Länger als in vielen anderen deutschen Städten blieb in Remscheid das die Straßenbahn das zuverlässige Rückgrat des öffentlichen Personennahverkehrs", wie es im gestelzten Amtsdeutsch noch heute heißt. Hier ein Blick ins Straßenbahndepot an der Neuenkamper Straße. Der damalige Chef der Verkehrsbetriebe war ein überzeugter Verfechter des schienengebundenen elektrischen Straßenverkehrs. Zu recht, wie man sehr viel später einsehen musste. Der 5. Mai 1955 war ein schwarzer Tag für die Remscheider Straßenbahn. Auf der Hastener Straße, unterhalb der Schönen Aussicht", schleudert ein Lastzug gegen die bergwärts fahrende Straßenbahn und reißt den Wagenkasten bis zur Mitte auf. Zum Glück ist die Bahn nur schwach besetzt. Eine Frau wird schwer verletzt. vier Fahrgäste erleiden leichtere Verletzungen. Der geistesgegenwärtige Schaffner verhindert eine mögliche Katastrophe. Er bringt den führerlos talwärts rollenden Wagen nach 95 Metern zum Stehen. Der Wagenführer war unterdessen hilflos eingeklemmt. (nach: Remscheid. Bewegte Zeiten Die 50er Jahre, von Alfred Lambeck,Text und Fotos, erschienen 1999 im Wartberg-Verlag)
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