. B. für Trauungen) in einem Obergeschoss von Haus Cleff. Denn dadurch werde die echte Ausstellungsfläche von Haus Cleff dezimiert.

Wochenrückblick vom 19. bis 25. März 2018

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Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer

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Foto aus dem Programm 2017 der Remscheider Stadtführer. Samstag, 31. März,15 Uhr
Lennep, Geschichte und Geschichten
vom Mittelalter bis zur Kaiserzeit. Handelsstadt – Tuchmacherstadt – Kreisstadt Lennep, Geschichten von den Menschen und ihren Lebensräumen. Leitung: Linda Kessler. Preis: fünf €. Treffpunkt:  Deutsches Röntgenmuseum. Anmeldung: Claudia Holtschneider, Tel. RS 7913052.

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