Zur Zeit des Siebenjährigen Krieges (17561763), als der Rohstoffbezug für die Bergische Eisenindustrie sehr erschwert und verteuert war, kam einigen Remscheider Kaufleuten der Gedanke, durch Wiedereröffnung oder Neugründung von Bergwerken in der Remscheider Gegend die Hammerwerke und Schmieden von den fremden Rohstoffquellen unabhängig zu machen. Besonders Johann Jacob Grothaus, ein Mitglied der Sensenzunft, und Peter Busch gingen in echt Bergischer Unternehmungsfreudigkeit sofort ans Werk. Schon im Jahre 1758 eröffneten sie die Bergbautätigkeit mit der Aufräumung zweier alter Stollen in der Nähe von Reinshagen. Der eine befand sich in dem kleinen Tale rechts von der Straße Reinshagen-Tirol unterhalb der sogenannten Wolfskuhlen, die ebenfalls alte Eisensteingruben darstellen. Der andere lag in der engen Schlucht zur Linken der genannten Straße und wurde als das Eichenhöfer Bergwerk bezeichnet. Nachdem man die Stollen unter der Leitung des aus Sachsen berufenen Bergsteigers Schildbach freigelegt hatte und dadurch der Ablauf des Bergwassers gesichert war, trieb man von oben chächte auf die Stollen herab. Auf dem Grunde der Stollen und Schächte wurde Brauneisenstein in vier bis fünf Fuß mächtigen Gängen, an einer Stelle auch der sogenannte weiße Stahlstein in guter Beschaffenheit festgestellt und in solcher Menge gefördert, dass die Erze zur Eröffnung einer Hüttenkampagne" (von Frühjahr bis Spätherbst) genügten. Man fand aber bald, dass die Oberfläche der Erzgänge schon in älterer Zeit vollständig ausgebeutet war und dass man zur Erschließung weiterer Erzvorräte tiefere Stollen zur Ableitung des reichlich quillenden Bergwassers vortreiben musste.
Mit einem Aufwand von mehreren tausend Reichstalern wurde sowohl auf dem Eichenhof als auch unterhalb der Wolfskuhlen je ein neuer Stollen bis auf den Grund des Tales getrieben. Bei den Versuchsarbeiten hatte man den Eichenhöfer Schacht bis zu acht Meter Tiefe unter der Sohle des alten Stollens abgeteuft, wobei man das eindringende Wasser mittels Handpumpen entfernte. Man gewann dabei einen ziemlichen Vorrat an braunem Eisenstein, konnte aber schließlich des Bergwassers nicht mehr Herr werden. In siebenjähriger Arbeit wurde dann der 400 Meter lange St. Jacobsstollen fertig gestellt. Die umfangreiche Halde im Grunde des Eichenhöfer Siepens, durch die das Wasser seinen Weg gebahnt hat, zeugt noch heute von dem Umfang der geleisteten Arbeit.
Bedeutend schwieriger gestaltete sich die Erschließung der Wolfskuhler Erzgänge, da dort der neuangelegte Stollen nicht genügte, die tieferen erzreichen Stellen auszubeuten. Als notwendig erwies sich die Durchbohrung des ganzen Bergrückens in einer Länge von 280 Metern bis in die Gegend des späteren Hüttenhammers, um den Abzugsstollen auf der tieferliegenden Sohle des benachbarten Eschbachtales münden zu lassen und so das nötige Gefälle für die Wasserleitung zu gewinnen. Dieser Stollenbau, der im Jahre 1760 gegenüber der Lobachmündung begonnen wurde, blieb aber in den Anfängen stecken. Inzwischen hatten sich nämlich die Schwierigkeiten für das Bergbauunternehmen derart gehäuft, dass seine Fortführung stark gefährdet war. Bei der Suche nach einer geeigneten Stelle zum Bau der erforderlichen Erzschmelze und eines Pochwerks zur Aufbereitung der Erze war man auf erhebliche Hindernisse gestoßen. Weder am Lobach noch am Eschbach war in der Nähe des Bergwerks eine freie Wasserkraft, deren man zum Hüttenbetrieb bedurfte, zu finden, überall waren schon Eisen- und Stahlhämmer sowie Schleifkotten in Betrieb.
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